Teenies, schminkt euch einfach!
«Lippenstift im Kinderzimmer», so titelte der «Blick am Abend» unlängst bei einem fast zweiseitigen Artikel. Als alte Make-up-Fetischistin wollte ich sofort wissen, was da Unsägliches abgeht. Doch die Sache ist die: Die Kinderzimmer waren im Fall der Interviewten Zimmer von 13- und 14-Jährigen. Nun, auch wenn wir Mütter das vielleicht nicht wahrhaben wollen, aber das sind keine Kinderzimmer mehr. Entsprechend vergeblich suchte ich nach der tieferen Aussage der Geschichte. Denn Teenies, die sich schminken, gibt es schon lange. Bereits in den grässlichen, tollen und schrillen Achtzigern haben viele von uns sich sehr früh geschminkt. Je nach Schublade, in die wir uns gesetzt hatten. Will sagen, geschminkt hat sich nur, wer nicht zu den Freaks gehörte oder superstrenge Eltern hatte.
Ich hatte zwar strenge Eltern, aber nicht im Beautysektor. Allerdings gehörte ich in der Frühpubertät zu den Freaks. Für alle, die später geboren sind: Das waren eine Art Posthippies. Die Uniform war demnach: barfuss, mit langen violetten Wallekleidern oder Löcherjeans, Peace-Zeichen als Pflichtsignet auf allen Gegenständen, umwabert vom unverwechselbaren Patschuli-Tabakduft zur Gruppengeruchserkennung. Voll Yin und Yang und so. Schminke war natürlich pfui.
Deswegen habe ich das Lager dann auch bald gewechselt – zu viel Natürlichkeit für eine geborene und bekennende Tussi. Ich wollte mich schminken. Schon immer. Das schien mir stets so normal, wie für andere das Anziehen von Kleidern ist. Und von wegen natürlich und der liebe Gott: Bei Kleidern bestehen wir ja auch nicht darauf, so rumzulaufen, wie er uns geschaffen hat. Ja, wir verbieten das sogar per Gesetz.
Wie auch immer, ich gehe nie ungeschminkt aus dem Haus. Nach meiner Freak-Phase habe ich das nur noch einmal für paar Monate ausprobiert, ist aber auch schon zwanzig Jahre her. Das war, als ich für meine Biologie-Diplomarbeit in Holland lebte und alle um mich herum so natürlich drauf waren wie Baumrinde und Wattenmeerschlick in einem. Ein Blick auf meine lackierten Zehennägel am ersten Tag hatte gereicht, um mich unwiederbringlich als oberflächlich doofe Blondine abzustempeln. Da nützte es auch nichts, dass ich fortan kein Krümelchen Farbe an meinen Körper liess (okay, ausser dem Blondierungsmittel, heimlich, versteht sich).
Das war blöd und sinnlos. Ich wäre mir besser treu geblieben. Denn das Image wurde ich ja doch nicht los, nur gefiel ich mir zu allem Übel nun auch selbst nicht mehr. Genau betrachtet, waren die einzigen Male in meinem Leben, in denen ich ungeschminkt war, also jene, in denen ich mich an eine Gruppe anzupassen versuchte. Weil ich ein Kind war (ab und zu ging ich zwar mit aufgemalten Sommersprossen zur Schule), weil ich wollte, dass meine Freak-Kollegen oder später das holländische Forscherteam mich für voll nahmen.
Warum ich das interessant finde? Weil es in nahezu jeder Diskussion um das Schminken von Teenagern darum geht, dass die armen Mädchen das unter dem Druck täten, sich anzupassen. Dass sie nicht zu sich stehen würden, sich aufgezwungenen Bildern beugten etc. Das tun sie bestimmt. Und der Druck ist tatsächlich gross, und die Mädels brauchen ehrliche Bestärkung, wo es nur geht. Aber das passiert auf ganz vielen Ebenen, und sich zu schminken, ist dabei höchstens ein Symptom und nicht die Ursache.
Vielen Mädchen gefällt es nämlich schlicht und einfach, sich zu schminken, sich aufzubretzeln und sich ein wenig zu erfinden. So what? Ich freue mich, wenn ich schön geschminkte junge Mädchen sehe und auch solche mit lila Haaren und Amy-Winehouse-Augen oder mit ganz neuen Styles, die ich noch nie gesehen habe. Wann, wenn nicht genau jetzt, können sie je wieder so wild sein und so schön?
Darum überhört die Unkenrufe, Mädels, und geniesst den Farbrausch!
35 Kommentare zu «Teenies, schminkt euch einfach!»
der letzte Satz ist unnötig und impliziert, dass Frauen nur schön sind, wenn sie geschminkt sind.
Weiter frage ich mich, wie ich das als Partner/Ehemann wohl empfinden würde, wenn meine Frau immer eine Maske trägt. Auch im Bett? Oder bin ich dann der einzige, der die „nackte“ (und offensichtlich nicht so schöne?) Wahrheit zu sehen bekommt? Nichts gegen Schminken bei passender Gelegenheit. Aber ich freue mich, dass meine Frau auch am Morgen beim Aufwachen bereits richtig gut aussieht (in meinen Augen 🙂 )
Es ist schon erstaunlich. Wenn Leute auf ihre Körper achten, den trainieren und ihn Form bringen, dann ist das narzistisch. Aber wenn andere nicht ungeschminkt das Haus verlassen, dann ist das völlig in Ordnung.
Ich für meinen Teil wundere mich immer wieder über (perfekt?) gestylte Menschen, die gleichzeitig ihren Körper offensichtlich völlig vernachlässigen. Und damit meine ich weniger das Gewicht, als Haltung und Gang etc.
Es gibt nichts hässlicheres, als zugeschminkte Frauen. Im Zirkus schminkt man sich – warum glauben so viele Frauen, dass sie Clowns seien?
Nun, die weniger schönen Frauen brauchen halt etwas Schminke, damit sie wenigstens zum angemalten Geschlecht gehören. Und dazu brauchen sie natürlich auch etwas teure Handtasche und etwas zu unbequeme Schuhe und ein paar ebenso bekloppte Freundinnen, damit sie sich ein Leben lang als Prinzessin Barbie vorkommen können und nie nie nie mit der Wirklichkeit in Kontakt kommen müssen bzw. erst wenn es Zeit für die erste Falten, pardon, Antifaltencreme wird und man sich langsam den Popo straffen muss und merkt dass alles Rasieren nichts mehr nützt und die Runzeln alle Schminke schlucken.
Gäbe es nicht Alkohol und andere Drogen, würden mehr als die Hälfte der Frauen nie einen nackten Mann sehen. Da hilft auch keine Kosmetik oder das Messer des ästhetischen Chirurgen.
Ergänzung: Was jedoch die Gender-Stereotypisierung angeht, verstehe ich jede(n), der/die sich hier widersetzt. Es gibt auch andere Äusserungsformen von Weiblichkeit, bzw. eine Frau ist auch nicht verpflichtet, ihrer Attraktivität nur in solch konventionellen Formen Ausdruck zu verleihen. Dasselbe gilt selbstverständlich für Männlichkeit/Männer. Ich würde daher ein Kind bestärken, egal, welche Ausdrucksform es wählt. Und insbesondere: auf die Wahlmöglichkeit hinweisen.
Danke für den erfrischenden Beitrag. Noch heute, als über Dreissigjährige, schminke ich mich micht – aufgrund familiärer Prägung. Die Verachtung der „Eitelkeit“ ging so weit, dass meine Mutter meiner sich schminkenden Schwester über Jahre praktisch täglich ihre Natürlichkeits-Ideologie gepredigt hat. Inzwischen glaube ich, dass die Haltung zu dieser Thematik (nicht nur des Schminkens, auch anderer Formen ausgestellter Schönheit und Körperlichkeit) wesentlich damit zu tun hat, ob die Eltern die Entwicklung der Jugendlichen zu erwachsenen sexuellen Wesen gutheissen.
Männer meinen immer, dass Frauen sich nur schminken, um ihnen zu gefallen. Falsch!
Ich bin eine U60 erin und ich schminke mich täglich, weil ich am Morgen vor dem Spiegel zu mir sagen kann und will: „Wow, heute gefällst Du mir so gut!“ Es geht dabei nur um mich! Mein Motivationsspruch lautet: „es kann nur eine geben“. 😉
Wenn 14-jährige sich schminken, ist das nichts anderes als langsam in die Erwachsenenwelt hineinwachsen, sich finden, sich selber schön finden. Und zu guter Letzt kommt dann das Bedürfnis nach Anerkennung. Das ist völlig normal und auch legitim.
Lass doch die Mädchen sich schminken und ein bisschen chic machen. Es gibt glaub Schlimmeres in diesem Alter, wenn ich da an Magersucht. Alkohol oder Rauchen denke… dann doch lieber ein bisschen Farbe im Gesicht.
danke für den coolen Artikel. Ich denke Eltern dürfen dem Teenie gern etwas beratend zur Seite stehen und natürlich auch mal eingreifen wenn der Teenie in absolut selbstschädigendes Verhalten fällt. Das mit dem Druck ist ein Witz. Es gibt immer versch. Styles. Die intolerante Anti-Schmink-Fraktion denkt und redet puritanisch.
Vielen Dank für diesen Artikel!
1) Es ist doch ein natürliches Bedürfnis, sich selber zu optimieren, innerlich wie äusserlich. (vgl. auch Michu und tina weiter oben). Nuuur: Verbessert man sein Inneres gilt dies als wichtig und lobenswert, verbessert man sein Äusseres ist dies oberflächlich und und doch bitte kritisch zu überdenken!
2) Ja, es gibt Leute, die finden es super, wandelbar zu sein. Ich bin auch so eine 🙂 Einfach aus Spass an der Freude versuche ich manchmal gewisse Stile aus, ohne sie nachher auf der Strasse zu zeigen, nur für mich, danach wird gleich wieder abgeschminkt…
3) Ich hatte Glück, eine sehr liberale Mama in diesem Punkt zu haben. Schon früh (ab ca 11 Jahren) durfte ich mich im Schminken und vorallem im Haaretönen versuchen (eieiei…habe ich Lehrgeld bezahlt, Schwarz war eher Grau, Aubergine war eher Mischimaschiviolett. Jedoch war irgendwie immer klar, dass dies mich nicht zu einem besseren Menschen macht!
Zu Punkt 3: Uuuuuhhhh!
Versuchen Sie mal ein schönes Orange (wie auf der Verpackung!) in zuvor blond gebleichte Haare zu machen.
Röter ging es nicht mehr! Und mit dem Dunkelbraun konnte man es zwar ein bisschen abschwächen, aber rot blieb es trotzdem.
Und zwei Wochen später am Strand hat das Salzwasser alles irgendwie algengrün gewaschen.
Lehrgeld war da nur der Vorname! 🙂
Hehe, und ich musste feststellen, dass blond und blau zu froschgrün führen kann (wobei grün oder blau ja jetzt auch keine Rolle mehr spielt). Ich liebte schon als Teenie das experimentieren, wobei auch einiges in die Hose ging. Und heute mag ich einfach diese schönen farbpaletten. Mit meinen beiden kleinen Kindern bin ich im Moment einfach froh, wenn wir’s aus dem Haus schaffen. Ich genieße es aber, wenn dann mal doch zeit bleibt, um etwas zu ‚malen‘ 😉
„… wobei auch einiges in die Hose ging.“ Und hat gerade dies nicht dazu beigetragen, dass wir heute selbstständige/-sichere Menschen sind und uns von „Oberflächen“ nicht blenden lassen?
Gerade der Umstand, dass Experimente versagt haben (und das Äussere – vermeintlich – dahin war) und wir trotzdem immer noch tolle Menschen waren und die Welt deshalb nicht unterging, führte zur Stärkung des Charakters und zur richtigen Einordnung von Äusserlichkeiten!
Deshalb kann ich über meinen gestrigen Zahnpastafleck, den ich erst am Abend entdeckt habe, gottseidank lachen 😉
@tststs: genau, und obwohl meine lidschatten- und Lippenstiftsammlung die einer echten Tussi würdig ist, stören mich die Essensreste und die Kötzlete, die ich oft erst abends auf dem Pulli entdecke, nicht besonders. Bin jetzt einfach in der Mutter-von-Kleinkindern-Phase, und das ist auch gut so. Das andere kommt dann wieder zu seiner Zeit (die grünen Haare zwar wohl eher nicht, aber wer weiß …)
Ein erholsam unangestrengter Blog! Meine Mutter hat sich NIE geschminkt, meine Schwestern auch nicht, gelernt habe ich es mit Hilfe von Schulkameradinnen und einem Anabelle-Artikel über „Schminken mit Brille“ und dann meine erste Tochter so weit war, habe ich a) ausgerufen, weil sie meine Lippenstifte ruiniert hat (zurückdrehen!), b) ein paar Schminksachen in ein eigenes Täschchen getan, c) über regelmässiges Abschminken, Hygiene und die Ästhetik von junger Haut vs. verkleisterte Runzeln gesprochen. Sie wird ihre Ästhetik schon finden, Hauptsache, die Poren verstopfen nicht.
Da kommt mir eine kleine „Geschichte“ in den Sinn..es war Fasnacht und ich sagte den beiden grossen Mädels: Ok, wer möchte sich schminken? Ich helfe euch… Hm, nach langem Gedruckse wollten sie dann gar nicht (15 und 14 Jahre alt!) Ich habe bewusst nicht gesagt: Ok, lasst euch hübsch machen! Denn ich finde meine Töchter, so wie sind, sehr hübsch. Auch ohne Kleister. Wenn sie sich schminken wollen, dürfen sie das und wenn nicht, auch ok. Sehr sogar.Problematisch finde ich es erst, wenn es schon mit 12 sein muss oder der Gruppenzwang dazu gehört. Schminken ja oder nein, muss jeder selber wissen
Ich bin froh, dass ich kein Teenie mehr bin und dem Schminkzwang entkommen bin. Bei uns war es genauso – wer sich nicht geschminkt hat, war out. Heute stehe ich darüber, auch wenn nahezu alle Frauen in meinem Umfeld dies tun, schminke ich mich selber sehr selten. Hat den Vorteil, dass die Leute sich an das natürliche Gesicht gewöhnen. Wer sich jeden Tag schminkt und es dann einmal weglässt, sieht dann schnell mal ungesund aus.
Tja. Gegen das zwanghafte In-Sein kann man sich auch als Teenie entscheiden, und muss deswegen noch lange nicht out sein. Das zumindest ist meine Erfahrung. Ich gönne jjeder Tussi insofern von Herzen ihre Maskerade (und den dadurch erzielten Auftritt), aber für mich persönlich reicht der sporadische Einsatz von Make-up und Primadonna-Auftritt. Beneiden muss ich das nicht, wenn mir das (gepflegte) Casuale mehr zusagt. Entsprechend sehe ich mich auch zu keinen Tussi-Seitenhieben veranlasst (bin ja selbst situativ eine).
Ich bin demnach die Anti-Tussi. Schminken mochte ich schon als Kind nicht, hab es nie getan und tu es auch jetzt noch nur in äusserst seltenen Fällen. Selbst an meiner Hochzeit war ich nahezu ungeschminkt. Ganz anders meine Tochter. Sie liebt es auch sich zu schminken. Hat Salben, Cremen, Farben, Pinsel, Puder, Quasten wasweissich alles. Anfangs wars etwas viel Schminktopf, inzwischen hat sie gelernt, sich auch dezenter zu schminken. Muss ja nicht aussehen, als ob man das Gesicht abends abmeisseln muss. Und der Vorteil einer sich schminkenden Tochter – ich kann mir auch mal was ausleihen 🙂
Warum man sich aber überhaupt schminkt, auf das wird hier nicht eingegangen.
Um sich selber zu gefallen? Ja klar, man sieht sich ja soooo oft selber am Tag!
Es geht doch drum, wie man von anderen betrachtet werden will. Auch wenn man das selber nicht wahrhaben möchte.
das kann man natürlich auch von männern behaupten, die sich rasieren, kämmen, die haare schneiden, sich eine brille aussuchen anstatt die billigste zu nehmen, kleider auswählen die ihnen gefallen usw
@tina: Stimmt. Nur machen das Frauen alles auch.
Aber Männer schminken sich komischerweise nicht, um „hübscher“ auszusehen.
Und bei den Kleidern gibt es schon Unterschiede. Oder haben Sie mal an einer Party erlebt, dass sich zwei Typen komisch begegnet sind, weil sie beide das gleiche anhatten?
ich habe auch noch nie erlebt dass 2 frauen das selbe trugen. aber wenn ich mir die situation vorstelle mit 2 männern mit den selben kleidern (wenn sie nicht standardware sind), dann wäre es genau gleich seltsam.
männer tun andere dinge um gut auszusehen. manche schminken sich ja auch.
ich habe noch einen unterschied gefunden zwischen mann und frau! ha! manche frauen epilieren die beine, männer rasieren eher das gesicht.
@Tina: Beide rasieren sich, halt an anderen Stellen.
btw: Ich kenne auch noch ein paar andere Unterschiede zwischen Mann und Frau 🙂
Meine uhrsprüngliche Frage zielte eigentlich mehr darauf ab, warum schon 13 Jährige unbedingt beim anderen Geschlecht so beliebt sein wollen, dass sie auf die sexuelle Komponente ausweichen (roter Lippenstifft).
Und dannach immer noch.
Es geht nicht um die Körperpflege, welche gesellschaftlich als Standard betrachtet wird (nicht schmuddelig, nicht zuviel Haare, etc.). Sondern um das Zusätzliche. Warum versucht man aus dem Äusseren das Maximale rauszuholen?
‚Warum versucht man aus dem Äusseren das Maximale rauszuholen?‘
Fragen Sie das im ernst in einer sich als Wettbewerbsgesellschaft begreifenden Kultur? Oder halten Sie es für moralisch, nur die sog. inneren Werte zu tunen, dass Äussere aber der Natur zu überlassen?
In der puritanisch angehauchten Schweiz sieht man erstaunlich viele ungeschminkte Frauen, leider. Auf der anderen Seite sieht man immer mehr junge Männer mit getrimmten Bart und gestylten Frisuren und dem Permanent- Makeup Tattoo. Es ist also bei weitem nicht nur eine Marotte der Mädchen, es gibt auch viele Tussi- Jungen.
michu, das meinte ich doch: auch männer versuchen maximal gut auszusehen. vielen männern gefällt es, wenn frauen geschminkt sind, und viele finden dass das auch unter „gepflegt“ läuft. und ja, dann gibts noch die steigerung von nur gut aussehen wollen, man will sexy sein. mit 13 verknallen sich die mädchen eben schon, auch die jungs geben sich mühe gut anzukommen durch aufpolieren von äusserlichkeiten. in der pubertät probiert man verschiedenes (genau: wenn nicht in der pubertät, wann dann). zwischen schminken und zukleistern gibt es noch viele varianten
MIchu: Ich glaube nicht, dass 13Jährigen die sexuelle Komponente von Lippenstift so sehr bewusst ist. Sie möchten einfach ausprobieren. Jeden Tag sehen sie dies bei ihrer Mutter oder anderen Frauen. Langsam reifen diese Mädchen zur Frau und dazu gehört auch, dass man eben versucht, sich etwas erwachsener zu machen, um einfach zu schauen, wie es bei ihnen selbst wirkt. Zudem wird ihnen von der Werbung jeden Tag vorgelebt, wie man auszusehen hat, nämlich perfekt. Gerade in dieser eher schwierigen Phase, möchten Mädchen sich besser kennenlernen. Sie wissen noch nicht so recht, wohin sie gehören.
Michu – haben sie ein Problem mit Frauen? Wieso kreiden Sie Frauen an dass sie schön sein wollen? Was soll daran falsch sein? Was soll daran falsch sein wenn ein Mädchen weiblich (sexy) aussehen will? Das ist der Lauf der Natur. Jungs wollen irgendwann auch männlich (sexy) aussehen.
Männer die sich generell an Frauen stören, die gut aussehen wollen haben meiner Meinung nach ein Problem. Womit wohl?
@Hanzo: Eigentlich sollte ich auf so unterstellende Frage wie die Ihren gar nicht antworrten.
Deshalb dieses Mal nur noch auf eine:“Was soll daran falsch sein wenn ein Mädchen weiblich (sexy) aussehen will? “
Weil geschminkt nicht gleich weiblich (sexy) ist.
Ich prangere nicht das Gutaussehen an, sondern die Mittel. Und 3cm Spachtelmasse törnt mich ab, Sorry for that.
Jö 3cm Spachtelmasse. Wer hat denn sowas schon gesehen! Nein aber auch. Das würde bestimmt niemandem gefallen.
Dabei haben sie weiter oben etwas von der sexuellen Komponente des Lippenstifts lamentiert. – also wenn da jmd nicht ein Problem hat….
Der Druck auf Mädchen sich zu schminken, ist in den meisten Fällen grösser als der Druck, sich nicht zu schminken. Ob Ursache oder Symptom, weiter erhöhen müssen wir den Druck ja nicht unbedingt. Wenn Frau Fischer als bekennende Tussi geschminkt gut durchs Leben gekommen ist, wunderbar – und andere geborene Tussis sollen das auch dürfen. Viele Frauen leiden aber langfristig mehr unter der angewöhnten permanenten Selbstoptimierung und Aufmerksamkeitshascherei, und würden all die vor dem Spiegel verbrachte Zeit besser anders einsetzen.
Sie würden nicht – sie tun es. 😉 Genauso wie die Tussis die Freiheit haben, zu tun, was sie nicht lassen können (bzw. wollen). Wer sich Zwang in dieser Causa auferlegen lässt, ist schlicht selber schuld.