Darf man sein Kind alleine zu Hause lassen?

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Die Ansichten darüber, ab welchem Alter Kinder unbeaufsichtigt daheimbleiben können, gehen weit auseinander. Foto: Gaëtan Bally (Keystone)

Darf man ein sechs Jahre altes Kind alleine zu Hause lassen? In England wird über diese Frage gerade heftig diskutiert, seit die «Sunday Times» von einer Mutter berichtet hat, die ihren sechsjährigen Sohn für eine knappe Stunde unbeaufsichtigt gelassen und dafür eine polizeiliche Verwarnung samt Eintrag ins Strafregister bekommen hat.

Ereignet hat sich der Vorfall bereits vor acht Jahren. Erzählt hat die Frau die Geschichte jetzt, weil sie aktuell dafür kämpft, den Eintrag endlich aus dem Strafregister entfernen zu lassen. Schliesslich sei ihrem Kind damals nichts passiert. Tatsächlich wurde die Polizei alleine deshalb auf den Vorgang aufmerksam, weil jemand an der Tür geklingelt, den Jungen alleine vorgefunden und das Verfehlen der Mutter gemeldet hatte.

Ein Gesetz, das englischen Eltern vorschreiben würde, ab welchem Alter sie ihre Kinder alleine zu Hause lassen dürfen, gibt es zwar nicht. Aber Mütter und Väter können rechtlich verfolgt werden, wenn sie ihr Kind «unbeaufsichtigt lassen und dabei in Kauf nehmen, dass es unnötig leidet oder sich verletzt». Viel zu schwammig formuliert, findet nun der Liberaldemokrat John Hemming, und fordert die Regierung auf, klare Regeln zu erlassen. «Ich habe meine Tochter, als sie zehn war, alleine mit dem Zug von Birmingham nach Devon fahren lassen. Sie musste nicht umsteigen und wurde am Endbahnhof abgeholt. War das akzeptabel?», fragt er. Um solche Fragen beantworten zu können, brauche es eine Debatte und eindeutige Gesetze.

Einfach dürfte diese Diskussion nicht werden. Denn bei dem Thema gehen die Meinungen extrem auseinander, wie ich vor kurzem selber erfahren habe. Es war der erste Schultag nach den Herbstferien und ich begleitete meine Tochter aus unserer Wohnsiedlung hinaus, bevor ich mich ins Büro verabschiedete. Das Nachbarsmädchen lief mit seiner Oma neben uns, und nach ein paar Metern fragte diese mich ganz nebenbei, ob mein Sohn noch im Bettchen liege und schlafe. Ich schaute sie leicht verwirrt an und verneinte, der sei schon in die Kita gegangen mit dem Papa. Ausserdem würde ich ihn ganz sicher nicht alleine zu Hause lassen. Worauf die ältere Frau sagte: «Stimmt, er ist vielleicht schon etwas zu gross dafür.»

Ich war perplex. Da sagte mir jemand in vollem Ernst, dass man ein Baby ruhig mal eine halbe Stunde oder länger alleine zu Hause lassen könne. Für mich absolut unvorstellbar. Das musste eine Generationensache sein, dachte ich mir. Bis ich die Geschichte wenig später einer befreundeten jungen Mutter erzählte und diese mir – ohne übermässig überrascht zu sein – sagte, dass sie einige gleichaltrige Mütter kenne, die ihre Babys alleine zu Hause liessen, während sie die Grossen in den Kindergarten begleiten.

So viel also zu meiner «Das war früher mal so»-Theorie. Offenbar haben im Gegensatz zu mir viele kein Problem damit, ihr Baby alleine zu lassen. Das Kind schläft ja und kann sich noch nicht fortbewegen, folglich auch nichts Gefährliches anstellen. Bloss: Was ist, wenn es aufwacht? Und schreit und schreit, ohne gehört zu werden?

Und wie sieht es bei älteren Kindern aus: Ab welchem Alter kann man ein Kind mit gutem Gewissen über längere Zeit alleine zu Hause lassen? Die englische National Society for the Prevention of Cruelty to Children empfiehlt, dies erst bei Zwölfjährigen zu tun. Das scheint mir sehr vorsichtig formuliert, wobei ich bei dieser Altersgruppe noch nicht wirklich mitreden kann. Klar ist für mich jedoch, dass ich meine Fünfjährige nicht unbeaufsichtigt in der Wohnung lasse. Beziehungsweise maximal für fünf Minuten, während ich mal eben schnell in den Keller oder zum Briefkasten gehe.

Alleine draussen spielen darf sie hingegen schon. Warum? Weil sie von dort jederzeit zu mir nach Hause kommen kann, also selbst bestimmt, wann sie wieder in ihren sicheren Hafen zurückkehren will. Würde ich weggehen und sie zurücklassen, könnte sie das nicht tun und wäre ganz auf sich gestellt, bis ich wieder auftauchen würde. Und dafür ist sie definitiv noch zu jung.

Was ist Ihre Meinung dazu? Darf man Babys und Kleinkinder mal eben eine Stunde alleine zu Hause lassen? Oder sind erst Zwölfjährige reif genug, um auf sich selber aufzupassen?

191 Kommentare zu «Darf man sein Kind alleine zu Hause lassen?»

  • Hallelujah sagt:

    Die „missionarische“ Wortwahl war ja gar nie meine, sondern ja diejenige aus den Quellenangaben von Elternratgebersites wie urbia und rabeneltern.

    Ich persönlich hätte es schlicht nie übers Herz gebracht, mein Baby (ich spreche ja nicht von Schulkindern), alleine zu Hause zu lassen. Aber, da leider bei manchen Leuten Argumente wie „emotionale Bedürfnisse von Babies und Kindern“ gar nicht gelten, habe ich noch die Hinweise auf das „Wohnung-bricht-inFlammen-aus-Szenario“ von http://www.urbia.de etc hineinkopiert (Quellenangabe ist jeweils am Ende des Kommentars zu finden!!)

  • Miriam Dross sagt:

    Ich lasse meinen neunjährigen Sohn ein ungefähr einem Jahr und den sechsjährigen seit kurzem allein zuhause, zum Beispiel um eine Stunde einkaufen zu gehen. Für die Kinder war das ein ganz wichtiger Entwicklungsschritt: zu sehen, dass ich ihnen zutraue, dass sie keinen Mist machen und das Recht zu haben, sich auch mal ganz unbeaufsichtigt in der Wohnung zu bewegen. Ich bin für die Kinder immer telefonisch erreichbar, was sie auch nutzen.
    Ich glaube, auch Kinder brauchen Freiräume und jeder kennt sein Kind gut genug, um einschätzen zu können, ob man sich auf das Kind verlassen kann.

  • eigene Erfahrung sagt:

    Ein 6-jähriges Kind 15 Minuten alleine lassen geht meiner Ansicht nach. Was definitiv nicht geht, Babies und Kleinkinder alleine lassen. Gemäss meiner Mutter wurde ich im ersten Lebensjahr schreiend alleine im Kinderzimmer gelassen, dies weil der Grossvater meinte, das „härte junge Männer“ ab. Ich habe noch heute Mühe, Menschen zu vertrauen und verhalte mich, leider, sehr verschlossen und schwer zugänglich, weshalb ich mich häufig „isoliert“ fühle.

  • Chris sagt:

    Wie haven wir denn alle überlebt? Unsere Eltern (meistens natürlich die Mütter) könnten uns ja auch nicht 24/7 beaufsichtigen und haben uns ml hier oder na alleine zu Hause oder im Bett gelassen wenn sie kurz zum Bäcker mussten.
    Ich bin auch Vater aber mir geht diese konstante Angstmacherei, Angsthaberei und Totalüberwachung der Kinder mächtig auf den Kecks. Ein Baby mal 30-60 Minuten alleine lassen ist OK, wenn man den Schlafrythmus beherrscht und kennt. Aber viele der Tränendrüsendrücker lassen sich ihr Leben vom Kind dominieren, anstatt eine Routine einzuführen. Größere Kinder sowieso!

  • Mr.P sagt:

    Hatte mal eine Kollegin, die ihre 6-jährige Tochter für 10 Min. alleine liess, weil sie selber duschen wollte.
    Prompt wurde die Tochter von einem Meteoriten erschlagen.

    Moral 1: Lasst also niemals die Kinder aus den Augen. NIE!
    Moral 2: Mütter schützen vor allem…
    Moral 1a: duscht nicht mehr!

    Verhältnismässigkeit?

  • Sarah sagt:

    Hier ein gestern in der Presse erschienener Artikel zum Thema: http://www.basellandschaftlichezeitung.ch/leben/fachleute-schlagen-alarm-kinder-spielen-immer-weniger-128568027
    Hören wir Eltern uns einander einfach einmal zu, was wer warum macht – ohne gleich zu werten. Die Bandbreite akzeptabler Lebenspraxis ist nicht so schmal, wie es manchmal aussieht. Und eben: Dauerüberwachung und -kontrolle kann schädlich für die Entwicklung sein, Vernachlässigung selbstverständlich auch. Es kann nicht sein, dass wir unser Selbstwertgefühl als Mutter/Vater aufwerten, indem wir auf andere herunterschauen.

  • Wahlen sagt:

    Wenn ich die Kommentare lese dürften sehr viele Eltern die Wohnung nicht mal verlassen um den Briefkasten zu leeren oder um im Keller etwas zu holen.Es kann auch dann etwas passieren und nicht nur wenn man ausser Haus ist.Man kann auch über behüten und ob das so gesund ist.Ich denke es kennen alle Eltern ihre Kinder am besten und sie wissen selber ob es möglich ist,das 6jährige Kind für 10min allein zu Hause zu lassen.Es sind schon ein par Jahre vergangen als meine Freundin schon auf dem Weg zur Arbeit noch mal zurück kehrte,weil sie wichtige Unterlagen zu Hause vergessen hatte.Zum Glück,denn.

    • Wahlen sagt:

      In dieser kurzen Zeit,als sie das Haus verlies hätte ihr Mann,der zum 2-jährigen Kind schaute eine Hirnblutung.Also an alle Super Eltern die immer alles gut durchdenken,planen und den genauen Weg für ihre Kinder planen.Es ist nicht alles planbar und alle Gefahren kann man dem Kind nicht aus dem Weg schaffen.Man kann auf Gefahren aufmerksam machen und Kinder sensibilisieren aber in Watte packen geht nicht!!!

  • Anna sagt:

    http://www.baselland.ch/Newsdetail.309173+M588b1d480bf.0.html
    Anscheinend reicht ein kurzer unbeaufsichtigter Moment für schlimmes. Ich würde es auf keinem Fall tun.

    • Sportpapi sagt:

      Und wie möchten Sie das verhindern? Kuhdraht? Leine? Tag und Nacht Beobachtung?

      • tina sagt:

        meine jungs waren auch extrem lebendig. ich musste immer wissen wo sie sind und was sie gerade machen, meist hörte man sie, aber wenn nicht, ging ich nachsehen. tja, so lässig und cool es tönt, lange liegen bleiben und zu schlafen, während das kleinkind selbständig wird, und wie viel cooler männer als frauen in der beziehung doch seien: ich hätte mir das auch nicht erlauben können. kommt aufs kind an.

      • tina sagt:

        oh sorry, das war ja bernhard, der sich damit brüstete, den „schaden in kauf zu nehmen“

      • Sportpapi sagt:

        @tina: Ich gehe davon aus, ich kann meine Kinder nicht jede Sekunde, rund um die Uhr überwachen. Also akzeptiere ich besser, dass ich das nicht kann. Und geben ihnen das Vertrauen, das sie benötigen. Verbote helfen jedenfalls nicht weiter…

      • Bernhard sagt:

        @Tina: „[…] und wie viel cooler männer als frauen in der beziehung doch seien […]“

        Männer sind nicht cooler als Frauen, aber sie sind i.d.R. risikobereiter und trauen sich und dem Kind eher mehr als wenig zu. Das gibt ihnen bei den Kindern einen gewissen Status. Die Frauen sind i.d.R. vergleichsweise vorsichtiger und von mir aus auch vernünftiger. Beide Pole machen im Mix die perfekte Mischung aus. Deshalb ist es auch so wichtig, dass die Väter (bzw. männliche Bezugspersonen) an der Erziehung der Kinder teilhaben!

      • tina sagt:

        ich finde männer für kinder auf jeden fall sehr wichtig bernhard! aber nun nicht unbedingt wegen dem länger im bett bleiben und dem „schaden in kauf nehmen“.
        angenommen dein kind wäre aus dem fenster gestürzt während du geschlafen hast, wäre ich bestimmt nicht eine von denen, die dir das länger liegenbleiben vorwerfen würden, wie ich niemandem seinen erziehungsstil vorwerfe, wenn etwas schlimmes passiert ist. aber damit brüsten, risiken einzugehen, würde ich mich trotzdem auch nicht. wie sp schrieb: man hat sie eh nicht permanent unter kontrolle. und risiken gehören dazu.

      • Bernhard sagt:

        Tina, das hat doch gar nichts mit „sich brüsten“ zu tun, sondern mit Risiko- und Gewinn-Einschätzung. Ich komme halt einfach zum Schluss, dass die möglichen theoretischen Unfälle in keinem Verhältnis stehen zum „Gewinn“ für meine Tochter und auch für mich! Und sollte dereinst tatsächlich mal etwas passieren, so habe alleine ich dies durch meinen Entscheid zu verantworten! Daher kann ich so flapsig behaupten, dass ich einen Schaden in Kauf nehme. Es entspricht ja der Wahrheit! Jeder, der etwas riskiert, nimmt Verlust in Kauf! Dummerweise ist Gewinn praktisch immer mit Risiko verbunden…

      • Bernhard sagt:

        @Tina: Meine Tochter ist vorhin aufgewacht und hat mich gefragt, was ich so schreibe. Also habe ich ihr die Sache kurz erklärt und sie gefragt, wie sie das Alleinsein am Morgen fände und wie es wäre, wenn etwas passieren würde. Sie hat geantwortet, dass sie die Zeit am Morgen mega läss fände und sich nicht vorstellen könne, wie etwas passieren sollte, da sie ja mega gut aufpasse und keinen Blödsinn anstelle!

        Ich denke, dass wir unseren Kindern viel mehr zutrauen können, als wir vielleicht glauben. Nur dürfen wir dann keine Angst vor der eigenen Courage haben! Denn das spüren die Kinder!

      • Bernhard sagt:

        @Tina: Da der erste Teil noch auf Freischaltung wartet, hier mein Fazit:
        Ich brüste mich nicht mit meinem Risk-Management, sondern habe einfach ein gesundes Selbstvertrauen und glaube an die Eigenverantwortung meines Kindes. Ich stehe zu meiner Entscheidung und lasse mir durch mögliche Worst-Case-Szenarien weder Leben noch Schlaf ruinieren. Wenn was passiert, werde ich die Verantwortung tragen. Genauso, wie wenn nichts passiert! Ich ermögliche meinem Kind – wie Sie Ihren Kindern sicher auch – tolle Momente, die aber riskant sind. Rückschläge gehören dazu. Blessuren und Verletzungen ebenso!

  • Malena Garcia sagt:

    Starre Regeln sind nicht besser als Sensibilität für die Bedürfnisse der Kinder, die individuell sehr stark variieren können. Und die Frage, aus welchen Gründen man Kinder alleine lässt (z.B. für einen kurzen Einkauf vs. die halbe Nacht für eine Party) ist nicht ganz unerheblich: einerseits beeinflusst sie die Häufigkeit und Dauer des Alleineseins, andererseits denke ich auch dass Kinder ab einem gewissen Alter sehr wohl spüren ob von Ihnen ein kleiner und zumutbarer Beitrag zum Familienleben erwartet wird, oder ob sie den Eltern im Weg und nur zweite Priorität sind.

  • Hallelujah sagt:

    Und hier noch Wissenswertes für alle Leser, die mit Kindern zu tun haben http://www.kinder-verstehen.de/images/verwoehnung.pdf

    Babys und Kleinkinder sind sowohl
    tagsüber als auch nachts auf liebevolle
    Betreuung und die Nähe ihrer
    Bezugsperson(en) angewiesen. ..Alleine gelassen zu
    werden führt beim Baby und Kleinkind
    zu grosser Angst und aktiviert im Normalfall
    sein gesundes Bindungsverhalten,
    d.h. es versucht alles zu unternehmen,
    um zu seiner Bezugsperson zu
    gelangen. Quelle http://www.ferbern.de/fileadmin/documents/pdf/broschuere_babyschlaf.pdf

    • Sportpapi sagt:

      @Hallelujah: Sie meinen all das wirklich ernst, oder? Passen Sie auf, dass Sie Ihre Kinder dereinst – nicht in den ersten paar Wochen – nicht erdrücken mit Ihren Ängsten!

      • Anna sagt:

        Danke Hallelujah,
        @Soprtpapi. Wir reden hier von Babies und Kleinkindern. Ich kann kaum fassen, dass Eltern ihre Kinder alleine lassen können. Mir bricht es schon allein bei der Vorstellung das Herz, wenn keiner auf das Weinen meines Kindes reagieren würde. Ich kann da nur sagen, zum Glück ist ihr Kind kein Kleinkind mehr.

      • Bernhard sagt:

        @Sportpapi: Ich finde die von Hallelujah genannten Ansätze für Babies und Kleinkinder gar nicht mal so übel. Es ist vermutlich mehr die missionarische Wortwahl, die im ersten Moment zum Gegenangriff verleitet… 😉 Als Idee und Denkanstoss: Ja gerne! Auf jeden Fall!

        Das Buch „Kinder verstehen“ von Renz-Polster kann ich übrigens sehr empfehlen! Ist einfach ein ziemlich fetter Brocken…nicht, dass Sie beim Lesen Ihre Kinder zu sehr vernachlässigen!! 😀

      • Muttis Liebling sagt:

        Und ich dachte, die Schweiz wäre wenigstens schon am Ende des Mittelalters angekommen. Aber es muss ja einen Grund geben, das CH die weltweit höchste Quote an Psychiatern und Psychologen benötigt.

      • Sportpapi sagt:

        @Anna: Wenn es Ihnen das Herz bricht, dann müssen Sie natürlich sofort einschreiten. Das hat aber mehr mit Ihnen, als mit dem Kind zu tun.
        Aber ich kann Sie beruhigen. Ich schaue auch immer nach, weshalb mein Kleinkind schreit (oder ist es mit 3 kein Kleinkind mehr?). Weil es nur schreit, wenn wirklich etwas los ist. Aber wenn es allein am Spielen ist, muss es allenfalls erst zu mir kommen, damit ich es höre…

      • Sportpapi sagt:

        @Bernhard: Plötzlich eintretende Krankheiten? Kann sein. Aber es ist ja wohl niemand stundenlang weg. Sich übergeben? Hoffentlich hören Sie es überhaupt – wir haben das auch schon erst nach Stunden gemerkt, weil der Sohn anschliessend einfach weitergeschlafen hat… Täglich Feuer in Hunderten von Wohnungen??? Unfall, und niemand weiss vom Kind? Noch schlimmer: es ist dabei…
        Zum Ammenmärchen: Was die Leute alles wissen, wie sich ein Kind fühlt. Und welche Spätfolgen das unweigerlich haben wird. Eben, die halbe Menschheit ist völlig verstört und therapiebedürftig!

      • Bernhard sagt:

        @Sportpapi: Die Hauptaussage in Hallelujahs – zugegebenermassen überdramatisierten – „Gefahrenreport“ war meiner Meinung nach das Ernstnehmen von Bedürfnissen der Babies und Kleinkinder. Bedürfnisse notabene, die wir nicht immer zu 100% entschlüsseln können, weil uns die Kommunikationsmöglichkeiten fehlen. Und das finde ich als Denkanstoss doch sehr wertvoll! Niemand von uns weiss, was ein Baby/Kleinkind in solchen Momenten wirklich fühlt. Deshalb kann niemand sagen, dass „die eine“ Methode die Richtige sei. Ich kann aber auf mein Gefühl vertrauen und so reagieren, wie es für mich stimmt!

      • Sportpapi sagt:

        „Niemand von uns weiss, was ein Baby/Kleinkind in solchen Momenten wirklich fühlt. Deshalb kann niemand sagen, dass “die eine” Methode die Richtige sei. Ich kann aber auf mein Gefühl vertrauen und so reagieren, wie es für mich stimmt!“ Das stimmt. Das missionarische, diese Vorwürfe allen gegenüber, die es anders machen, sind dann aber fehl am Platz. Meiner Meinung nach vergessen Kleinkinder schnell wieder. Sie können eine halbe Stunde to dunglücklich sein, und dann wieder fröhlich strahlen. An Langzeitschäden wegen einzelner Erlebnisse glaube ich definitiv nicht.

      • Bernhard sagt:

        Daher versuche immer, solche Kommentare ernst zu nehmen und nicht ins Lächerliche zu ziehen. Ich habe auch immer die Stirne gerunzelt über Eltern, die ihre Kinder im eigenen Bett schlafen liessen, weil sie es nicht ertragen, dass die Kinder nachts wie am Spiess schreien! Heute kann ich mir nicht mehr vorstellen, unsere Tochter nicht im Familienbett zu haben. Weil ich am eigenen Leib erfahren habe, wie sehr mich das Weinen unserer Kleinen mitnehmen kann! Aber deswegen sage ich noch lange nicht, dass die eine Variante generell besser ist als die andere. Sie ist einfach nichts für mich!

      • Bernhard sagt:

        Ja Sportpapi, ich glaube diesbezüglich auch nicht an Langzeitschäden. Denn wie Sie es richtig formulierten, müssten sonst ganze Generationen oder Kulturen psychische Wracks sein. Und dem ist ja nicht so.

        Deshalb finde ich ja das erwähnte Buch so toll, weil es das Baby/Kind aus evolutionärer Sicht beleuchtet: Warum tut es dies oder das? Wie machen es die verschiedenen Kulturen? Mit welchen Auswirkungen? Wirklich sehr spannend und informativ. Und ziemlich wertfrei! Quintessenz (rein evolutionär): Die Eltern dürfen mit ihren Methoden gar nicht so viel Einfluss auf ihre Nachkommen haben!

    • Luzius sagt:

      Wir sind heute auch deshalb nicht alle gefühlskalt,weil unsere Eltern noch auf ihren elterlichen instinkt/Herz gehört haben, und uns als Baby nicht im Stich gelassen und einfach allein schreien lassen haben, sondern uns zu sich ins Bett geholt haben. Für diejenigen, welche mehr wissen möchten über Urvertrauen und gesunde Bindung: http://www.spielundzukunft.de/kinderzeit/bindung-und-beziehung/1713-herbert-renz-polster-mehr-als-urvertrauen-was-bindung-ist-und-wie-sie-das-leben-praegt
      http://www.t-online.de/eltern/baby/id_20072636/urvertrauen-so-entwickelt-ihr-baby-emotionale-sicherheit.html.

  • Hallelujah sagt:

    …für das Baby desaströs, wenn es überhaupt keine Reaktion bekommt. Die Verlassenheit wird aber nicht erträglicher, wenn die Eltern in kurzen Zeitabständen zum Baby gehen. Ganz im Gegenteil: Immer und immer wieder muss das Baby hilflos mit ansehen, wie die Eltern den Raum wieder verlassen. Es steht unter enormem Stress, wenn es merkt, dass es nicht in der Lage ist, die Eltern dazu zu bewegen, sich um es zu kümmern. Ein gesundes Selbstwertgefühl und Vertrauen zu sich selbst und zu den Eltern kann sich so kaum entwickeln. http://www.rabeneltern.org/index.php/ammenmaerchen/schlafen-ammenmaerchen

  • Hallelujah sagt:

    Und noch allgemein zum elenden Mythos „Schreienlassen stärkt Lungen“:
    Fast jedes Kind muss schon einmal wenige Minuten warten, bevor seine Mutter es trösten kann, z.B. wenn diese noch andere Kinder zu versorgen hat. Das wird das Kind verkraften. Wenn die Mutter es danach sofort liebevoll tröstet, lernt das Baby, dass es sich trotz der kurzen (!) Wartezeit auf sie verlassen kann. Wenn das Baby sich abends „kontrolliert“ in den Schlaf weinen soll, oder wenn es tagsüber lernen soll, dass es die Eltern nicht „im Griff hat“, dann ist es für das Baby desaströs, wenn es überhaupt keine Reaktion bekom

  • Hallelujah sagt:

    ..Sie selbst können unterwegs einen Unfall haben, und niemand weiß von Ihrem Kind, das allein zu Hause ist. Denken Sie also nicht einmal im Ansatz darüber nach, das Kind allein zu lassen, hier gibt es keine Kompromisse, die Sie verantworten könnten. Siehe auch http://www.urbia.de/magazin/entwicklung-meines-kindes/baby/monat-3.5

    Aus meiner Sicht und hoffentlich auch aus Sicht der meisten Eltern, die das Herz noch am rechten Fleck haben, ist es schlicht herzlos! Versetzt euch bitte in die Lage dieses absolut hilflosen Wesens, das Todesangst leiden kann, wenn es schreit und keiner ist da!

  • Hallelujah sagt:

    Vergessen Sie’s! Ein Baby darf man niemals, und sei es auch nur für kürzeste Zeit, allein lassen. Es gibt Krankheiten, die sehr plötzlich und mit hohem Fieber oder Atemnot ausbrechen. Dann hört keiner das Baby schreien. Das Kind kann sich unerwartet übergeben müssen od aus einem anderen Grund aufwachen. Täglich bricht in Hunderten von Wohnungen ein Feuer aus, weil ev ein elektrisches Kabel in der Wand durchschmort od. ein Elektrogerät defekt ist (viele Geräte sind schließlich immer eingeschaltet /auf Standby). Sie selbst können unterwegs einen Unfall haben, und niemand weiß von Ihrem Kind..

  • Katharina sagt:

    Es gab oder gibt auch noch die Schlüsselkinder. Ich meine ja nur so…

    War ich auch eine zeitlang.

    Gut, jetzt weiss ich warum ich ’so komisch‘ rausgekommen bin. Selbständig. Stieregrindig. Die KESB würde mir wohl das Etikett sozial schwerverträglich aufdrücken. Oh my!

    Wenn das Kind mal alleine ist und dann ein dutzend Anwälte als MiB im Hintergrund alle Eventualitäten abklären müssen, ist definitiv etwas schiefgelaufen. Da kommt mir in den Sinn: Wie war jetzt die Telefonnummer meines Anwaltes noch mal?

    (Betrifft mehr den Verlauf als den OP).

  • Peter Wyss sagt:

    Wir lassen unsere 7 Jährige Tochter immer wieder mal für 1 Stunde alleine zuhause und gehen einkaufen. Wenn etwas ist kann sie uns auf dem iPhone anrufen. Sie weiss auch dass sie im Notfall bei den Nachbarn klingeln kann. Allerdings fragen wir sie vorher ob sie es will und lassen sie nie gegen ihren Willen alleine. Auch geht sie mit anderen Kindern draussen spielen, wo wir auch nicht immer genau wissen wo sie ist.

  • Alissia sagt:

    Bei Kleinkindern ist die Sache vielleicht nicht so klar. Aber nachher kann man auch etwas auf die Kinder hören. Wenn ich meiner 4-jährigen sage, ich gehe kurz einkaufen, dann nickt sie nur kurz und spielt einfach weiter. Wenn ich dann wieder zurück bin, finde ich sie am gleichen Ort in ihr Spiel vertieft. Wenn ich meinem 6-jährigen sage, ich gehe kurz einkaufen, dann will er immer mitkommen. Seit Baby war er nie gerne alleine, während die Kleine überhaupt keine Mühe damit hat. Es ist also nicht nur eine Altersfrage, aber auch Typenfrage. Und nicht einfach eine Gewohnheitsfrage.

  • doris hugentobler sagt:

    als der grosse jeweils am donnerstag nachmittag um 13.30h in den chindsgi musste und ich ihn noch im ersten quartal begleitet habe, liess ich den kleinen (2 jährig) auch alleine. ich legte ihn jeweils nach dem mittagessen um 12.50h ins bett, er schlief dann ein und danach um 13.10h lief ich mit dem grösseren zum chindgsi. der kleine war dann halt 15min allein schlafend zu hause. es ging halt nicht anders.
    das war aber nur während den ersten 7 wochen, denn nach den herbstferien ging der grosse alleine in den chindsgi.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Das hätte ich persönlich nie gemacht. Ich habe den Kleinen (2,5) dann halt schlafend in den Buggy gepackt, wenn ich die Grosse abholen musste. Das war zwar etwas doof, er ist dabei oft aufgewacht. Aber besser so, als wenn er zuhause aufgewacht wäre und sich plötzlich ganz alleine in der Wohnung vorgefunden hätte. Noch dazu ohne die geringste Ahnung, wohin die Mutter verschwunden ist. Nein, das hätte ich nicht riskiert, Kinder schlafen ja nicht immer gleich lange – meine zumindest nicht.

      • Sportpapi sagt:

        Dann wären Sie halt einmal im Jahr heimgekommen, und das Kind hätte sie ein paar Minuten vermisst. Besser, als ständig wieder aufwecken. Wir hätten ihn allerdings gleich zum Schlafen in den Wagen gelegt, dann wäre das Problem gelöst gewesen.

      • Jeanette Kuster sagt:

        Ein paar Minuten vermisst? Kleine Kinder „vermissen“ ihre Eltern nicht nur ein bisschen, wenn sie plötzlich nicht mehr da sind beim Aufwachen.

      • Sportpapi sagt:

        Sondern, Frau Kuster? Ich weiss schon, sie schreien, als wäre Weltuntergang. Aber das mehrfach täglich, aus unterschiedlichen Gründen. Und kurze Zeit später wissen sie nichts mehr davon.

      • Jeanette Kuster sagt:

        Sie geraten in Panik. Und sie vergessen das auch nicht einfach, sondern erinnern sich 1, 2 Jahre später immer noch daran, weil die paar Minuten für sie so schrecklich waren. Ich habe das einmal selber miterlebt, das ist also kein theoretisches Geschwafel.

      • Nina Bamberger sagt:

        «Sie geraten in Panik». – Liebe Frau Kuster, das ist jetzt genau eine dieser Vereinfachungen, die einer «Journalistin und Kommunikationsfachfrau» unwürdig sind. Ich respektiere, dass Sie offenbar in Ihrer Kindheit durch ein solches Erlebnis traumatisiert wurden. Ich akzeptiere aber nicht, dass Sie deswegen dann so verallgemeinernde Kommentare schreiben – Effektiv sind auch Kinder und schon Babys sehr unterschiedlich, das eine Kind kann mit einer solchen Situatio umgehen, ein anderes nicht. Wenn Sie es nicht schaffen, solche Verallgemeinerungen zu vermeiden, sind Sie falsch hier als Kolumnistin

      • jeanette kuster sagt:

        Liebe Frau Bamberger, ich habe geschrieben MITerlebt, nicht erlebt. Das Kind war nicht ich. Abgesehen davon sage ich nirgends, das Kind sei seither traumatisiert, sondern bloss, dass es den Vorfall nicht sofort wieder vergessen hat (wie von Sportpapi angedeutet).

  • Hans Weder sagt:

    Wenn meine Frau gerade mit einem der Trakehner das Gut abreitet, kann es schon vorkommen, dass ich das blutjunge Kindermädchen in den westlichen Flügel bestelle, um ihren Dienstleistungskatalog zu überprüfen – dann sind die Kinder, abhängig von meiner Tagesform, für 20 bis 30min allein. Das Kindermädchen achtet natürlich darauf, dass der Pool abgedeckt und der Waffenschrank abgeschlossen ist. Wichtig ist auch, dass die Hunde ausreichend gefüttert sind. Grossartig: Meine Frau frönt ihrer Leidenschaft, die Kinder kucken Netflix, ich kann Druck abbauen. Ausgeglichenheit ist alles.

  • tststs sagt:

    Ich hoffe, es ist nicht zu OT:
    Viele Dinge, die früher selbstverständlich waren, werden heute sehr kritisch betrachtet. Man kann dies generell abtun, indem man einfach von übervorsichtigen Eltern spricht und sie als Einzelfälle sieht.
    Es sind aber bei weitem nicht mehr Einzelfälle (vgl. zB der stark abgenommene Bewegungsradius von Kindern) und lassen sich relativ simpel erklären. Medial vermittlte Inhalte stehen in keinem Verhältnis mehr zu den tatsächlichen Inhalten der Realität; dies führt zu einer Verzerrung. Plakatives Beispiel: weit über 70% aller medial vermittelten Inhalte (vorallem TV

    • tststs sagt:

      sind mit Gewalt verbunden. In Tat und Wahrheit (sprich unserer gelebten Realität) sind es nicht einmal 1%. Dies führt zu einer verzerrten Wahrnehmung, man erwartet in 70% von allen Alltagssituationen irgendeine Form von Gewalt; und richtet dementsprechende Vorsichtsmassnahmen ein. Man schützt die Kinder vor einer (pseudo!!!)potentiellen Gefahr, das Potenzial wird aber völlig falsch eingeschätzt.
      Man kann und darf hier auch niemandem einen Vorwurf machen, es ist ein ganz normaler, menschlicher, psychischer Vorgang. Denken Sie daran, wenn Sie das nächste Mal alleine durch den Wald laufen und Sie ein ungutes Gefühl beschleicht…

      • tina sagt:

        ein ungutes gefühl hatte man allerdings manchmal schon vor jahrzehnten, wenn man allein im dunkeln wald unterwegs war :).
        früher wurde man aber auch beim arzt nicht gleich auf kindsmisshandlung gescannt, wenn man ein kind in den notfall brachte. das sicherheitsbewusstsein ist anders. das ist ja meist gut, manchmal artets möglicherweise aber auch aus

      • tststs sagt:

        @tina: Natürlich gab es diese Verzerrung schon früher (und sei es nur, weil zB in den Märchen im Wald meist Böses geschieht). Heute ist die Diskrepanz nur noch umso grösser geworden.
        Früher (wieder einmal dieses ominöse „Früher“) hatte man ein ungutes Gefühl, hat sich besinnt und dann zusammengerissen (das Angstgefühl ist zwar noch da, aber es hatte keine Macht über die Handlungen).
        Heute wird dies zunehmend schwieriger…
        Und bitte, ich möchte nicht das Angstgefühl als solches in Frage stellen (wie gesagt, menschlich-allzumenschlich); aber sie sollte die Handlungsfreiheit nicht einschränken

      • tina sagt:

        ach so, ja, das stimmt natürlich, dass angst oft nicht aus einer realen gefahr entsteht und man sich nicht einschränken lassen darf davon. angst ist ja eigentlich ein schutzmechanismus, der ist für etwas gut.
        bei der angst um die kinder spielt sicher mit, dass man als eltern heute schlimmer verurteilt wird, wenn etwas passiert.

  • Gerd Fröbe sagt:

    Das Baby darf man nicht 1/2h alleine lassen? Ich würde es wohl selbst nicht tun, aber das ist mein Bier. Andererseits: Jede Empörung scheint mir unangebracht, hat man doch in all den Stunden einer Nacht auch nicht viel mehr Kontrolle.

  • Hans-Jürg sagt:

    Ich habe meine Kinder zur Selbständigkeit erzogen. Weil ich sie liebe. Ich verstehe die Mamis und Pappis nicht, die die Kinder in den Kindergarten oder gar in die Schule begleiten, wenn möglich sogar noch hinfahren. Sie tun den Kindern damit keinen Dienst.
    Meine Kinder waren z.B. auch stolz darauf, dass ich sie bereits mit 5 bis 6 Jahren für kleine Einkäufe in die Migros oder den Coop ganz in der Nähe schickte. Das gab ihnen das Gefühl, ernst genommen zu werden.
    Nicht dass man mich jetzt missversteht: Natürlich war und bin ich für meine Kinder immer da und helfe. Wenn sie mich brauchen.

  • Franziska sagt:

    Eine der Aufgaben von Eltern ist ihren Kindern zuschauen, zuhören und fühlen für was sie bereit sind und was nicht. Eigene Ängste und Erfahrungen drängen sich leider immer dazwischen und verklären das geschaute, gehörte und gefühlte immer wieder. (Oder aber erzählte Erfahrungen von anderen Eltern.) Mehr Vertrauen auf seine eigenen Entscheidungen und das (Erziehungs-)leben wird einfacher. 🙂

    • ka sagt:

      Kinder sind ja sehr unterschiedlich. Meine 11Jährige darf nun zusammen mit der gleichaltrigen Freundin einmal die Woche allein am Mittag zu Hause sein. Dazu gehört kochen und wieder aufräumen. Natürlich wird das Menu vorher geplant. Meist etwas einfaches. Die beiden Mädchen geniessen diesen Tag sehr. Bei meinem Jungen könnte ich das nicht verantworten, der würde bestimmt vergessen, am Nachmittag wieder in die Schule zu gehen 😉

      • Franziska sagt:

        Bestimmt 🙂 beiden meiner Brüder ging es mal so. Meine Freundin und ich durften auch so ca. mit 11 alleine zu Mittag essen, hat super geklappt und gehört heute noch zu den Erinnerungen die lebhaft diskutiert werden. Vor allem weil wir, aus heutiger Zeit, viele kulinarisch unverständliche Experimente gemacht haben 🙂

  • Franziska sagt:

    Je nach Kind fängt dies früher oder später an und anfangs ist das Informieren einer Vertrauensperson (Nachbar/in etc.) nötig finde ich. Babies sind noch total abhängig von ihrer Bezugsperson und deshalb würde, und habe ich, unser Baby nicht alleine gelassen ausser die Nachbarin hat das Babyphone und kann es holen wenn es aufwacht.

  • Bloch Yvonne sagt:

    Mit der Geburt eines Kindes bekommt man, nicht anders als bei den Tieren, einen natürlichen Mutter- oder Vaterinstinkt, je nach Situation das Richtige zu tun. Solche Diskussionen und nervige Bemerkungen von Nachbarn oder „Besserwisssern“ verunsichern aber viele Mütter und Väter.

    In vieler Hinsicht würde aber auch für „verunsicherte“ Eltern eine gesetzliche Grundlage Klarheit verschaffen.

  • karin sagt:

    Tatsächlich war es früher üblich Babys zu Hause kurz alleine zu lassen. Ich kam in den 70er zu Welt, und meine Mutter hat regelmässig Fahrstunden genommen, da war sie für 50 Minuten weg. Das während meinem Mittagsschläfchen. Passiert ist nix, ich bin immer noch da, gesund und munter. Mit unserem Kind habe ich es aber nie getan. Weiss auch nicht wieso..
    Ab wann sie alleine sein können? Ich denke 12 Jahre ist ein gutes Alter, je nach Situation evtl auch etwas früher (gute Nachbarn falls doch etwas ist, Erreichbarkeit per Handy, Dauer der Abwesenheit). Wie alles, muss man situativ entscheiden.

    • Gerhard Engler sagt:

      Ich bin im Alter von 12 Jahren alleine von Zürich nach Ulm gereist, 3x Umsteigen. Ich bin heute noch stolz auf dieses Erlebnis.

      • Mia sagt:

        Ich bin mit 8 Jahren alleine mit dem Zug in eine andere Stadt in die Ballettstunde gegangen, inkl. jeweils Weg an den Bahnhof von über 20 Minuten. Damals wurden Kinder aber auch noch nicht dauerbespasst….

      • Franz Vontobel sagt:

        Genau! Und abgesehen davon, war früher eh alles besser…

  • Bettina sagt:

    Grundsätzlich bin ich der Meinung, kann das mit einem Kind geübt werden. Zuerst nur kurz alleine lassen und dann Schritt für Schritt etwas länger alleine lassen.

    Das Baby für eine kurzen Zeit im Auto oder zu Hause alleine lassen halte ich jetzt auch für unproblematisch.

    Im Endeffekt kommt es auch auf das Kind an. Manche Kinder können mit 5 problemlos für eine Stunde alleine gelassen werden, andere sind in dem alter noch nicht reif dafür…..

    • Soso sagt:

      Im Auto auf keinen Fall, nicht für eine Sekunde…

      • Sommertag sagt:

        Wieso? Manchmal wollen meine beiden 3-jährigen im Auto warten, wenn ich schnell (5Min.) in den Volg gehe. Dann parkiere ich so, dass ich das Auto vom Laden her sehe. Sie sind dann ganz stolz, dass sie schon „so gross und mutig“ sind. Was ist da dabei? Schliesslich sollen sie mit gut 4 Jahren schon alleine den Kindergartenweg gehen! Das scheint mir dann doch etwas „gefährlicher “ zu sein..

      • 13 sagt:

        @ Sommertag
        Es war aber von einem Baby die Rede. Und das sollte man sein lassen. Meinen 3jährigen lasse ich auch mal alleine, wenn die Temperatur es zulässt, das Fenster etwas offen und das Auto sicher parkiert ist. Ein Baby nicht.

      • Sportpapi sagt:

        Warum nicht im Auto? Wegen der Hitze? Das ist ja zumindest 10 Monate im Jahr kein Problem. Und sonst kann man ja das Fenster öffnen.

    • Sommertag sagt:

      Naja, es war auch vom Üben des „Alleinelassens“ mit Kindern und am Schluss auch von älteren Kindern die Rede, siehe letzter Satz von Bettina. Also war mir nicht klar, dass die knappe Antwort sich wirklich nur auf Babys bezog. Jetzt also alles klar…

      • Bettina sagt:

        Selbstverständlich würde ich mein Baby bei brütender Hitze nicht alleine im Auto lassen, aber was soll denn passieren? Das Baby kann ja nicht selber aus der Babyschale rausklettern……. Und ich rede hier nicht von 30 Minuten sondern von 2,3 Minuten.
        Ich persönlich finde dass heute viele Eltern viel zu ängstlich sind und ihren Kindern nichts mehr zutrauen. Was früher ganz normal war ist heute plötzlich mit irgendwelchen Risiken verbunden…..

      • Sportmami sagt:

        War kürzlich ganz betroffen, als ich eine Reportage über Eltern, die ihre Kinder im Autos vergessen hatten, gelesen…Im Sommer kann es im Auto innert wenigen Minuten zur tödlichen Sauna werden, auch wenn es draussen nicht soooo heiss ist. Und meistens kann man das Baby ja auch einfach mitnehmen, auf dem Arm, im Ergobaby oder sonst einer Tragevorrichtung/Sling/Tuch..
        „Laut Polizeibericht müssen in dem parkenden Auto in kurzer Zeit die „Temperaturen auf 55 bis 65 Grad Celsius“ gestiegen sein.“
        http://www.welt.de/vermischtes/article129363570/Wenn-Kinder-im-Auto-den-Hitze-Tod-sterben.html

  • Bernd Bachmann sagt:

    Mit 6 bin ich jeden Tag allein zur Schule gegangen — wieso sollte ich da nicht mal eine Stunde allein zu Hause sein können? Verrückte Zeiten. Ich bin froh, dass ich vor 40 Jahren Kind war und nicht heute.

  • Claudia Beeler sagt:

    Was ist schon dabei, solange das Baby gesichert ist (zB Laufgitter oä), kann man es schon für kurze Zeit allein lassen (einkaufen im Dorflädeli etc), mache ich auch so. Falls es schreit, ist man ja gleich zurück.

  • Christoph Bögli sagt:

    „Bloss: Was ist, wenn es aufwacht? Und schreit und schreit, ohne gehört zu werden?“ Ja, was genau ist dann? Doch eigentlich nichts – oder ist schon mal ein Kleinkind daran gestorben, dass auf Geschrei nicht innert Millisekunden das vollste elterliche Bespassungsprogramm folgte? Wohlgemerkt, es geht nicht darum, dass man einen Säugling stundenlang sich selbst überlässt, aber mal ein paar Minuten schreien lassen könnte manchem wohl auch nicht schaden. Ausser vielleicht, übereifrige Nachbarn denunzieren einem gleich bei der Justiz wegen dieser fürchterlichen Vernachlässigung..

    • Gerhard Engler sagt:

      Sie haben völlig recht, aber vermutlich werden viele laut aufschreien und etwsa von „Urvertrauen“ etc. plappern. Ausserdem hat meine Tochter als Kleinkind einfach weitereschrien, wenn wir sie in den Arm nahmen. Wird hätten es auch bleiben lassen können.

      • 13 sagt:

        @ G.E.
        Ein richtig qualifizierter Kommentar, aber ich halte Ihnen zu Gute, dass Sie das Wort Urvertrauen schon mal gehört haben, auch wenn Sie die Definition offenbar nicht kennen, da Sie ansonsten den Unterschied zwischen alleine weinen und Weinen in den Armen einer Bezugsperson kennen würden.

        @ C.B
        Doch, schreien lassen schadet und es können auch Langzeitfolgen wie Verlustängste bleiben, v.a. wenn ein Baby/Kleinkind noch nicht über ein Zeitgefühl verfügen und nicht wissen, dass und wann Mami kommt. Die Hauptfrage dabei ist aber: Warum sollte man es weinen lassen und nicht einfach mitnehmen?

      • 13 sagt:

        Und wieder mal überrascht mich die Ansicht, dass das körperliche Wohl eines Kindes über das geistige gestellt wird.

        Ein Kind bleibt alleine und verletzt sich -> ganz schlimm und unverantwortlich.
        Ein Kind bliebt alleine und hat Angst -> nicht so schlimm, es wird es überleben.

        Ob aber das Vertrauen, so einfach zusammenwächst wie ein gebrochenes Bein? Wer weiss….

      • Sportpapi sagt:

        Wer weiss? Wie es scheint, wissen Sie es genau…

      • Christoph Bögli sagt:

        @13: Angesichts dessen, dass dazu wohl kaum fundierte Erkenntnisse vorhanden sind, wirkt das ziemlich spekulativ. Genau diese Haltung, jede noch so kleine negative Erfahrung könne bei Kindern irgendwelche Langzeitschäden verursachen, führt doch zu dieser hysterischen Überversorgung, die man heute vielerorts beobachten kann. Man könnte glauben, dass kaum wurde ein Kind einmal ein paar Minuten schreien gelassen, nicht mit dem Bio-Brei gefüttert oder muss mit einer Herausforderung selber fertig werden, schon ist es scheinbar hoffnungslos zu einer Zukunft als Psycho-Wrack verdammt..

      • Jeanette Kuster sagt:

        Die Bemerkung «oder ist schon mal ein Kleinkind daran gestorben» ist sehr zynisch, Christoph Bögli. Zudem geht es ja nicht um Millisekunden, sondern vielleicht um 5, vielleicht aber auch um 25 Minuten – beides ist mMn viel zu lange, wenn es um ein schreiendes, alleine gelassenes Baby geht.

      • Martin Frey sagt:

        Nur weil man selber keine solchen Fälle kennt, heisst das noch lange nicht dass es diese nicht gibt, Hr. Bögli. Bin da ganz bei 13, sowie bei Fr. Kuster.
        Und Zynismus in dieser Form kann sich nur leisten wer nie das Gegenteil angetroffen hat. Und glauben Sie mir, es kann bei Neugeborenen und Säuglingen sehr schnell gehen. Etwas mehr Demut wäre da whs. angebracht. Und nehmen Sie es bitte nicht persönlich, aber das Gegenteil von Demut ist oft Hochmut.

      • Sportpapi sagt:

        Ich stelle mir bei solchen Aussagen immer vor, dass zumindest eine halbe Generation heute mit schwersten psychischen Problemen durchs Leben gehen müsste. Das ist offensichtlich nicht so. Ebensowenig, wie unsere Kinder heute so viel robuster, klüger, fleissiger, reifer, liebenswerter, usw. wären, als die Kinder früher, weil man heute ja endlich weiss, wie man richtig erzieht.

      • tina sagt:

        naja sportpapi, 20% psyschisch kranke menschen hier und heute sind nicht wenig. jeder 5.

  • Gregory Brown sagt:

    Als Baby wurde ich Abends oft mal eine Stunde alleine gelassen während ich schlief. Die Nachbaren waren aber informiert und hatten einen Schlüssel. Ab ca 5 Jahren blieb ich oft 1-2 Stunden alleine zuhause während meine Mutter einkaufen ging. Mir hat das nicht geschadet. Als Einzelkind war ich mir gewohnt mich alleine zu beschäftigen. Handys gab es damals auch noch nicht.

    • Einzelkind sagt:

      Sie sprechen mir aus der Seele! Unfassbar, wie überbehütet die Kinder heutzutage offenbar leben müssen. Ich erinnere mich bspw. kaum daran, je meine Mutter zum Einkaufen begleitet zu haben. Ich blieb stets alleine zuhause, auch im Alter deutlich vor dem Kindergarten, und habe auch keinen Schaden davongetragen. Wenn’s länger dauerte (Eltern am Konzertabend o.ä.) war die Nachbarin via Babyphone erreichbar. Kommen musste sie meines Wissens nie.

  • Mark Altheer sagt:

    Für mich kommt es darauf an wie „reif“ bzw. „selbstständig“ ein Kind ist. Es gibt heute 6-7 jährige die kann man locker 1 h alleine lassen. Allerdings gibts in meinem Umfeld Kinder die sind 8-9 Jahre alt die ich nur ungern 1-2 h alleine lassen würde zuhause. Sie kommen nämlich sehr oft auf dumme Gedanken. Bei Kleinkinder bzw. Babys ist für mich der Fall klar. Die kannst Du NIE alleine lassen für länger als 4-5 Min. Ein Baby das schreit und nicht innert wengier Minuten berücksichtigt wird, verliert das sogenannte Urvertrauen.

  • Erwin sagt:

    Man kann Kindern beibringen, was sie tun sollen, wenn die Mami oder Papi nicht nach Hause kommt oder nicht da ist, wenn das Kind nach Hause kommt. Ich meine, dass heute den Kindern viel zu wenig Freiheiten gegeben werden. Wie sollen sie denn lernen, mit unvorhergesehenen Situationen zurechtzukommen, wenn sie nie solche Situationen erleben.
    Mein Kind ist mit 10 Jahren alleine mit seinen Kollegen skifahren gegangen (ist ganz in der Nähe). Eine/zwei Stunen allein zu Hause war seit langem kein Problem.

  • Joe Schweizer sagt:

    Wenn ich solche Beispiele, wie das der Britischen Mutter lese, dann empfinde ich in erster Linie Wut und Ekel vor der Justiz. Da entscheiden Staatsanwälte, „Experten“ und Richter über spitzfindigkeiten, obwohl Sie die genauen Umstände nicht, oder vielleicht aus einem einseitigen Dossier kennen.
    Aus meiner Sicht sollte der Staat bzw. die Justiz die Finger von den Familien weglassen, sofern nicht wirklich ein Grundsätzliches Problem (chron. Gewalt, Süchte, langfr. Vernachlässigung) vorhanden ist. Und selbst da sind Bussen und Strafregistereinträge meistens die schlechteste Lösung.

    • Nina sagt:

      Das macht für mich auch einen Unterschied. Jeanette, wissen Sie, wie das in der Schweiz gesetzlich geregelt ist? Soweit ich weiss, gibt es bei uns keine Bestimmungen diesbezüglich – irre ich mich?

    • Joe Schweizer sagt:

      Ergänzung: Bei diesen schwachsinnigen juristischen „Das-geht-doch-nicht-und-muss-unbedingt-bestraft-werden“-Aktionen wird oft nicht bedacht, dass die Juristischen Sanktionen manchmal den Schaden noch verschlimmern als irgend etwas helfen.
      Was schadet einem Kind wohl mehr? Wenn es mal ein Stunde alleine zuhause spielt, oder wenn die Mutter dank der Justiz Arbeitslos wird und die Familie damit kaum mehr über Wasser halten kann? Nützt es dem Kind, wenn es mitkriegt wie seine eigenen Eltern durch die Justizmangel gedreht werden und deswegen leiden?

      • 13 sagt:

        Und v.a.: Was nützt dem Kind mehr? Wenn die Nachbarn darüber informiert sind und bei einem Notfall eingreifen können und sich auch das Kind an sie wenden kann oder wenn die Mutter, aus Angst vor juristischen Konsequenzen, niemandem etwas sagt und auch dem Kind einbläut, es ja niemandem zu verraten?

    • San sagt:

      Nun, wir kennen nicht alle Sachverhaltselemente. Daher sollte man nicht voreilig auf irgendwelche Behörden schiessen. Die Erfahrung zeigt, dass die in den Medien geschilderten „Skandälchen“ fast immer „vielschichtiger“ (um es einmal wertneutral auszudrücken) sind als von den „Justizopfern“ dargestellt.

    • Stefan sagt:

      Sorry, wenn ich jetzt spitzfindig werde… aber ich bin der Meinung, dass die Behörden auch bei nicht-chronischer (z.B. „nur“ sporadischer) Gewalt gegen Kinder oder auch bei „nur“ kurz- oder mittelfristiger Vernachlässigung einschreiten sollen, wenn sie davon Kenntnis haben. Wenn Eltern ihrer Fürsorgepflicht den Kindern gegenüber nicht nachkommen, soll der Staat – zum Wohle des Kindes – einschreiten.

      • 13 sagt:

        DA gebe ich Ihnen recht, Stefan. Die Frage ist eher: Ist es Vernachlässigung ein 5-6jähriges Kind für eine kurzes Zeit alleine zu lassen? Ist das eine kurzfristige Verletzung der Fürsorgepflicht? Ich würde das verneinen.

      • Sportpapi sagt:

        „Wenn Eltern ihrer Fürsorgepflicht den Kindern gegenüber nicht nachkommen, soll der Staat – zum Wohle des Kindes – einschreiten.“ Aha. Da kann doch niemand etwas dagegen haben. Grundsätzlich. Nur sind wir wohl kaum einig, was denn das bedeutet, konkret. Also wenn man heute das macht, was vor ein paar Jahren/Jahrzehnten noch empfohlen wurde, dann sollen die Behörden eingreifen?

      • Stefan sagt:

        @13/Sportpapi: Natürlich ist es im geschilderten Fall lächerlich, eine Mutter zu kriminalisieren. Da hat sich – wenn das wirklich Alles war – ein frustrierter Richter ein Denkmal gesetzt. Ich wehre mich nur gegen die Haltung, dass Kinder der „elterlichen Gewalt“ unterstehen und der Staat sich rauszuhalten hat, solange der Balg noch atmet (und wenn er’s nicht mehr tut, war vor lauter Wegschauen nichts absehbar).

      • Nina Bamberger sagt:

        Die Frage ist auch, in welcher Form der Staat eingreift. Sanktionen halte ich für das schlechteste Mittel. – Unterstützung wäre besser. Es ist ja interessant, dass der Staat von mir verlangt, dass ich mich ihm gegenüber mit einer Prüfung legitimieren muss, dass ich einen Scooter fahren darf. Aber ein Kind grosszuziehen, das darf ein jeder ohne irgendwelchen Fähigkeitsnachweis. Warum nicht die Ausbezahlung von Kindergeld von einem «Elternführerschein» abhängig machen. Den könnte man sich durch Kurse erwerben, die von verschiedenen staatlich anerkannten, privaten Organisationen angeboten werden.

  • Markova sagt:

    Ein Baby sollte man auf keinen Fall alleine zu Hause lassen. Babys haben noch kreine Objektpermanenz, das heisst, es kann nicht wissen, dass die Mama später wieder kommt. Es kann auch nicht einschätzen, dass es nur „kurz“ alleine war, dafür fehlt der Zeitbegriff. Es fühlt sich also einfach nur verlassen. Das würde ich meinem Baby nie zumuten.
    Bei älteren Kindern finde ich das etwas anderes, da kann man grob einschätzen, was für einen Charakter das Kind hat, und ob es das schafft. Dann kann auch bei uns die Nachbarin kurz schauen, vor allem, weil sie sogar im gleichen Haus wohnt.

    • Stine sagt:

      Als Baby hatte ich einen sehr regelmässigen Schlafrythmus. Nach dem Stillen waren bei mir 3-4h schlaf angesagt, während dieser Zeit sind meine Eltern regelmässig 1-2h spazieren gegangen.
      Mit 9jährig musste ich gelegentlich auf meine 3 jüngeren Brüder aufpassen, während meine Eltern auswärts Essen waren. Natürlich hatte ich genaueste Anweisungen und die Nachbarn waren auch informiert.
      Ich habe bestimmt keinen Schaden davon getragen und lernte Selbständig sein und übernahm Verantwortung.

    • tststs sagt:

      „…. Es kann auch nicht einschätzen, dass es nur “kurz” alleine war, dafür fehlt der Zeitbegriff. Es fühlt sich also einfach nur verlassen.“ Und spätestens bis zum nächsten Schoppen hat es alles wieder vergessen 🙂

      Alles nicht so tragisch, wir haben Kinder aus Fleisch und Blut, nicht aus Zucker…

      • ka sagt:

        meine Mutter hat in den 60zigern meine Bruder mit ca. 60 Monaten zu Hause gelassen und ging einkaufen( hatten kein Auto). Das Baby lag im Stubenwagen am offenen Fenster. Als sie nach Hause kam, war er weg! Die Nachbarin hatte das schreiende Baby zu sich genommen, meiner Mutter blieb der Schreck, aber auch das Wissen, das Nachbarn füreinander da sind!

    • ka sagt:

      oh je, sollte natürlich 6 Monate heissen 🙂

  • Marie-Anne sagt:

    Es ist eine Ermessensfrage und kommt immer auf die Umstände an. Das Wichtigste ist dabei, wie weit das Kind in seiner Entwicklung ist. Das kann man natürlich auch gezielt fördern, indem man kurze Zeiten des Alleinseins langsam steigert. Auch wichtig ist, wie die Wohnung gesichert ist, wenn überall Fenstersicherungen angebracht sind, ist schon ein wichtiger Gefahrenherd weg. Dass es eine Generationenfrage ist, ganz grundsätzlich, finde ich allerdings auch. Ich fuhr z.B. mit 12 J. allein nach Stuttgart, wo mich mein Bruder abholte. In ZH musste ich umsteigen, nach genauen Anweisungen.

  • Widerspenstige sagt:

    Erfahrungsgemäss darf ein Kleinkind ruhig mal für eine halbe Stunde oder Stunde alleine gelassen werden, WENN es seinen regelmässigen Nachmittagsschlaf macht u man über Monate seinen Lebensrythmus beobachtet hat. Sonst wäre es etwas riskant, wenn es sich spielend alleine beschäftigt. Da jedes Kind anders reagiert, gibt es da keine Faustregel. Das Problem stellt sich bei Alleinerziehenden mehr u diese sind auf gute Nachbarschaftshilfe angewiesen. Wo diese fehlt oder alle tagsüber ausser Haus sind, dürfte ein subventionierter Nannydienst von Vorteil sein. Auf jeden Fall besser als alleine lassen

    • Sportpapi sagt:

      Mit Betonung auf subventioniert, selbstverständlich. Habe von dir gar nichts anderes erwartet.

    • Widerspenstige sagt:

      Du weisst ja hoffentlich noch, dass wir eine Nanny selber finanziert haben. Aber deshalb nehme ich nicht automatisch an, dass das alle anderen Familien auch können. Das ist wohl der Unterschied zwischen Dir und mir hier beim Kommentieren. Ich gehe von einer Durchschnittsfamilie aus, Du anscheinend immer noch von Deiner eigenen Perspektive. Die hier erwähnten Präsenzzeiten von vorwiegend Müttern bei Kleinkindern bis ins Grundschulalter müssen irgendwie erbracht werden. Es muss aber nicht zwingend die Mutter sein, Das muss endlich klar gestellt werden u deshalb eine subvention. Zwischenlösung.

      • Sportpapi sagt:

        @WS: Von meiner eigenen Perspektive? Ich bin in einer Arbeiterfamilie aufgewachsen mit wenig Geld und Betreuung, weil die Mutter zu der Zeit mit Ausbildungen beschäftigt war. Hat uns sicher nicht geschadet. Es ist ja schon erstaunlich, wie im gleichen Moment, wo alle bessere Vereinbarkeit von Elternschaft und Arbeit fordern, die Ansprüche an Betreuung immer weiter zunehmen.
        Und nein, es muss nicht zwingend die Mutter sein. Der Vater, der Nachbar, die Grosseltern, usw. wären auch Optionen.
        Aber es ist eben typisch für dich, dass du immer sofort Subventionen, staatliche Lösungen forderst.

    • Muttis Liebling sagt:

      Grimms Märchen beginnen mit ‚Es war einmal..‘.
      Es war einmal, da gab es Städte und Dörfer, in der wohnten Menschen, die sich kannten und mochten und über das Alter gleich verteilt waren. Ein Kind, ein Rentner, 4 Erwerbstätige.
      In dem Haus in Ostberlin, in welchem meine Kinder aufgewachsen sind, gab es ein paar Rentner zuviel, weil das Haus alt und schäbig war. Die Rentnerfrauen haben sich darum gestritten, wer unsere Kinder beaufsichtigen darf, wenn wir nicht zu Hause blieben. Die haben gewollt, das wir oft und lange ausgehen.

  • 13 sagt:

    Meine Tochter (6) hat seit ein paar Monaten den dringenden Wunsch in den Kindergarten begleitet zu werden, obwohl sie es vorher eigentlich konnte. Da wir solche Wünsche ernst nehmen, begleitete sie mein Mann jeweils zusammen mit unserem Sohn (3). Nach den Sommerferien meinte dieser, er möge noch nicht aufstehen und werde einfach im Bett bleiben, bis Papi wieder kommt, wenn man ihm sein Lieblingsbuch bringt. Wir haben ihn gelassen und seither darf er, sofern er will, diese 10 Min. bleiben. Die Türe ist abgeschlossen, gefährliche Sachen nicht in Reichweite, da können wir das Risiko eingehen.

    • 13 sagt:

      Die Grosse war ca. 5, als sie von sich aus den Wunsch äusserte nicht mitzukommen, wenn wir einkaufen gehen. Seither bleibt sie 20-30 Min. alleine. Ich beaufsichtigte damals mit 3 das erste Mal meine 2 Jahre jüngere Schwester und kochte mit 7 das erste Mittagessen für uns. Das würde ich heute sicher nicht ganz so handhaben, aber für ein paar Minuten sehe ich kein Problem. Solange der Wunsch von den Kindern alleine kommt.

      • Andrea Mordasini, Bern sagt:

        War bei uns auch so :)! Unsere Tochter war 4.5 als ich meinen damals 5jährigen in den Kindergarten begleitete und sie zu Hause liess – der Wunsch danach kam übrigens auch von ihr. Es klappte problemlos und sie war jedes Mal enorm stolz und hatte das Gefühl eine „ganz Grosse“ zu sein :). Solange der Wunsch von den Kindern kommt, kann mans ruhig mal probieren, muss ja nicht gleich eine ganze Stunde sein, aber so 10 – 15 Minuten für zur Post, ins nächste Migi etc sollten für den Anfang genügen und drinliegen. Nach Belieben kann dann die Wegsein-Dauer erhöht werden.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Kann es sein, dass alle ihre Zeitbeispiele dezent abrunden? 😉 In 10 Minuten zur Post oder in die Migros und retour, das schafft man doch sogar dann nur mit Mühe, wenn man gleich nebenan wohnt. Nicht?

      • Andrea Mordasini, Bern sagt:

        Hihi, ich wohne tatsächlich (fast) nebenan, bei mir gehts (fast) auf, wenn ich mich spute mit der Post ODER Migi ;). Das schaffe ich, wenn ich auf der Post/an der Kasse nicht unnötig warten muss, in ca 15 Minuten, kann natürlich auch mal 20 Minuten werden. In 10 schaffe ich es, einen Brief im Postbriefkasten reinzuschmeissen und wieder nach Hause zu „secklen“ ;).

  • Manni Mann sagt:

    Mich würde eher interessieren, ab welchem Alter man keinen Babysitter mehr anstellen muss, wenn man Abends weggeht. Was sind da eure Erfahrungen?

    • Martin Frey sagt:

      Wenn die Sprösslinge potentielle Sexualpartner mit nach Hause nehmen wollen… 😉

    • Carolina sagt:

      Bei uns war es so, dass wir die Kinder eher früh allein zu Hause gelassen haben – aber sie waren zusammen. Bei einem einzelnen Kind würde ich es vielleicht anders machen – unser Nachkömmling ist 7 und es ist ein wenig anders als bei seinen Geschwistern. Das Kriterium war, dass sie das Telefon bzw Handy bedienen konnten – und das sie immer, immer informiert waren, dass sie dann allein waren. Dass sie aufwachen und es ist niemand da und sie wüssten nicht warum, hätte ich unmöglich gefunden. Die Kinder geben einem schon Zeichen, wenn es langsam Zeit wird. Mit Schulreife haben beide gewollt, dass

    • 13 sagt:

      Ohne bereits Kinder in dem Alter zu haben, hätte ich gesagt, ca. ab 11/12, sofern sie mind. zu zweit sind, also mit einer Kollegin oder Geschwister. Jüngere Geschwister eher früher, wenn das ältere da ist.

    • Sportpapi sagt:

      Auch da sind generelle Aussagen schwierig. Kommt sehr auf das Kind an. Und die Erreichbarkeit der Eltern (oder anderer Personen). Und die Heimkehrzeit der Eltern. Und den Schlafbedarf der Kinder 🙂 Ich mache mir ja keine Illusionen, dass meine Kinder zu der Zeit ins Bett gehen würden, die wir für sie vorgesehen hätten…
      Aber konkret: Aktuell haben wir Babysitter, um abends im Dorf ins Training zu gehen. Das fällt sicher schneller mal weg, als wenn wir bis in alle Nacht, weiter entfernt, ohne Natel griffbereit, in den Ausgang möchten.

      • 13 sagt:

        „Ich mache mir ja keine Illusionen, dass meine Kinder zu der Zeit ins Bett gehen würden, die wir für sie vorgesehen hätten…“

        Wo wäre da auch der Spass? Das schönste daran, wenn die Eltern weg waren, war es doch im Wohnzimmer auf dem Sofa Pizza aus der Schachtel zu essen und dazu alle drei Folgen Winnetou zu schauen, bis einem schlecht war von zuviel Fast Food und TV und man gegen Mitternacht ins Bett kroch. War eine jahrelange Tradition von meiner Schwester und mir, obwohl wir wohl irgendwann jedes Wort der Filme nachsprechen konnten. Aber es war ja jeweils Wochenende, da ging es noch;-)

      • mila sagt:

        Haha, 13, meine Schwestern und ich haben das auch so gemacht, wenn unsere Eltern am Freitag- oder Samstagabend ihren Ausgang hatten. Nur gab es bei uns Spaghetti zu Dirty Dancing. 😉

        Ich denke auch, dass ca. 11-12 ein gutes Alter ist, um Kinder auch mal für einige Stunden unbeaufsichtigt zu lassen. Gerade wenn es mehrere Geschwister sind. Ich wäre mir jedenfalls in diesem Alter mit eigens bestelltem Babysitter ziemlich komisch vorgekommen (mit etwa 13 war ich selbst Babysitter). Umgekehrt sahen wir das Alleine lassen auch als Vertrauensbeweis unserer Eltern für uns ‚Grosse‘.

      • Sportpapi sagt:

        @13: Eben. Ich mache mir da keine Illusionen…

  • Maier Tom sagt:

    ich denke es ist stark situationsbedingt, bei uns ist das alles sehr leicht. Meine Partnerin arbeitet von Zuhause und da ich mein eigener Chef bin kann ich problemlos aushelfen.
    Aber z.B. unsere Nachbarin ist alleinerziehend mit 3 schulpflichtigen Kindern und muss arbeiten gehen … nicht so einfach. Diese Kinder waren schon sehr viel früher mal aleine als unsere Kids, vielleicht nicht gewollt aber halt aus der Situation heraus nicht anders machbar.

  • Lia sagt:

    ich war als Kind selbst mal allein zu Hause, als meine Eltern ausgingen, ich war ca 8 oder 9 Jahre alt. Ich hatte dermassen Angst, dass mir übel wurde und ich mich übergeben musste – damals gab es kein Handy und ich musste warten, bis sie zurück waren. Sie machten sich natürlich ein unglaublich schlechtes Gewissen, für mich ist es eine Lehre, meine Kinder sicher bis zu diesem Alter NIE alleine zu lassen und auch dann nur, wenn sie im Haus zu jemandem gehen könnten, wenn sie Angst haben, bzw ich jederzeit via Handy erreichbar wäre und jemanden aufbieten kann, der innert Minuten da sein kann.

    • Joe Schweizer sagt:

      Nun Lia, ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass Sie mit einer solch starken Reaktion auf’s Alleine-Sein eher die Ausnahme darstell(t)en. Dass Ihre Eltern das Problem erkannten und daraus lernten spricht doch sehr für sie. Stellen Sie sich aber vor, Ihre Eltern wären damals für ihren „Fehler“ (für mich eher ein Lernstück/ eine Erfahrung) Strafrechtlich belangt worden. Wäre das wirklich angebracht gewesen?
      Aus meiner Sicht keinenfalls. Denn aus Ihrer Schilderung entnehme ich, dass Sie von Ihren Eltern nicht grundsätzlich vernachlässigt worden sind.

  • Bernhard sagt:

    Ich lasse meine Tochter (4) eigentlich jeden Tag, an dem ich zu Hause bin, „alleine“. Und zwar am Morgen, wenn ich noch schlafe. In der Regel steht sie eine bis zwei Stunden früher auf als ich. Dann ist es so, als wenn ich nicht da wäre und sie kann schalten und walten, wie sie will. Das hat hervorragende Auswirkungen auf ihr Spielverhalten (v.a. Kreativität) und auf ihre Selbständigkeit (Ankleiden, Frühstücken etc.). Wenn sie sich ausgetobt hat, kommt sie mich jeweils wecken. Ich finde das eine sehr gute Variante (eine klassische win-win-Situation!! :-)). Erstaunlicherweise würde das meine…

    • Bernhard sagt:

      Partnerin nie so machen. Das ist wohl stark Geschlechter-abhängig. Wir Männer gelten ja in Erziehungsangelegenheiten nicht selten als verantwortungslos. Dabei sind unsere Methoden sehr wohl durchdacht und haben ihre Berechtigung. Aber natürlich bergen sie gewisse Risiken (man stelle sich vor, was da alles passieren könnte!). Und wenn dann tatsächlich mal was passiert, dann heisst es vermutlich sofort: „Ich habe dir immer gesagt, dass das total verantwortungslos ist! Das war ja klar, dass sowas passieren musste!“. Aber ehrlich: diesen evtl. Zoff nehme ich in Kauf. Zum Wohle meiner Tochter! 😉

    • Bernhard sagt:

      Diese Variante finde ich übrigens noch gut, um das effektive Alleinsein zu üben. Als sie um die drei war, kam sie mich wegen diversen Problemchen jeweils wecken. Mit der Zeit lernte sie, die Probleme selber zu lösen. Heute braucht sie meine Hilfe kaum noch (ausser bei Dingen, die sie noch nicht so gut kann, wie z.B. dem Inline-Skaten, das sie erst kürzlich entdeckt hat. Da wartet sie halt und macht in der Zwischenzeit was anderes). Ich denke, dass ich sie nun ohne Probleme richtig allein lassen könnte. Ich habe aber bislang noch keinen Anlass dazu gehabt, da sie sehr gerne überall mitkommt.

      • Daniela sagt:

        Bernhard, es gibt auch einfach Eltern, die beschäftigen sich mit ihren Kindern….das fördert das Spielverhalten noch viel mehr und unser Sohn hat gelernt sich selber anzuziehen, auch ohne das wir ihn allein liessen, während wir doch so gerne noch ein paar Stunden weiterschlafen möchten….Sorry, aber das tönt für mich alles nachen faulen Ausreden.

      • Sportpapi sagt:

        „Bernhard, es gibt auch einfach Eltern, die beschäftigen sich mit ihren Kindern…“ Was für eine Unterstellung. Der faule Bernhard soll also aufstehen und seine Tochter bespassen, die das doch gar nicht will?

      • Bernhard sagt:

        😀

        Danke Sportpapi. Sehr treffend formuliert!

        Es ist doch so: Jeder Mensch, ob jung oder alt, braucht seinen Freiraum, um sich optimal entfalten zu können. Bei uns hat sich das jetzt über die Jahre halt so eingespielt, weil die Kleine mich immer später und immer seltener geweckt hat am Morgen. Da bin ich ihr nicht böse und sie mir vermutlich auch nicht… 😉

        Ob ich die restlichen rund 12 Stunden, bis sie wieder ins Bett geht, genügend Zeit mit ihr verbringe, kann nur meine Tochter alleine entscheiden. Sie macht mir bis jetzt aber keinen allzu verwahrlosten Eindruck! 🙂

      • mila sagt:

        Kommt dazu, dass für mich das ‚Fördern‘ von Spielverhalten sich ziemlich seltsam anhört. Muss Spielverhalten bei einem (Klein-)Kind ‚gefördert‘ werden, hat es nicht von selbst alle Anlagen dazu? Gesetzt den Fall, man drückt dem Kind dazu kein Smartphone oder Tablet in die Hand.

        Ich habe mehrfach gelesen, dass das Spielen mit Gleichaltrigen sowie Selbstbeschäftigung die Entwicklung der kindlichen Intelligenz/Phantasie am meisten unterstützen. (Zu viel) Gut gemeintes ‚Fördern‘ von Elternseite ist da eher kontraproduktiv, da sich Kinder dabei nicht frei entfalten, sondern Vorgaben umsetzen.

      • mila sagt:

        @Bernhard: Meine Schwestern und ich haben es geliebt, dass unsere Eltern jeweils am Sonntagmorgen etwas länger ausgeschlafen haben und wir die paar Morgenstunden frei schalten und walten konnten (zugegeben auch beim TV Gerät, das sonst sehr restriktiv gehandhabt wurde). Machen Sie sich keinen Kopf über die Kommentare selbsternannter ‚Supereltern‘, mir scheint, Sie kennen Ihre Tochter gut genug, um sich hier nicht rechtfertigen zu müssen. 😉

      • 13 sagt:

        @ Daniela
        Inwiefern soll das das Spielverhalten mehr fördern? Wenn Erwachsene mit Kindern spielen, kommen unweigerlich zwei Szenarien auf: entweder leitet der Erwachsene das Spiel und das Kind entwickelt es nicht selber oder aber das Kind hat die Führung und der Erwachsene tut, was das Kind von ihm verlangt. Wenn ein Kind alleine spielt, muss es oft improvisieren, wenn etwas nicht geht, weil es keinen „Zudiener“ hat. Mit anderen Kindern müssen Kompromisse gefunden werden, zwischen den Wünschen des einen und des anderen. Das ist viel wertvoller für ein Kind als eine Dauerbespassung.

      • Bernhard sagt:

        Danke mila für Ihre netten Worte. Ich habe in der Tat das Gefühl, dass meine Tochter – genau wie Sie damals auch – diese Zeit unheimlich geniesst! Sie wirkt so ausgeglichen und glücklich, wenn ich sie nach dem Aufstehen in die Arme schliessen darf. Und sie ist so stolz, wenn sie mir ihre neusten Erfindungen, Produkte oder waghalsigen Kunststücke präsentieren kann. Oder wenn sie sich mal wieder in eine Prinzessin verwandelt hat – inkl. Schminke, Krönlein, Parfüm und Glitzer!!! 😀 Ich möchte diese Momente auf keinen Fall missen!!

      • Carolina sagt:

        Ich setze noch eins drauf – damit Daniela wirklich Recht hat, zumindest in Bezug auf mich: als unsere älteren Kinder klein waren, haben wir beide alles, aber wirklich (fast) alles getan, um wenigstens Samstag und Sonntag etwas mehr Schlaf zu bekommen als während der Woche. Wir waren selber erstaunt, wie positiv das für unsere Kinder war – sie haben es geliebt und wurden dadurch ein gutes Stück selbstständiger. Dass ab und zu mal etwas aus dem Ruder lief oder kaputt ging, nahmen wir in Kauf. Aber schon damals gab es die Forderung von lieben Mitmenschen, dass Kinder ununterbrochen zu bespassen

      • Carolina sagt:

        /2 seien. Völlig kontraproduktiv! Mila, Bernhard, SP und 13 haben völlig Recht – wie sollen Kinder Selbstständigkeit erlernen?

      • tststs sagt:

        @mila… Zwei Mütter, ein Gedanke. Meine Mama hat mir Jahre später gesteckt, dass sie am Samstagmorgen ihr ansonsten so strenges TV-Regime nur deshalb schleifen liess, weil sie die zusätzlichen 2 Stunden Schlaf genossen hat 😉

        @Daniela: noch ein anderer Gedanke: es gibt sicher solche und solche Kinder, aber grundsätzlich glaube ich schon, dass Kinder lieber alleine oder mit anderen Kindern spielen, nicht unbedingt mit den Eltern… Und eben, man ist ein Elternteil, nicht Teil des Freundeskreises (und schon gar nicht Mitglied der Bespassungstruppe).

      • Andrea Mordasini, Bern sagt:

        Auch ich finde es toll, wie Sie mit ihrer Tochter umgehen! Dauerbespassung muss nicht sein, im Gegenteil! Auch wir lassen unsere Kinder viel selber tun und machen und geben ihnen, falls nötig, Materialien dazu (fürs Basteln zB). Es tut den Kindern auch mal gut, gelangweilt zu sein. Denn gerade Langeweile entpuppt sich als Ideenförderer. Sie regt die Fantasie der Kinder an und fördert neue Ideen wie gerade jetzt, wo sich die Kinder in Rollenspiele vertieft sind. @Daniela: was sie da Bernhard unterstellen, ist sehr frech! Sie frei spielen zu lassen, heisst nämlich nicht, sie zu vernachlässigen!

      • Gmx sagt:

        Also ich finde, einfach am morgen noch weiterzuschlafen ist doch nicht das Gleiche wie Ihre Tochter allein zu lassen. Wenn es Ihrer Tochter nicht gut ginge, wären Sie ja dann doch zur Stelle. Also ich freue mich auf die Zeiten, wenn wir am WE morgens auch etwas länger schlafen können. Ich erinnere mich übrigens, dass ich früher dann meine Eltern mit einem Frühstück überraschen wollte, wär ja super, wenn unsere Tochter das dann auch mal macht 🙂

  • Sportpapi sagt:

    Offenbar darf man auch mit Kindern im Primaralter nur kurz weg, und muss immer erreichbar sein? Was hat man nur getan, bevor jeder Säugling umgehend mit einem Handy oder Peilsender ausgerüstet wurde?

    • fgee sagt:

      Man sagte: „Wenn was ist, geh zur Nachbarin, die ist da.“ und war natürli abgesprochen mit der Nachbarin. Alternativ organisierte man eine Hüeti. Handy ist praktisch, aber es geht auch ohne.

    • Urs sagt:

      Damals gab es noch keine KESB. : – )

    • Ueli sagt:

      Das ist meines Erachtens eine Aussage, die nicht unserer Zeit entspricht. Was spielt es denn für eine Rolle was früher war? Heute haben wir die Möglichkeit für unsere Kinder erreichbar zu sein, falls etwas wäre, also sollten wir diesen Vorteil gegenüber früher doch auch nutzen?

      • Sportpapi sagt:

        Sollen wir. Es zeigt aber auch, dass es eigentlich nicht nötig ist. Das Problem ist ja nicht nur, dass wir für unsere Kinder ständig erreichbar sein müssen. Nein, sie dürfen sich ja auch nicht aus unserer Überwachung befreien.

      • Muttis Liebling sagt:

        Gibt es eigentlich noch diese Babymatten, die die Atemfrequenz per Drucksensor überwachen und Alarm schlagen, wenn da mal eine Pause eintritt?

  • Andrea Mordasini, Bern sagt:

    Als Baby hätte ich meine beiden nie einfach so alleine gelassen, auch nicht nur für „rasch“ einzukaufen im Quartier. Was, wenn aus dem „rasch“ doch unerwartet eine längere Zeit geworden wäre, die Kleinen aufgewacht und geschrieen oder sich zB erbrochen (Lebensgefahr!) hätten? Das einzige, was ich gemacht habe, war im Keller etwas raufholen, vom Estrich etwas runterholen oder den Briefkasten leeren. Nun sind beide 7,5 und 6 Jahre alt, und ich lasse sie, sofern sie dies mögen, für kurze Einkäufe im Quartier alleine. Sie kennen meine Handy-Nummer, können mich so erreichen oder Nachbarn holen.

    • Sportpapi sagt:

      Ich schicke meine Kinder für die kurzen Einkäufe ins Dorf…

      • ka sagt:

        @ sportpapi: find ich toll. meine Kinder hatten in der 3. Klasse als Hausaufgabe im nächsten Laden alleine einkaufen zu gehen, natürlich mit wägen etc. unter dem Thema Einheiten, Geld etc. Fand ich super!

    • Andrea Mordasini, Bern sagt:

      Das finde ich im Fall auch toll, Sportpapi! Das alleine Einkaufen mit „allem drum und dran“ steht bei uns auch auf der Pendenzenliste. Ein Dorflädeli mit Theke à la Metzgerei/Bäckerei, wo das Kind das Gewünschte „bestellen“ kann oder sonst den Einkaufszettel rüberreichen kann, kann da für den Anfang und das Üben hilfreich sein. Leider haben wir bei uns direkt in der Nähe kein solches „Lädeli“ (mehr), halt einfach die Grossverteiler mit dem grossen M und dem D. Aber auch das sollte jetzt möglich sein, denn schlimmstenfalls können sie ja dort auch jemanden (Kunden wie Personal) um Hilfe fragen.

  • studer sagt:

    Also ich habe den Kleinsten als Baby oft für 10 Minuten schlafen gelassen und dafür die Grösseren kurz rausbegleitet. Die Babys deshalb (wegen einiger Minuten) zu wecken finde ich viel schlimmer. Und – wenn sie mal aufwachte und zwei drei Minuten weinte, ging deshalb auch nicht die Welt unter. Kam aber eigentlich nie vor. Mich stört das wahnsinnig überbehütete und jede Sekundenüberwachte der heutigen Eltern.

  • Tom Moser sagt:

    Also irgendwie mutet man den heutigen Kindern auch wirklich nichts mehr zu!
    Ich ging als 8 Jähriger zusammen mit meinen gleichaltrigen Freunden mit dem Zug und dem Postauto alleine Skifahren.
    Uns hat man einfach vertraut und wir haben bestimmt keine seelischen Schäden davongetragen!

    • Franz Vontobel sagt:

      Aber sicher, doch, Herr Moser – als 8-jährige. Zweitklässler also. Kaum in der Lage, die eigene Ausrüstung zu tragen…

      • Pedro sagt:

        @Vontobel: Klar ist man dazu in der Lage, auch mit 8 Jahren. Denn da ist die Ausrüstung entsprechend kleiner und leichter. Oder hat Ihnen als 2. Klässler der Papi die Skier zum Lift getragen?

      • Franz Vontobel sagt:

        Wir reden hier nicht „vom Auto zum Lift“, wie sie sich das vielleicht gewohnt sind, sondern von zuhause in den Zug, mit (mehrmaligem) Umsteigen, und am Schluss das ganze zurück.

      • Sportpapi sagt:

        Hm. Früher haben wir sogar noch auf dem Dorfhügel Skifahren gelernt. Und ja, dahin haben wir die Skis selber getragen. Auch wenn es heute vielleicht als unzumutbar gilt…

      • Franz Vontobel sagt:

        Nur gings hier gar nie um den Dorfhügel, sondern darum:

        „Ich ging als 8 Jähriger zusammen mit meinen gleichaltrigen Freunden mit dem Zug und dem Postauto alleine Skifahren.“

        Und das passierte auch in der guten alten Zeit, als das Gras noch grüner und der Schnee weisser war, nicht.

      • Sportpapi sagt:

        Ich weiss nicht, FV. Wenn nicht, dann lag es jedenfalls nicht daran, dass die Kinder ihre Skis nicht selber tragen konnten.

    • Tom Moser sagt:

      Also jetzt ohne Scheiss…
      1. Ich war in der dritten Klasse (Habe spät Geburtstag)
      2. Die gute alte Zeit war 1983
      Und wir gingen mit dem Zug von Wimmis nach Oey und dann mit dem Postauto ans Wirienhorn.
      3. Damals konnten Kinder Skier noch selber tragen. War auch leichter weil man noch keine Helme, Rückenpanzer uns Schienbeinschoner tragen musste.

  • Karin Kunz sagt:

    Babys und Kleinkinder lässt man nicht alleine, ist doch klar….und 5-jährige sind Kleinkinder. Für diese einkaufenden Mütter ist doch immer alles halbs so schlimm solange nichts passiert. Und dass Kleinkinder Handys benützen sollen, falls etwas passiert, ist echt krass! Vor nicht langer Zeit habe ich im Parkhaus eine Mutter entdeckt, die ihr Baby im Auto gelassen hat, damit sie „schnell“ im Laden und ohne „Geschleppe“ einkaufen gehen konnte…..ich habe nicht nachgeschaut ob das Baby zur Not das Handy in der Hand hatte….

    • Patrick sagt:

      Es käme uns auch nie in den Sinn, unsere 5 jährige Tochter 30 Min alleine zu lassen. Wir haben da leider schlimme Erfahrungen gemacht in unserem Freundeskreis. Eine Freundin hatte ihren 5 jährigen Sohn alleine zu Hause gelassen für einen „kurzen“ Einkauf mit dem Auto. So ca. 20 Min hätte es dauern sollen. Was aber nich eingeplannt war, war der Autofahrer, der die Vortrittsregeln nicht kannte und so stark in das Auto unserer Freundin krachte, dass sie erst wieder in der Notaufnahme erwachte! Es dauerte 2 Std. bis ihr Mann verständigt werden konnte und nochmals 45 Min bis nach Hause!

      • Znuk sagt:

        Ojeh. glück im Unglück. Aber sicherlich haben alle schon mal überlegt was wäre gewesen, wenn das Kind mit im Auto gewesen wäre? Der andere Trottel hätte die Vortrittsregel nicht besser gekonnt. OK vielleicht hätte das Schicksal auch den Zeitpunkt verschoben…

        Unglücke kanns immer geben und wenn das Kind spürt, dass man es nicht absichtlich 2 Stunden alleine liess, ist es auch nicht traumatisiert oder verwahrlost.

      • Sportpapi sagt:

        Ich nehme an, die Eltern sollen auch nicht einkaufen gehen, wenn der Sohn im Kindergarten ist? Denn was, wenn etwas passiert, und er kommt nichtsahnend allein nach Hause?

      • Martin Frey sagt:

        Kennen Sie einen Kindergarten, der einfach die Kinder ausserplanmässig nach Hause schickt ohne die Eltern zu informieren, Sportpapi?

      • Sportpapi sagt:

        Also unser Kindergarten ruft um 11.50 Uhr nicht an und fragt, ob jemand wie geplant zu Hause ist. Oder gehen Sie davon aus, dass Kindergärtner immer zwingend von den Eltern abgeholt werden (müssen), Herr Frey?

      • Martin Frey sagt:

        Nein natürlich nicht. Aber in aller Regel ist der Kindsgi um Mittag dann regulär vorbei. Ich bin bei Ihrer Aussage davon ausgegangen dass Sie von ausserplanmässiger Rückkehr nach Hause sprechen. Zitat „wenn etwas passiert, und er kommt nichtsahnend allein nach Hause?“

      • 13 sagt:

        Ich hatte gerade den gleichen Gedanken wie Znuk. Wenn ich einen schweren Autounfall habe, ist es mir lieber, mein Kind weint zu Hause, weil es Angst hat, als dass es schwer verletzt nicht mehr weint….

        @ MF
        Wenn Sie um 11.30 Uhr einkaufen gehen und wegen eines Autounfalls 2 Stunden ohnmächtig sind und sich erst um 14.00 Uhr jemand für das Kind findet, dann kommt das Kind völlig planmässig um 12.00 Uhr nach Hause und weiss nicht, was los ist und ist 2 Stunden alleine, sofern es überhaupt ins Haus kommt.

      • Sportpapi sagt:

        Genau, 13. Würde er früher nach Hause kommen (was er auch schon mal gemacht hat, weil er in der Garderobe im Kindergarten einfach rechtsumkehrt wieder gegangen ist), dann würde es ihn kaum wundern, wenn niemand da wäre…

      • Martin Frey sagt:

        Da haben wir vielleicht etwas aneinander vorbeigeredet. Ich habe keinen Bezug auf Patricks Beispiel genommen sondern nur auf SP’s Aussage. Das Bsp. ist schlimm. Aber in solchen Fällen muss man darauf bauen dass die Nachbarschaftshilfe funktioniert, meine ich. Oder das Kind hat selber einen Schlüssel und weiss sich zu helfen. Was aber vielleicht etwas viel verlangt ist in dem Alter.

      • 13 sagt:

        Meine Tochter würde in einem solchen Fall, entweder zu den Nachbarn klingeln gehen (vielleicht auch nicht mehr, seit der eine Vater herumgemotzt hat, er sei doch nicht für unser Kind zuständig, ist aber eine andere Geschichte) oder dann zum Kindergarten zurücklaufen, was ich auch eine gute Lösung finde, denn meistens ist ihre Lehrerin oder eine andere da und würde schauen. Notfalls hat sie einen Zettel mit unseren Telefonnummern, wie auch der Nummer meiner Mutter und ihrer Tagemutter, in der Tasche, die sie einfach irgendjemandem in die Hand drücken kann.

      • Martin Frey sagt:

        Finde ich gut. Wir haben auch so bzw. ähnlich vorgesorgt. Wobei bei uns die Nachbarschaftshilfe funktionieren dürfte. (Hoffe ich zumindest)

      • Sportpapi sagt:

        @MF: Meine Aussage war aber bezugnehmend auf Patricks Beispiel. Wir können nicht immer für jeden Unglücksfall vorsorgen. Wenn ich für eine halbe Stunde weggehe, und es passiert mir etwas, ist das eben egal, ob das Kind dann zu Hause ist, oder gerade nach Hause zurückkehrt.
        Allerdings gehe ich auch davon aus, dass unser 5jähriger sich zu helfen wissen würde.

    • sonic sagt:

      @Karin: Ach was. Es sind nicht alle Kinder gleich. Unser knapp 5-jähriger kann problemlos alleine zu Hause bleiben. Wenn was ist, kann er bei den Nachbarn Hilfe holen. Das macht er auch problemlos. Aber ich würde ihn nicht alleine lassen, wenn er das nicht wollte. Sein jüngerer Bruder ist eine andere Nummer, ihn werde ich wohl auch mit 5 noch nicht alleine lassen können:-) Die Eltern wissen doch am besten, was sie ihren Kinder zutrauen können und was nciht. Und was genau ist krass daran, dass Kinder ein Telefon benützen lernen sollen?

  • Rsa sagt:

    Mein Sohn ist erst drei aber ch kann mir nicht vorstellen ihn in zwei Jahren fuer 30 min alleine zuhause zunlassen…was wenn er auf die Idee kommt zu kochen oder Kerzen anzuzünden , dann sind 5 min bis nach Hause mind 4 zuviel…
    Habe auch eine Freundin die ihr baby beim Mittagsschlaf alleine liess und kurz einkaufen ist…das eine ist, wenn das kind alleine weint und sich vernachlässigt fühlt, die Grössere Gefahr jedoch wenn ihr etwas passiert und ich nicht zur geplanten Zeit nach Hause könnte (Autounfall oder so)….
    Man kann ja der Nachbarin ein babyfon geben oder Skype einstellen….

    • sonic sagt:

      Wenn die Kinder 3 sind kann man sich nicht vorstellen, wie sie mit 5 sind:-) Manche Kinder sind mit 5 erstaunlich vernünftig und wissen, dass sie alleine weder kochen noch Kerzen anzünden dürfen. Andere begreifen das halt erst etwas später, aber das merkt man als Eltern ja dann schon selber.

      • Sportpapi sagt:

        Eben. Ausserdem ist es schon auch eine erstaunliche Mentalität. Wie: Ich gebe meinen Kindern erst ein scharfes Messer, wenn sie damit umgehen können. Aber wo sollen sie es denn lernen?

    • Sommertag sagt:

      Kerzen/Feuerzeuge/Zündhölzer kann man doch gut ausser Reichweite des Kindes versorgen. Die Gefährlichkeit des Herdes sollte einem 5-jährigen doch normalerweise klar gemacht werden können. Ansonsten kann die Betreuungsperson doch auch nicht ohne Angst, dass sich das Kind verbrennen könnte, 5 Minuten aufs WC gehen.
      Zudem hat unser Herd eine Kindersicherung…

  • leila sagt:

    Meine Kinder sind 5 und 7 Jahre alt. Seit sie wissen, wie sie mich mit dem Telefon auf dem Handy erreichen können, frage ich sie hin und wieder, ob sie für eine kleine Besorgung mitkommen wollen oder alleine zu Hause bleiben. Dass sie mich jederzeit anrufen können, gibt ihnen und mir Sicherheit. Ich frage sie nur bei kleinen Besorgungen im Quartier, bei denen ich innerhalb von 5 Minuten wieder zu Hause sein könnte.

  • Klaus M. sagt:

    Unsere Jungs (7 und 5) waren schon ein paar Mal alleine zu Hause für ca. 30min, weil sie lieber spielen wollten, als mit mir einkaufen. Ich habe mein Handy dabei und sie wissen, wie sie mich anrufen können, wenn etwas wäre. Jedesmal ging das bis jetzt sehr gut und sie waren auch mächtig stolz darauf. Ich denke, diese Selbstständigkeit hilft ihnen sehr. Und mir auch.

  • Nina sagt:

    Also ich weiss gar nicht, ob man da so allgemeingültige Regeln aufstellen kann. Und was heisst überhaupt „über längere Zeit“? Ich finde, das ist grundsätzlich Ermessenssache der Eltern. Würde also eher für Straffreiheit plädieren – im gleichen Rahmen, wie niemand bestraft wird, wenn das Mittagessen mal aus irgendwelchen Gründen 2 bis 3 Stunden später aufgetischt wird (wir sprechen also nicht über schwere Fälle von Vernachlässigung).

  • Sportpapi sagt:

    Definitiv auch eine Generationenfrage. Heute ist die Arbeitstätigkeit der Mutter ein Riesenthema. Andererseits werden die Kinder so intensiv betreut wie noch nie. Ich denke nicht, dass dies im Primarschulalter wirklich so nötig ist, rund um die Uhr. Im Gegenteil – es nimmt auch einige Freiheiten.

  • didi klement sagt:

    Alleine sein ist vor allem eine Charakterfrage. Passt es dem Kind und kann es sich selbst beschäftigen? Oder hat es Angst vor dem Knarzen im Gebälk und steigert seine Angst ins Unermessliche? Es ist sicher Ermessensfrage und kommt sehr darauf an, wie die Kinder zu Hause auch eingerichtet sind. Kinder haben in meinen Augen das Recht sich selbst zu entscheiden und erst wenn sie sicher sind, sollte man überhaupt einen Schritt ohne Kind nach draussen wagen. Babys und Kleinkinder darf man in meinen Augen deshalb nicht alleine lassen.

    • Jeanette Kuster sagt:

      Das halte ich auch für einen wichtigen Punkt Didi Klement: Fühlt sich das Kind wohl dabei oder fürchtet es sich. Wenn das Kind Angst hat, alleine zu Hause zu sein, sollte man es nicht alleine lassen.

  • Anka sagt:

    Es kommt doch sehr auf das Kind drauf an. Meine 7 jährige Tochter bevorzugt es alleine daheim zu spielen, anstatt mit Einkaufen gehen zu müssen und kann sehr gut 2 Stunden alleine daheim „vertrödeln“. Sie geht ans Telefon wenn es klingelt, habe ihr jedoch eingeschärft die Haustür nicht zu öffnen, falls es läuten sollte. Einmal pro Woche müssen meine Kids (7) nach der NM Schule alleine daheim aufschliessen, und ich komme erst eine halbe Std. Nach Ihnen von der Arbeit. auch das funktioniert sehr gut.

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