Kinder in der Hobby-Pflicht
Ein Gastbeitrag von Martina Marti*
«Tennis ist einfach f-a-n-t-a-s-t-i-s-c-h!», die schrille Stimme der deutlich überschminkten Vierzigjährigen droht sich zu überschlagen. «Wie ruhig die Spiele verlaufen! Diese anmutigen Bewegungen! Und ich l-i-e-b-e einfach diese Outfits! Und …» Für eine Sekunde befürchte ich ernsthaft, dass die Ausrufezeichen spuckende Mutter ihrer Tochter das Racket aus der Hand reisst, um sich kopfüber in die mit Kindern überfüllte Tennishalle zu stürzen. Doch sie beherrscht sich in letzter Sekunde. Krallt sich stattdessen ihre Hermès-Tasche, sackt auf einem Zuschauerstuhl zusammen und murmelt: «Ach, wie gerne hätte ich als Kind Tennis gespielt. Zum Glück kann ich es jetzt meiner Anna ermöglichen.»
Das war das Stichwort: Eine Horde von «Genau so war es bei mir!»-beipflichtenden Müttern stürzt sich auf die sichtlich erschöpfte Dame – und es dringen nur noch Wortfetzen wie «Wir hatten damals kein Geld», «Es wurde verboten» und «Darum war es mein persönliches Anliegen, dass Damian Tennis lernen kann» zu mir herüber.
Wo bin ich hier gelandet? Im Warteraum einer Tennishalle. Der Grund: Mein Sohn schnuppert sich durch ein paar selbst gewählte Sportarten. Tennis ist unsere erste Station. Und ein Blick durch die Fensterscheibe zeigt mir zwar meinen lachenden Jungen, der aber mit Anna, Damian und allen anderen sich «glücklich zu schätzenden» Tenniskindern lieber Fangis spielt, anstatt vom Lehrer etwas Neues zu lernen. Vielleicht bilde ich es mir auch bloss ein, aber richtig begeistert dünkt mich keines der anderen Kids beim Ausüben ihrer (nicht gerade kostengünstigen!) Freizeitbeschäftigung. Das stört deren Mütter aber herzlich wenig und sie löchern den Coach kurz nach seinem letzten Aufschlag mit Fragen über den Fortschritt ihrer Sprösslinge.
Beim Fussballtraining mache ich mir keine Sorgen um Rackets, dafür um Hauptschlagadern: Diese treten bei anfeuernden Eltern auf beängstigende Art und Weise hervor. So nebenbei: Können solche eigentlich platzen? Mein Nothelferkurs ist nämlich bereits ein paar Jahre her. Wie auch immer: Wegen des Gebrülls halte ich mich im Hintergrund auf. Die Kioskfrau bestätigt, dass dieses Spektakel regelmässig so vonstattengehe: «Die Mütter verfolgen akribisch jedes Training, die Väter sind Trainer oder im Vorstand.» Eine aktive Vereins-Teilnahme sei eigentlich Pflicht. In diesem Moment unterbricht der laute Juchzer einer entzückten Fussballmama unser nettes Geplauder: «Hast du d-i-e-s-e-n Rückpass gesehen? Genau wie sein Grossvater. Die Karriere ist vorprogrammiert!» Das Einzige, das für mich vorprogrammiert war, ist der äusserst genervte Blick des künftigen Superstars in Richtung seiner Mutter. Ich kann ihn verstehen.
Im Karatetraining treffe ich auf eine Mutter, die einzig fürs Bringen und Holen ihrer Töchter den eigenen schwarzen Gürtel montiert. Und auch auf der musikalischen Bühne bietet sich ein ähnliches Schauspiel: Eine Bekannte erzählt stolz von der mehrjährigen Geigenkarriere ihrer sechsjährigen Tochter. Einmal Hand aufs Herz: Wünscht sich ein Kindergartenkind wirklich ein – zumindest vorerst– quietschendes Orchesterinstrument? Die flehenden Bitten desselben Mädchens, einmal auf den Ponyhof gehen zu dürfen, erstickt die Mutter dafür im Keim: «Seit ich denken kann, habe ich Angst vor Pferden. Du wirst n-i-e-m-a-l-s reiten lernen.»
Mein Sohn hat sich übrigens für Streethockey entschieden – und freut sich wie verrückt darauf. Und nein, in unserer Familie gibt es nicht mal ansatzweise eine Stock/Ball-Karriere vorzuweisen. Ausserdem werde ich mich hüten, wöchentlich mit Pflaster, Desinfektionsmittel und Arnika-Globuli bewaffnet am Platzrand zu stehen. Lieber pflege ich meine eigenen, erfüllenden Hobbys.
Überengagierte Eltern auf dem Fussballplatz, beim Eishockey und beim Baseball, gefunden auf Youtube:
* Martina Marti ist freie Journalistin und Psychosoziale Beraterin in eigener Praxis für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, www.martinamarti.ch. Sie lebt mit ihrem Mann und den gemeinsamen Kindern (Jg. 06 und 09) in der Nähe von Zürich.
100 Kommentare zu «Kinder in der Hobby-Pflicht»
Was die Hauptschlagadern betrifft: Keine Grund zur Sorge. Was ich beim Nothelferkurs allerdings auch nicht gelernt habe: Wie ist das mit den Härchen im Ohr? Was macht man, nochmal, wenn die abbrechen? Nicht so schlimm, oder?
Der Grosse spielt seit letztem Sommer gerne Fussball in der Fussballschule im Quartierverein. Die Kleine will nach den Sommerferien ins Schwimmen. Beide tun dies nicht weil wir dies wollen, sondern freiwillig auf eigenen Wunsch, weils ihnen Spass + Freude bereitet + nicht auf Druck und Zwang unsererseits. Haben sie irgendwann mal keine Freude mehr daran, dürfen sie natürlich damit aufhören + etwas anderes probieren. Kinder sollen solange es finanziell machbar ist Sport- + Musikunterreicht nehmen dürfen + nicht müssen! Sie sollen keine Federers oder Ronaldos werden, sondern einfach Kind bleiben
Vielleicht wollen sie aber Federers oder Ronaldos werden? Was dann? Ohne Unterstützung der Eltern werden sie es jedenfalls nicht schaffen. Zum anderen: Einverstanden, Kinder sollen in ihrer Freizeit machen dürfen, was sie wollen. Ich kenne aber viele, die bis in ihre Jugend schon mindestens 10 Sportarten ausprobiert haben und immer noch nicht wissen, was sie wollen. Und die immer den Verein verlassen, sobald es einmal ein bisschen schwierig wird. Es ist auch Sache der Eltern, ein gewisses Durchhaltevermögen zu verlangen. Auch aus Fairness den Vereinsleitern gegenüber.
sportpapi, ausprobieren ist doch super. alles, was man ausprobiert hat, erweitert den horizont und nützt einem auch sonst etwas im leben, davon bin ich überzeugt. die vorstellung, mit 15 zu wissen was man will und nichts mehr anderes zu probieren finde ich schrecklich
natürlich braucht es disziplin und durchhaltevermögen im leben, aber kann man auch auf anderen ebenen als beim hobby/sport
@tina: Wer in seiner Kindheit 10 Instrumente in einem Halbjahreskurs kennengelernt hat, wird in der Regel keines dieser Instrumente spielen können. Beim Sport ist das gleich. Und wer immer gleich wieder aufhört, sobald es für weitere Fortschritte halt etwas Training und Einsatz braucht, lernt schlicht falsche Verhaltensmuster. Es gibt schon einen Grund, weshalb gute Sportler häufig auch gute Schüler sind. Und ja, man kann das auch auf anderen Ebenen als im Sport ausleben, niemand muss Sport treiben, der nicht will. Aber wenn es einem Kind wichtig ist, braucht es eben Support der Eltern.
Und noch etwas zur Fairness gegenüber den Vereinsleitern. Diese nehmen das Hobby der Kinder immerhin so ernst, dass sie viel Zeit dafür investieren, dass die Kinder ihren Sport ausüben können. Im Gegenzug dürfen sie von den Kindern (und ihren Eltern) schon auch ein gewisses Interesse und Engagement erwarten. Leider häufig vergebens.
Naja, wenn meine Tochter gerne Schiessen ginge, hätten die Leiter ihres Schiessclubs von mir nicht grad die allerwärmste Begleitung. Aber sie spielt Flöte und Netzball, das tun die Leiter und Lehrer dort ohne jede emotionale Beteiligung meinerseits…
der meinung bin ich nicht sportpapi. 10 musikinstrumente geht wirklich kaum. aber wieso nicht während der primarschule verteilt einen halbjährigen muulorglekurs, 1 jahr gitarre, 2 jahre schlagzeug, parallel sagen wir tischtennis, skifahren, schnorcheln, surfen, bogenschiessen, trampolin, schach, billiard? und zusätzlich modellbau, pfadi, angeln und basketball mit freunden. das eine macht man nur am samstag, anderes im club, oder nur mit freunden ohne verpflichtung. einige dinge macht man in ferienkursen (sommer/winter), ein paar dinge nur ein semester lang, und anderes mehrere jahre lang
@Tina: Weil man zur Beherrschung eines Instruments (und das gleiche gilt für den Sport) 10 000 Übungsstunden braucht. Und auch wenn man es nur einigermassen können möchte doch wenigstens ein paar 100. Und weil am meisten Spass letztlich das Können macht, und nicht das Ausprobieren.
20 jahre lang 10 stunden wöchentlich eine einzige disziplin betreiben? das halte ich für die allermeisten leute für sehr ungesund
@tina: Eher 10 Jahre 20 Stunden pro Woche. Tut mir leid, ich kann es nicht ändern. Aber das ist im Moment in etwa die Faustregel. Aber wir müssen unsere Hobbies ja auch nicht perfekt beherrschen. Aber doch wenigstens ein bisschen können sollten wir es schon, macht einfach mehr Spass. Wenn ich mir vorstelle, die armen Kinder, jedes Jahr das gleiche einfache Lied zu Weihnachten vorspielen, nur das Instrument wechselt. 🙂
Ich hab mir immer gewünscht Geige zu spielen und liess nicht locker: durfte erst mit 13 anfange. Lehrer sagte dann nach 8 Jahren: „Hättest du früher angefangen wärst du extrem gut geworden.“ Das gleiche mit Tennis., liegt mir wie angeboren: Trainer: „Hättest du mit 15 statt 25 angefangen wärs du jetzt viel besser als ich!“ – Danke Eltern, für die inexistente Förderung 🙁
Dafür durftest Du Studieren gehen, ist doch auch was.
Meine Mutter begann 1949 mit 7 Jahren, Geige zu spielen.
meine tochter war begeisterte eiskunstlauferin aus eigenem willen. ( ich persoenlich haette sie nie auf diesen sport aufmerksam gemacht. ich habe sie nur zum eisfeld begleitet und wieder aabgeholt. habe mich an den eltern welche mehr involviert waren als ihre kinder vorbeigeschlichen und weg. Beim abholen boese blicke von den eltern kassiert weil anscheinend meine tochter grosse fortschritte machte ohne mich einzumischen. es war ihr sport und nicht meiner. wurde nur fuer di kopetitionen von meiner tochter eingeladen und so erlebte ich iihre freude an IHREM sport.
Als ehemaliger Fussball-Jugendtrainer kann ich dem Artikel nur Zustimmen..die schlimmsten Momente habe ich Samstag bei einem Spiell erlebt..wie will man den Kindern ein bisschen Disziplin und Freude am Spiel beibringen wenn an der Seite lauter Psycho-Eltern stehen…die auf den 14 jährigen Schiedsrichter losgehen weil er ein Foul übersehen hat. Oder blind vor stolz nicht bemerken das Ihr Jüngling eigentlich eine Therapie bräuchte um die Fehlstellung seiner Füsse korrigieren zu lassen. Mein Mutter hatte damals ein Trainings und Match Verbot von mir bekommen,Trikots waschen ja,zuschauen nein..
Ein sich wöchentlich wiederholender Ehekrach: Sie: Sag endlich ein Machtwort, dass er schwimmen geht, der faule Sack, der will ja nur immer „Call of Duty“ spielen bis er spinnt. Er muss einen Sport treiben, sonst entwickelt er sich falsch. Ich: Muss er nicht, ausser er will es selbst. Sie: Eltern müssen ihre Kinder zum Erfolg zwingen. Ich: Blödsinn, Kinder merken von selbst, was gut ist für sie. Sie: Können sie nicht, du wirst schuld sein, dass sie Videotubeli werden und frühzeitig Diabetes haben. Und dann kaufst du ihnen noch Schokolade. Ich: Ich weiss, ich werde in die Hölle kommen. etc
Ein Kind das – stellvertrend für seine Eltern – die unerfüllten Träume seiner Eltern erfüllen muss, gefälligst!, – sei es im Sport, im Beruf oder bloss im „normalen Leben“ – also jedenfalls und ganz sicher: SO ein Kind wächst in der Hölle auf!
Ich war, nein ich bin ein solches Kind.
Und ich bin bestimmt NICHT das, wo meine Eltern wollten, dass ich es zu sein hätte!
Ein Kind, für das die Eltern keine Träume haben, das hat es aber meist auch nicht so gut.
Ich durft in die Klavierstunde, welche mir nach ca. 5mal verleidete. Was mich bis heute nervt: meine Eltern verboten mir, mit Klavierspielen aufzuhören. Und so hackte ich 5 Jahr lustlos auf den Tasten herum. Nein, ich bin nicht im Nachhinein dankbar, dass ich weiterfahren musste, ich kann heute kaum noch Klavier hören…-und nein, es hat mir nicht mit der Zeit wieder Spass gemacht…-habe nie mehr eine Taste angerührt danach. Meine Eltern haben vieles richtig gemacht, aber dieses nicht.
Soll ich jetzt sagen, die Meinigen hätten NICHTS richtig gemacht?
Und mir auch noch die Freude am KlavierSpiel = Boogie-Piano genommen?
Ich sage nur: Pfeil und Bogen….Kameradschaft- Konzentration- Natur- körperbewusstsein und Stärkung- zielfördernd und verantwortungserziehend….als Option natürlich:)
Bei uns hiess es früher „Raus gehen zum spielen“. Es hat mir nie an Bewegung gefehlt, es hat kein Geld gekostet (ausser vllt. für die Unzahl zerrissener Hosen, Jacken und T-Shirts), und ich hatte viel Spass. Ich habe zwar keine Karriere damit gemacht, dafür wusste ich wie man im Wald eine Hütte baut, dass man unter Tannen im Regen trocken bleibt und wo die feinsten Erdbeeren wachsen.
Wie paradox, dass gearde Eltern sagen „Ich durfte früher nicht machen was ich wollte.“ und gleichzeitig ihren Kindern genau diese Freiheit auch gleich wegnehmen.
Geifernde Eltern und weinende Kids an Kinder-Sportveranstaltungen sind auch mir ein Greuel. Aber oft lästern (neidische) Eltern über andere nur aus dem Grund, weil deren Kinder motivierter sind als ihre eigenen. Und unterstellen dann den andern Geltungsdrang. Setzt bei euren Kindern doch einfach mal ein bestimmtes Talent voraus und lässt sie tun, was sie mögen. Ich weiss, für die grosse Karriere ist es dann vielleicht zu spät.
Eltern entscheiden über die Hobbys ihrer Kinder, unter Berücksichtigung derer Vorlieben. Dass elterlicher Egosimus/Ehrgeiz, elterliche Wünsche/Ängste mitmischen, ist klar. Wenn ich entscheide, dass die Kinder schwimmen lernen, ist es zwar schön, wenn ihnen das Spass macht – meine Motivation ist aber, dass sie sicher sind im Wasser. Wenn ich sie z.B. zum Erlernen eines Instruments ermuntere und zum Üben anhalte, kann ich nicht verleugnen, dass ich mir davon den Erwerb einer disziplinierten Einstellung verspreche. Dabei zählt aber das eigene Tun und Lassen, nicht das Verhalten anderer Eltern!
Danke für den treffenden Kommentar. Wie immer sind wir offenbar kaum fähig einen vernünftigen Mittelweg zu finden. Früher wurde alles von den Eltern bestimmt, heute soll alles vom Kind bestimmt werden. ich bin immer noch der Meinung, dass Eltern dazu da sind, ihre Kinder in vernünftiger Weise zu beeinflussen, in wichtigen Dingen ist sogar Zwang notwendig, sonst wäre ich wahrscheinlich nach den ersten Wochen nicht mehr zur Schule gegangen, in meinen Augen hatte ich damals wichtigeres zu tun.
🙂
Naja, irgendwann wird Micky Maus lesen wichtig. Und ohne Schule geht das schlecht (weil nicht so viele Kinder ohne die Schule lesen lernen).
Ein Kind soll das machen können, wofür es sich interessiert, und nicht als Stellvertreter für die Eltern-Träume vergewaltigt werden.
das läuft eben auch oft unbewusst. man möchte ja nur das beste fürs kind. ich glaube das geht uns allen manchmal so, ohne dass wir es merken
Natürlich sollte man Kindern nicht die eigenen Träume aufzwingen. Völlige Narrenfreiheit der Kinderinteressen ist aber auch nicht sinnvoll, gerade bei kleineren Kindern. Schliesslich wollen Kinder noch vieles und meist gerade das, was sie nicht haben. Und jeden Monat ein neues Instrument, ein anderer Sport wird irgendwann teuer. Will heissen: Es ist richtig und wichtig, wenn man sich auch als Eltern ernsthaft mit diesen Interessen auseinandersetzt und diese auch in eine sinnvolle Richtung zu lenken. Zu unterstützen, gerade wenn sich das Kind auch mal durchbeissen muss, ist darum auch wichtig.
So meine ich es natürlich auch.
Die Schulen setzen auch Eltern unter Druck, denn es wird immer weniger akzeptiert, wenn ein Kind einfach musisch begabt ist und sein Hobbys in den Bereichen hat. Denn alle Kinder müssen zu ein Sportverein, Jugi,…gehen, sonst haben dieser motorischer Störung!
Eigentlich ist es eher so, dass man Kinder mit motorischen Störungen (bzw. schlicht und einfach Folgen von Bewegungsmangel) dazu motiviert, in einen Sportverein zu gehen. Diese aber stattdessen oft später lieber für viel Geld von der Psychmotorik-Therapeutin betreut werden.
Sportpapi, was ist mit Kindern, die die Mitgliedschaft in Sportvereinen schlicht verabscheuen? Ich war so ein Kind, man hätte mich nur unter Androhung der Prügelstrafe dazu zwingen können, irgend etwas Nichtindividuelles zu machen. Sport- oder Musikverein, Pfadi, CVJM, Verkehrskadetten: Das hätte ich gehasst. Zum Glück hat mich nie jemand gezwungen. Und: nein, ich bin kein asozialer Geek.
Und schau mal, was aus dir geworden ist… Ernsthaft jetzt: Jeder nach seinen Interessen. Nur dass die Kinder dann in teurer Therapie das erhalten, was sie gratis (aber halt nicht vom Arzt verordnet) auch hätten haben können, das geht mir gegen den Strich.
@SP, kann es sein, dass es da eine Art Therapiequote in Verbindung mit Fehlerwartungen gibt? Das, was die Blogautorin und viele Kommentatorinnen beschreiben, treibt einen Teil der Kinder auf jeden Fall in die Psychotherapie.
Ich habe das noch so in Erinnerung, dass die Doofen in der Schule die Sportlichsten waren, während die musischen, wie ich, träumend aus dem Fenster geschaut haben.
Bis in der 8.Klasse Kugelstossen kam und ich, weil der Grösste das Gerät am weitesten befördert habe. Von da ab habe ich jeden Tag trainiert, ohne Therapeutin, ohne Verein und Sportlehrer, auf dem Hof meiner Oma
@ML: Alle mir bekannten Studien (und eigene) zeigen, dass Gymnasiasten bezüglich Sportumfang und vor allem sportmotorischer Leistungsfähigkeit deutlich besser dastehen als Sek A und vor allem Sek-B-Schüler. Ich bin nicht einmal sicher, dass musisch und sportlich sich wirklich ausschliessen. Zwischen Musikverein, Schützenverein und Turnverein gibt es jedenfalls nicht nur traditionell grosse Überschneidungen. Aber klar, die Klammer da ist eine andere.
Aber noch einmal: Wenn die Eltern dann auf Therapie verzichten, das Übergewicht etc als unwichtig zur Kenntnis nehmen, ist es ja gut.
@SP, meine Beobachtungen hier in CH bestätigen das, die Vereinskultur scheint tatsächlich solche Synergien zu schaffen. In D sehe ich das nämlich nicht.
Meine Kinder haben das Abitur an einem Sportinternat gemacht, aus dem sind einige Olympiasieger und Weltmeister hervorgegangen, vor allem Wassersport auf Grund der Topografie im Süden Berlins hatte der da Tradition.
Grosse Geistesleistungen waren aber eher selten. Wenn man die 2 h vor Unterrichtsbeginn im Ruderbecken verbringt ist das wohl auch nicht drin. Aber Leistungs- ist nicht Vereinssport, Leistungssport würde ich niemanden empfehlen.
Gehen die musikalisch Begabten wirklich in einen Musikverein? Musikanten und Musiker haben meiner Meinung nach nicht allzu viel gemeinsam.
@Alam: Das sagen Sie aber besser den Musikanten nicht…
Ja Sportpapi, allerdings war meine Abneigung gegen Organisationen am Ursprung und nicht Folge einer Mitgliedschaft in einem Verein. Was ich wurde, wurde ich nicht wegen Pfadi, FC, TV oder Jugendblasorchester.
Aber pass auf: Wenn ich in eine Organisation wäre, dann hätte mir das derart nicht gefallen, dass ich vielleicht genau deswegen einen Therapeuten gebraucht hätte…
Ein Kollege von mir, ein begabter, wirklich guter Jazz-Trompeter, nannte sich ironisch „Trompetist“ im Telefonbuch.
Ich sehe auch immer wieder Eltern, die ihre Kinder zu ein Musikinstrument motivieren und anmelden, weil sie selber dieses spielen wollten oder meinen Kinder müssten ein Instrument spielen. Leider sehen viele Erwachsener die Individualität derKinder nicht mehr und das ist sehr traurig. Viele Eltern geben oft auch mit Begabungen und Hobbys ihre Kinder an, und viele andere Eltern fühlen sich wiederum unter Druck, dass ihr Kind, noch nicht soviel machen können wie die anderen und fühlen den Alltag der Kinder noch mehr mit Hobbies. Zudem kommt der Druck oft auch von der Schule.
Ich finde ihre Beispiele nicht übertrieben. Ich habe mein Sohn auf eigener Wunsch mit 5 Jahren zu Fussball geschickt, er hatte sehr viel Freude. Als er zu den Training halbes Jahr ging, war seine Freude wieder weg. Denn die Eltern, so auch die Kinder, welcher von den Eltern aufgeputscht waren, haben jeden Training als ein WM oder EM Spiel gesehen. Die Väter feuerten wie verrückt die Kinder an und diese Kinder mobbten neue noch nicht so gute Spieler. Es war kein Kindertraining mit Freude, und das ist sehr Schade.
Ja, mein Sohn wollte mit 2.5 Jahren unbedingt Geige lernen. Fand ich etwas früh, zwei Jahre später war es Klavier. Nun, heute spielen alle 3 Söhne Fussball, freiwillig! Aber was sie da beschreiben, finde ich noch untertrieben! Einer meiner Jungs wurde mal von einer Mutter fast beleidigt, weil er kein Goal machte. Sie fragte ihren Mann, was dieses Kind ( mein Sohn) überhaupt auf dem Platz zu suchen hätte. Er war gerade mal 7 Jahre alt und es ging weder um die EM noch um die WM. Mein mittlerer Sohn wollte freiwillig ins Tennis, dort habe ich nur einmal eine solche Mutter erlebt!
Was bist Du für eine Rabenmutter, dass Du solches Tun bei Deinem Kind akzeptierst????
Klar, diese Beispiele sind zum Teil krass. Aber haben sie sich wirklich so zugetragen? Und sind das nicht einfach Einzelfälle? Die Realität ist doch viel weniger schwarz/weiss. Und bin ich der einzige, der dieses vergleichen mit andern Eltern stört? Dieses Vergleichen à la „die anderen Eltern sind soooo schlecht, weil sie die Kinder zu Hobbys zwingen, aber ICH bin viel besser, MEIN Kind aber darf sein Hobby auswählen“.
Seufz, ojeee, wo gerate ich als werdender Papi da hinein…? Und wie werde ich wohl damit umgehen?
Vielleicht leicht überzeichnet aber im grossen Ganzen genau so…
Das Tragische ist, dass gerade Fussballclubs (vor allem die Grösseren…) zu dieser Stimmung ihren Beitrag leisten. Da werden bereits 10-jährige abgeworben bzw. rausgekauft, die Stimmung in den Trainings ist darwinistisch. Wo bleibt hier die Freude am Sport?
Zurück bleiben Kinder, deren Hoffnung permanent geschürt wurde, bis sie von einem Tag auf den andern rausfliegen. Und wieviele Eltern geben hier kein Gegensteuer, nur weil sie in ihrem Sprössling den nächsten Ronaldo sehen?
Ich erlebe das in unserem Dorf genauso – beim Fussball schreien die Eltern dermassen rum, dass den Kindern Hören und Sehen vergeht, im Tennisclub ist jedes Kind ein zukünftiger Roger… ich verstehe die Autorin wenn sie sagt, dass sie auch ihre Hobbys pflegt – recht hat sie und Kinder brauchen auch ihren Freiraum und wollen keine Eltern, die dauernd hinter ihnen her sind, sich ins Training einmischen oder dem Kind dann zu Hause sagen, was es alles falsch gemacht hat. Und dass Eltern ihre Kinderwünsche beim Nachwuchs erfüllen (macht meine Schwester so), ist nicht unbedingt toll, für keinen…
Gerade Unterstufenschüler würden eigentlich am liebsten in die Jugi gehen, weil sie da verschiedene Sachen machen können und sich noch nicht entscheiden müssen… wenn ihnen nur nicht dauernd eingeredet würde, dass es uncool ist. Schade.
ah, noch eine wirkliche wahre wahrheit. ich habe mich ja bemüht, meinen kindern die pfadi schmackhaft zu machen, aber leider erfolglos.
Lieber pflege ich meine eigenen erfüllten Hobbies, als die Wünsche meiner Kinder ernst zu nehmen, und ihnen ihre Hobbies zu ermöglichen! Zum Glück sehen das viele Eltern anders.
Bisschen viel verdreht, findest Du nicht?
Lieber pflege ich meine eigenen Hobbies, als meine Wünsche auf die Kinder zu projizieren und ihnen überzustülpen.
Hilcopter-Moms haben wir wahrhaftig genug.
@HP: Ich habe im Wesentlichen den Ball aufgefangen, der uns zugeworfen wurde. Verdreht? Ja sicher.
Was ist ein Hilcopter? Ein Hubschrauber, der gleich hinter dem nächsten Hügel abstürzt? Ein Polizist, der die Heilungsleistung von Ärzten überwacht? Ne das würde man als Heal Cop Ter schreiben.
Da kommen etwas viel Klischees zusammen. Tatsache ist, dass Eltern in der Regel die ersten Hobbies ihrer Kinder auswählen (ausser man wartet solange, dass es einfach die Freunde tun). Tatsache ist auch, dass ohne die Unterstützung der Eltern nicht nur keine Sportkarriere möglich ist, sondern die Kinder auch sonst wenig Zukunft in den Vereinen haben. Und die Vereine brauchen Leute, die sich engagieren, die sich indentifizieren. Das sind nicht die, welche mal hier, mal da etwas hineinschauen, unverbindlich (wenn es nichts kostet…). Streethockey gibt es jetzt auch als Vereinssport?
wieso sollen es nicht die kinder sein, die ihre hobbys auswählen? um karriere geht es jedoch dabei ja sehr sehr selten, und das ist auch gut so
@tina: Eltern haben immer einen Einfluss auf ihre Kinder. Ich sage nur, wie es ist, nicht wie es sein sollte. Und auch die Frage nach dem Karriere machen dürften wir eigentlich den Kindern überlassen. Eine Chance haben sie aber nur, wenn sie von den Eltern unterstützt werden (zumindest, in dem die Eltern nicht ständig darauf hinweisen, wie unwichtig sportlicher Erfolg doch ist, wenn die Kinder das gerade anders sehen).
ich möchte meine kinder auch unterstützen in ihrem weg, und frage mich was das soll, dass es trendig zu sein scheint, seine kinder nicht zu unterstützen. einfluss haben wir, klar, aber für die kinder auswählen und einfluss haben ist ja nicht das selbe. immer schön, wenn einem gesagt wird, wie die wirklichkeit wirklich ist hihi
@tina: Deine Wirklichkeit kenne ich nicht. Aber ich kenne die Vereinsstudien, an denen ich zum Teil selber mitgearbeitet habe. Lies doch mal bei Max Stierlin oder Markus Lamprecht nach, wie die Einstiegssportarten gewählt werden.
sportpapi, in der stadt züri kommt 2mal jährlich ein heft mit einer million coolen kursen. in meinem umfeld (also der wirklichen wahren wahrheit ;-)) wählen die kinder daraus was sie interessiert und irgendwie organisatorisch machbar ist (sprich leicht erreichbar und zeitlich passt). wenn es ihnen gefällt, machen sie es länger und sonst bleibt es bei einem semesterkurs. ich finde das sehr sinnvoll so. kann mir schon vorstellen, dass kinder oft die begeisterung ihrer eltern übernehmen, vorallem was sportarten betrifft.
@tina: Dann passt es ja. Ich kenne das tolle Angebot der Stadt Zürich gut und hoffe, dass es nicht unter den geplanten Sparmassnahmen (die auch das Sportamt betreffen) leiden muss. All das läuft ja unter freiwilligem Schulsport, zum Teil in Kooperation mit beauftragten Vereinen. Freiwilliger Schulsport wird im Moment vom Kanton Zürich stark gefördert, weil er niederschwelliger ist als Vereinssport (und zu besseren Zeiten, da professionell). Allerdings sind es vor allem die grösseren Städte, die sich das leisten. Im Gegenzug läuft es da meist mit den Vereinen etwas schlechter.
In meinem Dorf gibt es, trotz meiner Bemühungen, nach wie vor keinen freiwilligen Schulsport. Die Gemeinde möchte sich diese Ausgabe sparen, die Vereine „arbeiten“ deutlich billiger.
@sportpapi: aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass das sportbegeisterte Kind sich die Sportart selber aussucht. meine Tochter wollte seit KiGa in den Fussballklub, ich habe sie drei Jahre davon abgehalten, mit Turnverein, Klettern, Akrobatik etc.. Aber ihr Herz schlug immer für Fussball, also macht sie das nun auch sehr intensiv. Die Unterstützung der Eltern für eine Sportkarriere muss doch sehr gross sein, immer im Wissen, das daraus kein grosser Geldverdienst resultiert, scheitern dazugehört und die Konkurrenz immer härter wird.
@ka: Sehr gut. Ich schreibe ja unter anderem aus langjähriger Erfahrung als Vereinsleiter. Leider ist es eher selten so, dass die Kinder wegen der Sportart kommen. Aber sie bleiben nur, wenn die Sportart ihnen auch passt.
ja, Streethockey gibt es als Vereinssport, schweizweiter Verband, es gibt sogar Weltmeisterschaften und andere Turniere. http://www.ssha.ch
Es gibt nichts, was es nicht gibt. Wir haben früher auch Streethockey gespielt. Die Kollegen von damals sind oft im Unihockey gelandet.
Ach, die Armen. Voll auf die schiefe Bahn geraten.
über andere eltern runterziehen ist sowieso viel cooler. und selber eine lange gutaussehende hobbyliste vorzuweisen haben natürlich auch. gratuliere, das gibt den elternorden
eben. die andern mütter hätten ja auch gern tennis gespielt als kind. und street hockey ist viel cooler 😉
Meine Zweijährige will streetboxing machen. Soll ich sie davon abhalten?
Lass sie machen, Boxen ist inzwischen anerkannte Qualifikation für hohe politische Weihen.
Streetboxing, da würde ich mir keine Sorgen machen, wenn es schiefläuft gibt es ein Sondersetting.
war das nicht eine rhetorische Frage?
ah, jetzt hab ich grad erst die Antworten genauer gelesen 🙂
Das Kind als Projektionsfläche mütterlicher Wünsche hat Freud schon behandelt. Was sonst tun, wenn die hausmütterliche Welt punktförmig, der Horizont bis vor die Haustür gerückt ist.
Ein Kollege wollte seinen Sohn beim Fussball anmelden, das Wichtigste, was der Trainer zu sagen wusste war ‚Wir duschen hinterher immer zusammen‘.
Ich wäre vorsichtig bezüglich Situationen, welche Kinder und Erwachsene körperlich nahe kommen lassen. Es ist naheliegend, bei Verspüren bestimmter Phantasien, Turntrainer der Kindermannschaft zu werden, statt ein langwieriges Priesterstudium aufzunehmen.
@ML: Und was meinen Sie, wie häufig kommt das wohl vor? Seien Sie vorsichtig, wenn Sie auf die Strasse gehen, es hat Autos!
Selten, nur in der kath. Kirche kommt es 10x seltener vor, wird aber thematisiert, als hätte der Leibhaftige die Finger im Spiel.
@ML: Erstaunlich, nicht? Aber was ist Ihre Motivation, das hier zum Thema zu machen?
… ich dusche mit meinen Junioren auch immer nach dem Training… ist doch nichts Besonderes… es hat keiner irgend etwas, das der andere nicht hat…. 😉
Das ist ihr voller Ernst? Erwachsene die mit Kindern duschen??? Das geht ja wohl gar nicht!. Weder nach dem Sport, im Pfadilager, oder wo auch immer! Dass sich da niemand meldet nach ihrem Komentar befremdet mich schon ein wenig…
Erschreckend ist ja eigentlich eher, dass das heute tatsächlich nicht mehr geht.
eigentlich ist das nicht das Thema, aber trotzdem: Heutzutage duschen Trainer nicht mehr zusammen mit den Jungs! Man kann es sehen wie man will, es ist aber kurz zusammengefasst einfach nicht mehr zeitgemäss!!
Ich denke, der Kommentar von Markus Seiler war ironisch gemeint. Was mich sehr erstaunt, jede Firma hat heute einen (teilweise lächerlichen) Verhaltenskodex über sexuelle Belästigung, in Schulen oder Sportvereinen ist häufige aber keine Regelung vorhanden. Sagen Sie jetzt nicht, das ist doch selbstverständlich, die Gelegenheiten, bei denen nachträglich dem Verursacher Fahrlässigkeit vorgeworfen werden kann, sind beinahe unendlich. Ich denke jetzt nicht an die eindeutigen Situationen, da ist heute jedem klar, dass z.B. gemeinsames Duschen gar nicht geht.
im hallenbad hat es einen grossen duschraum für frauen und einen für männer.finde es aber auch blöd,mit dem badeanzug zu duschen.ich nehme die mädchen zu mir,mein mann hat dafür seine ruhe beim umziehen 😉
In der Neuen Luzerner Zeitung gab es vor ein paar Jahren ein Interview mit einem jungen Mann, dessen Talente an der Schwelle zum Profi- Fussballer beim FCL sehr eigenartig verteilt waren, Philosophiestudium und Gedichteschreiben gehörten dazu.
Der benannte als Grund für das Beenden der Sportkarriere vor allem die ‚Garderobenspiele‘. Vom Eishockey hörte ich schon ähnliches im Sinne von Initiationsriten.
@Hanspeter Jörg. So klar ist das überhaupt nicht. Was ist zum Beispiel mit dem Frauenteam („Erwachsen“) mit Spielertrainerin, Altersbereich, was öfters vorkommt, 14-35 Jahre? Nach dem Training wird geduscht…
Ist nicht ironisch gemeint… und wieso soll das nicht gehen??… wissen sie als Eltern überhaupt, wie manche der Jungs in den Trainings- oder Pfadilagern nachts zum kuscheln kommt?? Zeitgeist hin oder her.
Und nochmals, es hat keiner etwas, was der andere nicht auch hat… mindestens bei meinen Junioren kann ich das so bestätigen….
@Markus Seiler:
Auch wenn es nicht das Thema des obenstehenden Artikels ist: Hätte ich einen Sohn, fände ich das schon sehr befremdlich, wenn er mir erzählen würde, er hätte mit seinem Trainer im Trainingslager nachts gekuschelt. Da bewegt man sich doch irgendwie auf sehr dünnem Eis, vor allem als Mann, nicht? Schauen sie sich mal den Film „Jagten“ von Thomas Vinterberg an, fährt ziemlich ein…
Ich selbst habe in meinem Beruf auch mit Kindern. Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu tun; bei Einzelgesprächen lasse ich die Tür in der Regel einen Spalt offen, einfach aus Prinzip.
@Susanne: Komisch ist aber auch, wenn die gleiche Geschichte völlig harmlos klingt, wenn der Leiter eine Frau ist…
Hanspeter: Einen Kodex und eine Regelung gibt es meist. In Schulen dürfen heute die Lehrer die Schüler kaum mehr anfassen (ausser zum Händeschütteln, was meist gemacht wird bei der Begrüssung und Verabschiedung).
@Sportpapi
Ja, das stimmt, da haben Männer wirklich einen Nachteil, weil sie einfach mal per se unter Generalverdacht stehen.
Dennoch achte ich mich auch als Frau beim Umgang mit Kindern/Jugendlichen auf gewisse Grundregeln.
@Susanne: Ein Generalverdacht, der jeglicher Grundlage entbehrt, weil auch ein Mehrfaches von praktisch Null immer noch praktisch null ist. Mal konkret: Wenn ein Kind/Jugendlicher im Sport ein Misserfolg erlebt, oder sogar einen schmerzhaften Sturz, dann möchte es vom Leiter in den Arm genommen werden (manchmal, nicht immer). Etwas, was sich die männlichen Leiter heute hüten werden. Vor lauter Angst vergessen wir das Leben! Zum Nachteil der Kinder und teilweise auch der Männer.
„Gleich Null“ ist anders, ich kenne verschiedene Fälle, wo ein Missbrauch stattgefunden hat und die Betroffenen für den Rest des Lebens davon geprägt wurden.
Es ist zudem ein Unterschied, ob ein Kind wegen einer Enttäuschung von einem Trainer zum Trösten in den Arm genommen wird oder ob es nachts zum Kuscheln in sein Bett kriecht, nicht? Im ersten Fall hätte ich kein Problem, im zweiten schon, und da stehe ich wahrscheinlich nicht allein. (Vielleicht habe ich das mit dem nächtlichen Kuscheln aber auch falsch verstanden).
ich weiss ja nicht,wie solche eltern es fertig bringen,dass die kinder ein nicht selbst gewähltes hobby durchziehen.unsere ältere tochter will nicht ins turnen,schwimmen,tanzen usw.aber sie will malen.und das mit einer passion,die auch mich sehr freut.obwohl ich gerne hätte,dass sie sich noch etwas mehr bewegen täte.also malt sie und ist ausgeglichen.den sport bekommt sie als abwechslungsreiche beschäftigung mit der familie zusammen,aber eben nicht als training,sondern als „zusammen spass haben“und verschiedenes ausprobieren können.so sind wir bis jetzt gut gefahren plus:es animiert auch uns!
Der aus der Symbiose mit dem Kind entstehende erweiterte Narzissmus gepaart mit masslosem Konkurrenzverhalten ist für mich immer wieder eine der schlimmsten Erfahrungen, die ich in der „Welt der Eltern“ machen muss, und das gilt bei weitem nicht nur für Sport. Fremde Kinder werden im Zoo hemmungslos zur Seite geschubst, damit die eigenen den Gorilla besser beim Lausen beobachten können. Diese Eltern können nicht mehr klar zwischen sich und den eigenen Kindern unterscheiden.
Meine Tochter geht ins Ballett, aber den Wunsch wurde ihr erst nach monatelangem Betteln erfüllt. (Ohjemine, Ballett!!)
Mir ist es immer etwas peinlich, wenn ich erzähle, dass meine 4.5 jährige Tochter ins Ballett geht (hört sich so etepetete an)…. Aber sie liebt es über alles 🙂
Ja, voll etepetete! Meine ist jetzt 5 und geht auch seit 4.5 ins Ballett, Ist eines der wöchentlichen Highlights für sie. Sie war lange eher der Tomboy-Typ, aber jetzt will sie das Tutu kaum mehr ausziehen… 🙂
ohne zu Homophob zu klingen…könnt aber froh sein das eure Töchter ins Balett wollen und nicht eure Söhne…nicht das ich diese Erfahrung machen musste …aber ich glaube das wäre ziemlich hart..lach