Aus Frau wird Mutti
Eine Carte Blanche von Dörte Welti.

«Ich glaub, in ihrem früheren Leben war Mutti eine Frau …»: Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan im Film «Freaky Friday». (Foto: Walt Disney Productions)
Vor genau 25 Jahren, lange bevor ich überhaupt mit dem Gedanken spielte, Kinder zu wollen, las ich in der deutschen Frauenzeitschrift «Brigitte» die Glosse mit dem Titel «Das Mutti». Die Journalistin Fee Zschocke hatte ihn geschrieben, und ihr Sohn war gerade zwei Jahre auf der Welt. Zschocke liess sich über die Metarmorphose aus, der Frauen, die gebären, offensichtlich unterliegen. «Mutti ist frau nicht von Geburt an, zum Mutti wird sie gemacht», stand da – und ich schwor schon damals Stein und Bein, nie so ein Latzhosen tragendes, spazierenstehendes, Rotznasen abwischendes Neutrum zu werden, das trotz Abitur vor der intellektuellen Regression nicht gefeit ist und selig glühend «will Maxilein jetzt heiaheia bubu machen» sagt.
Guess what. Die Glosse hatte ich rausgerissen und aufbewahrt. Trotz aufrechten Bemühens und dem festen Willen, nicht der ebenfalls von Fee Zschocke herrlich drastisch beschriebenen optischen Verwandlung zu verfallen, wo Frau «ihr farbenfrohes Kleid ablegt, mit dem sie einst Vati zur Balz aufforderte», fand aber auch ich mich eines Tages in bequemen Jeans (Designermarke, aber das spielt dann auch keine Rolle mehr), Turnschuhen und ewig mit Brei bekleckertem T-Shirt wieder.
Ob das ausschlaggebend dafür war, dass der von mir auserwählte Mann meines Lebens und Vater meiner drei Kinder schliesslich eine andere Frau zur Balz aufforderte, sei dahingestellt. Ein Deja-vu allerdings hatte ich, als der von mir 1988 gelesene Satz, dass «Vati oft klaustrophobische Züge annimmt und ‹Hier-komm-ich-jetzt-nie-mehr-raus-das-geht-jetzt-zwanzig-Jahre-so-weiter› stammelt», tatsächlich von meinem Doppelbuggy schiebenden zukünftigen Ex-Mann an mein von Babygeschrei abgehärtetes Ohr drang.
Spätestens da hätte ich die Glosse nochmals Satz für Satz durcharbeiten sollen. Und feststellen können: Wir können Spitzen-Abi machen, die höchsten Weihen an Unis erlangen, mit oder ohne Stöckelschuhe in schwindelerregendem Tempo Karriere machen, den Männern rund um den Globus den Kopf verdrehen und sogar Reifen selber wechseln. An irgendeinem Tag zu irgendeiner Stunde, wenn nach 40 Wochen ein verschrumpeltes brüllendes Wesen unseren Körper verlässt und rückhaltlos unser ganzes Selbst fordert, sind wir Mutti.
Eine Illustration mit zwei Kids, von denen das eine sagt: «Ich glaub, in ihrem früheren Leben war Mutti eine Frau …», krönte die Glosse (gezeichnet von einem Heiner H. Hoier). Das andere Kind staunt: «Ehrlich?» Und ich sage ja, ehrlich. Und es liegt ganz allein an Mutti, dass die Frau in ihr nicht unter Windelbergen und in keimfreien Fläschchen verschwindet. Ein hartes Stück Arbeit, das vor allem in Solidarität mit anderen Frauen bewältigt werden sollte. Geht vor die Tür, Frauen, überlasst die Brut auch mal anderen, beide Seiten werdens überleben. Und seid wieder das, in das Vati sich mal verknallt hat.
Wann genau hattet ihr den besten Sex eures Lebens? Sicher nicht, als die Wohnung picobello geputzt, der Rehrücken zart auf dem Tisch und die Kinder sauber gebügelt und rotznasenfrei in Reih und Glied artig dastanden, um dem von der Arbeit abgekämpften Vati ein freudiges «Wir haben dich so vermisst» entgegenzurufen. Nein, den besten Sex hatten wir, als wir völlig verschwitzt mit verlaufendem Make-up nach durchtanzter Nacht auf ungemachte Betten/Sofas/Küchentische gefallen sind und uns nicht gefragt haben, wann wir das letzte Mal geduscht oder die Nägel lackiert oder uns rasiert haben.
Das Ganze ist natürlich Schall und Rauch, wenn Vati längst mit erprobtem Balz- und Imponiergehabe ein anderes Weibchen erlegt hat. Aber ihr könnt sicher sein – und das weiss ich und das wusste auch schon Fee Zschocke vor 25 Jahren: «An einem x-beliebigen Mittwoch, um 13.34 Uhr, ist es mal wieder so weit: Ein zarter Schrei – und aus einer Frau wird ein Mutti!»
* Dörte Welti ist Journalistin und Redaktorin, alleinerziehend mit drei Teenies (Jg. 95, 96 und 98) und daher freischaffend unterwegs. Sie ist redaktionell verantwortlich für den Schweizer Teil einer deutschen Frauenzeitschrift, schreibt unteren anderem für ein Inflight-Magazin und Auto-Zeitschriften. Die gebürtige Deutsche lebt mit ihrer Familie, zwei Katzen und zwei Schildkröten in der Nähe vom Greifensee.
69 Kommentare zu «Aus Frau wird Mutti»
Wieso heiratet ihr Frauen auch immer gerne sole Kerle? Ihr wollt aufreisser und keine netten Kerle? Dann lebt damit das er nur solange bleibt wie es total tollen Sex gibt und ihr wie aus dem katalog ausseht.
Vor allem schätze ich auch als Frau eine korrekte Anwendung der deutschen Sprache.
🙂
Die vielfalt der Meinungen wiederspiegelt die Situation – sie ist verschieden wie die Beziehungen selbst. Eine einzige Wahrheit / Rezept gibt es da nicht. Wir sind z.B. 25 Jahre verheiratet und meine Partnerin hat, seit die Kinder ausgeflogen sind, zu einer Sexualitaet gefunden die weit offener, ehrlicher und hemmungsloser ist als alles was ich von Ihr kannte. Wir sind wieder soooo verliebt. Gaubt mir, es gibt nichts schoeneres als die Frau zu begehren die schon so lange an meiner Seite ist und unseren Kindern die beste Mutter war (ist). Sie ist so sexy, soooo schoen. Habt Mut!!!
das find ich mal einen schönen Kommentar. Toll
Wünsche euch weiterhin vielle schöne Jahre
Schon vor der Hochzeit und den drei Geburten trug ich Jeans und T-Shirt. Mein Mann fand das sexy, zum Glück?!
sobald man kinder hat, sind die jeans die vorher sexy waren nur noch muttig 😉
@Muttis Liebling: jetzt habe ich Ihre Ausführung gerne angenommen. Wichtig: noch lieber gelesen. Spannendes Thema, habe allerdings den Eindruck, dass das metrische Phänomen dichterer Erlebnisräume ebenfalls die Mütter betrifft. Jedes Individuum kann seinen Erlebnisraum punktuell bis zum geht nicht mehr aufblähen. Vielleicht können wir uns darauf einigen:)? Was dabei als sinnentleert wahr genommen wird, dürfte diametral mit der eigenen Realitätsblase korrelieren.
Ernsthaft: würde Ihre Publikation zu gerne lesen!
@Blitzblau: Das ist das erste Gesetz: Selbst- und Fremdwahrnehmung sind selten korreliert, der Schützenkönig empfindet sich von seinem unterlegenen Gegnern nicht weniger weit entfernt als der Nobelpreisträger.
Das muss auch so sein, denn das letzte, was wir wollen, ist Verlust der Selbstachtung. Besser eine beschränkte Mutti, als eine selbstzweifelnde Mutter.
Jeder bläht seinen Erlebnisraum auf, das wird noch deutlicher, wenn man das Verhältnis von Nähe und Ferne untersucht. Was, wer ist mir nah? Hier, im Mama Blog z.B. die, die mich angreifen. Die verstehen mich wenigstens.
Danke tina.
Danke Francesca.
Frau ist Frau.
Mit Kindern (oder ohne Kinder …).
Gestylt und gestöckelt oder schlabberig im Sandkasten.
Genau!
Bleiben wir doch einfach, wie wir sind, und nehmen wir in kauf, nicht immer super super zu sein in den Augen anderer.
Es kommt auf die Bedürfnisse an. Es gibt Frauen, die gehen so richtig ab, wenn sie ein Baby haben, suhlen sich in Leggins und Schlabberpuli ungeschminkt im Sandkasten, und strahlen über gefüllte Windeln. Andere wiederum kriegen die Depression, wenn sie nicht wenigstens zweimal wöchentlich in Stöckelschuhen irgendwo ein Cüpli trinken können, ohne Brut, versteht sich. Und dazwischen gibt es alle Mischformen. Sind ja auch nicht alle Männer Lokführer. Ich bin eher eine Tussi, muss auch mal raus und mich stylen. Mein Mann ging/geht dennoch fremd. Was soll’s. Frauen, bleibt Euch selber treu.
Und warum behalten Sie Ihren Mann? Ich würde einen Fremdgeher schleunigst entsorgen, allein schon aus gesundheitlichen Gründen.
Genialer-realistischer und sehr starker Artikel!
Höhere Ansprüche haben Sie, nehme ich an, noch nie geplagt.
ML, ich verstehe ihr anderst denken nur, erwarte ich von IHNEN das selbe für mich, Toleranz und Respekt für andere, welche anderst TICKEN und auch andere Erfahrungen gemacht haben.
vielleicht sollte man einfach mal davon abkommen, dass mütter keine frauen sein sollen, weiss gar nicht wer den quatsch erfunden hat. die italienische auslegung der dinge ist doch eher: man ist erst richtig frau, wenn man mutter ist. finde ich zwar etwas diskriminierend gegenüber kinderlosen, aber eine schöne haltung gegenüber erwachsenen frauen. als ob sich stylen wichtiger wäre im leben als sich um kinder zu kümmern. als ob stylen überhaupt eine verdammte pflicht wäre. direkt gefolgt von saisonaler wohnungsdekoration. und sich dann wundern, woher dieses gefühl der leere kommt
Genau so ist das. Das erste Kind macht aus einem Mädchen eine Frau. Deswegen gab es mal die treffende Bezeichnung ‚Fräulein‘ welche, wie vieles andere Vernünftige, dem PC- Wahn zum Opfer gefallen ist.
Damen ohne eigenes Kind sind ab einem bestimmten Alter, so in der Gegend Klimakterium, schon sehr gewöhnungsbedürftig. Wenn man mit ihr alt geworden ist, mag man das aushalten, aber ansonsten wird es schnell lästig.
@Muttis Liebling: um Gottes Willen, was haben Sie denn für eine limitierte Meinung über kinderlose Frauen? Ich bin gelinde gesagt etwas irritiert. Bitte diejenigen nicht vergessen, die – aus welchen Gründen immer – nie die Freuden/Tränen der Mutterschaft erleben dürfen. Plus diejenigen, die sich das nicht antun wollen.
Tales from Neandertal…..
Mit meiner Aussage ist keine Wertung verbunden. Ich kenne mindestens zwei Frauen, die primär infertil sind, eine davon sehr intim. Verstehen kann ich schon, was in deren Köpfen vor sich geht. Sie zeigen das, was ich einer meiner seriöseren Publikationen als Metrik von Erlebnisräumen bezeichnet habe. Die Blase, die jeder Mensch Erleben beschreibt, ist in etwa immer gleich gross, nur sind die Inhalte unterschiedlich dicht verteilt. Wenn eine Erfahrung fehlt, wird eine andere auf die zu substituierende Grösse aufgeblasen. Dann ist zu viel Luft im Erlebnisraum und das merkt man irgendwann.
@Muttis Liebling. Wer sagt, dass bei Kinderlosen eine Leere aufkommen muss???? Genauso wie kinderlose ihr Leben positiv sehen und dies sogar durch eventuelles Abwerten von Kindern/Familie können Paare mit Kindern ihr Leben verherrlichen und das Nicht-Kinderhaben abwerten. Weil ein zurück gibt es ja nicht mehr, oder? Wichtig ist doch, dass jeder Mensch seinen Weg findet, auch wenn manche Einschränkungen vorhanden sind (keine Kinder bekommen können, verlassen worden sein, nicht studiert haben können, etc. etc.)
@ Muttis Liebling: sind ihrer Meinung nach Männer – so in Gegend Klimakterium (gibt es auch beim Mann) ohne Kinder auch so gewöhnungsbedürftig? Meiner Meinung nach sind es eher die alten Papelis, die von den jungen Frauen so nach Strich und Faden richtig ausgenommen werden.
Danke danke danke Tina!!!
🙂 war mir ein vergnügen juno
Ja du tina, schon lange kein solch zutreffender Kommentar mehr gelesen, merci!
Ich stelle mir manchmal vor, es gäbe eine viel weiter entwickelte Zivilisation mit vollkommener Technik und Moral, welche uns beobachtet.
Die lesen auch MamaBlog mit und erfahren, das Muttersein eine Arbeit ist, welche Frau und Familie herausfordern. Im Rest des Universums wird dem der gleiche Schwierigkeitsgrad wie beim Atmens zugeordnet, die schweizerische Mama gleicht aber einer Operndiva mit enormen Übungspensum. Schliesslich muss das Zarte ein Maximum an Überzuwendung und -versorgung erfahren, so dass Frau schon wegen einem Kindlein den Job hinschmeisst und Mutti wird. Komische Welt.
ah ja, muttis idealuniversum, wo man keine 2 tage traurig ist wenn kind und frau sterben
Das Beispiel war aus dem 30- jährigen Krieg, es soll nur die Überemotionalisierung der Neuzeit zeigen, in der Irrationalität konstitutiv ist. Ohne an die niedrigsten Instinkte zu appellieren, gäbe es viele Parteien und noch mehr Wirtschaftseinheiten nicht.
Was ist der Tod eines Kindes gegen die Vernichtung von Lebensraum vieler Insulaner, weil das fürsorgliche Mütterchen im moralfreien Raum Europas und Nordamerikas keinen Energieaufwand (Sprit, Wärme, usw.) scheut, um ihr einziges Huschelchen gegen Vernunft und Begabung da zu positionieren, wo es nie hin gehört hätte.
Ich stimme dem Artikel in vielem zu. Das mit dem Aussehen allerdings, da kann man ja was machen. Relativ einfach sogar. Aber ansonsten kommt es doch sehr auf die Frau und den Mann an, wer wen wie wahr nimmt. Wenn frau einen auf Mutti macht und alles besser weiß und überall zuerst hinlasst – selber schuld, wenn sie dann als Mutti gesehen wird. Allerdings stimmt schon, dass sich die Bedürfnisse von beiden ändern, wenn Kinder da sind. Da gibt es mal Phasen, in denen man weniger Zeit für Paarbeziehung hat. Aber das ändert sich ja auch wieder.
Mit dem Aussehen kann man nach oben fast nichts machen, das ist Biologie und da reicht mir ein Sekundenblick. Alles andere redet nur die Kosmetik- und die Wellnessbranche ein. Was geht und viele Frauen machen, ist sich unattraktiv gestalten.
Frauen sind von Frauen grundsätzlich schlecht beraten, was das Äussere angeht. Das, was Frauen schön finden, bewegt nur Männer, die eine gesellschaftsfähige Schaufensterpuppe haben wollen und sich mit der Zeit daran gewöhnen. Schönheit kommt tatsächlich von innen, vom Charakter und den Genen. Wenn damit mal Blödheit, Breitwuchs oder ein quadratisches
2/ Gesicht vorgekommen ist, dann war es das. Da kann die Visagistin und die Sportlehrerin nicht mehr helfen.
Aber zum Glück gibt es genauso viele Männer, die entweder das Aussehen von Quasimodo, und/ oder die Intelligenz von Brad Pitt und/ oder den Charme einer Beutelratte haben. Und so findet sich alles und allein bleiben nur die Optimierer, zu Recht.
Toller Artikel!
Macht mich nachdenklich.
Ich bin grad am Aussteigen aus dem 20-jährigen Muttimodus und fühle mich wieder als 100 Prozent-Frau.
Super.
Da ist der Übermut wieder, den ich mal als 30-Jährige hatte, als ob ich den nie verloren hätte.
Nicht dass die Frau als Mutti erloschen wäre, aber sie lief auf Sparflamme.
wenn man sich anfängt zu fühlen wie ein teenie sind es die hormonschwankunen der wechseljahre
was soll denn gegen jeans einzuwenden sein?
„sich als frau fühlen“. mütter sind frauen. sehr sogar. sonst könnten sie keine mütter sein. vor lauter weiblichem verhalten wie stillen, wickeln, putzen, kochen, waschen, erwerbsarbeiten, einkaufen, putzen, kochen, waschen, wickeln, stillen, putzen usw ging ich als person ein wenig verloren ein paar jahre lang. aber ich weigere mich, deswegen schuldgefühle zu schieben, und exakt das empfehle ich auch anderen. alsob sexyness die hauptsache im leben wäre….
„seid wieder das, in das vati sich verknallt hat“. wer seinen mann vati nennt bekommt 100 loser punkte. und von wegen „seid wieder wie früher“: entwicklung ist etwas positives! und mit 40 wollen wir wie 20 sein und behaupten, wir seien innerlich nämlich jung, und botoxen uns das gesicht zu. naja, jedem das seine, aber allgemeingültig anstrebenswert finde ich die im blog erwähnten du-sollst ehrlich nicht. und dabei ist die schreiberin erfolgreiche journalistin! da wäre ich stolz drauf! und nicht dass ich immer noch wie mit 20 bin (also vermutlich noch keine erfolgreiche journalistin)
ich fühle mich seit der Geburt meiner Kinder viel weiblicher. Bin eher so der männliche Typ, habe auch im Beruf eher mit Männern zu tun, und konnte meine weibliche Seite mit meinen Kinder entdecken. Leider steht mein Mann aber eher auf den anderen Typ, so müssen wir uns halt wieder neu finden, aber das gehört ja zu einer Beziehung, dass man sich immer wieder neu entdeckt, gemeinsam!
Punkt eins: nennen Sie sich selber neverneverneverevereverever Mutti!!!! Und sollte Ihr Partner Sie tatsächlich so ansprechen, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. ein „Who’s your mommy?!?“ (gefolgt von einer überzeugenden Performance) 2. dem Muttersöhnchen die Koffer packen 😉
Ich habe einen Bekannten, der mit weit jenseits der Siebzig seine Frau immer Mutti nennt. Trotzdem führen die zwei eine liebevolle, von Respekt geprägte Beziehung, wie ich sie selten gesehen habe. Das „Mutti“ stösst mir zwar immer sauer auf, aber irgendwie stimmt das bei den beiden.
Selbstverständlich jede/r nach seiner Facon! Und wie gesagt, es gibt auch Paare, die sehr gut damit umgehen können (–> „who’s your mommy“).
Nur: die Frau mit „Mutti“ anzusprechen, resp. so angesprochen zu werden, und dann sollen „sexy Gefühle“ entstehen… na wohl kaum… 😉
früher machte man das eben so. oder man nannte sich „frau“ und „mann“. man muss ja nicht erwarten dass sie sich beim beischlaf auch so nennen…. und mit 70 hat man vielleicht auch nicht den anspruch ähm permanent sexy zu wirken. ich finde das tönt alles so werbesloganmässig hier
‚Mutti‘ ist eine eingetragene Marke der CDU Deutschland.
…auch ohne eigene kinder. oder vor allem deswegen?
… und genau so sexy, wie man sich eine Mutti vorstellt. Der erektile Super GAU hat einen Namen.
Wie oft hab ich mich nach 100ten von Windeln wechseln, 100ten von Kinderwagenkilometern nach dutzenden Diskussionen ob das Schöppeli jetzt zu kalt oder zu heiss ist gefragt, was das alles soll, wo die Grenzen sind. Wichtig ist, dass die Rollen so schnell als möglich verteilt werden und man sich gegenseitig machen lässt, respektiert. Setzen sie sich miteinander an den Tisch (und das ist Anfangs verdammt schwierig) wenn sie wegen fehlenden Sex etc. die Faust im Sack machen. Kommunikation ist das A und O von Eltern. Bei anfänglichem Schlafmangel und vielen Zweifeln alles andere als einfach.
Auch Mütter sind Frauen in allen Grössen, Farben und Ausprägungen, trotz dieser gefühlten tausendsten Kopie vieler vieler bunter Klischees.
Eine Theorie besagt ja auch, dass Männer bei der Geburt des Nachwuchs oft weinen, weil sich diese Ergeignis etwa gleich anfühlt, wie wenn man hilflos seine Lieblingsbeiz unrettbar abbrennen sieht. Man weiss zwar, dass im Idealfall irgendwann die Neu-Eröffnung stattfindet, aber so ganz wie früher wird’s nie mehr sein…
😀 cooler vergleich!aber ich bin dennoch froh,dass ich in meiner beziehung so sein kann,wie ich bin:manchmal sexy,manchmal schlampig,manchmal trendy aber immer ICH…und genau das mag mein mann an mir (sagt er jedenfalls)
also balzende Papis brauchen ja meistens andere Frauen. Sind diese nicht ab und an auch Muttis?
Zumindest im fortgeschrittenen Alter der Beziehungen dürfte das durchaus der Fall sein.
«Was du tun musst, ist mit dem Rohmaterial arbeiten – also dir selber und nie aufgeben.»
Helen Gurley Brown ((February 18, 1922 – August 13, 2012, Ikone als Chefredaktorin «Cosmopolitan»)
Sie propagierte Spass am Sex und finanzielle Unabhängigkeit und war damit ihrer Zeit weit voraus. Es liegt an uns Frauen, ob wir nach der Geburt mit dem Ausstossen der Plazenta uns auch von unserem Frausein und Sexappeal verabschieden wollen oder ob wir auch als Mutter wie eine Frau vor der Geburt fühlen. Fühlen schreibe ich, nicht auch so immer sich anziehen müssen. Einfach sich als FRAU fühlen
…ist bei den Tieren auch so. In der Brut und Aufzuchtzeit hat weder das Weibchen noch das Männchen Interesse am Balz. Irgendetwas muss beim Menschen schief gelaufen sein….
Also die Bonobos befinden sich dauernd in der Balz. Nur so. Find ich auch beim Menschen eine gute Sache. Ich hoffe, Ihnen ist klar, dass das Tierreich seeeehr vielfältige Paarungsverhalten an den Tag legt. So als Negativbeispiel killt das Löwenmännchen Jungtiere, welche nicht von ihm sind, damit das Weibchen rascher paarungsbereit ist (und dann sene Kleinen aufzieht). Und googlen Sie bitte nicht nach dem Paarungsverhalten vom Tiefsee-Anglerfischen oder auch nur Enten (elende Vergewaltiger 🙂 ). Sonst finden Sie die Tiere garantiert nicht mehr besser.
Bloss hat kein Tier eine Aufzuchtzeit, die so lang ist wie die des Menschen.
@Ylene: Nach meinem Verständnis hat Sex bei den Bonobos relativ wenig mit Balz (AKA Anbahnung von Fortpflanzung) zu tun, sondern nimmt im allgemeinen Kommunikationsverhalten einfach einen sehr breiten Raum ein.
Selber bin ich nie zu dieser Art Mutti geworden. Warum hätte ich das tun sollen? Ich kenne zudem etliche Junge Frauen, die auch nach der Geburt von 1, 2 oder 3 Kindern noch gepflegt und sexy sind und zudem noch andere Interessen haben als ihre Kinder. Aber es gibt Muttis, wie sie hier beschrieben werden, aber auch Papis, die nicht besonders sexy wirken. Wir haben die Wahl, uns für das eine oder andere zu entscheiden.
Geht mir auch so. Mein sieht ebenfalls wie noch zu vor-Kinder-Zeiten aus. Der Artikel ist toll.
Mein Mann wollte ich sagen.
Schlimm schlimm wenn man nicht immer besonders sexy wirkt.
Ylene, Ihr Mann hat einen grosses
Los gezogen! Wow!
Die 50% Scheidungen liegen vielleicht doch nicht nur an den infantilunvollkommenen Männern.
Das Muster ist im Umfeld brutal sichtbar.
Sobald der Mann am Haken hängt und sein logisches Hirn abgegeben hat gehts los.
Durchhalten bis es eingeschlagen hat. Sobald Mann dann in den Beschützermodus für seine Nachkommen gefallen ist, kippt die Sache. Die Absätze fallen zusammen wie Twintowers, Gesicht und Makeup beginnen sich abzustossen, die Haare auf dem Kopf stören nur noch, im Gegensatz zu den Haaren an allen anderen Stellen.
Und wehe der Mann findet das nicht geil, dann ist er natürlich schuld.
Stimmt leider, ich beobachte das auch immer wieder. ABER nicht nur bei Frauen. Auch viele Männer lassen sich gehen, sobald das Zielobjekt erlegt ist. Es gibt doch nix Schöneres, als sich auch für den langjährigen Partner zurecht zu machen, ihn/sie mit einem schönen Abend entsprechend gestylt zu überraschen und sich gegenseitig zu geniessen, so wie man sich verliebt hatte!
Wunderschön formuliert! Aber das Problem ist eben doch zweischneidig.
Früher war noch alles besser. Mann und Frau haben die Ehe bis zum bitteren Ende ausgesessen. Die Frau, indem sie in Apathie verfiel und wie ein tauber Roboter der Hausarbeit nachging. Der Mann hat sich nicht mal mehr um Kommunikation bemüht. Man verständigte sich nur noch durch Satzfragmente oder Grunzlaute. Der Mann holte sich was er wollte oder konnte bei der Frau, Nichte, Haustier oder was auch immer, die Frau schaute weg.
Heute sind wir dieser Form der Ehe entwachsen. Aber: Wer die Wahl hat, hat die Qual!
schade, dass hier die Schuld am Fremdgehen des Mannes wieder mal der Frau zugeschoben wird. Dabei ist doch gerade er meist der Hauptgrund, weshalb Frau nur noch Mutti ist: weil er null und nix mithilft, so dass sie keine Minute für sich hat, und sich dann aufregt, dass sie nicht piekfein zurecht gemacht ist und „ihm nix mehr bietet“. Wenn ein Mann nicht einsieht, dass a) Mutter sein eine Frau verändert und etwas falsch läuft, wenn sie immer noch als männermordender Vamp herumläuft und b) wenn er eine entspannte, attraktive Frau will, er tüchtig mithelfen soll, dann soll er ruhig gehen.
Es ist aber meisten so, dass der Vater mehr arbeitet als die Mutter – falls sie überhaupt noch arbeitet. Dann können Sie ja nicht ernsthaft erwarten, dass sich der Vater auch noch in die Hausarbeit stürzt, wenn er heim kommt. Dass er mithilft, Kinder zu füttern, ins Bett bringen, ok. Ich habe 2 kleine Kinder und wohne in einer Wohnung ohne Garten. Soooo viel gibt das dann echt nicht zu tun. Wenn mein Mann dann mal heimkommt, soll er noch ein wenig Zeit mit seinen Kindet verbringen können und sicher nicht mehr gross im Haushalt rumkrampfen.
Und ja, figurschmeichelnde Kleider in passender Grösse hat man also gleich schnell angezogen wie irgendwelche Lumpen. Zum Schminken brauche ich 10 Minuten, liegt also noch drin. Und ab und zu ein paar Fitnessübungen und Yoga auf einer Campingmatte tut nicht nur dem Aussehen sondern auch dem Wohlbefinden gut. Aber rasch jemandem anderes die Schuld zuzuweisen, ist halt noch ein Mü einfacher. 🙂
Immer wieder schön zu hören, dass Mutter-sein keine Arbeit ist!! Da bin ich froh, dass mein Mann da anderer Meinung ist und wir uns den Haushalt trotzdem teilen und zusammen kochen…
Moment, ich habe nicht gesagt, dass es keine Arbeit ist. Aber ausser Haus arbeiten (Job) ist auch Arbeit.
Ja, ja aber sie schrieben: …“falls sie überhaupt noch arbeitet…“
„Mutter sein“ ist tatsächlich keine Arbeit. Hausfrau/-mann aber natürlich sehr wohl.
ist doch egal, wer schuld sein soll. wenn einer der partner keine lust mehr auf den anderen hat, kann man das nicht erzwingen. und weil einer der partner keine lust mehr hat auf sex, kann derjenigen dem anderen doch nicht verbieten, seine lust auszuleben. so ists nunmal unter gleichberechtigten partnern, keiner gehört dem anderen. man teilt freiwillig das bett.
Kleine Frage einer Dumpfbacke: wer hat den Artikel verfasst? Im übrigen existiert der „beste Sex“ nicht. Es gibt nur den „emotional befriedigendsten Sex“ – dabei ist die kleine verletzte Seele übrigens mit von der Partie und stillt mit grossen Zügen ihren Durst nach Geborgenheit – durch Erkanntwerden – und echter, mitfühlender Kommunikation.
da muss ich dir widersprechen. Ich hatte schon fantastischen Sex, wo der Wunsch nach Geborgenheit sehr sehr weit weg war. Natürlich ist es am schönsten wenn die Emotion der Seele mit dabei ist. Aber auch ohne kann es eine sehr schöne Sache sein 😉