Vom Retro-Papi zum iDad

Ein Papablog von Matto Kämpf.

Fertig mit Teleboy. Heute schauen Kinder MTV

Fertig «Teleboy», heute schauen Kinder MTV: Kurt Felix moderiert in den 70ern seine legendäre Sendung.

Neulich spazierten der Sprössling und ich unseres Weges, als ein Krankenauto vorbeifuhr. Das Kind imitierte die Sirene, ich imitierte mit und merkte dann, dass ich nicht die zu hörende Sirene wiedergab, sondern den Sirenenklang, wie ich ihn aus meiner Kindheit kenne. Ich machte Tatü-Tatü, das Kind ahmte nach, was tatsächlich zu hören war, weil es hinhörte. Ich hörte nun auch hin und stellte fest, mit Tatü-Tatü hat das nichts mehr zu tun, eher mit Liii-ah, Liii-ah. Ich reagiere mechanisch: Ah, Sirene, deshalb Tatü-Tatü. In mir hat sich schon eine alte, vergangene Welt abgespeichert, an der ich festhänge und von der ich nicht mehr gewillt bin, abzurücken. Mir kommt das Schulbeispiel für die Aufklärung in den Sinn. Weil Aristoteles geschrieben hat, die Fliege habe acht Beine, wurde das jahrhundertelang so gelehrt, obwohl der Lernende, dem eine Fliege über die Buchseite spazierte, selber hätte sehen können, dass die Fliege nur sechs Beine hat. Als Gymnasiasten haben wir ungläubig den Kopf geschüttelt: Wie konnte ein solcher Fehler so lange unbemerkt bleiben! Jetzt verstehe ich es leider.

Auch beim Anblick eines Zuges stosse ich ohne zu überlegen ein kräftiges Tschu-Tschu aus, obwohl heute kein Zug Tschu-Tschu von sich gibt. Mein Spross denkt vermutlich, das Ding heisse Tschu-Tschu. Um ihm dieses Tschu-Tschu noch zu Ohren zu führen, müssten wir eine Nostalgie-Fahrt mit einer Dampf-Bahn unternehmen. Bei der Sirene ist das wohl schwieriger, Nostalgie-Fahrten von Krankenautos sind mir nicht bekannt.

Für Kinder besteht der Reiz der Grosseltern vielleicht darin, dass sie einer vergangenen Welt begegnen, die einen exotischen Charme hat und erahnen lässt, dass es andere Zeiten und Sitten gegeben hat.

MAMABLOG-I-DADDY

Das kann man tatsächlich kaufen: iDaddy-T-Shirt.

Ich selber lebe schon nicht mehr ganz in der Welt, in die mein Kind nun hineinwächst. Ein Teil von mir ist geprägt oder besetzt von Vergangenem. Von der Welt meiner Eltern, in denen wiederum noch die Welt meiner Grosseltern mitschwingt.

Beim Überqueren der Strasse fallen mir die Autos auf, die heutzutage unterwegs sind. Warum nur hält mein Kind einen Trabi in der Hand? Offensichtlich rührt mich diese Marke. Auf der Strasse ist sie jedoch nicht anzutreffen und somit nicht Teil der Welt meines Kindes.

An diesem Gedanken herumstudierend kommen wir nach Hause. Dort werfe ich einen Blick ins Kinderzimmer und stelle fest: Mein Kind bewohnt ein Museum. Das Museum meiner Kindheit. Zwischen den Fix-und-Foxi-Figürchen und dem Sasha-Bäbi steht das Wisa-Gloria-Dreirad. Dahinter holt der Schellen-Ursli immer noch seine Glocke im Maiensäss, Globi streift durch den Nationalpark und Tim durchs Tibet. Miraculix kocht seinen Zaubertrank und Lucky Luke ist nach wie vor schneller als sein Schatten.

Um Himmelswillen! Ich muss reagieren, etwas machen! Mich in die heutige Welt begeben. Fertig Retro, fertig Monty Python schauen, fertig Johnny Cash hören, fertig Ping Pong spielen. Jetzt sofort online gamen, iTunes hören, 3-D schauen und viel kaufen: iPhone, iPad, iPod und eventuell einen iHund. Zusammen mit vifen Rentnern Handy- und Computerkurse besuchen. Sonst werde ich bald von einem höhnischen Dreijährigen überholt, oder mein unverschuldet zur Nostalgie verurteilter Dreijähriger wird von anderen Dreijährigen verhöhnt. Was ist das genau mit diesen Apps? Und diesen Nanos? Welche Toys und Storys hausen heute in einem Kinderzimmer? Sofort Trudi Gerster in den wohlverdienten Ruhestand schicken, alle Hirnzellen zusammenkratzen und illegal etwas downloaden, und zwar nicht AC/DC, sondern Lady Gaga. Auf zur Netz-Piraterie, du alter Retro-Sack!

Foto-Matto KämpfMatto Kämpf lebt als Autor, Filmer und Theatermacher in Bern. Er schreibt die Kolumne «Rabenvater» im Berner «Bund» («Ich sehe mich nicht mehr als Lonesome Cowboy on the never ending road to nowhere (oder so ähnlich). Nein, jetzt bin ich der Mann, der die Windeln schneller wechselt als sein Schatten.») Die Kolumnen sind als Buch im Verlag «Der gesunde Menschenversand» erschienen.

104 Kommentare zu «Vom Retro-Papi zum iDad»

  • Dampdaddy sagt:

    Ach, man kanns auch übertreiben mit dem Retro-Zeug. Eure Kindheit ist vorbei und war in einer anderen Zeit, seht es ein! Stattdessen wird daraus voll der Profit geschlagen, den nostalgischen Eltern Holzspielzeug zu verkaufen, neuerdings auch Bio-Spielzeug, wenn man http://www.babypaketeria.de/bio-spielzeug-gibt-es-das.html glauben darf. Das ist aber nicht das, was das Kind will, das ist nur, was die Wünsche der Eltern befriedigt. So ehrlich sollte man zu sich selbst schon sein.

  • SomeintPhia sagt:

    Es schadet wohl keinem Kind sich auch mit „Retro“ auseinander zu setzen!
    Unsere Kleine entdeckt gerade Duplo und hat einen höllen Spass dabei.

  • drmama sagt:

    hm, schon in meiner kindheit in den 70ern entsprachen weder schellenursli noch grimm’s märchen noch bullerbü meinen lebensumständen, und ich fand die bücher trotzdem toll. und wenn dem kind die wahl gelassen wird zwischen visa gloria und kokua wird es wohl kaum im museum-kinderzimmer leben …ps: das lieblingslied unseres kindes ist im moment: bini gopfridschtutz en kiosk …

  • Massimo sagt:

    i – Daddy, das ist doch schon krankhaft und noch schlimmer ist es, dass sich Herr Kämpf in diese Rolle drängen lässt. Damit man Hype ist, braucht mann die Bestätigung der anderen, dass man halt ein cooler i – Daddy ist. Was den Frauen Sex and the City ist, ist den Männern Hangover. Aber es wird uns ja sekundenweise eingetrichtert was wir sein sollen, dabei bleibt das „was wir sind“ völlig auf der Strecke.

  • fufi sagt:

    iPad – iDad
    iPhone – iMom
    iPot – iTot
    For Jahrhunderten verführte uns die Schlange.
    Oepfel Bire Nuss und du bisch duss!
    😉

  • Robert sagt:

    Find ich ein äusserst interessantes Thema, über das viel zu oft leichtferig hinweggegangen wird. Hat eigentlich nichts mit Kindern zu tun – ausser dass die eigenen Kinder einem so deutlich vor Augen führen, wie man in der Welt von gestern stehen geblieben ist. Bis so ca. in die Dreissiger kämpft man damit, die Welt wirklich zu verstehen – und wenn man so in den Vierzigern denkt, dass man sie verstanden hat, vergisst man, dass sie sich andauernd verändert und weiterentwickelt. Aber weil man von lauter Gleichaltrigen umgeben ist, die dasselbe glauben – geht es ewig, bis man das realisiert.

    • Robert sagt:

      Hab lustigerweise gerade vorgestern einer lieben (etwas jüngeren!) Kollegin eine Predigt gehalten, die mir gesagt hat, sie hätte für so Sachen wie Facebook keine Zeit und brauche das auch nicht.

      • bronf sagt:

        ähm, wer „braucht“ denn facebook?

      • Katharina sagt:

        Und genau Facebook ist perfektes Beispiel, dass „Es sind Hilfsmittel, die das Leben zu erleichtern, nicht mehr und nicht weniger“ oder „Einfach zu jammern, das das Technologie unser Leben übernehme, ist ein bisschen einfach. Machen Sie sich die Technologie Untertan.“ eben naiv ist, bzw. eben nicht den Tatsachen entspricht. siehe die Art und Weise wie Facebook seinen neuesten ‚Verbesserungen‘ den Nutzern aufdrückt als seien sie zu stopfende Gaense.

        ähnliches kann von Handys gesagt werden, bzw die damit verbundene Erwartungshaltung, ständig erreichbar zu sein.

      • Katharina sagt:

        Wie viele etwa unterbrechen sofort ein Gespräch, wenn das Handy klingelt? Sie schauen nicht einmal drauf wer anruft, und nehmen einfach ab. ich finde das dem Gesprächspartner gegenüber sehr unhöflich.

      • Tomas sagt:

        Ich brauche FB, es ist für mich ein gutes Mittel um zu sehen, was meine Models und Kollegen Fotografen so treiben, gerade weil es in verschiedenen Ländern passiert und es Leute sind, die ich sonst jahrelang nicht treffen kann.
        Ich selber habe kein Bedürfnis mich so mitzuteilen und fühle mich überhaupt nicht irgendwie bedrängt… wenn ich einmal pro Woche Lust habe, schaue ich rein, ist schon OK 🙂

      • Astrid sagt:

        Der Umgang mit einer Technologie stellt doch nicht notwendigerweise die Technologie selber in Frage. Facebook ist das perfekte Beispiel dafür, dass man es verlassen, ohne irgendeinen Schaden davon zu tragen. Aber wenn der angeblich so mündige Konsument alles mit sich machen lässt, ist das doch nicht der Technologie anzulasten.
        Und Robert, Bronf’s Zitat von Douglas Adams (15:51) geht in eine ganz ähnliche Richtung.

      • Katharina sagt:

        Astrid, ich weiss nicht ob Du Facebook benutzt, aber die Änderungen betreffend des Newsfeeds , bzw.. dass mit der Änderung die privacy Einstellungen seitens Facebook einfach geändert wurden, ist von der Mehrheit als massiver Eingriff wahrgenommen worden. Es gibt Leute, die Facebook beruflich nutzen und deshalb nicht einfach darauf verzichten können. Es gibt genau genommen auch keine wirkliche Alternative, mangels kritischer Masse.

        Bei Facebook kommt noch dazu, dass Daten gesammelt werden über Leute, die nicht einmal Benutzer des Dienstes sind. siehe der ‚Like‘ button auf bald jeder Website.

      • StefanB sagt:

        @Katharina: Ein laufendes Gespräch im RL zu unterbrechen, wenn ein Handyanruf kommt, ist nicht unbedingt unhöflich, aber es kommt drauf an, wie mans macht: Einfach abheben und dann eine (gefühlte) halbe Stunde quasseln, ist ein NOGO, das stimmt. Aber kurz beim Gegenüber nachfragen „Kann ich kurz?“, dann am Tel sagen: „Ja Hallo, bin gerade besetzt, kann ich Dich/Sie zurückrufen?“ wär wohl „comme il faut“. Aber eben: entweder man machts mit Stil, oder eben ohne.

      • Katharina sagt:

        Das Zitat von Douglas Adams bezieht sich auf unsere Wahrnehmung, ’normal‘, ‚cool‘, ‚hype‘ usw. was sicher gerade bei iphone, ipad etc. zutrifft. das ist nicht dasselbe wie Kritik daran üben, dass einige dieser Technologie-Moguls meinen, sie hätten absolute Verfügungsrechte über unsere Daten und sich dabei auch über geltende Gesetze hinwegsetzten (google) oder lügen (suckerberg mit seinen Angaben zur Nutzung der Kundendaten).

      • Katharina sagt:

        Stefan, mich hat das in Projektsitzungen, wo vertieft diskutiert oder analysiert werden muss, schon so gestört, dass ich die Sitzung abbrach. Es geht um Zeitmanagement und Fokus. Und ein solcher Anruf ist eine Unterbrechung des Fokus und macht die Sitzung auch länger, weil irgendwo wieder angefangen werden muss. es kostet somit auch richtig Geld.

        Anderes Beispiel: Dinner for two. Da ist es dann eben sehr unhöflich und lässt das Date dann platzen.

      • Katharina sagt:

        und warum abheben, wenn klar ist dass er/sie anderweitig beschäftigt ist. das abheben und sagen ich bin besetzt ist redundant und stört den fokus. für solches gibt es combox/voicemail etc.

      • StefanB sagt:

        Katharina: In geschäftlichen Sitzungen gehört IMHO der Fokus ganz klar der Sitzung, und als Erwachsenenbildner gehört der Fokus während der Lektionen klar dem Unterricht. Diese Regeln gebe ich auch klar zu Beginn bekannt. Klar kann es vorkommen, dass jemand erreichbar sein muss (Pikettdienst, Notfälle wie hochschwangere Frau oder im Sterben liegende Erbtante), andernfalls aber sollte auch mal ein paar Stunden auf das Handy verzichtet werden können. Und als Chef hätte ich wohl nur noch eine Sitzung mit der entsprechenden Person.

      • StefanB sagt:

        Katharina: und am Dinner for Two hat ein Handy schlicht nichts zu suchen. Es stört meinen Fokus ungemein, wenn ich der Angebeteten gerade mein Innerstes offenbaren möchte, und ihr Ex-Freund oder Ex-Mann ruft an… 🙁

      • Hirschkuh sagt:

        Ich denke, es ist wichtig, wenigestens ein Bischen mit der Welt der Kinder Schritt zu halten. Das heißt nicht, daß man jetzt unbedingt alles super finden muß, aber mal mit ihnen die Sachen anschaut, die Sie interessieren, sich das auch von ihnen erklären lässt. Auch mal an die Playstation setzen und beim neuesten Klopperspiel eins auf die Mütze bekommen, und dann meinetwegen nochmal seinen alten Gameboy rausholen und zeigen, so war das bei mir. Rausfinden, warum es den Kindern gefällt und sich damit abfinden, daß meine Kindheit eben nicht ihre Kindheit ist.

      • Hirschkuh sagt:

        (Fortsetzung)
        Ganz wichtig ist das auch, um eventuelle Nachteile, gar Gefahren in den Neuerungen beurteilen zu können und sich nicht allein auf das Urteil dritter verlassen zu müssen. Sind Computerspiele gewaltverherrlichend (siehe http://www.spiegel.de/netzwelt/games/0,1518,739509-5,00.html), muß ich mit dem Kind darüber reden, was da passiert. Steigt die Handy-Rechnung in astronomische Höhen? Dann wird eben das Guthaben begrenzt (siehe http://www.blau.de/prepaid.html
        ).

  • StefanB sagt:

    So ist es, wenn man älter wird: Plötzlich hört man die Musik seiner Teenagerjahre in neuer Form aus dem Kinderzimmer plärren… Aber ich schliesse mich den anderen an, die der Meinung sind, dass es nicht draufankommt, ob man mit den Kleinen jetzt Lego bastelt, Bauklötze zum Bauen braucht, oder sich mit ihnen ein WII Rennen liefert: Wichtig ist, dass man mit ihnen zusammen spielt, und das Spielzeug nicht als technologischen Babysitter missbraucht: so, nun spiel mal schön.. Mit wem denn?

  • fufi sagt:

    Realsatire?
    Wenn’s nicht allzu realwäre,
    könnte ich mich ab der Satire freuen!

    🙄

    • fufi sagt:

      Ist ja – anererseitig, sozusagen – irgendwie dasselbe, wie die Mütter, die man(n) kleidungsmässig nicht von ihren Töchtern unterscheiden kann?
      😉

  • roland sagt:

    Fertig Monty Python schauen?????? Ja wo bleibt denn da der schpass????

  • Francesca sagt:

    So rückblickend – ich habe ja Teenager – ist nur eins klar: die Aufregung lohnt sich keine Sekunde. Kaum haben Sie nämlich das Kinderzimmer umgerüstet, ist schon die nächste Entwicklungsstufe mit den nächsten Bedürfnissen da. Die ganzen Prinzipien über Plastik oder Holz, die ganzen Diskussionen: wenn es sehr hoch kommt, dann hält das für fünf bis zehn Jahre, dann machen die Sprösslinge eh alles, ob Zuhause oder bei den Nachbarn. Wir müssen sie fürs Leben vorbereiten, nicht fürs Museum.

  • Thomas sagt:

    Ich wollte meinem Sohn LEGO kaufen, weil ich so gern LEGO gespielt habe, und einen Holzwerkzeugkasten, ich mochte meinen auch sehr gerne. Aber ich habe es nicht gemacht, warum? Weil er lieber Lightning McQueen ist und mit dem Auto durch die Wohnung düst.

    Ich fühle mich von Walt Disney betrogen, ich wäre nie mit Bambi durch die Wohnung gedüst…..

  • plop sagt:

    Schöner Text! Ich habe letzthin ein Kinderbuch nicht gekauft, weil die Kühe darin in einem Melkstand gemolken wurden und sowieso kein Stroh weit und breit – ts!

    • Marcel sagt:

      Wenn die Kühe dann noch ohne Hörner sind …. ganz schlimm.
      Ich habe die alten Kinderbücher hervorgeholt (Strubelpeter, Max und Moritz, etc.). Diese kennen die Kinder von heute gar nicht mehr. Das ist Retro !

    • fufi sagt:

      Jaja, die guten, lehhrreichen und ach so realistischen Kinderbücher!
      Auf dem Bauernhof!
      – Wieso sind die Kühe nicht lila?
      In den Ferien!
      – Was ist ein Kondukteur?
      Auf der Post
      – Was ist ein Brief?
      An der Silvesterparty
      – Was ist eine Schallplatte?

      Aber würkli Sohn. frög nur!
      Susch lehrsch ja nüt!

      🙁

      • StefanB sagt:

        Schlimm wirds erst, wenn dem Kleinen ein Buch geschenkt wird, und er fragt: Wo schalt ich das ein? Wo kann ich es aufladen, oder wo steck ich die Batterien rein?

    • fufi sagt:

      Aber sag mal plop,
      was für eine Welt möchtest du denn den Kindern, zumindest büchern, vermitteln wollen?
      Realität?
      Oder heiles Schwiizerländli?

  • Reto Caflisch sagt:

    Anders als M. Kämpf glaube ich nicht, dass Kinder i-Papis einem Retro-Papi vorziehen. Nach meiner Erfahrung wollen Kinder vor allem einen Papi, der sich mit ihnen auseinandersetzt, Zeit in sie investiert, mit ihnen bastelt, ihnen die Welt zeigt, ihnen komplizierte Dinge auf verständliche Weise erklärt, mit ihnen Ausflüge und Reisen unternimmt, usw.
    Viele Kinder wären schon froh, überhaupt einen Papi zu haben, der diese Bezeichnung verdient, bzw. wenn sie eine Mutter hätten, welche nicht unentwegt dafür sorgt, dass alle Männer mit väterlichen Fähigkeiten einen weiten Bogen um sie machen.

    • Thomas1 sagt:

      Dem stimme ich ganz zu. Ob ein Kinderzimmer nun so oder so aussieht, ist völlig egal. Wichtig ist, wie’s im Herzen und Kopf der Eltern aussieht. Mit oder ohne Retro-Spielzeug kann ein Vater ein verlässlicher Vater sein – oder eben sich wie ein verunsicherter Teenager benehmen, dessen Verhalten vor allem dadurch bestimmt ist, wie cool er nach aussen wirkt.

      • Manuela sagt:

        Dem stimme ich auch als weibliche Zeitgenossin zu. Vielleicht auch eine Aufforderung an uns Frauen, ganz sich selber zu sein und zu sich zu stehen: auch mit Unsicherheiten und Uncoolheiten. Ich glaube, wenn Mami und Papi authentisch sich selber sind, dann gehts dem Sprössling prima. Dann kann er auch einfach sich selber sein.

  • Carl Over sagt:

    Nonsense! Die Eltern müssen mit dem Kind etwas unternehmen, spielen, Geschichten erzählen etc. Ob das Zusammensein vor der Playstation 3 oder der Brio-Eisenbahn stattfindet, ist völlig irrelevant. Ob die Geschichte von Karl May geschrieben wurde oder von Joanne K. Rowling ebenso. Hauptsache man beschäftigt sich miteinander. Redet, lacht, entdeckt zusammen.

  • Nicole Tobler sagt:

    Herrlicher Artikel! Mein 9 jähriger hört Udo Jürgens auf seinem iPod und hat viele Globibücher, meine 7 jährige liebt u.a. Pink Panther und Asterix und der Jüngster guckt am liebsten Barbapapa und Pingu! Es gibt halt Evergreens und die bestehen problemlos neben den neuen Sachen.
    Als ich meine Tochter sagte, sie soll mir eine Notiz machen, dass ich einen Anruf nicht vergessen soll, schrieb sie den Namen auf ein Blatt und zeichnete ein ganz altmodisches Telefon mit Kabel daneben!

  • Kuster sagt:

    Das Wisa Gloria Dreirad ist schon Retro. Die neuen Microscooter sind da schon cooler. Aber ich las z.B.auch schon die Globibücher meines Vaters. Die wären dazumals ja schon Retro gewesen. Nun schaue ich diese Bücher mit dem Sohn an. Wie Bronf schreibt sind dies Klassiker und somit zeitlos. Irgendwie schaffen es diese Klassiker sich auch immer wieder gegen das neue Spielzeugs durchzusetzen. Die Briobahn ist bei uns immer noch der Renner.

  • Symbols are about the idea of something, it’s the ideas and meaning we’ve attached to shapes. Not the shape itself. The point of a symbol is to communicate most economically and effectively, not to represent emergent cultural artefacts. In that sense it is counter-intuitive for a symbol to be contemporary.

    I find that modern technology also tends to be more shapeless and less distinct.

  • René Baron sagt:

    Die ganzen iSachen sind die Museumsobjekte von morgen. Ob alt oder neu – beides hat seinen Reiz und verbindet Generationen. Was mir persönlich auffällt ist, dass es scheinbar ganz salonfähig ist, stereotyp „TschuTschus“ an Kleinkinder ranzulabern. Vielleicht sollten wir uns ob aller Zapperei wieder mal bemühen, zu denken un zuzuhören, BEVOR wir sprechen.
    Vielleicht schaffen wir es dann auch, komplexere Dinge wie die auf Kinderniveau runtervereinfachten Kommunikationsgeräte zu bedienen, welche unsere Kreativität und Effizienz auf die Bedienkompetenz 5 Jähriger begrenzen.

  • mostindianer sagt:

    was gut war/ist, soll man weitergeben, es ist in den meisten fällen zeitlos, deshalb besonders wertvoll. aber das tschipfu und tatü ist definitiv überholt. übrigens: das düdado vom postauto hört man in den bündner serpentinen immer noch, da hab ich mal geglaubt, das sei retro…

  • roland sagt:

    nume nid gspängt lieber matto. schellen ursli, wisa gloria und ac/dc sind klassiker und nicht retro ;-)) wobei sich mir die frage stellt;
    ist pokemon auch schon retro?

  • Diethelm Dübel sagt:

    Das will ich doch hoffen, dass unsterbliche Kunst wie die Werke von AC/DC nicht illegal ge-downloadet wird. Was die unsägliche ‚Lady‘ Gaga betrifft: nur zu, das ist eh‘ Schrott.

    • lokke sagt:

      Seit wann ist in der Schweiz das downloaden von Songs illegal???
      Da hat wohl der allgemeine Fehlinformations-blabla der Medien schon voll durchgeschlagen….

    • E.H.Roth sagt:

      hm, obwohl bei Poker Face ich auch schon den Sound im Auto aufgedreht habe… die kleine grooved hammer mässig und auch die NYT musste das eingestehen.

  • Cybot sagt:

    Wieso eigentlich immer dieses Entweder-Oder. Man kann doch problemlos seinen Kindern altes UND neues geben. Ich werde meinen Kindern sicher auch meine Asterix-Hefte vererben oder Holzspielzeug von meinen Eltern, aber das hindert mich doch nicht daran, ihnen auch einen iPod oder ein Handy zu kaufen.

    • René D. sagt:

      finde ich auch. Falls dem Nachwuchs die Neugierde fehlt, ist’s sowieso einerlei. Aber sonst muss man halt mal erklären, warum bei «Emil und die Detektive» einer zu Hause bleiben musste (Meldezentrale? Was ist das?). Das ist erzählerisch und spielerisch die Antwort auf «Papa, wo kommst Du her?». Das Gegengeschäft lautet: «Junior, wo gehst Du hin?» und es *ist* spannend, vom Nachwuchs die Welt erklärt zu bekommen …

  • Bionic Hobbit sagt:

    B. Wo bei mir ein Bisschen die Nostalgie kommt, ist bei den modernen Lego-Sets. Da geht doch ein bisschen die Fantasie verloren, oder? Ich habe kürzlich mehrere Baufix Sets second hand erworben, die sind ncoh cool.

    • Auguste sagt:

      hmm…, ich hasse lego technik. fehlt auch nur ein teilchen, fährt die ganze karre nicht richtig oder ist schräg und das situationsgerechte „huere gopferdammi“ muss man auch runter schlucken – das kind ist ja zugegen. das zeug ist überteuert und hat das kreativpotential einer gugelhopf-backform. will man wissen, ob sein kind bautechnisch etwas taugt, muss man mindestens drei bausätze in einen eimer werfen und gut durchmischen. halt so wie lego aufbewahrt wurden – retro.

  • Bionic Hobbit sagt:

    A. Wir haben einen Techie-Haushalt mit allerlei Computern und der Daddy ist ein iDaddy. Musik hören wir auch allerlei, da ist Lady Gaga dabei,aber auch Johnny Cash, Klassik. Einen Fernseher haben wir allerdings nicht mehr, da geht vielzuviel Zeit veloren und die Kinder werden mit Werbung zugemüllt. Das heisst nicht, dass sie nicht vielzuviel Filme schauen…. Ich finde auch die neuen Fortbewegungsmittel gut, Laufräder, Microscooter und, obwohl wir als alte Reliquien noch zwei 40 Jahre alte Davoserschlitten besitzen, fahren doch ehrlich gesagt die Plastikbobs viel einfacher die Piste runter.

  • bronf sagt:

    das hat nichts mit „retro“ zu tun, da geht’s darum kinderzimmer-klassiker eine generation weiter zu geben.

  • bronf sagt:

    die rettung geht so: lucky luke, asterix, tin tin etc., wisa-gloria, jörg-schneider-chaschperli, wickie und die starken männer, usw. usf. sind nicht retro, sie sind einfach kinderzimmer-klassiker.

  • mira sagt:

    Was ist ein Sasha-Bäbi und was um Himmels Willen ein Wisa-Gloria-Dreirad??? Immerhin, den Schällenursli kenn ich! Die heutige Zeit bietet viel mehr als nur den ganzen i-Wahnsinn. Es gibt viele tolle neue Kinderbücher und ebenso tolle Spielsachen. Man muss nur im Spielzeugladen die Augen aufmachen. Wertloses Gepiepse gab es doch schon zu unserer Zeit… Wir haben alte und neue Dinge im Kinderzimmer und unsere Kleine liebt momentan Zottel-Zick-und-Zwerg mehr als digitale Unterhaltung.
    Aber der Artikel ist lustig und ich erkenne mich schon auch darin 🙂

    • Brunhild Steiner sagt:

      Ich war zwar selber nie stolze Besitzerin eines solchen, aber die Sasha-Puppen hatten schon ein gewisses „Etwas“, sie wurden von Eltern wohl geliebt- oder eben nicht… . Es sind Puppen mit einem Stoffüberzug in Hautfarben, wenn ich mich nicht täusche mit Originalhaar, sorgfältig bemalten Gesichter und perfekt genähten Kleidern.
      Wisa-Gloria ist/war? eine Holzartikelherstellerin, ua Kinderspielzeug, aber bspw auch Holzroste welche man über die Badwanne legen kann um sich fürs Babybadwännchen nicht immer in die Wanne beugen zu müssen. Die Produkte haben in der Regel eine sehr lange Lebensdauer.

  • Brunhild Steiner sagt:

    Lang lebe Wisa-Gloria!
    🙂

    • Franz Oettli sagt:

      Ja, diese Dinger sind wirklich unschlagbar! Es gab doch so ein Liedchen „Schänk Du mir es Schtubewägeli, eis vom Wisa-Gloria“, kennen Sie das? Wir sangen es jeweils als Potpourri mit „Deet äne am Bärgli, …“. Ich weiss wirklich nicht, warum den Kindern soviel Plastik-Schmarren geschenkt wird,wo es doch viel besseres gibt.

  • Thomas1 sagt:

    Der wesentlche Unterschied liegt wohl zwischen „was Kinder wollen“ – und „was Kinder brauchen“. Es stellt sich also die Frage, ob wir Eltern da sind, um Wünsche zu befriedigen, oder um Bedürfnisse zu stillen. Im geschilderten Beispiele vernehme ich zuerst den Wunsch, die eigenen Wünsche zu befriiedigen (das Zimmer soll so aussehen, wie der Vater es cool findet) – und nun geht es darum, die Wünsche des Kindes zu befriedigen (es soll die Spielsachen bekommen, die heute in sind). Wäre es jetzt noch angebracht zu überlegen, was das Kind benötigt um gesund aufzuwachsen?

  • Steffu sagt:

    Super Beitrag
    Das beste was wir machen konnten ist unsere risige BRIO Bahn ins Wohnzimmer zu stellen.
    Familiennachmittage mit nunmehr 4 Generationen welche mit Holzschienen Kurfen bauen und gelächter ganz ohne I Pad Nintendo.
    Kinder mit 14 Jahren Altersunterschied, welche sich um die letzten Wagen streiten.
    Danke an meine Familie und Verwannten, welche sich bis heute nicht entschieden haben, meinen Kindern den neusten WII oder Nintendo oder Game-Boy zu kaufen.

    • Brunhild Steiner sagt:

      … und mit Zuhilfenahme von den alten Bauklötzen auf mehrstöckig und untertunnelt ausbaubar, inklusive Flugdecks für allfällige Flieger die notlanden müssen, ja es lebe auch Brio und alle anverwandten, damit kombinierbaren Holzbahnen! 🙂

    • Matthias sagt:

      iPad Nintendo…
      Wii oder Nintendo oder Game-Boy…
      Der Hinterwäldler schlechthin.
      Games sind übrigens Positiv für die Entwicklung und auch Spiele lassen sich mit der ganzen Familie spielen.

  • Franziska sagt:

    Tönt nach einem sympathischen Kinderzimmer. Die heutige Zeit ist so schnelllebig und für viele Kinder m.E. überfordernd, dass eine Konstante zu Hause und auch im Kinderzimmer wichtig ist. Ausserdem mag ich Luky Luke und Asterix – auch meine Kinder werden diese Comix zum Lesen bekommen!

    • E.H.Roth sagt:

      hm, das mit dem schnelllebig glauben sie resp. die Erwachsenen. Warum glauben so viele die Kinder seien überfordert? Nur weil es viele Eltern sind?

      • lisa sagt:

        ja, das Kinderzimmer ist voll ok, denn der sprössling (grotil hatte mir besser gefallen?!) wird ja dann mal etwas suchen müssen, um sich abzugrenzen…

  • Daniel Küttel sagt:

    Klasse Beitrag. Dieses Phänomen erkenne ich auch an mir, dazu brauch ich nicht mal ein Kind. Es lässt sich nicht leugnen dass wir nunmal an unsere jungen Jahre gekoppelt sind, und uns immer wieder da zurück orientieren bei gewissen Dingen, eben gerade wegen der Nostalgie. Es muss ja nicht mal sein dass man die neuesten Geräte daheim hat, aber dem eigenen Nachwuchs die heutige Welt zu verbieten wäre dann auch nicht fair. Ach btw: Ich hab es geliebt in der Spielkiste meiner Grosseltern rum zu wühlen, und aufgewachsen war ich mit uralten Globbi Zeitschriften, Luky Luke und Asterix. Hammmmeer.

  • Marcel Zufferey sagt:

    Nix iDaddy: Ich leiste es mir, technologisch stehen zu bleiben. Ein Handy habe ich bereits nicht mehr. Und in Bälde nehme ich den ersten Computer vom Netz.

    Ja, ich kann mir das leisten. Bald werde ich zu den Wilden gehören, wie sie Huxley einst beschrieben hat.

    • Dominique Morand sagt:

      …und Ihren Haushalt werden Sie vom Stromnetz nehmen, die Telefonleitung kappen und kein Fahrrad/ÖV oder Auto mehr fahren? Wenn schon technologisch stehen bleiben, dann richtig. Oder? „Moderne“ Technologie ist relativ, was heute der letzte Schrei ist, ist morgen selbstverständlich. Im Ernst: Mir ist schleierhaft, wie Technologie so polarisieren, so umstritten und so überbewertet sein kann. Es sind Hilfsmittel, die das Leben zu erleichtern, nicht mehr und nicht weniger. Und wenn Sie kein Handy mehr besitzen: Na und? Selberschuld, aber nicht weiter schlimm. Ein Held sind Sie deshalb nicht…

      • bronf sagt:

        Es sind Hilfsmittel, die das Leben zu erleichtern, nicht mehr und nicht weniger.

        jup, ist eine grenzenlose lebenserleichterung, dass dank handy heute von jedem erwartet wird, dass er immer und überall erreichbar ist!

      • E.H.Roth sagt:

        hm, der Segen kann auch ein Fluch sein…

      • Astrid sagt:

        Das hängt allein von Ihnen ab, ob Sie sich einen Segen zum Fluch machen lassen. Aber es braucht halt ein bisschen Arbeit und Verantwortung, um z.B. die Kontrolle über den Computer-, Handy- oder iPad-Konsum der Kinder zu behalten. Einfach zu jammern, das das Technologie unser Leben übernähme, ist ein bisschen einfach. Machen Sie sich die Technologie untertan!

      • E.H.Roth sagt:

        @Astrid
        ich rede nicht von mir. Habe auf bronf geantwortet.

      • bronf sagt:

        Das hängt allein von Ihnen ab, ob Sie sich einen Segen zum Fluch machen lassen.

        das ist eine reichlich naive aussage. der einfluss, den solche technologien auf mein leben nehmen, hängt doch nicht bloss von mir ab…

      • John sagt:

        Sehr schön gesagt, Dominique.

      • Marcel Zufferey sagt:

        Ich bin kein Technologiefeind und bin sehr wohl imstande, den Nutzen all unserer Helferlein zu sehen. Aber als stark Nutzenorientierter und auf Nachhaltigkeit bedachter Konsument habe ich festgestellt, dass ein Handy nicht mehr nötig ist in meinem Leben. Auch das Internet steht mittlerweile zur Disposition. Beide Innovationen machen mein Leben weder besser, noch schlechter. Ich bin lediglich häufiger mit dem Nutzlosen konfrontiert. Ganz anders verhält sich das selbstverständlich bei meiner Tochter: Da sind die Helferlein Match entscheidend.

      • mira sagt:

        @Marcel Zufferey
        Wer einen festen Arbeitsplatz mit Telefon hat oder viel zuhause ist, alternativ eine Combox hat, der „braucht“ tatsächlich kein Handy. Ich kenne aber Leute, die ständig unterwegs sind und trotzdem kein Handy haben. Spontane Treffen sind unmöglich, geplante sehr mühsam: kurz, soziale Interaktion ist schwierig…

      • bronf sagt:

        mira: wie haben sie das denn im vor-handy-zeitalter gemacht? nur ganz selten soziale interaktionen gehabt?

        ich erlebe etwas anderes: verbindliche abmachungen sind schwierig, weil man ja kurz vorher noch anrufen kann, dass man eine stunde später / gar nicht kommt…

      • Urs Gubser sagt:

        @Morand: Ihr Statement trifft den Nagel auf den Kopf. Ich verstehe auch nicht dass Leute sich bewusst von modernen Errungenschaften abwenden müssen um angeblich unabhängiger, enspannter oder einfach nur anders zu sein. Für mich haben solche Leute anderweitige Defizite oder Probleme in ihrem Leben. Vielleicht müssen diese Leute halt einfach mal hinterfragen was ihr wirkliches Problem ist.

      • mira sagt:

        @bronf
        Da war es tatsächlich schwieriger… Man musste manchmal tagelang probieren, bis man jemanden erreichte. Es kam auch schon vor, dass ein Samstag-Abend-Ausgang geplatzt ist, weil man sich verpasste und sich nicht mehr erreichen konnte. Das war richtig frustrierend. Ich wünsche mir diese Zeiten nie mehr zurück. Ich finde Handys super!

    • bronf sagt:

      @zufferey: man kann auch versuchen, seine umgebung zu erziehen: da mein handy eh ständig auf „lautlos“ geschaltet ist und irgendwo rumliegt, erreicht mich ganz selten ein handy-anruf direkt. das führte automatisch dazu, dass ich nur sehr wenige handy-anrufe erhalte, bzw. für wirklich wichtige sachen ein sms.
      auch habe ich den seltsamen drang nie verstanden, bei verpassten anrufen zurückzurufen. wenn’s wichtig ist, dann wird sowieso wieder angerufen.

      • Astrid sagt:

        Na also, da haben Sie doch Ihre Antwort. Sie haben das Recht, es so zu machen, wie es für Sie stimmt bzw wie es für Sie zweckmässig ist, Bronf. Diese Klagen, die regelmässig zu Verweigerungshaltungen führten, hat es zu allen Zeiten gegeben und trotzdem dreht sich die Welt weiter. Wir alle können (noch) etwas dagegen tun, dass die übleren Auswirkungen (Kinder-Spielsucht, Brutalospiele, Pornografie im Netz, Facebook/Google, die angeblich die Weltherrschaft anstreben) bekämpft werden. Jeder hat die Wahl. Aber Komplett-Rückzug kann wohl immer nur eine individuelle Antwort sein.

      • fufi sagt:

        S’ist nämlich ganz, ganz eigenartig:
        Vor vielen Jahren hatte ich ein Telefon, aber KEINEN Beantworter. Je mehr aber rundum einen söttigen hatten, je weniger Phone kamen an mich.
        Später hatte ich einen Beantworter, aber noch kein E-Mail.
        Jetzt habe ich ein E-Mail, aber ICH habe KEIN Handy (heisst: habe schon eins, für NOT-Fälle, und drum kennen nur sehr, sehr wenige meine Nummer.)
        Tja, und seither kriege ich so gut wie keine persönliche Post und so gut wie kein persönliches E-Mail, jedenfalls nicht von den „Freunden“ von früher.

        SMS – Shit means Shit!

        👿

      • bronf sagt:

        ja, ich für mich hab‘ das im griff, aber der druck anders zu funktionieren ist permanent vorhanden…

        lustig und etwas unverständlich finde ich die empörung von z.b. urs gubser darüber, dass jemand wie marcel sich den neuen com-technologien verweigert. irgendwie scheint er dadurch in seinem selbstverständnis angegriffen zu sein…

      • fufi sagt:

        Und dennoch meine ich, dass auch wir uns nicht striktestens von den so called „new media“ distanzieren können7wollen?
        😉

      • bronf sagt:

        es gibt ein hübsches zitat von douglas adams dazu:
        “I’ve come up with a set of rules that describe our reactions to technologies:
        1. Anything that is in the world when you’re born is normal and ordinary and is just a natural part of the way the world works.
        2. Anything that’s invented between when you’re fifteen and thirty-five is new and exciting and revolutionary and you can probably get a career in it.
        3. Anything invented after you’re thirty-five is against the natural order of things.”

      • Astrid sagt:

        Sehr treffend, Bronf. Sokrates lässt grüssen.

      • bronf sagt:

        oh, das ist nett von sokrates! einen gruss zurück! 😉

      • fufi sagt:

        Lasst uns dem Asklepios einen Hahn opfern!

        😛

      • Marcel Zufferey sagt:

        Ich würde mich nicht als Menschen bezeichnen, der mangels Tech im Haushalt an irgendwelchen persönlichen Defiziten leidet. Die Kosten, die z. B. alleine das Internet innerhalb von über zehn Jahren verursacht hat, habe ich längst wieder eingespielt und sogar noch einen hübschen Gewinn oben drauf gesetzt. Trotzdem werfen sowohl Internet als auch Natels keinen nennenswerten Mehrwert mehr für mich ab- wahrscheinlich deshalb, weil ich alles habe, was ich brauche und sowohl mit meiner Lebenssituation als auch den sich daraus ergebenden Zukunftsperspektiven zufrieden bin. Was will man mehr?

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