Heute Abend wird es in Bern einen Ort geben, an dem Poesie, Humor, Lust und Leidenschaft sich zu einem vergnüglichen Ganzen einen. Dafür verantwortlich ist die Jurasser Tänzerin Eugénie Rebetez.
Sie saugt die Zigarette aus, stülpt sich den Putzeimer über den Körper und verwandelt einen roten Teppich in eine Märchengestalt: Ja, so kann er auch gehen, der gute alte Tanz. Ich habe viele schon schwärmen gehört von dieser Frau, die mit dem Genre Tanz umgeht, als wäre er ein knautschiges Kissen, das sich herzlich drücken lässt. Sie knetet und gleitet und lacht und leidet, dass es für das Zuschauen eine Wonne ist.
Für ihr neues Solostück «Bienvenue» traumtänzert sich Eugénie Rebetez einem Fellini-Film gleich durch verschiedenste Stationen (Inszenierung: Martin Zimmermann), mal quasselt sie in einer Cocktailbar, mal putzt sie zu Rihannas «Diamonds» die Wohnung des Herrn Monsieur und mal enerviert sie sich, weil das Kind nicht vorwärts macht.
Ich hatte das Glück, mich gestern Abend in dieses Vergnügen stürzen zu dürfen. Man gleitet da irgendwie mit, fällt in einen Zustand zwischen Fakten und Fiktion und am Ende ist man verliebt in das Leben.
«Bienvenue» wird heute Abend noch einmal gezeigt. In der Dampfzentrale ab 20 Uhr.