Lassen wir mal das Schwarzpeterspiel und halten einfach fest: da wird die Konfrontation gesucht. Und ziemlich zielsicher auch gefunden, wenn ein GFL-Stadtrat im Bund unumwunden von «Terroristen» sprechen darf. Mit denen man – notabene – nicht diskutieren könne. Klingt ein wenig Bush- oder Erdogan-Style, in meinen Ohren. Und zeigt aber deutlich, wie wirkungsvoll die seltsamen Aktionen einer seltsamen (und im Grunde ja wohl kleinen) Gruppe aus der Reitschule sind. Keine Rede also mehr davon, «die Reitschule in geordnete Bahnen zu führen», wie Alex Tschäppät die Hoffnung des letzten Jahres schildert. Nun soll es also an den Leistungsvertrag gehen, konkret wohl an die 60’000 Franken Nebenkosten. Und da würde nun allerdings wundernehmen: wo gehen die hin? Wer würde am meisten getroffen von so einer Sanktion? Glücklicherweise sind die eigentlichen Kultursubventionen zum Beispiel fürs Tojo separat geregelt.
Trotzdem wird man den Eindruck nicht los, dass da nicht nur die Polizei oder überhaupt eine als Antipode begriffene Staatsgewalt angegriffen wird, sondern auch der sich immer besser etablierende Kulturbetrieb im Haus. Weil gewisse Kräfte in der Reitschule eben gar nicht wollen, dass da etwas «in geordnete Bahnen» kommt – und dass ihnen die Eskalation also durchaus gefällt. Wäre es nicht an der Zeit, dass die Berner Kulturszene zusammen- und für die Reitschule als Kulturort einsteht? Und damit eben auch klipp und klar gegen die Eskalation auf allen Seiten? Verdammt nochmal, die Reitschule ist kein Furunkel, das möglichst rasch ausgedrückt gehört! Sondern eine Institution, mit allem (mal mehr, mal weniger sympathischen) drum und dran.