Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Demonstration in BernKlimajugend geht trotz des kühlen Wetters auf die Strasse

Am Freitagabend versammelten sich rund tausend Demonstrierende auf dem Berner Bundesplatz.

Die Klimademonstration wurde durch unzählige Plakate angekündigt. Erwartet wurden im Vorfeld zwischen 2000 und 3000 Teilnehmende. Eine Aktion sorgte am vergangenen Samstag für Aufsehen und auch Ärger: Aktivisten haben das Wasser von elf Brunnen in der Stadt Bern grün gefärbt.

Anschliessend zogen die Demonstrierenden durch die Stadt.

Meret Schefer, Sprecherin des Klimastreiks Bern, betont, dass sie im Vorfeld von der Aktion nichts gewusst habe: «Das war eine kleine Gruppe innerhalb der Organisation», sagt sie. Sie will sich aber nicht von der umstrittenen Aktion distanzieren. Sie entspreche dem «Aktionskonsens des Klimastreiks Bern».

Demozug durch die Innenstadt

Die Kundgebung auf dem Bundesplatz startete schliesslich um 18.15 Uhr. Eine Palästina-Flagge wurde aufgehängt und auf den Plakaten war zu lesen: «Die Politik pennt» und «Stopp Fossil und Atomar, die Zukunft ist erneuerbar». «Die Schweiz wurde erfolgreich verklagt, und man will uns immer noch sagen, dass Klimaaktivisten kriminell sind?», rief ein Redner. 

Menschen jeden Alters nahmen an der Demo teil.

Mit den erwarteten 2000 bis 3000 Demonstrierenden wurde es nichts. Es dürften sich etwas mehr als 1000 Personen eingefunden haben – wohl nicht zuletzt aufgrund des Regens und der tiefen Temperaturen. Auffallend war, dass nicht mehr nur die Generation Z an der Demonstration teilgenommen hat. Es waren Menschen jeden Alters dabei. Zuvorderst im Demonstrationszug liefen ein paar Jungen im Primarschulalter, die stolz ihr Plakat in die Luft hielten.

Der Umzug durch die Stadt startete um 18.45 Uhr in Richtung Zytglogge. Es war ein friedlicher Aufmarsch, der sich auf das Rufen von altbekannten Parolen beschränkte. Beim Zytglogge wurden aufgrund des langen Zugs zwei Trams für rund zehn Minuten an der Weiterfahrt gehindert.

Viele Demonstrierende führten Transparente mit.

Die Teilnehmenden riefen:«The oceans are rising and so are we», und schossen gegen die Banken- und Ölindustrie. Um 19.20 Uhr trafen die Demonstrierenden wieder beim Bundesplatz ein, wo die Kundgebung mit einem kurzen Konzert endete.

Schub durch das Klimaurteil?

Der Klimastreik Bern freue sich über das Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) zugunsten der Klimaseniorinnen, so Schefer. Darin wurde festgehalten, dass der Klimawandel eine Bedrohung für die Menschenrechte sei. «Wir haben schliesslich alle die gleichen Anliegen», sagt Schefer. Es wäre aber besser gewesen, wenn es ein solches Urteil gar nicht gebraucht hätte.

Bezüglich der Folgen des Urteils auf die Klimapolitik will sich Schefer keine Illusionen machen. Dies auch, um nicht enttäuscht zu werden, wie sie betont.

Sie erhofft sich vom Urteil vor allem einen positiven Effekt: Wenn sogar der EGMR die Schweiz wegen zu wenig Klimaschutz verurteile, sei die Legitimität des Klimaaktivismus noch einmal bestätigt worden, sagt sie. Die Aktivistinnen und Aktivisten würden sich in Zukunft darauf beziehen. «Zurücklehnen können wir uns aber nicht», schliesst Schefer.