Religionen und Glaubensgemeinschaften treten mit dem Anspruch auf, Ethik und Moral in die Welt zu bringen. Damit verbunden sei ein Leben in Harmonie und Glück, in Frieden und Freiheit. Ausserdem versprechen sie den Rechtgläubigen die Erlösung und letztlich das ewige Leben.
Die Geschichte lehrt uns aber, dass Anspruch und Realität manchmal weit auseinander klaffen. Glaubensgemeinschaften und Weltreligionen haben viel Leid und Elend in die Welt gebracht. Glaube macht nicht automatisch friedlich, vielmehr radikalisiert er viele Gläubige in spirituellen und weltanschaulichen Belangen.
Das menschliche Bewusstsein verträgt in der Regel den Glauben an das Absolute schlecht. Ein Exklusivanspruch entfremdet oft von der Gemeinschaft. Jede Form von radikalem Glauben birgt den Kern des Fanatismus. Deshalb kippen die religiösen Ansprüche mancher Glaubensgemeinschaft häufig ins Gegenteil. Statt Freiheit resultiert Abhängigkeit, statt Toleranz Indoktrination. Gleichheit und Brüderlichkeit werden zu leeren Worthülsen. Ein Bruder ist oft nur, wer den gleichen Gott anbetet. Deshalb ist die Geschichte vieler Religionen und Glaubensgemeinschaft gezeichnet von Macht, Gier, Missgunst, Missbrauch.
Glaubensgemeinschaften müssen sich deshalb nicht wundern, dass freie Geister ihnen mit Skepsis und Misstrauen begegnen. Relevante religiöse Bewegungen haben bis heute den Tatbeweis nicht erbracht, dass sie gewillt sind, ihre Ansprüche von Friede und Freiheit, Ethos und Moral konsequent zu leben.
Ein paar Beispiele:
Die katholische Kirche bringt mit ihrem Kondom-Verbot weiterhin viel Leid in die Welt. Mit ihrem Absolutheitsanspruch schliesst sie andere christliche Glaubensgemeinschaften vom Heil aus. Die pädophilen Übergriffe von Geistlichen sind hier bestens dokumentiert.
Freikirchen stigmatisieren Homosexuelle. Sie massen sich an, ihre Neigung als unnatürlich zu werten. Für radikale Freikirchler sind Homosexuelle gar vom Satan dominiert. Mit ihrer fragwürdigen fundamentalistischen Bibelauslegung prägen sie einen Glauben, der mit Angst verbunden ist. Angst, das Heil zu verpassen, Angst, am jüngsten Tag fallen gelassen zu werden.
In verschiedenen islamischen Ländern und Gesellschaftsschichten herrschen Gebote, die Frauen unterdrücken und gegen das Leben gerichtet sind. Ausserdem sorgen Islamisten für politische Spannungen und bei Anschlägen für Tod und Leid.
Es besteht kein Zweifel, dass Religionen und Glaubensgemeinschaften auch positive Wirkungen entfalten. Sie geben vielen Gläubigen Halt, Lebensinhalt und eine Perspektive. Ausserdem engagieren sich viele in sozialen Projekten und helfen Benachteiligten. So stellt sich die Frage, ob heute die positiven Aspekte die negativen aufwiegen.
Physiknobelpreisträger Steven Weinberg formulierte seine persönliche Haltung in TA-Interview so:
Sie sind nicht nur berühmt als Physiker, sondern auch bekannt als scharfer Kritiker der Religion.
Ich habe vieles kritisiert, die Religion, die bemannte Raumfahrt, die Raketenabwehr.
Was ist falsch an der Religion?
Es gibt zwei Antworten: Als Wissenschaftler bin ich es gewohnt, die wissenschaftliche Wahrheit durch Beobachtung und mit dem Verstand zu beurteilen und mir viel Zeit zu nehmen, bevor ich zu einem definitiven Schluss komme. Ich bin es auch gewohnt, herauszufinden, dass ich bei einigen Dingen falsch lag. Diese Erfahrung passt nicht sehr gut zum Antrieb religiöser Leute, die gläubig sind, nur weil ihre Eltern dies bereits waren oder weil der Glaube sie glücklich macht oder weil sie annehmen, dass sie sonst sündigen würden. Als Wissenschaftler habe ich eine Abneigung gegen die Art und Weise, wie religiöse Leute zu einem Urteil gelangen.
Und die zweite Antwort?
Die Religion richtet so viel Schaden an. Es gibt auch Gutes, und es ist schwierig, Gutes und Schlechtes gegeneinander abzuwägen. Aber ich bin überzeugt: Wenn man die Geschichte betrachtet und sogar die Gegenwart, dann schadet die Religion mehr, als dass sie hilft.
Aber liefert die Religion nicht ethische oder moralische Grundsätze?
Es gibt Menschen, die auch ohne Religion ein völlig moralisches Leben führen – ich zum Beispiel. Und es gibt Menschen, die religiös sind und glauben, dass die Religion sie lehrt, andere zu töten aufgrund des unterschiedlichen religiösen Glaubens. So wie ich die Scharia verstehe, ist die korrekte Strafe für einen Muslim, der kein Muslim mehr sein möchte, der Tod. Das ist furchtbar. Deshalb glaube ich, dass die Welt ohne Religion besser wäre.
Warum führen Sie ein moralisches Leben?
Die Moral könnte eine Folge unserer Evolution sein. Wir mussten lernen, miteinander auszukommen, um in Stämmen zu leben und beispielsweise die Jagd zu koordinieren. Das könnte ein Teil der Antwort sein. Ich stelle mir das Leben aber auch als eine Art Schauspiel vor, in dem man entweder edel oder unedel agieren kann. Und ich schöpfe lieber die Möglichkeiten des menschlichen Lebens aus, als dass ich die unedle Rolle spiele.
Sie glauben also nicht, dass es nach dem Tod noch etwas anderes gibt?
Nein. Ich wünschte, es gäbe etwas. Es wäre sehr nett, wenn ich mich beispielsweise darauf freuen könnte, meine Frau und meine Tochter, wenn sie sterben, nach dem Tod wieder zu sehen. Aber ich glaube das nicht. Das ist sehr traurig. Ab einem bestimmten Alter realisiert man, dass man sterben wird. Meine Haltung scheint mir die logische Fortsetzung davon zu sein. Wir alle sollten erwachsen werden und realisieren, dass jeder von uns sterben wird – für immer.
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11.07.2009 um 08:00
@ Schirm/Charme
was glauben Sie eigentlich?
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben. Amen.
Manche vergessen oder verdrängen, dass es sich bei ihrer Weltanschauung nur um ihre persönliche Meinung handelt.
Religion ist, wenn eine subjektive, relative Meinung durch gesellschaftliche Konvention zu einer vermeintlich absoluten, alleinigen Wahrheit wird. Und wenn jemand andere Ansichten vertritt und man keine (guten) Argumente hat, kanzelt man ihn ab, beleidigt ihn oder mäkelt an der Form rum. Ein Zeichen von argumentativer Schwäche. Dass solche Leute dann aber auch noch behaupten, sich als einzige für Moral und Werte einzusetzen, ist peinlich.
@ M. Strasser 09:08, auch Sie sind diesem Muster verfallen, nur kommt es elaborierter daher.
@inverser Goliath
Womit Sie es sich verdient haben? Mit gar nichts. Ich versichere Ihnen, Sie haben komplett alles falsch gemacht, wirklich komplett alles falsch und darum, nur darum. Ja.
Inwiefern ich Sie verletzt habe? Sie wenden gelegentlich folgendes Kommunikationsschema an: Sie müssen dies und das anders machen und wenn Sie schön artig sind, dann gebe ich mich zur Belohnung mit Ihnen ab. Obwohl Sie es sicher gut meinen, ist es bei mir sehr gewalttätig und einschneidend angekommen. Ich habe spontan heftig reagiert.
Nun habe ich die Idee, dass Sie selber unter der Regie dieser Tyrannei stehen könnten, dieses „ich muss dieses und jenes tun um dies und das zu verdienen“, der Fluch des Alles-verdienen- müssens sozusagen. Rückblickend hätte ich daher anders reagiert.
Der Blog fixiert Sie in dieser Haltung.
Ein schönes Wochenende
nun, da die Links nicht rausgekommen sind, hier der Artikel
DER SPIEGEL 23/1982 vom 07.06.1982, Seite 182
Ein Guru der Großen Mutter
[Hans-Christian Kirsch über “Die Weiße Göttin” von Robert von Ranke-Graves Robert von Ranke-Graves, 86, Lyriker, Romancier (“Ich, Claudius”) und Mythenforscher, lebt auf Mallorca. Sein Buch “The White Goddess” erschien im Original 1948. – Hans-Christian Kirsch, 48, Pseudonym Frederik Hetman, hat Sammlungen keltischer und irischer Mythen herausgegeben.]
@ Wahrsagerin Calypso
Sie sagen zu @ M. Strasser “Auch Sie sind diesem Muster verfallen, nur kommt es elaborierter daher.”
Vermögen Sie auch nur eine Stelle aufzuzeigen, wo M. Strasser behauptet hätte, sich als einzige für Moral und Werte einzusetzen? Ich vermisse eine faire Argumentation Ihrerseits.
@ Strasser
“Religion ist, wenn eine subjektive, relative Meinung durch gesellschaftliche Konvention zu einer vermeintlich absoluten, alleinigen Wahrheit wird.”
Dieser Satz ist selber Religion. Sie finden es peinlich, wenn sich jemand für eine absolute Wahrheit einsetzt, das kann man noch nachvollziehen, dass Sie aber alle Religionen als intolerant einstufen, ist wiederum von Ihrer Seite her intolerant und peinlich. Antireligion, wie sie hie rvon einigen praktiziert ist, ist nichts anderes als eine Religion, so wie Sie sie definieren.
@ Schirm
“ch glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,”
Wie wäre es mit der heiligen allgemeinen Kirche? Wieso bleibt in Ihrem Glaubensbekenntnis das Wort katholisch unübersetzt, Sie sprechen aber vom heiligen Geist und nicht vom hagion pneuma
@ Drache
Wenn Ihre Frage ernsthaft war, hätten Sie das Wort “Geisteskrankheit” weglassen müssen.
@ M. Strasser
@ Lupo
Lupo, ich verstehe M. Strassers Aussage nicht als eine solche, welche sämtliche Religionen als intolerant einstuft.
Vielleicht wäre es weiterführend, Religion (als Institution) und religio (als Rückbindung an das Göttliche) zu unterscheiden.
Religion als Institution ist immer an eine Konvention gebunden (Wikipedia: Eine Konvention (lat. conventio „Übereinkunft, Zusammenkunft“) ist eine nicht formal festgeschriebene Regel, die von einer Gruppe von Menschen aufgrund eines Konsens eingehalten wird.).
Sobald Regeln aufgestellt werden, auch unverbindliche, wird erwartet, dass sich das Individuum daran hält. Regeln gelten als Richtmass. Ein Massregeln Andersdenkender ist meist eine absehbare Folge davon. Hier beginnt meines Empfindens die Intoleranz, das Dogma.
Religio als indivuelle Möglichkeit, sich dem Numinosen anzunähern, sich damit auseinanderzusetzen, ist frei davon. Hier ist unkonventionelle Spiritualität möglich.
Meine Einschätzung ist, dass M. Strasser von Religion als Institution spricht. Damit gibt sie noch lange kein Urteil über Religo im eigentlichen Sinne ab. Sie. M. Strasser, bitte ich um Korrektur, falls ich Sie falsch verstanden und/oder missinterpretiert habe.
Heidi, schön, Sie wiederzutreffen. Lassen Sie sich weiterhin bloss nicht ins Bockshorn jagen!
Herr Stamm, wie immer gut nachgedacht.
Allein eine einzige Weltreligion wird immer funktionieren; die des Geldes. Alle glauben an den gleichen Gott. Glaubenskriege werden nur mit denen geführt die ärmer sind oder auf das Geldverdienen angewiesen sind. Der Reichste ist der Oberguru und Stellvertreter Gottes. Kein Glaubenskrieg, da alle die gleichen Zeremonien abhalten und Symbole vorzeigen möchten. Die gläubigen Kinder des Geldes rennen bis zum Herzinfarkt und Burnout dieser Religion nach. Deshalb ist die Welt in dem Zustand wie sie ist.
@ M. Strasser
Atheismus ist, wenn eine subjektive, relative Meinung durch gesellschaftliche Konvention zu einer vermeintlich absoluten, alleinigen Wahrheit wird. Und wenn jemand an Gott glaubt und man keine (guten) Argumente hat, kanzelt man ihn ab, beleidigt ihn oder mäkelt an der Form rum. Ein Zeichen von argumentativer Schwäche. Dass solche Leute dann aber auch noch behaupten, Humanisten zu sein und sich als einzige für Moral und Werte einzusetzen, ist peinlich.
C. Colpe, Vertreter der Religionswissenschaft definiert Religion formal negativ:
“Religion ist die Qualifikation einer lebenswichtigen Überzeugung, deren Begründung, Gehalt und Intention mit den innerhalb unserer Anschauungsformen von Raum und Zeit gültigen Vorstellungen und mit dem Denken in den dazugehöhrenden Kategorien weder bewiesen noch widerlegt werden kann.”
oder J.G. Platvoet als Vertreter einer Komparativen Religionswissenschaft:
“Religion is any process of communication between believers and their ‘meta-empirical’ beings in a ‘field’ of ‘network’ of culturally pre-set role-relationschips”
Auch eine nette Definition liefert der Soziologe N. Luhman:
“Religion bestimmt sich als soziales System, das sich in seiner subjektiven Kontingenzbewältigungspraxis von anderen gesellschaftlichen, weitgehend funktional äquivalenten Teilsystemen unterscheidet; insofern liegt das Spezifische der Religion in der Bereitstellung letzter grundlegender Reduktionen, die die Unbestimmtheit und Unbestimmbarkeit des Welthorizontes in Bestimmtheit oder doch Bestimmbarkeit überführen.” (zusammenfassend, nicht wortwörtlich zitiert)
@Lupo
Erstmal merci für das “hagion pneuma”. Das habe ich nicht gekannt und werde darüber vertieft nachdenken.
Wiki erklärt: “Das Wort katholisch kommt von griechisch καθολικος (katholikos) und bedeutet das Ganze betreffend, allgemein gültig.”
So verstehe ich das auch.
@ atalaia
“Nur……….wenn 98 oder 99% eine Einstellung haben, dann handelt es sich nicht mehr um Vorurteile, sondern um die richtige Sicht der Dinge.”
logischerweise hätte sich also der widerstand gegen die nazis auf 2-3% der bevölkerung deutschlands beschränken müssen, und schon hätte es sich bei den von den nazis bedienten vorurteilen um die richtige sicht gehandelt??
handtäschchen ahoi!
hugostamm am Freitag den 10. Juli 2009
Wie wäre eine Welt ohne Glauben?
Religionen und Glaubensgemeinschaften treten mit dem Anspruch auf, Ethik und Moral in die Welt zu bringen. Damit verbunden sei ein Leben in Harmonie und Glück, in Frieden und Freiheit. Ausserdem versprechen sie den Rechtgläubigen die Erlösung und letztlich das ewige Leben.
Die Geschichte lehrt uns aber, dass Anspruch und Realität manchmal weit auseinander klaffen. Glaubensgemeinschaften und Weltreligionen haben viel Leid und Elend in die Welt gebracht. Glaube macht nicht automatisch friedlich, vielmehr radikalisiert er viele Gläubige in spirituellen und weltanschaulichen Belangen.
Das menschliche Bewusstsein verträgt in der Regel den Glauben an das Absolute schlecht. Ein Exklusivanspruch entfremdet oft von der Gemeinschaft. Jede Form von radikalem Glauben birgt den Kern des Fanatismus. Deshalb kippen die religiösen Ansprüche mancher Glaubensgemeinschaft häufig ins Gegenteil. Statt Freiheit resultiert Abhängigkeit, statt Toleranz Indoktrination. Gleichheit und Brüderlichkeit werden zu leeren Worthülsen. Ein Bruder ist oft nur, wer den gleichen Gott anbetet. Deshalb ist die Geschichte vieler Religionen und Glaubensgemeinschaft gezeichnet von Macht, Gier, Missgunst, Missbrauch.
Glaubensgemeinschaften müssen sich deshalb nicht wundern, dass freie Geister ihnen mit Skepsis und Misstrauen begegnen. Relevante religiöse Bewegungen haben bis heute den Tatbeweis nicht erbracht, dass sie gewillt sind, ihre Ansprüche von Friede und Freiheit, Ethos und Moral konsequent zu leben.
Ein paar Beispiele:
Die katholische Kirche bringt mit ihrem Kondom-Verbot weiterhin viel Leid in die Welt. Mit ihrem Absolutheitsanspruch schliesst sie andere christliche Glaubensgemeinschaften vom Heil aus. Die pädophilen Übergriffe von Geistlichen sind hier bestens dokumentiert.
Freikirchen stigmatisieren Homosexuelle. Sie massen sich an, ihre Neigung als unnatürlich zu werten. Für radikale Freikirchler sind Homosexuelle gar vom Satan dominiert. Mit ihrer fragwürdigen fundamentalistischen Bibelauslegung prägen sie einen Glauben, der mit Angst verbunden ist. Angst, das Heil zu verpassen, Angst, am jüngsten Tag fallen gelassen zu werden.
In verschiedenen islamischen Ländern und Gesellschaftsschichten herrschen Gebote, die Frauen unterdrücken und gegen das Leben gerichtet sind. Ausserdem sorgen Islamisten für politische Spannungen und bei Anschlägen für Tod und Leid.
Es besteht kein Zweifel, dass Religionen und Glaubensgemeinschaften auch positive Wirkungen entfalten. Sie geben vielen Gläubigen Halt, Lebensinhalt und eine Perspektive. Ausserdem engagieren sich viele in sozialen Projekten und helfen Benachteiligten. So stellt sich die Frage, ob heute die positiven Aspekte die negativen aufwiegen.
Physiknobelpreisträger Steven Weinberg formulierte seine persönliche Haltung in TA-Interview so:
Sie sind nicht nur berühmt als Physiker, sondern auch bekannt als scharfer Kritiker der Religion.
Ich habe vieles kritisiert, die Religion, die bemannte Raumfahrt, die Raketenabwehr.
Was ist falsch an der Religion?
Es gibt zwei Antworten: Als Wissenschaftler bin ich es gewohnt, die wissenschaftliche Wahrheit durch Beobachtung und mit dem Verstand zu beurteilen und mir viel Zeit zu nehmen, bevor ich zu einem definitiven Schluss komme. Ich bin es auch gewohnt, herauszufinden, dass ich bei einigen Dingen falsch lag. Diese Erfahrung passt nicht sehr gut zum Antrieb religiöser Leute, die gläubig sind, nur weil ihre Eltern dies bereits waren oder weil der Glaube sie glücklich macht oder weil sie annehmen, dass sie sonst sündigen würden. Als Wissenschaftler habe ich eine Abneigung gegen die Art und Weise, wie religiöse Leute zu einem Urteil gelangen.
Und die zweite Antwort?
Die Religion richtet so viel Schaden an. Es gibt auch Gutes, und es ist schwierig, Gutes und Schlechtes gegeneinander abzuwägen. Aber ich bin überzeugt: Wenn man die Geschichte betrachtet und sogar die Gegenwart, dann schadet die Religion mehr, als dass sie hilft.
Aber liefert die Religion nicht ethische oder moralische Grundsätze?
Es gibt Menschen, die auch ohne Religion ein völlig moralisches Leben führen – ich zum Beispiel. Und es gibt Menschen, die religiös sind und glauben, dass die Religion sie lehrt, andere zu töten aufgrund des unterschiedlichen religiösen Glaubens. So wie ich die Scharia verstehe, ist die korrekte Strafe für einen Muslim, der kein Muslim mehr sein möchte, der Tod. Das ist furchtbar. Deshalb glaube ich, dass die Welt ohne Religion besser wäre.
Warum führen Sie ein moralisches Leben?
Die Moral könnte eine Folge unserer Evolution sein. Wir mussten lernen, miteinander auszukommen, um in Stämmen zu leben und beispielsweise die Jagd zu koordinieren. Das könnte ein Teil der Antwort sein. Ich stelle mir das Leben aber auch als eine Art Schauspiel vor, in dem man entweder edel oder unedel agieren kann. Und ich schöpfe lieber die Möglichkeiten des menschlichen Lebens aus, als dass ich die unedle Rolle spiele.
Sie glauben also nicht, dass es nach dem Tod noch etwas anderes gibt?
Nein. Ich wünschte, es gäbe etwas. Es wäre sehr nett, wenn ich mich beispielsweise darauf freuen könnte, meine Frau und meine Tochter, wenn sie sterben, nach dem Tod wieder zu sehen. Aber ich glaube das nicht. Das ist sehr traurig. Ab einem bestimmten Alter realisiert man, dass man sterben wird. Meine Haltung scheint mir die logische Fortsetzung davon zu sein. Wir alle sollten erwachsen werden und realisieren, dass jeder von uns sterben wird – für immer.
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110 Kommentare zu „Wie wäre eine Welt ohne Glauben?“
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1.
M. Strasser
10.07.2009 um 22:01
Steinlaus, ich würde Sie am liebsten in (nicht auf!) den Arm nehmen. Ihre ehrliche, selbstkritische Darstellung eines schwierigen Prozesses berührt mich. Ihre Existenzberechtigung in diesem Blog haben Sie auf jeden Fall, dank Ihrer Differenziertheit, Ihrer Aufrichtigkeit und Ihrem Humor.
2.
M. Strasser
10.07.2009 um 22:15
@Lupo: mit Humanismus meine ich JEGLICHEN Humanismus, ob religiös oder säkular begründet. Hauptsache, wir respektieren die Würde, die Freiheit, die Gedanken und Gefühle anderer – ob auf einer religiösen oder glaubensfreien Weltanschauung basierend, ist doch eigentlich egal. Finde ich jedenfalls.
Deswegen bleibe ich bei der Aussage: Humanismus ist, wenn man Gutes tut, unabhängig davon, was einem gesagt wurde. Religion ist, wenn man tut, was einem gesagt wurde, unabhängig davon, ob es gut oder schlecht ist.
3.
Steinlaus
10.07.2009 um 22:25
@ M. Strasser
Ganz herzlichen Dank für Ihr so unglaublich schönes Feedback! Mein Dank gilt auch Ihren sehr interessanten und wertvollen Beiträgen von 18.03/21.50 Uhr, mit denen ich mich gerne noch auseinandersetzen werde.
4.
Logine
10.07.2009 um 22:30
Lupo – Quantität ist kein Massstab – wieviel Michelangelos gibt es? Wieviele Sonntagsmaler?
Wieso Sie so markant, ja fast schon abwertend auf einen unbedeutenden Verein reagieren finde ich bemerkenswert. Es gib so viele Clubs, die Freidenkervereinigung gehört zu den “ruhigeren” und dialogbereitesten, wenn man mal den Lärmpegel und andere Nebenerscheinungen anderer IGs betrachtet.
Zudem strebt sie Dinge an, die sogar in gläubigen Kreisen Zuspruch finden könnten: Abschaffung der Kindertaufe, Trennung von Kirche und Staat, mehr Vernunft, keine Denkverbote. Was haben Sie denn an diesen Zielsetzungen auszusetzen?
Ebensowenig wie es DEN Gläubigen gibt, gibt es DEN Freidenker. Haben Sie persönlich schlechte Erfahrungen mit Leuten aus diesen “Kreisen”? Aber ich gebe ihnen insofern recht, dass es nicht reicht, sich Freidenker zu nennen um tatsächlich unvoreingenommen an Themen heranzugehen, die einen persönlich betreffen oder einem nahe gehen. Es ist eine lebenslange Bemühung, sich der eigenen Chnörz bewusst zu werden und aus alten Denkschablonen zu befreien. Im übrigen kommt das Freidenkertum bestens ohne Gurus aus, gibt es doch so viele herausragende Denker, lebende und vergangene, die es inspirieren.
5.
Der Drache
10.07.2009 um 22:50
@Lupo
Die Frage war durchaus ernsthaft gemeint. Auch ich habe mich etwas geärgert, dass das neue Blogthema sofort mit Extrempositionen in Beschlag genommen wurde. Daher wollte ich Ihre Anregung aufgreifen und fern ab der schrillen Töne reden.
Ich gehe davon aus, dass die Eingangsfrage “wie wäre eine Welt ohne Glauben?” präziser gestellt werden könnte, da wohl nur der Mensch überhaupt in Frage kommt so etwas wie einen Glauben haben zu können. Das könnte dann etwa heissen “haben Menschen zwingend Götter oder ginge es auch ohne?” Wenn jemand die Frage anders oder präziser fassen möchte, falls jemand eine Antwort ohne eine zur Schau gestellte Selbstsicherheit, die dann doch nicht mit Wissen und Argumenten gedeckt werden kann, geben möchte, so werde ich gerne darauf eingehen (so weit mein Freizeitstress das zulässt;-)
6.
Logine
10.07.2009 um 22:54
mira – Märchen, Mythen, Geschichten, wollen wir sie nicht alle hören? Ein Buch lesen – in einen fremden Kopf, ein fremdes Herz schauen? Jedes Kind ist gwunderig, will wissen, wie die Eltern, Verwandten und Bekannten so waren, was sie gemacht haben, früher. Mitlachen, miterleben, was anderen widerfahren ist – ja. Aber fehlerhaftes “Wissen”, Lügen, willst du sie als ewige Wahrheiten weiterreichen?
Zum konfessionellen Religionsunterricht – bin der Meinung, dieser hat an öffentlichen Schulen nichts verloren. Die Glaubensgemeinschaften sollen ihn in ihren Räumen, durch ihr Personal, in der schulfreien Zeit anbieten. Ethikunterricht, verbindlich und konfessionsübergreifend tönt gut, fragt sich nur, WER ihn vermitteln soll, aufgrund welcher Materialien und Quellen? ((Ich erinnere an die Diskussion um missionarisch veranlagte LehrerInnen in spe an Zürcher Seminaren?!)
7.
Mit Schirm, Charme und Melone
10.07.2009 um 22:56
Steinlaus. Es freut mich, dass Sie der Zeit recht geben, nicht dem Moment, dass Sie lieber Bordeaux trinken als Sauser. Dies freut mich wirklich. Sie sind nicht entfernt so zwiespätig veranlangt, wie Sie von sich denken. Spiritualität. Dieses Wort entfernt Sie von den Tatsachen. Sie versuchen sich durch dieses Wort anzunähern an ein Gefilde, das Ihnen zu kalt erscheint. Toleranz treibt Sie an dazu.
Aber Sie empfinden schon die Wärme des Gläubigen, Sie leben sie. Sie spüren, dass da etwas brennt, das von der Ewigkeit gespeist wird. Aber man kann nicht das Herz Jesu dem Teufel in die Hand drücken. Darüber sollten Sie einmal nachdenken auf einem Spaziergang in der Natur. So wie Kelten sie sahen. Unsere Urväter hatten sich entschieden. Sie wählten das Christentum. Sie wählten vorallem und wieder den Glauben.
Wenn die Welt rein rational beschaffen wäre, bestünde die Menschheit aus Eismumien. Danken wir Gott, dass er uns aus Fleisch und Blut erschaffen hat, Blut, das in uns pulsiert und uns auf eine einfache Art und Weise empfänglich macht für den nächsten. Wenn das Herz erst verstanden hat, erfüllt das Hirn seine Aufgabe völlig ausreichend.
Wer jedoch das Hirn allein zu seinem Herrn macht, erkaltet im Gemüt.
8.
Steinlaus
10.07.2009 um 23:42
@ Mit Schirm, Charme und Melone
Danke für diesen gehaltvollen Beitrag, der sich mir auf den ersten Blick kaum erschliessen will. Er hat eine solche Tiefe, dass er sich im Unendlichen zu verlieren droht. Ich vermag dieser Tiefe kaum zu folgen, spüre aber, dass meine Wurzeln dort verankert sind.
“Spiritualität. Dieses Wort entfernt Sie von den Tatsachen. Sie versuchen sich durch dieses Wort anzunähern an ein Gefilde, das Ihnen zu kalt erscheint. Toleranz treibt Sie an dazu.”
Zu eng und zu starr erscheint es mir, Charmy. Nicht einmal unbedingt zu kalt. Ich brauche die Bewegung, das Fliessen, das Pulsieren. Das Ewige ist nicht Statisch, es atmet und fliesst und IST.
Ist es wirklich Toleranz, die mich dazu antreibt, mich diesem Gebilde anzunähern? Ich glaube nein, bin dabei aber etwas unsicher. Viel eher ist es der Drang, die Ursache meines diesbezüglichen Unbehagens ausfindig zu machen, das Bedürfnis, die Engnis aufzubrechen. Für mich, für andere. Und ich möchte verstehen, mich durchdringen lassen von dem, was hinter dem Wissen, hinter dem Benennbaren, liegt. Wie könnte dies in einem Gefilde Platz haben?
“Sie spüren, dass da etwas brennt, das von der Ewigkeit gespeist wird.”
Oh ja, deutlich. Ich empfinde meine Seele als eine vom Ewigen geatmete und meine menschliche Existenz als ein Hineingeworfen-Sein in die Vergänglichkeit. Inklusive einer unstillbaren Sehnsucht nach einem Mehr. Eine Art Heimweh vielleicht.
“Aber man kann nicht das Herz Jesu dem Teufel in die Hand drücken.”
Diese Aussage erschliesst sich mir nicht, darüber muss ich in der Tat nachdenken. Könnten Sie vielleicht noch etwas mehr dazu sagen? Mir etwas auf die Sprünge helfen? Kommen Sie, Charmy, versuchen Sie es, ich bitte darum!
“Unsere Urväter hatten sich entschieden. Sie wählten das Christentum.”
Und aus welchem Grund meinen Sie, Charmy, haben unsere Urväter das Christentum gewählt? Was hat sie zu dieser Entscheidung geführt? Führte diese Entscheidung zu einer anderen Betrachtung der Natur, als die Kelten es taten? Was ging dabei verloren, was gewannen sie durch diese Entscheidung?
“Wenn das Herz erst verstanden hat, erfüllt das Hirn seine Aufgabe völlig ausreichend.”
Weisheit wird dann möglich, wenn Herz und Hirn in Verbindung und in der Balance sind, einverstanden.
9.
M. Strasser
10.07.2009 um 23:43
@Mit Schirm, Charme und Melone und der “Wärme des Gläubigen”: wie das (sehr lesenswerte) Buch “Jenseits von Gott und Göttin – Plädoyer für eine a-theistische Spiritualität” von der in Bern lebenden Philosophin und Psychologin Carola Meier-Seethaler zeigt, gibt es eine Spiritualität ohne jeglichen Transzendenz-Glauben. Eine a-theistische Spiritualität bedeutet: Respekt vor dem Leben, Achtung vor den Mitmenschen und anderen Lebewesen. In diesem Sinne sollten Gläubige den Säkularen nicht Spiritualität absprechen.
Meinen Sie im Ernst, dass Glaubensfreie “im Gemüt erkaltet” seien? Ich liebe, geniesse, leide und lache, grad wie Sie. Ich freue mich über Steinlaus’ Dankbarkeit, und Ihr Vorwurf, wie ein emotionsloser Automat zu sein, verletzt mich (OK, nur ein klitzekleines bisschen). Mein Leben ist genau so farbig, intensiv, mit Höhen und Tiefen wie das eines Gläubigen. Aber ich habe ein anderes Weltbild, eines ohne Transzendenz.
Einem andersdenkenden Mitmenschen das Menschliche, das Mensch-Sein abzusprechen (wie dies auch Theologen gelegentlich getan haben, z. B. Josef Ratzinger, Walter Mixa, Peter Strasser (mit dem ich übrigens nicht verwandt bin)), ist höchst unethisch. Wir Glaubensfreien sind Euch Gläubigen wahrscheinlich ähnlicher, als manch einem von Euch lieb ist…
Interessant sind in diesem Zusammenhang Entheogene (en = in, theos = Gott, genesthai = bewirken). Dabei handelt es sich um bewusstseinsverändernde Substanzen, die intensive religiöse Gefühle hervorrufen können. Ecstasy z. B. wirkt über eine Ausschüttung von Serotonin und anderen Neurotransmittern euphorisierend und stimulierend. Es «öffnet das Herz» und kann ein überwältigendes Gefühl der Verbundenheit, der Akzeptanz und der Liebe anderen und sich gegenüber auslösen (empathogen, «Mitgefühl bewirkend» und entaktogen, «das Innere berührend»). Bei gläubigen Menschen, und zwar ausschliesslich bei jenen, ist die Substanz zusätzlich entheogen, d. h. diese intensive Verbundenheit und Dankbarkeit wird auf den jeweiligen Gott projiziert. Dieselbe Substanz bewirkt also bei unterschiedlichen Menschen das gleiche Gefühl, das aber je nach Weltanschauung und Kontext unterschiedlich interpretiert wird.
Neurowissenschaftler vermuten, dass der Glaube an supranatürliche Phänomene eine durch sozio-kulturelle Einflüsse und die individuelle Biographie geprägte Interpretation von Erlebnissen, Emotionen und Gedanken darstellt. So bezeichnet Pascal Boyer, Professor für Anthropologie und Psychologie der University of St Louis und Autor des Buchs «Und Mensch schuf Gott» (auf deutsch 2004, leider vergriffen), die Religion als «mögliches, aber keinesfalls unumgängliches Nebenprodukt normaler
menschlicher Denkprozesse». Die Erforschung veränderter Bewusstseinszustände könnte zur Klärung dieser Hypothese wesentlich beitragen.
(Wer mehr über Entheogene wissen möchte, findet im Archiv des “frei denken” in der Oktober 08-Ausgabe (Seite 5) einen ausführlicheren Artikel von mir.
http://www.freidenker.ch/index.php?option=com_content&task=view&id=46&Itemid=100&limit=1&limitstart=2)
10.
mira
10.07.2009 um 23:45
logine
da verstehst du was falsch, ich habe von klassischen märchen und mythen gesprochen, von gebrüder grimm zum beispiel gesammelt, oder griechische mythologie…die dinger haben muster, welche sich bei genauerer betrachtung als bilder für religionsentwicklung, welt-bilder/verständnisse und geschichtsschreibung entpuppen. und die möchte ich nicht missen…ich sagte dies im zusammenhang damit, dass mir nicht klar war ob hugo stamm meinte ” wie eine welt ohne glauben wäre, also eine welt die sich ohne religion/glauben entwickelt hätte…und darauf meinte madame mira, sie würde dann aber märchen und mythen schwer vermissen…
oder so.
8)
11.
Mit Schirm, Charme und Melone
11.07.2009 um 00:05
Steinlaus. Ich schrieb: “Aber man kann nicht das Herz Jesu dem Teufel in die Hand drücken.”
Sie antworten: “Diese Aussage erschliesst sich mir nicht, darüber muss ich in der Tat nachdenken. Könnten Sie vielleicht noch etwas mehr dazu sagen? Mir etwas auf die Sprünge helfen? Kommen Sie, Charmy, versuchen Sie es, ich bitte darum!”
Liebe Steinlaus
Denken Sie darüber nach. Es ist, als ob man sein Kind einem Monster übergäbe, im Wissen dass es es zerfleischt. Weniger überspitzt gesagt: Wir müssen schützen was heilig ist. Das Profane ergreift jede Gelegenheit.
“Unsere Urväter hatten sich entschieden. Sie wählten das Christentum.”
Sie fragen: “Und aus welchem Grund meinen Sie, Charmy, haben unsere Urväter das Christentum gewählt? Was hat sie zu dieser Entscheidung geführt? Führte diese Entscheidung zu einer anderen Betrachtung der Natur, als die Kelten es taten? Was ging dabei verloren, was gewannen sie durch diese Entscheidung?”
Das Christentum hat unseren Urvätern, aber vorallem unseren Urmüttern sehr eingeleuchtet. Da war alles, wonach sie immer gestrebt, immer gesucht haben. Und es war auf eine Weise artikuliert, die sie verstehen und von Herzen preisen konnten. Es entsprach ihrer tiefsten Sehnsucht. Darum ist Jesus auch ein Kelte. Darum ist er so zu Hause în Europa und der Welt.
12.
Reiff Heidi
11.07.2009 um 00:08
Allgemein
Mensch ist doch so konditioniert dass nur Leistung zählt ich schliesse mich damit auch ein, ich hatte oft viel Stress war ja ständig überfordert , das Resultat war, dass mir die Zähne einfach spontan ausfielen ohne was zu machen, ich wollte es einfach allen recht machen mein Glück war die Begegnung einer Frau, die mir echt was spiegeln konnte: Wir sind nicht auf
der Welt um die Erwartungen der Andern zu erfüllen, das hat bei mir wie eine Bombe eingeschlagen, ein AHA-Erlebnis, ich bin
einfach keine Alleskönnerin, wenn ich nur bewertet werde nach Leistung, das stinkt mir, mit Menschenwürde hat das Null und nichts zu tun. Fakt ist, dass die Menschenwürde nach wie vor mit Füssen getreten wird. Ich weiss endlich selbst was mir gut tut auch was Essen betrifft, da kommt mir immer der Suppenkaspar in den Sinn, “ich esse diese Suppe nicht” Würgt Mensch was herunter, nur um das Gegenüber nicht zu beleidigen, oder sich zu schützen vor den bösen Blicken der Mutter?
13.
Steinlaus
11.07.2009 um 00:09
@ M. Strasser
“Ecstasy z. B. wirkt über eine Ausschüttung von Serotonin und anderen Neurotransmittern euphorisierend und stimulierend. Es «öffnet das Herz» und kann ein überwältigendes Gefühl der Verbundenheit, der Akzeptanz und der Liebe anderen und sich gegenüber auslösen.”
Absolut faszinierend! Haben Sie eventuell Kenntnis darüber, ob es eine Art “Neurotransmitterstörung” gibt, welche die von Ihnen angesprochenen Gefühle auslöst? Oder können solche Serotonin-Ausschüttungen Ihrer Meinung nach als normale Vorgänge und Befindlichkeiten betrachtet werden? Weiss man etwas darüber, aus welchem Grund einige Menschen das so erleben und andere nicht?
14.
M. Strasser
11.07.2009 um 00:15
@Mira: Mythen sind ein wunderschöner Ausdruck von Phantasie, der Suche nach Erkenntnis, einer lebendigen Kultur. In unterschiedlichen Kulturen gibt es vielfältige, faszinierende Schöpfungsmythen.
Weil die Bibel den Schöpfungsmythos schriftlich festhält, meint ein Teil der Bevölkerung, dass die Genesis wahr sei. Der christliche Schöpfungsmythos ist jedoch nicht wahrer oder besser als derjenige der Kelten, der Chinesen, oder der Maori. Der faktische Erklärungsgehalt dieser Mythen geht gegen Null. Das soll uns aber nicht daran hindern, sie als kulturelles Erbe zu schätzen. Ich lese ja auch “Faust” und bin keine Satanistin.
15.
M. Strasser
11.07.2009 um 00:21
@Mit Schirm, Charme und Melone: Und welche Weltanschauung hat den Urvätern und Urmüttern in Indien oder im Iran eingeleuchtet? Oder den Urvätern und Urmüttern vor 3000 Jahren? Oder meinen Urvätern und Urmüttern, welche zur Hälfte japanisch waren? Haben Sie sich mal überlegt, dass Sie, wenn Sie auf einem anderen Kontinent geboren wären, möglicherweise nicht Christ wären?
Jemand hat sich die Mühe gemacht, alle Götter der Menschheit zu zählen. Er kam auf, wenn ich mich richtig erinnere, 2800 Gottideen. Sie, lieber Charmy, sind atheistisch bezüglich 2799 dieser Gottheiten. Atheisten gehen einfach noch einen Gott weiter.
16.
mira
11.07.2009 um 00:22
m. strasser
es gibt ja nicht nur schöpfungsmythen. es ist etwas spät in der nacht nun, aber ich werde gerne am wochenende mal ein beispiel geben um zu erklären was ich meine mit geschichtsschreibung/vermächtnis von bildern der kultur-und religionsentwicklung in den mythen und märchen.
und ich würde gerne auch noch darauf eingehen, was die schriftliche und mündliche überlieferung jeweils so mit sich bringt. ja.
17.
Steinlaus
11.07.2009 um 00:27
@ Schirm, Charme und Melone
“Wir müssen schützen was heilig ist. Das Profane ergreift jede Gelegenheit.”
Charmy, irgend etwas scheint mir faul an der Sache. Ich werde dennoch gerne weiter darüber nachdenken. Wie aber könnte das Profane je das Heilige, Ewige, angreifen? Sind wir von dieser Angst besetzt, ersticken wir das Heilige schon im Ansatz. Meinem Gefühl nach stimmt an dieser These etwas grundlegend nicht.
Nehmen wir das Beispiel der Liebe. Sie ist mir heilig. Würde ich in meinem Innern dauernd die Angst verspüren, sie könnte dem Alltag nicht gewachsen sein, wäre ihre Bedingungslosigkeit, ihre Grösse – schwupp – dahin. So funktioniert es einfach nicht und drum ist mir Ihre Aussage suspekt.
“Das Christentum hat unseren Urvätern, aber vorallem unseren Urmüttern sehr eingeleuchtet.”
Wieso, Charmy, habe ich das Gefühl, von Ihnen auf den Arm genommen zu werden? Was bezwecken Sie mit der Unterscheidung von Urvätern und Urmüttern? Charmy, bitte, treiben Sie nicht allzu viel Unfug hier. Sie können es besser! So langsam bezweifle ich, ob die von mir wahrgenommene Tiefe wirklich in Ihrem Text lag oder vielleicht eher in meiner eigenen Seele.
“Da war alles, wonach sie immer gestrebt, immer gesucht haben.”
Es wäre reine Illusion, zu glauben, irgendwo alles zu finden, wonach man gesucht hat.
“Es entsprach ihrer tiefsten Sehnsucht.”
Diese Sehnsucht, von der ich auch schon sprach, geht weit, unendlich weit, über alles hinaus. Wie könnte sie je gestillt werden?
“Darum ist Jesus auch ein Kelte.”
Es ist anzunehmen, das Jesus auch einmal erKELTET war. Aber Kelte, Charmy, ich bitte Sie!
Ich habe absolut Sinn für Humor, dies aber geht mir zu weit. Damit beende ich die Diskussion für heute, amen.
18.
M. Strasser
11.07.2009 um 00:31
@Steinlaus: man geht davon aus, dass bei Depressiven zu wenig Noradrenalin und Serotonin, bei Manischen hingegen zu viel dieser Neurotransmitter ausgeschüttet werden. Deswegen fühlen manische Menschen sich grossartig, sie schweben auf einem Hoch und verlieren den Boden zur Realität.
MDMA, also Ecstasy, bewirkt im Hirn bei allen Menschen dasselbe. Dieselben Transmitter, dieselben Rezeptoren. Dieselben Emotionen. Aber: diese Gefühle werden je nach Weltanschauung und Kontext unterschiedlich interpretiert. Ein Glaubensfreier auf einem schönen MDMA-Trip (es gibt gelegentlich auch Horror-Trips, und das selbstverständlich unabhängig von der Weltanschauung) wird also Wärme, Akzeptanz und Liebe auf sein Umfeld beziehen oder auf sich, ein Gläubiger exakt dieselben Emotionen zusätzlich noch auf eine Gottidee.
Und ausserhalb von Trips, im Alltag, ist es genau gleich: Dieselben Transmitter, dieselben Rezeptoren. Dieselben Emotionen. Aber: diese Gefühle werden je nach Weltanschauung und Kontext unterschiedlich interpretiert.
19.
Atalaia
11.07.2009 um 00:35
@ Rabbi
“Schon mal daran gedacht, dass der allmächtige Dingsda vielleicht seinen Spass daran hat, den Atalaia und Konsorten an der Nase herumzuführen?”
Nein, denn seit ich Gott erkannt habe, werde ich gesegnet und mein Leben hat sich in jeder Hinsicht zum Positiven verändert. Gott beweist man nicht, man erlebt ihn. Pech für Sie Rabbi………..Sie werden für immer im spirituellen Embryo-Stadium verharren.
@ M. Strasser
Genau, man konnte………….daraus schliessen. Und das wird dann als Wahrheit verkauft, wie immer in der Wissenschaft. Ich halte mich lieber an Gott, seine Versprechungen und sein Wirken in meinem Leben. Alles andere ist atheistisches Brimborium.
Ach ja……..Sie staunen…………ziehen aber nicht die richtigen Schlüsse aus all dem Wunderbaren in der Natur. Wenn Sie Gott nicht wenigstens in der Natur erkennen, dass sind Sie, wie alle Atheisten, spirituell tot. Und das ich nicht meine Schuld………..
20.
M. Strasser
11.07.2009 um 00:35
Liebe Mira: ich wollte Sie nicht kritisieren – klar gibt es nicht nur die Schöpfungsmythen. Andererseits denke ich, dass mein Versuch, den Wert von Mythen zu umschreiben, auch auf die klassischen Märchen oder die griechische Mythologie zutrifft. Gute Nacht, Mira.
21.
Logine
11.07.2009 um 00:41
Schirm, Charme und Melone, bedienen Sie da nicht ein etwas überholtes dualistisches Menschenbild? Was soll denn die Gegenüberstellung von Hirn und Gemüt? Ohne Physis keine Psyche, ohne die Impulse aus dem Oberstübchen würde es uns nicht warm ums Herz, spürten wir weder Freude noch Trauer, erlahmten die Lenden… umgekehrt bezweifle ich, ob es sich auf Dauer gut leben liesse mit purer, ungefilterter Emotionalität… Jeder, der sich aus seiner egozentrischen Haltung löst, sich mit Sinnfragen beschäftigt und versucht, hinter die Dinge zu sehen ist “spirituell” unterwegs.
Ich habe die Spaltung von Kopf/Bauch, Verstand/Gefühl schon immer für künstlich gehalten. Selbst der klarste Verstand bedient sich der Eingebung, denn wir verfügen über viel mehr “Daten” als wir bewusst aufnehmen. Wie fühlen und denken zusammenspielen beschäftigt zBsp. Jonah Lehrer, dessen “Proust was a neuroscientist” ich mir als Ferienlektüre vorgemerkt habe.
Ich bin kein Kenner der Geschichte des Christentums, aber ist es nicht so, dass es seine Verbreitung nicht zuletzt einigen politischen Entscheiden verdankt, vorab von Konstantin dem Grossen und Theodosius, die es als Staatsreligion etablierten? Des weitern bediente es sich der Inkulturation, was sich zBsp. darin zeigt, dass ursprünglich heidnische Symbolik und Festlichkeiten praktisch tel quel übernommen wurden (der Weihnachtsbaum ist ein schönes Beispiel dafür, ebenso der Osterhase). Auch die “Dreifaltigkeit” ist ein beliebtes Thema in den Mythen der Völker. Nicht zu vergessen die Härte, mit der die Hierarchen seit jeher gegen Andersgläubige vorgingen.
Weswegen Jesus auch heute noch viele – gerade junge, idealistische – Anhänger findet erkläre ich mir persönlich mir seinem Flower-Power- Welterrettungspathos und dem Versprechen, dass es für den Schwachen, Geschundenen – spätestens im Jenseits – eine Revanche gebe.
22.
Steinlaus
11.07.2009 um 00:43
@ M. Strasser
Herzlichen Dank für die klärenden Infos. Für mich ist sehr gut nachvollziehbar, dass die beschriebenen Gefühle unterschiedlich interpretiert werden. Und wirklich faszinierend finde ich, dass durch chemische Substanzen solche Vorgänge so deutlich provoziert und lokalisiert werden können.
Die diesbezügliche Ernüchterung fühlt sich für mich irgendwie wohltuend an. Ich ziehe eine Ent-Zauberung faulem Zauber deutlich vor.
Dem Geheimnisvollen, Wunderbaren und der Seelentiefe tut dies keinen Abbruch.
Gute Nacht!
23.
Atalaia
11.07.2009 um 00:46
@ Mit Schirm, Charme und Melone
“Wer jedoch das Hirn allein zu seinem Herrn macht, erkaltet im Gemüt.”
Mein Lieblingssatz von heute !! 🙂
@ M. Strasser
“Neurowissenschaftler vermuten, dass der Glaube an supranatürliche Phänomene eine durch sozio-kulturelle Einflüsse und die individuelle Biographie geprägte Interpretation von Erlebnissen, Emotionen und Gedanken darstellt.”
Genau solche Sätze sind die Bankrotterklärung jedes Atheisten. Und Humanisten wollen sie dann noch sein. Der Mensch wird auf eine biochemische Masse reduziert. Alles muss man wissenschaftlich erklären können. Der Mensch wird aufs Nichts reduziert. Sinn des Lebens ? Gibt es nicht ! Moral ? Jeder hat seine eigene. Werte ? Die ändern sich von Tag zu Tag. Ethik ? Was ist das ? Lasst doch die Neurowissenschaftler darüber abstimmen. Wenn Sie nicht selber merken, wie kalt, gefühlsarm und schlicht armselig ein Leben, welches durch Wissenschaftler auseinanderdividiert wird, ist, dann ist Ihnen nicht mehr zu helfen. Genau mit dem obenerwähnten Satz geben Sie vor, warum jeder sich vom kalten, unmenschlichen Atheismus, wo der Mensch auf eine Forschungsmasse von Pseudo-Wissenschaftlern reduziert wird, mit Grausen abwenden sollte. Wenn ich solche Sätze lese, dann überkommt mich das kalte Grauen in der Vorstellung, die Welt könnte von Leuten, welche wie Sie ticken, beherrscht werden. Wir werden es nicht soweit kommen lassen !
24.
M. Strasser
11.07.2009 um 00:53
@Atalaia: ich zitiere Sie: “Gläubige…, welche als einzige Moral, Werte und Ethik hochhalten; Leute wie Sie beweisen … mit ihrem Auftreten, wie recht wir haben; schwadronieren; etwas Luft ablassen, Demus üben und Gott erkennen. Alles andere ist Zeitverschwendung; spirituelles Embryo-Stadium; atheistisches Brimborium. Sie … ziehen aber nicht die richtigen Schlüsse. Sie sind, wie alle Atheisten, spirituell tot.”
Bertrand Russell hat gesagt, wenn man einen Andersdenkenden für verrückt, schlecht oder dumm hält, soll man sich vergegenwärtigen, dass der andere einen vielleicht genau so sieht.
Was gibt Ihnen das Recht, Andersdenkende abzukanzeln? Ich weiss, es ist Ihre Gottidee. Ihre Überzeugung, das Monopol auf Wahrheit und Moral zu haben. Wissen Sie, wieso es “an Gott glauben” heisst? Weil es eben kein Wissen ist. Und bitte kommen Sie nicht mit dem Argument, dass Atheismus auch ein Glaube sei, weil die “glauben, dass es keinen Gott gibt”. Man kann nämlich auch “nicht glauben, dass es einen Gott gibt”. Ein kleiner, wichtiger Unterschied.
Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie nie einsehen, wie hochnäsig und verbohrt Sie rüberkommen, denn sonst würden Ihre Scham und Ihr schlechtes Gewissen Sie arg quälen.
25.
Reiff Heidi
11.07.2009 um 01:03
@ Mit Schirm Charme und Melone
Ich bin zwar keine Hirnforscherin und keine Wissenschafterin, mein Gehirn denkt einfach ganz automatisch, ich kann meine Gedanken nicht steuern, Gedanken kommen und gehen so wie es immer wieder Tag und Nacht wird, bei mir geschieht das so, mit Schäfchen zählen auf hundert und zurück zum Einschlafen klappts auch nicht auch mit dem idealisierten possitivem Denken nicht, so alles kontrollieren kann doch Mensch nicht auch Träume nicht, ich träume immer in der Remphase, in den Träumen bin ich immer unterwegs, halte nichts von Traumdeutung nach Sigmund Freud, das ist Bullshit.
26.
M. Strasser
11.07.2009 um 01:07
@Steinlaus: Entzauberung muss nicht unbedingt ernüchtern. Naturwissenschaft ist eigentlich so schön. Diese in der Natur und im Universum bestehenden Regelmässigkeiten zu beobachten und in Naturgesetzen zu wissenschaftlichen Theorien zu formulieren, und diese Theorien zu hinterfragen, beweisen, ausbauen oder zu widerlegen, das lässt einen eine ganz andere Art von Schönheit entdecken. Und wenn die Puzzleteilchen dann zusammenfallen und ein Bild ergeben, wenn man, sofern einem Menschen das in seiner begrenzten Erkenntnisfähigkeit möglich ist, die Zusammenhänge erkennt, das ist eine Art von Spiritualität, wie sie z. B. Einstein tief empfunden hat.
Ich denke, es war Descartes, der gefragt wurde, wieso in seiner wissenschaftlichen Arbeit Gott nicht vorkomme. Descartes sagte, er habe das Gott-Argument gar nicht benötigt, weil diese spezifische Frage durch die Fakten ganz beantwortet wurde. Und so ist es bis heute geblieben: die wissenschaftliche oder moralische Frage, für deren Beantwortung es eine Gottidee bräuchte, wurde noch nicht gefunden. Womit ich nicht behaupte, dass es sie nicht gibt.
27.
Logine
11.07.2009 um 01:10
Mira – ich mag sie auch, die Märchen, die Legenden, die Sagen und Mythen, und du hast recht, sie lehren uns viel über das Menschsein. Das Schöne dabei ist, dass in den Märchen der Völker grosse, uns alle verbindenden Themen in einer universellen Sprache nahegebracht werden. Ich liebe diese Erzählungen, und es ist mir beim Lesen eigentlich wurscht, ob sie wissenschaftlich stimmen oder nicht, der Schlüssel ist ein andere als bei einem “Tatsachenbericht”. Sie erzählen von Menschen und Gewalten, von unserer “Kleinheit” und Grösse. Jeder findet darin Trost, Weisheit, aber wie Drache sagt wäre es abwegig zu fordern, dass unser Rechtssystem, unsere Bildungsstätten, Forschungslaboratorien und Zukunftsplanung sich wörtlich an sie zu halten hätten.
Sie sollen gepflegt werden, unseren Kindern weitergegeben werden, auch ich habe meinen Boys vom Volk Israel erzählt, von Abraham, dem Linsengericht, den 3 Königen aus dem Morgenland. Sie gehören zu unserer Folklore, bereichern unsere Bilderwelt und Sprache.
28.
M. Strasser
11.07.2009 um 01:13
@Atalaia (11.7. 0:46): In Ihrem post kann ich mich und meine Weltanschauung überhaupt nicht erkennen. Sie unterstellen mir Dinge, die ich nie gedacht habe.
Wer stichhaltig und angemessen bewerten will, muss gut informiert sein. Und wenn die Weltanschauung eines Mitmenschen das Objekt der Kritik ist, ist es eine Frage von Respekt und Anstand, besonders fundiert darüber Bescheid zu wissen. Ich bitte Sie, Atalaia, sich eingehend in den säkularen Humanismus zu vertiefen, bevor Sie über Atheisten oder Agnostiker urteilen!
Buchtipps: “Woran glaubt ein Atheist?” des französischen Philosophen André Comte-Sponville, “Jenseits von Gott und Göttin” von Carola Meier-Seethaler.
“Je grösser die Ignoranz, desto grösser der Dogmatismus” (Sir William Osler).
29.
Rabbi Jussuf
11.07.2009 um 01:23
@M.Strasser
Für Atalaia gibt es nur ein Buch (das er notabene nicht einmal gut kennt), und lernen will er auch nichts (Seine Aussage).
Da können Sie sich selber ausrechnen, wie gross sein Dogmatismus ist.
Von einem der “für immer im spirituellen Embryo-Stadium verharrt”.
30.
Gott
11.07.2009 um 02:07
@M. Strasser,
auch ihre Wissenschaften werden in einiger Zeit nur noch Mythos sein und derfaktische Erklärungsgehalt null und nichtig.
Schade, dass nicht einmal ein so gelehrter Mensch wie Sie es sind, den wahren Wert unserer Atalaya zu fassen vermag-oder wagt?
Was hindert Sie daran, den Schleier zu lüften?
31.
Gott
11.07.2009 um 02:22
Das Internet und die Rechtsschreibung ist nicht meine Schöpfung.
32.
Follow_your_Bliss
11.07.2009 um 05:59
“Das Christentum hat unseren Urvätern, aber vorallem unseren Urmüttern sehr eingeleuchtet. Da war alles, wonach sie immer gestrebt, immer gesucht haben….Darum ist Jesus auch ein Kelte”
So ein Quatsch. (Ich bin auch Kelte..die drei Brigitten :-)) Und bei Christen erlebt man eher Kälte…Das Christentum hat ewig gebraucht, um die alten Symbole umzupolen. Im Katholizismus ist es über tausende von Jahren nicht gelungen, das weibliche Paradigma auszurotten…
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=14340636&top=SPIEGEL
http://de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Campbell
Gott ist vor allem Ent-Täuschung.
Steht in der Bibel etwas von Bevölkerungsexplosion? Da steht etwas von “Macht euch die Erde Untertan..” Bald ist die 7Miliarden-Marke erreicht. Im Jahr 2050 (errechnete n e u n! Milliarden) wird es im Gegensatz zu heute 1 Milliarde Afrikaner dann 2 Milliarden (Hungernde) geben. (Sugar Dady hat bis dahin fleißige Arbeit getan…und der Papst hat ihn bestärkt)
Atalaia lebt, wie man sieht, als selbst ernannter höherer Christ kein VERSÖHNLICHES Leben. Argwohn, Projektion, Hass…(Folgen der” Läuterung”-Reinigung? , der Grossmütigkeit? Konsequenzen der Bekehrung?) Statt Gelassenheit , Warmherzigkeit. Wofür braucht er “Ausgleich” und “Heimzahlung”???Ist er “Opfer”??? Einem Opfer kann man nachsehen, dass es nicht zu Ruhe kommt. Einem Menschen, der bei Christen Opfer wurde will man es nicht nachsehen….(da ist die Toleranz dünn gesät. Aber ein Christ ist ja immer noch “ein Christ”? 🙂
Für mich wäre seine Freikirche gleich jeder anderen Freikirche. Ich differenziere NICHT MEHR!!…
.Neun Milliarden Menschen und EIN “persönlicher” Gott….! (und alle in den IFC? Haben wir 2050 dann den christlichen Welteinheitsstaat?
Wenn man mit Christen schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann sollte man doch wohl daraus lernen?
33.
Follow_your_Bliss
11.07.2009 um 06:11
gleicher Text, der auf Freishaltung wartet, ohne Links aber mit Textzitat
Follow_your_Bliss
Dein Kommentar wartet auf Freischaltung.
11.07.2009 um 05:59
“Das Christentum hat unseren Urvätern, aber vorallem unseren Urmüttern sehr eingeleuchtet. Da war alles, wonach sie immer gestrebt, immer gesucht haben….Darum ist Jesus auch ein Kelte”
So ein Quatsch. (Ich bin auch Kelte..die drei Brigitten :-)) Und bei Christen erlebt man eher Kälte…Das Christentum hat ewig gebraucht, um die alten Symbole umzupolen. Im Katholizismus ist es über tausende von Jahren nicht gelungen, das weibliche Paradigma auszurotten…
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Gott ist vor allem Ent-Täuschung.
Steht in der Bibel etwas von Bevölkerungsexplosion? Da steht etwas von “Macht euch die Erde Untertan..” Bald ist die 7Miliarden-Marke erreicht. Im Jahr 2050 (errechnete n e u n! Milliarden) wird es im Gegensatz zu heute 1 Milliarde Afrikaner dann 2 Milliarden (Hungernde) geben. (Sugar Dady hat bis dahin fleißige Arbeit getan…und der Papst hat ihn bestärkt)
Atalaia lebt, wie man sieht, als selbst ernannter höherer Christ kein VERSÖHNLICHES Leben. Argwohn, Projektion, Hass…(Folgen der” Läuterung”-Reinigung? , der Grossmütigkeit? Konsequenzen der Bekehrung?) Statt Gelassenheit , Warmherzigkeit. Wofür braucht er “Ausgleich” und “Heimzahlung”???Ist er “Opfer”??? Einem Opfer kann man nachsehen, dass es nicht zu Ruhe kommt. Einem Menschen, der bei Christen Opfer wurde will man es nicht nachsehen….(da ist die Toleranz dünn gesät. Aber ein Christ ist ja immer noch “ein Christ”? 🙂
Für mich wäre seine Freikirche gleich jeder anderen Freikirche. Ich differenziere NICHT MEHR!!…
.Neun Milliarden Menschen und EIN “persönlicher” Gott….! (und alle in den IFC? Haben wir 2050 dann den christlichen Welteinheitsstaat?
Wenn man mit Christen schlechte Erfahrungen gemacht hat, dann sollte man doch wohl daraus lernen?
——————————————
zitiert aus Spiegel…über Ranke-Graves:
“””Man kann dieses Buch auch dann mit Gewinn lesen, wenn man die Schlußprognosen, daß die zukünftige Religion des Westens die Wiederbelebung des Glaubens an die Weiße Göttin sein müsse, nicht zu teilen bereit ist. Von der Rolle des Kulturdetektivs sich in die eines Gurus stürzend, schreibt der Autor am Ende mit einer apodiktischen Unverschämtheit, die auch etwas Erfrischendes hat:
“Wiederbelebungen des Vatergott-Kultes, ob asketisch oder epikureisch, ob autokratisch oder kommunistisch, ob liberal oder fundamentalistisch, werden unsere Probleme nicht lösen können; ich sehe keinen Wandel zu Besserem, bevor nicht alles noch viel schlimmer geworden ist. Erst nach einer Periode der völligen politischen und religiösen Desorganisation kann das unterdrückte Verlangen der westlichen Kultur, das einer praktischen Form des Kults der Göttin gilt … endlich Befriedigung finden.”
Solche Sätze könnten leicht als Aufruf zum absoluten Rückgriff auf einen im Magischen wurzelnden Mythos verstanden werden, zu einer Ausspielung der Intuition gegen den Verstand, zu einer Proklamation “urtümlichen Fühldenkens” führen, die schon Ernst Bloch bei der Analyse der Arbeiten C. G. Jungs als faschistoid gekennzeichnet hat.
Wenn aber mit “praktischer Form” gemeint ist, daß die Häßlichkeit und Grausamkeit einer zweiten, vom Menschen selbstgeschaffenen Natur, wie sie uns beispielsweise in den wüstenhaften Stadtlandschaften entgegentritt, und die Erfahrung, daß eine sich immer weiter differenzierende Technik Eigengesetzlichkeiten entwickelt, die vielleicht für immer die Lebensgrundlage der Menschen zerstören, durch eine neue Sensibilität für das Naturhaft-Kreatürliche balanciert werden müsse, dann war Ranke-Graves, der dieses Buch schon in den vierziger Jahren unseres Jahrhunderts verfaßte, ein früher Rufer angesichts einer sich vorerst immer noch weiter ausbreitenden Wüste. “
34.
Follow_your_Bliss
11.07.2009 um 06:27
es soll etliche christliche Männer geben, die ein unversöhnliches Leben führen…
die sich z.B. eine Nebenfrau nehmen…(eine fürs Grobe, eine fürs Konzert…)
oder die patriarchalischen-imperialistischen Zeus-Typen, die in der grausamen Variante die mit Kind weggezogene Gattin zwingen, sich einen geheimen Telefonanschluß zu legen…
die ganz und gar nicht gehorsam sind und nicht tun, was “die Väter” anraten..z.B. sich vom Elternhaus lösen….(”folge ihr nach”…)
denen scheinbar doch nicht alle Hilfe zu Teil wird, sondern die hilf-los zuschlagen…
deren Frömmigkeitszellen nicht wachsen, sondern eher die Regionen der manischen Depressivität
vielleicht weil ein gnadenloses unersättliches System und Kollektiv sie überfordert???? Sie in die Überforderung treibt? (und ihnen vorgaukelt, es zu schaffen bei entsprechender Lebensführung?…womit wir in der gefährlichen Nähe des in-die-Hände-Klatschens und rückwärts Umfallens wären)
eine Bekannte ist Immobilienfachwirtin…Un-glaublich, was die erlebt! (wenn Männer um die 50 – im Beisein der Mutter ihrer Kinder Andeutungen machen) wenn er-folg-reiche Männer “nochmal loslegen”…:-( Plötzlich lieben sie “andere Muster”!…Erst macht der christliche Mann die Frau zur Hausfrau, und dann beschimpft er sie als Hausfrau! DAS IST NUN MAL LEITKULTUR! DAS IST DER BESTÄTIGTE SPRUCH der letzten Jahrzehnte! Und etwas anderes GLAUBE ICH NICHT!!
35.
Follow_your_Bliss
11.07.2009 um 06:41
auch ich bleibe in diesem Sinne poetisch: google: Sukavati Round Table
aufwiedertschüss
36.
Follow_your_Bliss
11.07.2009 um 06:56
was haben wir anderes als Symbole?
google: Ich brauche die Göttin (Gerda Weiler) …13Feen.net
nicht mehr Objekt, sondern Subjekt!
aus den Thesen
:
##Wenn Frauen die Alternative “ein männlicher Gott oder gar keiner” ablehnen, entlarven sie das patriarchale Religionsverständnis, den jüdisch-christlichen Monotheismus, als männliche Anmaßung und entziehen so der Männerkirche das Religionsmonopol, mit dessen Hilfe zwei Jahrtausende hindurch eine perfide Macht über die Seelen der Menschen – insbesondere der Frauen – ausgeübt wurde.
Die Frage nach der Göttin aber ermuntert Frauen, die Gewohnheit des Nachbetens abzulegen und zum Subjekt ihres Glaubens zu werden. Sie macht ihnen bewusst, dass sie sich nie wirklich für den christlichen Monotheismus, den männlichen Ein-Gott-Glauben entschieden haben, da sie nie wirklich wählen konnten, ob sie an einen Gott oder an eine Göttin, an beide oder keines von beiden glauben wollten.
An vielen Ausgrabungsorten hat sich gezeigt:
Je tiefer gegraben wird, desto mehr erfahren wir über die Göttin und ihr sich wandelndes stummes Erscheinungsbild. Wer die gefundenen Gegenstände jedoch zum Sprechen bringen will, bedarf des Göttinnen-Mythos, denn was auf der gegenständlichen Ebene die Archäologie, das ist auf geistiger Ebene die Mythologie. Beide Disziplinen sind in der Lage, uns die Omnipräsenz, die Allgegenwart der Göttin zu vermitteln.##
schöner Ausblick auch auf das “Unerzogen”-Magazin 🙂
…in dem Sinne…
37.
Follow_your_Bliss
11.07.2009 um 07:03
deshalb hier EXTRA für BASTA ein Denk-Anstoß aus obigem” Link” (Hannelore Vonnier, 13Feen…:-(:
Die Vorstellung von einem göttlich-weiblichen, urschöpferischen Prinzip hat einen wesentlich höheren Realitätsgehalt als jene vom männlichen Schöpfergott. Denn wie Humangenetik und Anthropologie heute erkennen lassen, kommt dem weiblichen Prinzip in der Tat eine primärschöpferische Aufgabe zu, da es dem männlichen immer voraufgeht.
38.
b
11.07.2009 um 07:14
das hier war vielleicht mein langer Abschied vom patriarchalen Männergott, der mich so weit von mir entfernt hatte…auch von meiner physischen Heimat…werde mich (wenn auch mit Blessuren und Defekten und unvollständig…alle Einzelteile einsammelnd) wieder einlassen auf MEIN Stück Erde…dahin gehen, wo ich geboren wurde…
Vegetationszyklus, Stirb und werde (Asche und Staub ) ist das was ich anerKENNE. Und ganz nah daneben…war auch ein LEBEN
Heute bin ich erst mal ENTWERTET….bin nichts…unter meinem Nullpunkt zurück geblieben…so hat es diese christliche Gesellschaft konzipiert (für ausGEDIENTE Mütter) Und ich PFEIFE DRAUF!! Mit dem Christentum ist das nicht wiederherzustellen! KEINESWEGS! Es war HERRSCHAFT!
39.
b
11.07.2009 um 07:45
bei Ihren Fundamentalisten/Evangelikalen/Freikirchen
ATALAIA
habe ich keine Heimat gefunden. (im Gegenteil: ich habe sie dort abgegeben) Bei EUCH Oberbetern ging es nicht um BEDUNGUNGSLOSE ANNAHME UND NÄCHSTENLIEBE. Sondern allein um Geschwätz, Dogmatik und Bekehrung!
Vergebung dessen, was ich in dem Zusammenhang erlebt habe, kann es nicht geben (von wegen und “wir vergeben unseren Schuldigern”)
40.
Agnostiker
11.07.2009 um 07:54
Toleranz – Akzeptanz – Vergebung…
Einen Blog lang haben wir über diese Worte diskutiert, sie scheinen aber aufgrund der ersten ca 90 Voten ziemlich leere theoretische Konstrukte zu sein….
Es gibt keine Welt ohne Glauben ist jetzt mein Statement. Der Mensch muss an etwas glauben, damit er leben kann. Ein Leben ohne Glaube ist wertlos, denn der Glaube, dass in der Zukunft etwas eintritt, das sich der Mensch wünscht, ist der Antrieb für die Welt.
Ob der Mensch nun an Wissenschaft,Wirtschaft, Gott, Buddha oder die Biene Maja glaubt, ist primär irrelevant. Würde der christliche Glaube Morgen verschwinden, würde er übermorgen durch einen anderen Glauben ersetzt. Somit ist die Frage wie wäre eine Welt ohne Glauben eigentlich irrelevant respektive falsch gestellt. Die richtige Frage wäre, ob der Mensch ganz ohne irgendeinen Glauben überhaupt ein lebenswertes Leben haben würde…
41.
Steinlaus
11.07.2009 um 07:55
@ M. Strasser
In Ihrer Schilderung über die Schönheit der Naturwissenschaft liegt ein grosser Reichtum, an dem Sie mich teilhaben lassen – vielen Dank. Diese Seite der Medaille wird, so meine ich, in der Regel vernachlässigt. Dies liegt eventuell auch daran, dass man dazu neigt, sie mit überheblichen Vertretern der Wissenschaft zu identifizieren, welche nicht in dieser angenehmen, bescheidenen Art argumentieren, wie Sie es tun. Es scheint, als wären Sie eine Brückenbauerin!
Sie schreiben: “Und wenn die Puzzleteilchen dann zusammenfallen und ein Bild ergeben, wenn man, sofern einem Menschen das in seiner begrenzten Erkenntnisfähigkeit möglich ist, die Zusammenhänge erkennt, das ist eine Art von Spiritualität…”
Diese Aussage berührt, ist wunderschön. Ja, so sehe ich das auch! Und es fasziniert mich ungemein. Da klingt etwas an und eröffnet mir Perspektiven, die mich inspirieren, die in mir grosse Freude, Neugierde und Lebenslust auslösen.
Sie haben Recht: Entzauberung muss nicht unbedingt ernüchtern. Ich merke gerade, dass Ernüchterung sonst eigentlich eher im negativen Sinn benutzt wird, ich es aber durchaus positiv meinte. Wahrscheinlich habe ich das Wort “ernüchtern” gewählt, weil ich im Hintergrund mich immer noch mit Lupos Frage nach den Gründen meiner Veränderung beschäftigte, den Gedanken hatte, dass ich nüchterner geworden bin, eine neue, weniger pathetische Form des Ausdrucks gefunden habe und dass sich das nicht nur für mich selber, sondern auch für meine Umwelt, besser anfühlt.
42.
Follow your Bliss
11.07.2009 um 08:00
@ Schirm/Charme
was glauben Sie eigentlich?
http://en.wikipedia.org/wiki/Jean_Markale
43.
Mit Schirm, Charme und Melone
11.07.2009 um 08:13
Steinlaus. Sie sind ein eitles Huhn.
44.
M. Strasser
11.07.2009 um 08:31
@Steinlaus: Guten Morgen. Schon wieder am Computer?! Zur Unvollständigkeit der menschlichen Erkenntnisfähigkeit gibt es übrigens ein wunderschönes Bild: den Steingarten des Ryoanji Tempels in Kyoto. Wer Lust hat, suche im www nach Bildern dieses Tempels. Der Steingarten besteht aus einer grösseren Fläche von Kies, und darauf sind, lose gruppiert, 15 Steine. Wo auch immer man am Rand sitzt, es gibt keinen Punkt, von dem aus man alle Steine komplett sieht. Darüber hinaus ist es ein ästhetisches Erlebnis, es sieht aus wie Inseln im Meer oder Berge im Nebelmeer.
Wer behauptet, dass man mit einer Gottidee alles findet, was man sucht, alles weiss, was man erkennen will, alles spürt, was es zu fühlen gibt, der bringt sich um eine wertvolle Erfahrung: die Entdeckungslust, die Wissbegierde.
45.
Steinlaus
11.07.2009 um 08:40
@ M. Strasser
Guten Morgen! Ja, schon wieder am PC – ich nutze die Zeit, um endlich einmal die vielen Dateien aufzuräumen und besser zu strukturieren. Wenn der Rest der Familie erwacht, steht anderes an.
Ich möchte sie nicht missen, die Neugierde, die Entdeckungslust, die Wissbegierde. Und ich möchte mich immer wieder neu berühren lassen vom Leben, mich auch ins Neue, Andere, Fremde, hineinfallen lassen.
Danke für den Hinweis auf den Steingarten des Ryoanji-Tempels in Kyoto!
46.
M. Strasser
11.07.2009 um 08:41
@Rabbi Jussuf: SIe haben leider Recht. Für manche gibt es nur ein Buch, und lernen wollen sie auch nichts.
Für alle anderen veröffentliche ich hiermit, als Weltpremiere, die “10%-Regel nach Dr. Strasser” (Tusch, Fanfaren, Verbeugung). Jeder, der sich den Luxus einer Weltanschauung leistet, sollte von all der Zeit, die er sich mit dieser Weltanschauung beschäftigt, sich mindestens 10% mit anderen, kritischen Quellen beschäftigen.
Ich wünschte mir, dass mehr Leute über ihren Tellerrand hinaussehen würden. Dann hätten wir eine Grundlage für Diskussionen und gegenseitigen Respekt.
47.
M. Strasser
11.07.2009 um 08:42
@Mit Schirm, Charme und Melone, um 8:13: was soll das? Bitte inhaltliche Kritik, keine haltlosen Kränkungsversuche.
48.
Steinlaus
11.07.2009 um 08:44
@ M. Strasser
Mein Applaus für die Veröffentlichung der “10%-Regel nach Dr. Strasser” ist Ihnen gewiss! Zugaben sind erwünscht. 🙂
49.
Steinlaus
11.07.2009 um 08:47
@ M. Strasser / cc Mit Schirm, Charme und Melone
Danke, vielen Dank für das “haltlos”. An diesem Brocken war ich gerade dran. Nun ist er leichter geworden.
50.
### Mit Schirm, Charme und Melone
11.07.2009 um 08:52
Follow your Bliss
11.07.2009 um 08:00
@ Schirm/Charme
was glauben Sie eigentlich?
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde….###
—
sehen Sie… und ich glaube das NICHT MEHR! In bester Gesellschaft mit den Frauen, die sich spätestens im ALTER davon ABWENDEN!
Für Frauen hat dieses Spiel nicht gepaßt (für Männer mag es die geeignetere Form von Religion und Überzeugung sein)
30 Jahre nichts mehr von der Welt gesehen, im Haushalt versackt. Ich bin froh, dass ich das alles nun ablegen konnte..die Fessel für andere mehrmals am Tag zu kochen, zu putzen, zu waschen, einzukaufen…und kein Ausgleich
dafür eine mickrige Rente
Dieser Ihr Gott hat Frauen nie wichtig genommen.
Und wegen dieser Lumpengesellen – die nordbayerische Piepsgemeinde – hat meine Jüngste nun, vier Jahre später als nötig – endlich auch das Abi…Nun darf der Rentenpapa das letzte Studium seiner halben Fußballmannschaft bezahlen…So ist das hier in einem dieser hochkapitalistischen christlichen Länder (mit C-REgierungen) ….wo die Bankerbosse schon wieder ihre nichtzulässigen Abfindungen aus Steuergeldern kassieren und wo wenigstens der M.Moore-“Liebesfilm” Film anläuft: Denn:
Nichts hat besser zusammen gepaßt: Kapitalismus und christliche Religion.
sorry..da ist beim Umkoieren technisch was aus dem Ruder gelaufen!!!!
bitte löschen
nur dieses war mein Text:
__________________________________–
@ Schirm, Charme..
### Mit Schirm, Charme und Melone
11.07.2009 um 08:52
Follow your Bliss
11.07.2009 um 08:00
@ Schirm/Charme
was glauben Sie eigentlich?
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde….###
—
sehen Sie… und ich glaube das NICHT MEHR! In bester Gesellschaft mit den Frauen, die sich spätestens im ALTER davon ABWENDEN!
Für Frauen hat dieses Spiel nicht gepaßt (für Männer mag es die geeignetere Form von Religion und Überzeugung sein)
30 Jahre nichts mehr von der Welt gesehen, im Haushalt versackt. Ich bin froh, dass ich das alles nun ablegen konnte..die Fessel für andere mehrmals am Tag zu kochen, zu putzen, zu waschen, einzukaufen…und kein Ausgleich
dafür eine mickrige Rente
Dieser Ihr Gott hat Frauen nie wichtig genommen.
Und wegen dieser Lumpengesellen – die nordbayerische Piepsgemeinde – hat meine Jüngste nun, vier Jahre später als nötig – endlich auch das Abi…Nun darf der Rentenpapa das letzte Studium seiner halben Fußballmannschaft bezahlen…So ist das hier in einem dieser hochkapitalistischen christlichen Länder (mit C-REgierungen) ….wo die Bankerbosse schon wieder ihre nichtzulässigen Abfindungen aus Steuergeldern kassieren und wo wenigstens der M.Moore-”Liebesfilm” Film anläuft: Denn:
Nichts hat besser zusammen gepasst: Kapitalismus und christliche Religion.
@ M. Strasser
“Was gibt Ihnen das Recht, Andersdenkende abzukanzeln ?”
Die Tatsache, dass Leute wie Sie Gläubige und Glauben im Blog abkanzeln……..eigentlich ganz einfach ! Wenn Sie nach Ihren Rundumschlägen keinen Gegenwind vertragen, dann suchen Sie sich ein ruhigeres Plätzchen. Ja, Sie GLAUBEN an atheistische Dogmen, an den Urknall, Darwin, Bertrand Russell oder was auch immer. Ich aber WEISS, dass Gott da ist, seit er meinen Glauben belohnt. Sie hingegen werden weiterhin mit Zweifeln leben müssen und Ihren Lebensinhalt darin sehen, Gläubige zu kritisieren. Pech für Sie !
Auch ich wünsche Ihnen von Herzen, dass Sie merken, wie verbittert, verblendet und respektlos Sie im Blog rüberkommen. Scham und Einsicht scheinen nicht gerade zu Ihren Stärken zu gehören.
Und noch was……..ich muss mir keine schwachsinnigen Bücher reinziehen, um meint Weltbild gestützt zu sehen. Wenn Sie keine eigene Meinung haben und immer auf irgendwelche Schreiberlinge, die mich herzlich wenig interessieren, verweisen, dann zeigen Sie nur, dass Sie schwach sind und Ihr Fähnchen immer in den Wind des Zeitgeistes hängen. Aber da sind Sie in guter Gesellschaft im Blog.
@ b
@ Follow_your_Bliss
Dass hinter den langweiligen Rundumschlägen die immer gleiche Person, welche auch andere Namen benützt, steckt, ist offensichtlich. Darum übergehe ich auch diese Nebensächlichkeiten regelmssig. Geben Sie sich keine Mühe…………
@ elefant
Ihre “Logik” ist relativ und…………unlogisch ! Tröröööööö
@Steinlaus. Sie haben mir auch einen Brocken hingeworfen, den ich kaum verdauen kann. Einerseits verleiteten Sie mich dazu, mich ernsthaft am Gespräch zu beteiligen, um danach alles was ich schreibe ins Lächerliche zu ziehen. Dass Sie sich dann brüskieren, wenn ich Ihnen in gut Zürcher Oberländischer Weise mitteile, wie das bei mir ankommt, sagt mir, dass ich gar nicht so daneben gelegen habe mit meinem Urteil.
Agnostiker: Ein Leben ohne Glaube ist wertlos
Sind wir also schon wieder beim “unwerten Leben?” Sind die Gaskammern schon im Bau?
Halt die Klappe, du Volltrottel!
@ feelx
Besten Dank für die Bemühung um leicht verständliche, aussagekräftige, süffige Definitionen… 😉
Ich steige hinab in diese Wirrnis von an und für sich spannenden Wortbildern, lasse sie wirken, hole Luft, befreie mich wieder davon und folge dem Rhythmus meines eigenen Atems. So etwas von erfrischend, sage ich dir! 🙂
@ elefant
Und nun direkten Kurs auf deine köstliche Wortschöpfung “handtäschchen ahoi” – sie ist besser als jede Kreuzfahrt, das muss schon mal gründlich verankert werden…
@ Schirm, Charme und Melone
Mea culpa maxima, Schirm, Charme und Melone!
Inzwischen habe ich viele Ihrer Beiträge gelesen und gemerkt, dass durchaus eine tiefe Ernsthaftigkeit dahinter steht. Ich bin dem Irrtum unterlegen, Sie wären einfach ein etwas schräger Spassvogel und auf diese Art und Weise bin ich auch Ihnen begegnet. Das war nicht angemessen und tut mir aufrichtig leid.
Es liegt mir mehr als fern, Ihre Haltung ins Lächerliche zu ziehen. Ich fühlte mich in der Tat auf den Arm genommen und habe dementsprechend reagiert. Ihr Anderssein und -denken verdient meinen Respekt.
In diesem Sinne nehme ich Ihr Urteil entgegen, Schirm, Charme und Melone und versichere Ihnen, dass ich Ihre Haltung und Ihre dahinterliegende Verzweiflung, was den Zustand der Welt angelangt, nicht nur zu würdigen weiss, sondern in einem gewissen Mass sogar verstehe.
Damit reiche ich Ihnen meine Hand und bitte Sie um Verzeihung.
Eine Definition von CColpe: Religion ist die Qualifikation einer lebenswichtigen Überzeugung..
Lustig. Dann genügt ein einziger Atheist, der nicht sofort stirbt, um zu beweisen, dass es überhaupt keine Religion gibt.
Hier wurde Religion definiert als eine schlecht begründete Sammlung von Sätzen, deren für wahr halten eine gesellschaftliche Gruppe konstituiert. Lupo merkt dazu an, dass dieser Satz selber eine Religion bilde, was jedoch abwegig ist.
Lupo: Antireligion, wie sie hier von einigen praktiziert ist, ist nichts anderes als eine Religion, so wie Sie [Strasser] sie definieren.
Hier haben die Tücken des Versubstantivierens zugeschlagen. Kritik an Religionen wird rein sprachlich zur “Antireligion” und man ist nur noch einen logischen Fehlschluss weit davon entfernt, eine Kritik zur Religion zu erklären. Wenn mich der Kellner nach dem Essen fragt, ob ich noch einen Kaffee möchte und ich dankend ablehne und die Rechnung verlange, dann habe ich nach dem Essen NICHTS getrunken. Die Behauptung, ich hätte doch etwas getrunken, nämlich sowas wie einen “Nichtkaffee”, ist nur Quatsch.
Wahrheiten sind Sätze, die jemand für zutreffend hält. Nun werden die Menschen nicht in allen Fällen einig sein, welche Sätze zutreffen. Dann kann eine Debatte darüber beginnen, wie gut die Gründe sind, die für das Für-wahr-halten eines Satzes angeführt werden können und deren Gewicht kann mit den Gründen von konkurrierenden Sätzen abgewogen werden. Ein Problem ergibt sich dann, wenn Teilnehmer an einer solchen Diskussion für ‘ihren’ Satz gar keine Gründe anführen (können). Man nennt dann so einen Satz gerne eine absolute Wahrheit, obwohl das einzige, was hier absolut ist, die Diskussionsunfähigkeit gewisser Mitmenschen ist. (Ich nenne hier keine Nicks)
Solche nicht verteidigten Sätze verlieren dann den Abwägungsprozess. Dass dem so ist, erzeugt keine neue absolute Wahrheit, also keine neuen nicht verteidigbaren Sätze, sondern ist nur Ausdruck der argumentativen Schwäche der unterlegenen Partei.
Der Drache
Colpe definiert hier Religion. Gemäss dieser Definition müsste anders herum gefragt werden:
Gibt es eine lebenswichtige Überzeugung, deren Begründung, Gehalt und Intention mit den innerhalb unserer Anschauungsformen von Raum und Zeit gültigen Vorstellungen und mit dem Denken in den dazugehöhrenden Kategorien weder bewiesen noch widerlegt werden kann?
Wie würdest du für dich diese Frage beantworten? – Und beachte bei der Beantwortung dieser Frage, dass ‘lebenswichtig’ nicht ‘überlebenswichtig’ meint. Es meint wohl eher, dass eine Überzeugung für das Leben des derart Überzeugten wichtig ist.
Falls du die Frage mit Ja beantwortest, ist diese Überzeugung gemäss Colpe eine Religion.
M. Strasser
“Ich denke, es war Descartes, der gefragt wurde, wieso in seiner wissenschaftlichen Arbeit Gott nicht vorkomme. Descartes sagte, er habe das Gott-Argument gar nicht benötigt, weil diese spezifische Frage durch die Fakten ganz beantwortet wurde.”
Das war ganz bestimmt nicht Descartes.
Der Drache
Den Vorwurf an Agnostiker kann ich nicht nachvollziehen. Agnostiker schrieb: “Ein Leben ohne Glaube ist wertlos, denn der Glaube, dass in der Zukunft etwas eintritt, das sich der Mensch wünscht, ist der Antrieb für die Welt.”
Glaube wird hier nicht religiös verstanden.
@Atalaia
“Atheismus ist, wenn eine subjektive, relative Meinung durch gesellschaftliche Konvention zu einer vermeintlich absoluten, alleinigen Wahrheit wird. Und wenn jemand an Gott glaubt und man keine (guten) Argumente hat, kanzelt man ihn ab, beleidigt ihn oder mäkelt an der Form rum. Ein Zeichen von argumentativer Schwäche. Dass solche Leute dann aber auch noch behaupten, Humanisten zu sein und sich als einzige für Moral und Werte einzusetzen, ist peinlich.”
Atheismus ist sozusagen das Gegenteil von Humanismus. Wie die Atheisten auf die Argumentation kommen, Humanismus sei in ihr Weltbild integrierbar, werden wir wohl niemals vernünftig erklärt bekommen.
Atheismus kann z.B. nicht erklären, weshalb alle Menschen die gleichen Rechte haben soll, respektive vor Gott die gleichen Rechte haben. Atheismus hat zum Rassismus, zum Nationalsozialismus und zur Scientology geführt. Aber darüber schweigen die Atheisten immer. Man will ja das eigene Weltbild nicht in Frage stellen. Man will lieber lebensfeindlichen Modellen schwelgen, welche niemals funktionieren können, als sich rechtens zu hinterfragen.
Der typische Atheist, er ist ein dumber Mensch. Er weist jegliche Verantwortung für die Gesellschaft und für die Schöpfung von sich.
@Hugo Stamm
“Was ist falsch an der Religion?
Es gibt zwei Antworten: Als Wissenschaftler bin ich es gewohnt, die wissenschaftliche Wahrheit durch Beobachtung und mit dem Verstand zu beurteilen und mir viel Zeit zu nehmen, bevor ich zu einem definitiven Schluss komme.”
Das ist eben genau das Problem. Wissenschaftler sind gemäss Definition nicht in der Lage vernünftig zu urteilen. Weil jede Vernunft die analytischen Wissenschaften übersteigt.
Beispiel: Wie will ich von einem Stern herausfinden, dass dieser wirklich existiert?
—> Wissenschaftler/Atheist: Ich messe sein Licht, und wenn ich es messen kann, dann existiert der Stern.
—> Philosoph/Gläubiger: Ich messe sein Licht, aber bin mir bewusst, dass die Messung falsch sein könnte. Eventuel existiert der Stern nicht mehr, also komme ich nicht umher, das Messergebnis im Zusammenhang zu interpretieren.
Welche Sicht ist denn nun realistischer? Diejenige des Wissenschaftlers, oder diejenige des Gläubigen, welcher sich auch wissenschaftlicher Methodik bedient, aber darüber noch hinausgeht?
Die Antwort sollte klar sein. Und es ist ein sehr typisches Beispiel.
Atheisten sind Dumpfbacken. Sie denken nicht über eine Analyse hinaus.
Danke, Steinlaus! Ich bitte Sie auch um Vergebung…
Ist es der “Glaube”, dass in der Zukunft etwas eintritt, das man sich WÜNSCHT, das die Welt sich drehen lässt? Ich vermute stark, dass es die Zuversicht ist, die uns am Ball hält, dass das eigene Tun Früchte trägt, das Wissen, dass morgen trotz heutigem Elend die Sonne wieder aufgeht… Wer sich aufs blosse “Wünschen” verlässt, wird da wahrscheinlich eher enttäuscht als bestärkt…
Ich habe eine alte Tante, die streng katholisch ist, viel betet und in ihrem Leben einiges erdulten musste. Ich kenne kaum keine andere Person, die deprimierender und trauriger daherkommt als sie.
@Atalaia: Können Sie mir bitte zeigen, welche Passagen genau dafür sprechen, dass ich (nicht andere Glaubensfreie, sondern wirklich ich, denn für das Schreiben anderer bin ich nicht verantwortlich) “verbittert, verblendet und respektlos” sei? Vielleicht können wir Missverständnisse klären?!
Bitte Inhalte kritisieren, und sachlich bleiben. Ich weiss, ich wiederhole mich mit dieser Bitte, aber leider bieten Sie Anlass dazu, diese Bitte zu repetieren.
@ Schirm, Charme und Melone
Vielen Dank, Schirm, Charme und Melone, Ihre Worte machen mich sehr froh. Ich bedanke mich herzlich für Ihre argumentative Kritik sowie für Ihre Bereitschaft, Ihren Mut und Ihre Grösse, die Dinge zu klären. Ihrer Bitte komme ich liebend gerne nach – Vergebung ist von ganzem Herzen bereits geschehen.
Und noch etwas: Seien Sie sich meiner Achtung in Zukunft gewiss, was immer Sie denken und wer immer Sie sind. Es schmerzt mich, Sie in Ihrer Würde angetastet zu haben, aber ich betrachte diesen Schmerz als hilfreichen Wegweiser, diesbezüglich in Zukunft andere Wege einzuschlagen. Solche Lernprozesse vermögen den Rohstein zu schleifen. Der Kontakt mit Ihnen hat mir diese Gelegenheit verschafft und dafür möchte ich mich bedanken.
Ihre Steinlaus, das eitle Huhn
@ merry
@ Atalaia
Danke! Ich werde gerne später auf Ihre Beiträge antworten, bin im Moment aber noch anderweitig beschäftigt. Ich bitte um etwas Geduld.
@ Drache
Ihre Logik sticht nicht. Ich kann natürlich Religion so negativ definierten wie ich will, dann ist die Kritik daran sicher nicht unberechtigt. Sie vergessen aber, dass Menschen wie Sie, wie Strasser wie viele andere eine Definition von Religion wählen (Rambo zum Beispiel RKK = NSDAP), die bewusst die Realität verzerrt und nicht den real existierenden Religionen entspricht.
Und die Wahl dieser Definition mit der impliziten Behauptung so seien alle Religionen, das ist das Verabsolutierende, die Antireligion.
Wenn Sie einmal Ihre negative Definition gewählt haben, ist selbstverständlich die Kritik an diesem negativen Phänomen nützlich und nicht verabsolutierend. Negativ und verabsolutierend ist aber der Tunnelblick dieses Blogs auf die Religionen. Und ich wiederhole es noch einmal, da befinden sich die Blogmitglieder in einer absoluten Minderheitsposition, tatsächlich umgeben sie, wie der Blogkritiker, den ich auch nicht immer schätze, zu Recht ausführt, hohe Mauern zur realen Welt.
Religionen werden als Phänomen von der grossen Mehrheit der Menschheit als etwas Positives empfunden. die grosse Mehrheit der Europäer verabsolutiert die eigene Religion nicht, sondern anerkennt, dass durch aus auch Moslems oder Hindu gute Menschen sein können. Die grosse Mehrheit der Europäer praktiziert religiöse Riten in sehr moderatem Masse, ohne diese deshalb aber abzulehnen oder gar – wie dieser Blog – für den Inbegriff des Bösen zu halten. Die grosse Mehrheit der Menschen interessiert sich nicht für Schmidt-Salomon oder Dawkins. Die grosse Mehrheit der Christen lehnt weder Evolution noch Urknall, noch NW, noch Jesus ab und kann damit leben, auch wenn die sich daraus ergebenden Widersprüche so furchtbar sind, wenn man den Logikern dieses Blogs folgen würde. Dieser Blog ist so extrem deutsch- und 19.Jahrhundert-lastig. Er denkt sich alles im Kopf aus und legt sich unabhängig von der Aussenwelt eine geschlossene Ideologie zu Recht (pardon, Atheisten haben natürlich keine Ideologie). Beispiel dafür ist die Bewunderung des Blogs für den für einen grossen Teil der Menschheit unerträglichen Nietzsche.
Selbstverständlich erfüllen diejenigen, die hier so acharniert gegen alles Religiöse, kämpfen bis zu einem gewissen Punkt ihren eigenen, so geliebten Sektenbegriff.
Und vergessen Sie eines nicht. Dieser Blog handelt nicht von Urknall und Evolution, Sachen, die man ohnehin kaum diskutieren kann, weil es sich um wissenschaftliche Thesen handelt, die man nur durch Beobachtung und nicht durch Ideologie bestätigen oder widerlegen kann. Dieser Blog handelt alleine von Religion. Und das ist doch schon etwas lustig, dass die Blogdominatoren (dies ist ein atheistischer Blog) nur über etwas schreiben, was eigentlich so unsäglich démodé und falsch ist.
Der Blog, der von Stamm so angelegt ist, gibt manchmal Gelegenheit, interessante Sachen zu diskutieren (Kapitalismus, Vergebung, vielleicht auch Toleranz gegenüber der Burka). Dann aber kommen immer wieder die Anti-Kirchenanlassartikel, die nur zwei Möglichkeiten lassen. Entweder das Wiedergeben der geschlossenen Antikirchenideologie (inkl. Atalaia -Bashing) oder eine energische Stellungnahme für einen objektiven Blick auf die Aussenwelt, die dann als Freikirchophilie angesehen wird. Ich komme mit vielen Freikirchlern gut aus, würde aber selber keiner Freikirche beitreten. Wenn aber die gesammelten Freikirchenhasser ihren Tunnelblick auf die christliche Religion richten, dann muss man halt auf der Wippe etwas mehr Gewicht einsetzen, damit sich diese wieder auf die andere Seite (oder wenigstens bis zur Mitte) senkt.
Zum Atalaia-Bashing. Wenn Atalaia eine Kunstfigur ist, ist er keine von Anna sondern von Hugo Stamm. Das Ganze erinnert mich an die Säule in Mekka, die den Teufel repräsentiert und die anlässlich der Hadsch von Millionen Muslims jeweils gesteinigt wird. Atalaia ist Hugo Stamms Säule für die atheistischen Stamm-Pilger auf diesem Blog.
Lupo schreibt mir: Ihre Logik sticht nicht und geht danach mit keiner Silbe auf meine Argumentation ein.
Schade eigentlich.
@ Lupo
wie wärs mit Archäologie?
Atalaia agiert wie eine angestochene Tarantel weil er seinen Charakter trotz Weißbrot nicht mäßigen kann, trotz Brot und Wein nicht versöhnlich ist und gegen den kritisierten ZEITGEIST keine Events scheut (Tanga und andere nackte Haut) Missionierung in Strings…Geschmäcklerisch! Zugeständnis an die “Moderne”? (Aber stimmt, Alataia…I Manngott-Veranstaltungen sind ansonsten ziemlich langweilig! Da fehlen die animierenden I-Tüpfelchen. Halleluhuja)
Mal Feministinnen fragen, was sie von dieser Art religiösem Sexismus halten würden!
Beide Augen zu gedrückt, so wie die MJ-Lobby über alle Defizite ihres Stars hinweg sieht und die inszenierten nazißtischen Vaterschaften – Kinder für den Zeitvertreib – auch noch “feiert”!
@ Drache
Ich habe Ihnen gesagt, dass Ihre Argumente zuträfen, wenn die Definition von Religion, die Strasser gab und auf der das ane beruht zutreffen würde.
Alle Ihre Argumente treffen in Ihrem logischen Kosmos zu, nur hat Ihre logische Welt nichts mir der richtigen Welt zu tun. Einen der grössten Fehler, den man machen kann, ist gegen Begriffe zu argumentieren. Sie können Religion so definieren wie Sie wollen, und dann alle richtigen Schlussfolgerungen daraus ziehen.
Beispiel
Atheismus ist die Religion der Kannibalen mit einem durchschnittlichen IQ von 90.
Daraus folgt, dass Atheisten gefährlich sind und eingesperrt gehören, Kannibalismus kann eine Gesellschaft nicht dulden, da jede funktionierende Gesellschaft ein Tötungstabu gegen die eigenen Mitglieder haben muss, wie die Beobachtung der Natur zeigt.
Zudem lohnt es sich kaum mit Atheisten auf einem wissenschaftlichen Niveauf zu diskutieren, da sie dieses bei einem IQ von 90 nicht erfassen können und mangels Abstraktionsfähigkeit kein Erkenntnsigewinn resultieren kann.
Bitte lieber Drache gehen Sie nun nur auf meine Argumente, das heisst die Schlussfolgerungen ein und widerlegen Sie diese. Rütteln Sie aber ja nicht an meiner axiomatischen Prämisse. Wenn Sie meine Prämisse in Frage stellen, dann fände ich das schade, weil es zeigt, dass Sie nicht auf mich eingehen und nicht logisch diskutieren können.
@ Lupo
wie Sie vielleicht an dem Vortrag in der “Offenen Kirche” (Mitgliederversammlung Baden-Württemberg, Link…Kathinka Kaden) bemerkt haben, haben Freikirche und Kirche nichts miteinander zu tun! Freikirchenkritiker haben in der Regel zu Großkirchen eine bessere Beziehung. (auch wenn es wiederum viele gibt, die sagen: vom Berufsethos können mir Pfarrer und Juristen gestohlen bleiben….) Großkirchensympathisanten wissen, was sie vom anderen Spektrum wortwörtlich zu halten haben. Neu ist vielleicht, dass jetzt offen über die Attacken von Freikirchen gesprochen wird
@feelx
Menschliches Leben als wertlos zu bezeichnen, ist inakzeptabel. Das ist völlig unabhängig davon, wie der Autor das Wort ‘glauben’ verwendet.
Ich hätte nicht gedacht, dass es dafür noch eine separate Erklärung braucht.
@ Drache
Wie überaus intelligent und produktiv und volller Tiefsinn, wie Sie einen Abschnitt eines Satzes von mir herauskopieren! Ich bewundere Ihre Fertigkeiten, 6 Worte lesen zu können und den gesamten Kontext des Artikels auszublenden und mich dann so eloquent und mit grosser geistiger Fertigkeit einteilen zu können.
@ feelx: Danke
@ alll
geschrieben habe ich unter anderem: Der Mensch muss an etwas glauben, damit er leben kann. Ein Leben ohne Glaube ist wertlos, denn der Glaube, dass in der Zukunft etwas eintritt, das sich der Mensch wünscht, ist der Antrieb für die Welt. Ob der Mensch nun an Wissenschaft,Wirtschaft, Gott, Buddha oder die Biene Maja glaubt, ist primär irrelevant.
Woher Drache nun den Schluss zu Gaskammern macht, weiss ich nicht, die Herrlichkeit der Drach’schen Gedankenflusses im Universum der Irrnisse und Irrlichter sind für mich unergründlich 😉
@ Drache
Jedem geistig nicht völlig unterbelichteten Leser ist aufgegangen, dass das Wort “wertlos” im Sinne von leer, sinnlos, ziellos oder wie auch immer metaphysisch auszudrücken gemeint war. Nur offensichtlich Ihnen nicht…
P.S.: Wo waren Sie bei der Diskussion zum Begriff Zellhaufen für angehendes Leben???
@Lupo
Ich verstehe Sie nicht. Warum sollten Prämissen in einem Gespräch nicht kritisiert werden dürfen??
“Ich verstehe Sie nicht. Warum sollten Prämissen in einem Gespräch nicht kritisiert werden dürfen??”
Eben lieber Drache, eben, eben
Ich habe auch vieles gelernt im Zusammhang mit Gruppenerfahrung, eben Begegnung, ein Gruppenleiter sagte immer, werft die Moral zum Fenster hinaus, die ist VERSTUNKEN UND VERLOGEN, das ist so, der war kein Gottspieler und Missionar. Mensch lernt ja immer dazu.
“Ich habe auch vieles gelernt im Zusammhang mit Gruppenerfahrung, eben Begegnung, ein Gruppenleiter sagte immer, werft die Moral zum Fenster hinaus, die ist VERSTUNKEN UND VERLOGEN, das ist so, der war kein Gottspieler und Missionar. Mensch lernt ja immer dazu.”
Besser die Moral als einen Blumentopf (wegen der Haftpflicht)
@feelx
@Strasser
Ich denke auch, dass es Descartes war. Er sah doch Gott höchstens als „Erstbeweger“.
Und auch damit hatte er seine Mühe.
@Lupo
Ich hätte einen Vorschlag für Ihren nächsten planmässigen Nickwechsel: Sphinx
@Hugo Stamm, Kompliment. Sie haben es geschafft, der im Logo aufscheinende, eher schüchtern daherkommende Begriff “Sektenblog” in die virtuell existierende Gemeinschaft zu implementieren. Die Plattform ist zu einem Schlagabtausch zwischen Fundis aller Couleur, sofern die überhaupt noch ernstzunehmen sind, verkommen. Ein Sektenblog, wie es ihn noch selten gab (keine Regel ohne Ausnahme). Radikalfundamentalismus scheint auf.
Den “Stamm”-bloggern möchte ich an dieser Stelle etwas ins “Stamm”buch schreiben: Wenn ihr so im Leben herumturnt, wie ihr schreibt, möchte ich als normaler Citoyen diese Stätte des Mittelalters gleich verlassen.
@ Lupo
Was meinst Du mit Blumentopf und Haftplicht, da verstehe ich nur Bahnhof?