Gesucht: Die wichtigsten Figuren der Schweiz

General Henri Guisan wurde schon zu Lebzeiten zum Mythos. Foto: Keystone, SLB
Meinen die das jetzt ernst? Dass wir im Jahr 2017 nach den grossartigsten Figuren der Schweizer Geschichte suchen, wirkt auf den ersten Blick etwas verstaubt. Die Vorstellung, dass irgendwelche grossen Männer grosse Geschichte machen, gilt seit langem als überholt. Und es hat auch Grund, weshalb heute nicht mehr einzelne Politiker, Offiziere oder Grossunternehmer postum zu Bronzestatuen gegossen werden. Gerade die Schweiz hat ein eher frostiges Verhältnis zur Einzelfigur, die herausragen will, und sie ist gut gefahren damit.
Trotzdem, wir meinen es ernst. Denn die Tendenz, Geschichte stärker aus sozialen Strukturen, kulturellen Mustern, wirtschaftlichen Interessen und Mentalitäten heraus zu erklären, hat in den letzten Jahrzehnten auch das Gegenteil in ein helleres Licht gesetzt: nämlich dass es ohne die Einzelfigur nicht geht. Selbst die Marxisten mussten den «subjektiven Faktor» anerkennen, der neben den objektiven Mächten auch noch wirkt – also den Menschen mit seinen unberechenbaren Ideen. Wenn also heute, wie jüngst geschehen, ein Mann wie Helmut Kohl stirbt, dann sind sich die Nachrufer aller Weltanschauungen darin einig, dass hier ein Individuum viel bewegt hat, im Guten oder im nicht so Guten.
Das ist tröstlich. Denn das heisst, dass der Mensch nicht nur eine Puppe an den Fäden anonymer Kräfte ist. Selbst eine Einzelfigur kann in Positionen kommen, wo sie über grundlegende Entwicklungen entscheidet und dadurch den Strom der Geschichte ein bisschen kanalisieren kann.
Eine symbolische Rolle
Allerdings geben die Umstände das nicht immer her – gerade in der oft braven und erzrepublikanischen Schweiz: Hier sind selbst Bundesräte meist nur Verwalter fester Abläufe. Doch neben ihrer Wirkung hat die Einzelfigur eben auch eine symbolische Rolle. Wen wir als wichtig erachten, als vorbildlich, ja als gross, besagt etwas über unsere Gesellschaft und den Blick auf unser Land. Wir erfahren beispielweise viel über das Wesen einer Stadt, wenn sie neue Strassen nach Elias Canetti, Sophie Taeuber-Arp oder H. R. Giger benennt (oder wenn sie den Le-Corbusier-Platz nach recht kurzer Zeit wieder in einen Europaplatz rückverwandelt).
Um diesen Blick auf das Land geht es uns hier: Welche Figuren unserer Gechichte gelten noch so viel, dass sie als grossartige Vertreter und Vertreterinnen der Schweiz empfunden werden? Darüber sollen Sie ab nächster Woche abstimmen können. Wir stellen hier 25 Figuren aus der helvetischen Vergangenheit zur Auswahl, aber diese Liste ist nicht abschliessend: Die Auswahl soll in den nächsten Tagen noch ergänzt werden.
Wen würden Sie noch anführen (und warum)? Schreiben Sie das unten als Kommentar.
Bis dahin schlagen wir vor:
Sankt Gallus: Der Missionar
ca. 550–ca. 646

Alle Bilder: Keystone, Wikimedia
Vielen ist es heute wieder wichtiger, die Schweiz als Land mit christlicher Verwurzelung zu definieren. Und wer diese Ansicht vertritt, muss die frühen Missionare des Christentums als Ur-Figuren der Landesgeschichte würdigen – auch wenn über ihr Leben wenig bekannt ist. Neben Gallus, dem Klostergründer, wären sein Lehrer Kolumban, sein Nachfolger St. Otmar oder der Glarner Kantonsheilige Fridolin zu nennen.
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Wilhelm Tell: Der Anarchist
spätes 13. Jahrhundert

Die Schweiz ist nicht das Land grosser Herren, sie ist Land seiner Bergler und Bürger, und wenn schon eine einzelne Figur für dieses Land stehen soll, dann nur eine, die es so nicht gab: unsere Symbolfigur par excellence. Dass sie einen anarchischen Unabhängigkeits-Fighter darstellt, besagt auch viel über das Selbstverständnis der Schweiz.
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Bruder Klaus: Der Heilige der Neutralität
1417–1487

Ein grosser Mystiker und unser einziger echter Heiliger: Niklaus von Flüe vermittelte die Macht des Spirituellen. Er half entscheidend mit, den Zerfall der Eidgenossenschaft aufzuhalten. Und auch wenn seine konkrete Rolle dabei umstritten ist, so steht der Landesheilige auch für Ideen der nationalen Zurückhaltung und Neutralität.
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Paracelsus: Der Ernährungswissenschaftler
1493–1541

Philippus Bombastus von Hohenheim (so sein richtiger Name) war als Arzt mässig erfolgreich, obwohl er die Medizin auf neue Wege führte. Einen massgeblichen und für Generationen in Europa bestimmenden Einfluss hatte er aber mit seinen Einsichten über die Zusammenhänge von Ernährung und Gesundheit. Rachel Laudan von der Universität London weist ihm einen bestimmenden Einfluss auf die Entstehung der modernen europäischen Küche zu.
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Johannes Calvin | Huldrych Zwingli: Die Reformatoren
1509–1564 | 1484–1531

Die Schweiz wurde durch ihre Reformatoren ein neues Land. Zwingli trug massgeblich dazu bei, dass sich wichtige Teile des Landes vom Katholizismus abspalteten, Calvins Ideen fanden dann in diversen europäischen Ländern einen weiteren Niederschlag. Und vor allem dürfte Calvins Prädestinationslehre ein wichtiger Faktor gewesen sein, dass der moderne Kapitalismus entstand. Ohne die Reformatoren keine moderne Schweiz, vielleicht keine moderne Welt.
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Domenico Fontana: Der Architekt
1543–1607

In wenigen Berufsfeldern hatten Schweizer solch grosse Ausstrahlung wie in der Architektur – das gilt bis zu den heutigen Zeiten von Herzog & de Meuron. Man könnte als Symbolfigur natürlich auch Le Corbusier (1887–1965) nehmen, aber seine Werke sind zu umstritten und stiessen ausserhalb der Fachwelt auch auf viel Ablehnung. Weniger bekannt, aber umso bedeutender ist Domenico Fontana: Als Architekt von Papst Sixtus V. wurde der Tessiner zu einem der Erbauer des Petersdoms und der Lateranbasilika in ihrer heutigen Gestalt.
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Johann Rudolf Wettstein: Der Befreiungsdiplomat
1594–1666

Gern sprechen wir die Unabhängigkeit der frühen Eidgenossenschaft ja den Innerschweizer Kämpen des Mittelalters zu. Aber eigentlich wurde dieses Gebilde erst 1648 rechtlich unabhängig, und das verdankt sie weitgehend einem Basler. Johann Rudolf Wettstein war der eidgenössische Gesandte in den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden. Und seinem feinen Geschick verdankt die Schweiz, dass sie sich nebenbei vom Deutschen Reich loslösen konnte und dass die einzelnen Kantone danach als souveräne Staaten galten.
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Jean-Jacques Rousseau: Der Aufklärer
1712–1778

Er zählt zu den wichtigsten Aufklärungsphilosophen, und seine Idee, dass der Mensch gut, frei und glücklich geboren wird, bevor ihn die Gesellschaft korrumpiert, schlug sich unendlich vielfältig im Geist der Menschen nieder. Spuren von Rousseaus Denkens finden sich von der amerikanischen Verfassung bis hin zum Naturschutzgedanken unserer Tage. Der Sohn eines Genfer Uhrmachers, so schrieben die US-Historiker Will und Ariel Durant «hatte mehr Einfluss auf die Nachwelt als irgendein anderer Autor oder Denker jenes 18. Jahrhunderts, in dem Autoren einflussreicher waren denn je».
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Johann Heinrich Pestalozzi: Der Volksbildner
1746–1827

«Erzieher der Menschheit», steht auf seinem Grabstein. Pestalozzi förderte die Idee der Volksbildung und ihrer Bedeutung für ein demokratisches Gemeinwesen entscheidend. Und er vertrat ganzheitliche Ideen, die bis heute in der Pädagogik nachwirken. Insgesamt offenbart er ein typisches Wesen der Schweiz: leise – aber auf einer zweiten Ebene von grossem Einfluss.
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Anne Germaine de Staël: Die Strippenzieherin
1766–1817

Die Madame de Staël, Tochter des Genfer Bankiers Jacques Necker, spielte eine sehr schweizerische Rolle in der grossen Geschichte: Diskret zog sie im Hintergrund wichtige Fäden der französischen Politik, und dies über mehrere Regimewechsel hinweg, von der Monarchie bis zum Sturz von Napoleon. Sie brachte den Franzosen Denker wie Goethe und Schiller, Kant, Hegel und Fichte nahe und gilt als Vorläuferin der vergleichenden Literaturwissenschaft.
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Guillaume-Henri Dufour: Der Rotkreuz-General
1787–1875

Man kennt ihn als ersten General des Bundesstaates und des Sonderbundskriegs; er war ein General, der jeder Armee zum Vorbild dienen könnte. Dufour drängte darauf, möglichst wenig Opfer zu verursachen. Nebenbei hat ihm die Schweiz die erste detaillierte topografische Karte ihrer Geschichte zu verdanken. Und vor allem: General Dufour war ein Mitgründer des IKRK – und dessen erster Präsident.
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Ulrich Ochsenbein: Der Bundesstaatsgründer
1811–1890

Wer die Sagenfiguren von 1291 wichtig nimmt, der muss auch die Gründer des modernen Bundesstaates von 1848 als Hauptfiguren unserer Vergangenheit rühmen. Allen voran: Ulrich Ochsenbein, Berner Liberaler und Präsident der Verfassungskommission von 1848. Nur kurz nach dem Bürgerkrieg trug er entscheidend dazu bei, die erste moderne Demokratie auf dem europäischen Kontinent zu schaffen.
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Henri Nestlé: Der Kinderernährer
1814–1890

Dass er den grössten Nahrungsmittelkonzern der Welt gründete, genügte an sich schon, um ihn hier aufzuführen. Vor allem aber entwickelte er sein «Kindermehl» mit dem ausdrücklichen Willen, Kinder zu retten – und so gelang es Henri Nestlé, einen enormen Beitrag zum Überleben Tausender Menschen in ganz Europa zu leisten.
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Alfred Escher: Der Grossindustrielle
1819–1882

Er war Politiker und Unternehmer, er schuf eine Bank wie die heutige Credit Suisse, er schuf Bahnunternehmen und den Gotthard-Durchstich, er schuf die ETH: Die Nachwirkungen dieses Zürchers sind bis heute zu spüren. Und diese Kombination von Polit-, Geschäfts- und Forscherdrang ist quasi ein Extrembild des Schweizerischen.
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Henry Dunant: Der Friedensfürst
1828–1910

Wenige Personen haben mehr getan gegen das Leiden. Die Menschheit verdankt Henri Dunant nicht nur die Gründung des Roten Kreuzes, sondern auch die Genfer Konvention, welche in Kriegen wenigstens einen gewissen Schutz schuf. Und als erster Friedensnobelpreisträger brachte er eine besondere Ehre ins Land.
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Henri Guisan: Der Reduit-General
1874–1960

Der letzte General der Schweiz war wohl auch der (vorerst?) letzte Mensch, dem fast das ganze Land vertraute. Für viele ist bis heute klar: Es war massgeblich Guisan, der die Schweiz aus dem Zweiten Weltkrieg herausgehalten hat. Einer älteren Generation gilt er als Retter der Schweiz – und vielen als Nationalheld.
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Albert Einstein: Der Physiker
1879–1955

Wenige Menschen haben das Denken und die Weltsicht der Menschheit so stark geprägt wie der berühmte Denker, Forscher, Physiker. Dass ein Wissenschaftler zur wichtigsten historischen Person der Schweiz gewählt würde, dürfte ohnehin passen. Denn in der Forschung liegt die wahre Kraft des Landes.
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Heidi: Die heile Welt
1880–?

Johanna Spyris Mädchen ist – nach Wilhelm Tell – die zweite helvetische Kunstfigur, die es zu weltweiter Berühmtheit schaffte. Und sie ist ebenfalls ein Geschöpf, das archetypisch das Land erfasst, wie es sein will: Heidi, das ist die Schweiz in ihrer menschlichen, sympathischen, heilen Form. Also kann man sie auch als würdiges historisches Aushängeschild des Landes sehen.
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Robert Grimm: Der Sozialreformer
1881–1958

In Erinnerung blieb der Sozialdemokrat als Hauptfigur des Landesstreiks von 1918, und das macht ihn wichtig genug: Der Generalstreik war ein entscheidender Wegweiser hin zu einer sozialstaatlicheren Schweiz. Als Antimilitarist wollte er die Arbeiterschaft im nationalen Wahn des Ersten Weltkriegs bewegen, die Regierungen in ihren Ländern zum Frieden zu zwingen. Später dann machte er als Reformer die Sozialdemokraten reif für den Weg in den Bundesrat.
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Carl Gustav Jung: Der Psychologe
1875–1961

Der Psychiater und Begründer der analytischen Psychologie hatte vor allem einen starken Einfluss in zahlreichen anderen Fächern – Anthropologie, Literatur, Philosophie und insbesondere auch in den Religionswissenschaften. Seine psychologischen Typen prägten die Alltagsvorstellungen unseres Inneren.
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Carl Lutz: Der Retter
1895–1975

Wer sonst kann von sich sagen, 62’000 Menschen das Leben gerettet zu haben? Der Schweizer Vizekonsul in Budapest verteilte als Leiter der Abteilung «Fremde Interessen» im Jahr 1944 massenweise Schutzpässe für verfolgte Juden. Rund die Hälfte der ungarischen Juden, die den Holocaust überlebten, verdankten dies jenen Papieren. Er wurde dreimal für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen – aber in Bundesbern wegen Kompetenzüberschreitung missachtet. Gibt es einen typischeren Schweizer Helden?
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Maurice Bavaud: Der Hitler-Attentäter
1916–1941

Wenige Menschen wagten einen Tyrannenmord: Der Waadtländer Maurice Bavaud versuchte im November 1938, Adolf Hitler in München zu erschiessen. Die klarsichtige Begründung: Hitler sei eine Gefahr für die Menschheit und für die Unabhängigkeit der Schweiz. Das Attentat scheiterte, Bavaud kam vor den «Volksgerichtshof» und wurde hingerichtet. Die Bundesbehörden unterstützten Bavaud überhaupt nicht.
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Albert Hofmann: Der Bewusstseins-Erweiterer
1906–2008

Es war ungeplant und unbewusst, aber die Entdeckung des Aargauer Chemikers Albert Hofmann hat das Denken ganzer Generationen in Europa und Amerika verfärbt. LSD beeinflusste die Gegenkultur der 1960er-Jahre und prägte zahllose Denker und Künstler.
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Nicolas G. Hayek: Der Tech-Revolutionär
1928–2010

In Erinnerung bleibt Nicolas G. Hayek als Vater der Swatch (was umstritten ist), als Gründer der Swatch Group und als Retter der Uhrenindustrie. Aber auch durch seine Idee des Smart – eines Hybrid- oder Öko-Autos – bewies er, dass er eine Figur im Stile moderner Silicon-Valley-Revolutionäre war.
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Lise Girardin: Die Pionierin
1921–2010

Man müsste viele Frauen gleichrangig würdigen dafür, dass sie wichtige Beiträge leisteten, um die Schweiz mit der Einführung des Frauenstimmrechts 1971 zu einer echten Demokratie zu machen. Stellvertretend stellen wir Lise Girardin ins Rampenlicht: Sie war die erste Frau in einer Exekutivregierung (nämlich im Staatsrat und als Stadtpräsidentin von Genf), sie war die erste Ständerätin der Schweiz – und sie war die erste Frau im Verwaltungsrat der damaligen Bankgesellschaft (heute UBS).
Wen würden Sie noch anführen (und warum)? Schreiben Sie das unten als Kommentar.
198 Kommentare zu «Gesucht: Die wichtigsten Figuren der Schweiz»
Johannes Calvin, der Genfer Reformator (1509-1564), ist neben Karl Marx der einflussreichste Intellektuelle, der die Welt nachhaltig geprägt hat. Die westlichen Demokratien der Neuzeit (Holland, England, USA) sind auf weite Strecken das Werk der Calvinisten. Auch der Geist des Kapitalismus, westliche Industrialisierung und Wohlstand sind ohne die Arbeitsmoral des Calvinismus undenkbar (Max Weber, Niall Ferguson). Der deutsche Kulturphilosoph Ernst Troeltsch hatte Recht, wenn er sagte, Erwählungsgewissheit sei die stärkste Triebkraft der Geschichte.
Es fehlt Burckhardt, Carl Jacob, gehört unbedingt dazu.
Sophie Taeuber-Arp und Marie Heim-Vögtlin fehlen
Man sollte Einstein, wie Hermann Hesse, bei gewaltigen Verdiensten nicht als Schweizer eingemeinden und beanspruchen. Tat des Hitlerattentäters blieb rein symbolisch ohne historische Wirkung, das Leben des katholischen Schülers aus Neuenburg bleibt bewegend. Typisch ist, dass man den am längsten eingesperrten politischen Gefangenen der Schweiz, genialen Alpenvermesser Micheli du Crest, Erwecker Rousseaus, vermass als Gefangener in der Aarburg die Berge, usw. dass man den nicht kennt, das beruhigt nachgerade. @Fred Müller hat nicht Unrecht, dass Linke etwas kurz kommen, etwa Robert Grimm, Generalstreikführer ohne Lenins kriminelle Energie und alternativer Historiker, machte auch Micheli du Crest aufmerksam. Und was ist mit der seligen Mystikerin Marguerite Bays u.a. bedeutenden Frauen?
Rousseau schlägt sie alle.
Der Tessiner Architekt Trezzini, seine Werke befnden sich vor allem in Russlnd.
Ignaz Paul Vital Troxler – der zu Unrecht wenig bekannte Arzt,Philosoph, Pädagoge und Politiker aus Beromünster. War er doch die treibende Kraft zur heutigen schweizerischen Verfassung, die er aus der amerikanischen bezog und gesellschaftsfähig machte, gegen allergrössten Wiederstand der damaligen Politklasse.
Alexandre Yersin, der Entdecker des Pest-Virus (Yersinia pestis)
Alberto Giacometti
So wie es ein Denkmal gibt für „den unbekannten Soldaten“, sollte auch
„der/die unbekannte Schweizer Bürger/-in“ hier vertreten sein, der/die sein/ihr Leben lang das Dasein bestritten hat, ohne aus dem Schatten zu treten, um sein/ihren Anteil am VOLKSWOHL beizusteuern!
… und, nicht vergessen ! – Gölä, mit bürgerlichem Namen Marco Pfeuti, eminenter politischer Vordenker der SVP !!!
Natürlich hat ein Gölä mehr spuren hinterlassen und die Schweiz mehr geprägt, als z.b.
Max Bircher-Benner
„Natürlich“ fehlt Tadeus Reichstein.
Die Gründungsväter: Werner Staufacher, Arnold von Melchtal und Walter Fürst
Nicola Hayek
General Guisan.
Nur er ist in allen Landesteilen auch heute noch bekannt. Er leistete Dienst in einer sehr schwierigen Zeit und gab der ganzen Bevölkerung Mut und Zuversicht obwohl er damals das Ende der 2. Weltkriegsgeschichte nicht kannte.
Der Schweiz ist der der Personenkult fremd!
Mit einer Ausnahme: „General H. Guisan“
Beim Trauerzug in Lausanne säumten 300’000 die Strassen.
Königin Bertha
Die die hochburgundische Friedenskönigin regierte im 10. Jahrhundert ein Gebiet, das der heutigen Romandie entspricht. Sie ging in als die „gute Königin Bertha“, die den Menschen das Spinnen beibrachte, in die Legende ein. Sie soll zeitweise im Königshof von Bümpliz gelebt haben. Im Kloster von Payerne wurde sie 961 bestattet.
Die folgenden 4 Namen gehören auf die Liste:
Gottfried Keller, Robert Walser (wurde er schon einmal genannt?), Jeanne Hersch und Paul Grüninger.
Roland Béguelin (1921-1993) – Vater des Kantons Jura
Albert Einstein? Wirklich? Das letztemal als ich nach Einstein recherchierte, wurde Er in Ulm geboren, war Deutscher und Amerikaner. hat zwar in der Schweiz geforscht und gelebt, es ist jedoch anmassend und falsch Ihn als Schweizer zu bzeichnen. Wenn schon Wissenschaftler, warum nicht die Picards, oder der Erfinder der Pascal programming Sprache? Es gaebe da noch so viele. Aber sicher nicht Einstein.
Einstein bekam 1901 den Schweizer Pass und hat ihn auch zeitlebens behalten, auch als er später (notgedrungen) in die USA emigrierte und ihm die Schweizer Wahlheimat nicht mehr soviel bedeutete.
Emilie Kempin-Spyri, die erste schweizer Juristin, gehört eindeutig auch auf die Liste! Sie kämpfte ihr Leben lang für die Rechte der Frauen, insbesonders das Recht zu studieren und das Recht Anwältin zu sein.
Dass es weniger Frauen hat, ist für mich verständlich, schliesslich hatten sie eigentlich erst ab dem 20. Jahrhundert die Gelegenheit, sich für unser Land zu profilieren. Hingegen bin ich schon etwas erstaunt, dass Gottlieb Duttweiler auf dieser Liste noch fehlt. Er würde sich heute im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, dass die Migros Produkte, die sie in der Schweiz produziert, und die sich nur in der Verpackung unterscheiden, im Ausland bis vier Mal billiger als in der Schweiz verkauft werden. Dabei hätte er solche Fehlentscheide niemals zugelassen. Wäre Dutti noch der Migros-Chef, gäbe es keinen Einkaufstorismus! Schliesslich fehlt auch Christoph Blocher, der unser Land bis heute von der EU fernhalten konnte. Man mag ihn nicht mögen, aber dieser Mann gehört auf diese Liste.
Die überwiegende Zahl der Frauen im Zweiten Weltkrieg – auch meine Grossmutter und Mutter – waren Heldinnen, die fast 6 Jahre an der inneren Heimatfront ihren Dienst leisteten. Weil das Frauenbild des aktuellen Mainstreams dafür keinen Sinn hat, geht diese Tatsache unter.
Jörg Jenatsch (rätoromanisch: Gieri Genatsch, * 1596 in Lohn oder im Oberengadin; † 24. Januar 1639 in Chur) war ein Bündner Pfarrer, Politiker und Freiheitskämpfer und galt in den Augen vieler Anhänger als der Retter Graubündens im Dreissigjährigen Krieg.
Was heisst denn hier „Figuren“? – Gemeint sind wohl für die Schweiz wichtige weibliche und männliche Persönlichkeiten gesucht.
Einige der wenigen bekannten Frauen wurden doch schon erwähnt:-)
Wie heisst oder hiess doch ein Stadtrundgang von Winterthur: „Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau!“ – Auch bei N. von Flühe, Zwingli usw. war es so. Bei den Frauen wird es schwieriger. Viele sind vergessen gegangen, waren stille Schafferinnen oder „nur“ für uns Frauen und die Kinder wichtig.
… eine anspruchsvolle Aufgabe, aus allen Bereichen alle zu berücksichtigen.
Das Söldnerwesen ist zwar ein unrühmliches Kapitel, hat das Gebiet der heutigen Schweiz aber stark geprägt. Es müsste also auch ein Vertreter dieser Solddienstunternehmer auf der Liste sein.
Felix Bieger
Der Enterpreneur in der Hotellerie in Asien. Ein Mann der die Schweizer Gastfreundschaft waehren seiner ganzen Karriere hochgehalten hat und 100erten von Jungen Gastronomen den Einstieg in Asien ermoeglicht hat. Eine Ikone.
Leonhard Euler
Wegen seiner Beiträge zur Analysis, zur Zahlentheorie und zu vielen weiteren Teilgebieten der Mathematik gilt er als einer der bedeutendsten Mathematiker.
Ohne ihn wären wir zum Mond gekommen.
Absolut!
Leonhard Euler gehört dazu.
der Clown Grock und den Kräuterpfarrer Künzle.
Die beiden Herren sind der Prototyp des aufrichtigen Schweizers. Mit dem Fiskus hatten Sie nichts am Hut.
Emilie Lieberherr, weil sie in einer Zeit, als die Schweiz jegliches Mitgefühl für und allen Respekt vor den sozial und psychisch Schwächsten in unserer Gesellschaft mit Menschlichkeit und sachlicher Realpolitik eine neue Drogenpolitik ermöglichte, die seit 20 Jahren auf der ganzen Welt als beispielhaft gilt und immer noch sehr erfolgreich ist.
Paul Grüninger, Polizeichef in St.Gallen (Hilfe an Juden im 2. Weltkrieg = Zivilcourage, verliert seinen Posten, erst sehr spät rehabilitiert)
Max Frisch, Schriftsteller (beeinflusst eine grosse Zahl von Europäern, auch Politiker, mit seinen scharfgeistigen Büchern, Theaterstücken, Kommentaren)
Napoleon Bonaparte (ohne seine Weitsicht und sein Durchsetzungsvermögen gäbe es die heutige Schweiz nicht)
Iselin, Isaak
getauft 7.3.1728 Basel,gestorben 15.7.1782 Basel, ref., von Basel.
Als lokale Verwirklichung helvet. Ideen rief er 1777 mit seinen Basler Freunden die erfolgreiche Gesellschaft zur Aufmunterung und Beförderung des Guten und Gemeinnützigen (heute Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige) ins Leben. I. versuchte seinen Zeitgenossen die Aufklärung als eine humane und vernünftige Weltanschauung in allg. fassbarer Art mitzuteilen.
Max Frisch
Architekt, Literat und intellektuelles Gewissen der Schweiz, Welterklärer, engagierte und couragierte Positionierungen zu aktuellen gesellschaftlichen Phänomenen.
Cuno Amiet
Post-Impressionist, Mitglied der Dresdener Künstlergruppe „Brücke“.
… dann auch den Hermann Hesse nicht vergessen.
Marie Goegg-Pouchoulin (erste Frauenrechtlerin der Schweiz und eine der wichtigsten Kämpferinnen für das Frauenstimmrecht. Ausserdem gründete sie die erste internationale Frauenorganisation!)
Il Maestro: King Roger
Hallo, der lebt aber noch ! Oder wissen Sie bereits mehr?
Aus der Wissenschaft: Conrad Gesner…, Albert Hofmann …, Rosmarie Honegger-Lehmann …
Werner Stauffacher & Walter Fürst & Arnold von Melchtal (Rütli)
Bundesrat Wahlen (Anbauschlacht)
Hermann Geiger (Gletscherpilot)
Ruedi Walter & Margrit Rainer (Volksschauspieler)
Hans Erni (Kunstmaler)
Emil (Cabaretist)
Familie Knie (Zirkus)
Mario Botta (Architekt)
Eugen Huber, der Verfasser des ZGB. Kein anderer Schweizer hatte wohl Einfluss auf so viele Leben.
Bingo!
Allerdings frönte er im OR noch altfeudal dem „Dienstherrn“ und dem „Dienstboten“ statt Augenhöhe von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Und statt der Gütertrennung als ordentlichen Ehestand bastelte er die – später vom Bundesgericht eigenmächtig bis zur Unerträglichkeit ausgeuferte – (Ex-)Sippenhaftung des Mannes. Atatürk, der das ZGB fast 1:1 für die (wirklich) saekularisierte Türkei abkupferte, war da mit der Gütertrennung als ordentlichem gesetzlichem Güterstand viel moderner und schlauer….
Spannend, wie Tell immer als Mythos beschrieben wird, obwohl inzwischen etwas mehr bekannt ist. Ich habe mich als Historiker ebenfalls mit dem Thema auseinandergesetzt und auch die werten Kollegen sind teils noch mit veralteter Literatur unterwegs. Bereits vor 30 Jahren hat Arnold Claudio Schärer in einem umfassenden Buch mit direkten Quellen belegen können, dass es den Tell wie wir ihn kennen (bzw. etwa 70-80% der Figur) tatsächlich gab. Das Problem in der frühen Forschung war aber, dass man nach dem Namen „Tell“ suchte, allerdings hiess er wilhelm Gorkeit (=Armbrustmacher). Allen die mehr wissen wollen, empfehle ich das Buch „Und es gab Tell doch: Neue Forschungsergebnisse zur Gründungsgeschichte der Eidgenossenschaft 1986“ von Arnold Claudio Schärer
Natürlich gab es Tell.. Solche Typen findet man heute noch in der Innerschweiz. Sie lassen sich von niemandem auf die Kappe scheissen. Telll hatte wahrscheinlich auch keine Armbrust, denn mit einer Armbrust verschiesst man Bolzen u.nd keine Pfeile. Das Weisse Buch von Sarnen scheibt jedoch eindeutig „pfyl“.
Johannes Traber, Gründer der genossenschaftlichen Raiffeisen Bewegung in der Schweiz (1899, Darlehenskasse in Bichelsee/TG gegründet). Das genossenschaftliche Prinzip (Hilfe zu Selbsthilfe), mit demokratischer Mitwirkung (jeder hat eine Stimme) , mehrdimensionalem, nachhaltigem Nutzen und lokaler Verankerung (Subsidiarität) ist zeitgerecht wie eh und je.
Hans von Reinhard
Ohne die Delegation zur Restauration gäbe es die Schweiz gar nicht.
Clown Dimitri (1935-2016)
Erstaunlich, dass Borromini, Hodler und Giacometti fehlen.
@ Peter Widmer: Allerdings ! Sie haben recht, Peter Widmer ! Alle drei, Borromini, Hodler und Giacometti gehören auf die Liste ! Unbedingt !
In allerallererster Linie natuerlich dem Staufferkaiser Friedrich dem Zweiten, welcher den Waldstaetten 1231 fuer ihre tatkraeftige Mithilfe bei der Zerstoerung Mailands und anderer lombardischer Staedte die Reichsfreiheit verlieh.
Anna Seiler nicht vergessen!
Stefano Franscini, der die ETH gegründet und die Grundlagen für das BfS gelegt hat.
Duttweiler
Iris von Roten gehört auf die Liste. Sie hat mit ihrem umfassenden Buch „Frauen im Laufgitter“ unzähligen Frauen verschiedener Generationen den Blick auf ihre Lebenssituation geschärft.
Niklaus Meienberg
Jean-Luc Godard
Jung gehoert nicht auf die Liste: Nazi-Sympathisant
Und dann bitte sollte man bitte alle Marxisten und deren Symphatisanten auch noch streichen ….
Verwechseln Sie Jung nicht mit Heidegger? Von wegen Nazi.
Ich habe zu wenig über alle diese Persönlichkeiten gelesen, als dass ich eine
Wertung abgeben könnte.
Wenn ich die vorgeschlagene Liste durchgehe fehlt mir.
Albert Bitzius alias Jeremias Gotthelf
Er hat es immerhin in die Weltliteratur gebracht.
Napoleon,ohne Ihn gäbs die Schweiz nicht.
Wessels, ohne ihn gäbe es Basel nicht …
Und mit ihm, nicht mehr lange.
Ich vermisse hier Jost Bürgi,Uhrmacher,Mathematiker „Logarithmentafel“,Astronom und Instrumenteerfinder „Planetuhr“.
Das Problem an einer solchen Liste liegt darin, dass weniger die Wichtigkeit der Person entscheidend ist, sondern die Priorisierung des Berichs, in welchem diese Person tätig war. Was ist nun wichtiger, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft oder Kunst? Wie soll man einen Bruder Klaus mit einem Albert Einstein vergleichen? Ein Ding der Unmöglichkeit. Wer mir persönlich aber noch auf der Liste fehlt, ist Hermann Hesse und Wolfgang Pauli, die wie Einstein das Schweizer Bürgerrecht erhalten haben.
Es ist nun mal die Politik und die SMM, die ein System und das Mass der Sicherheit, Gleichheit und Freiheit der Buerger darin praegt. Sei es zum (aufklaererisch) Guten oder (neofeudal) Boesen. Ohne die Verdienste der zum Teil hoechstkaraetigen Experten (von Aerzten ueber Anwaelte bis zu Kuenstlern) kleinschreiben zu wollen, sind diese doch – wie der „kleine“ Buerger nur Profiteure oder Opfer des herrschenden Systems. Fuer die Schweiz am Wichtigsten sind somit die Persoenlichkeiten, welche die Unabhaengigkeit, Sicherheit und Neutralitaet des Landes und die Sicherheit, Gleichheit und Freiheit der Buerger national und international foerdern konnten….
Nicht zu vergessen sind die bedeutenden Köpfe (die beide auch bereits auf Banknoten abgebildet wurden) der Universalgelehrten Albrecht von Haller und Horace-Bénédict de Saussure…
Kann mich mit der Liste identifizieren, aber die bildenden Künste sind vergessen gegangen, m.E.. gehört Duerrenmatt, Gotthelf, evtl. Frisch und Keller sowie Hodler, Anker, Segantini, Giacometti und einige andere ebenfalls auf diese Liste, ihr Beitrag zum Sebstverständnis und zum Bild der Schweiz sollte nicht unterschätzt werden und ist bedeutender als z.B der einer Mme de Stael oder eines J.J. Rousseau…
Willy Bretscher, während 30 Jahren Chefredaktor der „NZZ“, hat während des Zweiten Weltkrieges unerschrocken und standhaft gegen das Nazi-Regime in Deutschland angeschrieben und sich vehement gegen jede Form der Anpassung an die „neuen Verhältnisse“ gewandt.
William Wyler, 15-facher Oskarpreisträger
Louis-Joseph Chevrolet, heute ist sein Name weltbekannt, Erfinder unter anderem des Überrollbügels beim Auto
Jean Louis Rodolphe Agassiz, Eiszeitforscher
Othmar Hermann Ammann, Ingenieur
Fritz Zwicky, Astrophysiker und Entdecker der Dunklen Materie
Piccard Familie
Es fehlt definitiv noch H.R. Giger als international einflussreichster Schweizer Künstler mindestens des 20. Jahrhunderts.
Korrektur: Fritz Leutwiler lebte von 1924 bis 1998.
Fritz Leutwiler (1924 – 1986) hat als Mitglied und danach Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank mit seiner stabilitätsorientierten Geldpolitik den Wirtschaftsstandort Schweiz im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts mit an die Weltspitze gebracht. Was insbesondere im Ausland bemerkt und auch gewürdigt wurde.
10 Punkte: Henri Dunant
8 Punkte: Robert Grimm
6 Punkte: General Guisan
5 Punkte: Ulrich Ochsenbein
4 Punkte: Rousseau
3 Punkte: Wettstein
2 Punkte: Ritschard
1 Punkt: Klaus
„Der Beamte hat die Gesetze nicht gegen, sondern fuer den Buerger durchzusetzen!“ (Ritschard)
Roger Federer
Der beste Botschafter für die Schweiz und der Mozart des Tennis
Die ganzen Ausländer in der Schweiz
Othmar Hermann Ammann (1879-1965), Bauingenieur, Pionier des Hängebrückenbaus (Verrazano-Narrows Bridge in New York)
Niklaus Riggenbach, Erbauer Zahnradbahn!!!
Christoph Blocher. Ohne ihn wären wir heute eine Knechte-Staat der EU.
Genau! Vielleicht funktioniert das wie bei Carl Lutz 1895–1975. Die nächste Generation wird CB wohl eher zu schätzen wissen.
Wusst ichs doch, irgendeiner wird den Mann, dem Demokratie ein Dorn im Aug ist, aufbringen. Nun brauchen wir nur noch die heutigen drei Popanze von der Volchspartei und dann wird alles gut.
Bingo!
Es bleibt das Verdienst Blochers, die Schweiz vor dem EWR-Kolonialvertrag (als Trainingslager fuer den ruinoesen EU-Beitritt; danke fuer die Warnung, Ogi) gerettet zu haben. Gegen die Fake-News der grossen Mehrheit der Politik und SMM ueber den angeblichen Ruin der Schweiz bei dessen Ablehnung. Auch wenn er nachher – wie sein Gesinnungsgenosse Trump – seine politische Macht bis zu seiner Absetzung fuer Partikularinteressen statt der gemeinsamen Wohlfahrt von Buerger, Volk, und Vaterland aufs Uebelste missbraucht hat Staatsmaenner sind nach ihren herausragenden Verdiensten zu beurteilen, und nicht nach ihren Schwaechen im Amt oder gar im privaten oder intimen Bereich…..
Rückblick zuerst: War es 2009 oder 2010, da gab es ebenfalls so ein Artikel, es waren teils die gleihen Köpfe, teils andere, heutige fehlten. Anstatt Hayek wäre mir der Bündner Jenatsch noch fast wichtiger für die physikalische Schweiz, befreite er doch fast ein Drittel der Alpen. Oder die Buchdrucker, weil ohne die wo wären da Calvin und Zwingli geblieben? Die Drucker sollte man nicht unterschätzen. Ich denke die Schweiz, das Land der Bauern und Spiessgesellen brachte tatsächlich eine Reihe von grossen Leuten hervor, oder zog Ausländer an, die etwas bewegten und uns halfen. Genau so zog es einst Hiesige in die Ferne wo sie grosse Geschichte schrieben oder sonst etwas bewegten, was hier aber nicht gefragt ist, ich möchte die aber nicht vergessen sehen.
Bestseller auf dem Plattenteller oder was das? Es ist unbestritten, dass einzelne Menschen…und Sagenfiguren wie Wilhelm Tell u.a. mehr oder weniger Einfluss (in welchem Bereich?) auf den Gang der Geschichte hatten und haben.
Passender wäre das Format „Wichtige Menschen und Figuren“. Und zwar egal ob Schweizer oder nicht: Napoleon war zwar nicht Schweizer, hatte aber grössten Einfluss auf die Schweiz.
Annemarie Imhof-Piquet,ebenfalls Flüchtlingshelferin und auch Max Dätwyler, Friedensaktivist
Tja, sorry, nochmal ich: Carl Gustav Jung scheint mir doch eher überschätzt. Weder konzeptionell noch therapeutisch hat er 70 Jahre nach seinem Tod grosse Spuren hinterlassen. Hingegen gehört aus dem selben Bereich Jean Piaget zu den ultimativen Grössen. Er war nicht (Freud) Schüler, sondern Erfinder einer Forschungsmethode. Er hat erstmals seriös und ziemlich genial einen Gegenstand untersucht, der uns alle betrifft: Unsere eigene geistige Entwicklung. Damit hat er auch wesentliche Beiträge zur Erkenntnistheorie geleistet. Piaget war ein wirklich grosser Pionier. Aber er ist natürlich viel weniger publikumswirksam als das verbale Getöse von Jung.
Unbedingt dazu gehören: Marthe Gosteli, Sophie Täuber-Arp und die Flüchtlingsmutter Gertrud Kurz (siehe Wikipedia)
Also, ist jetzt vielleicht ein bisschen platt, aber Roger Federer hat wohl als Kandidat auch seinen Platz. Wahrscheinlich ist er ja der weltbekannteste Schweizer und vertritt gleichzeitig ein ganze Reihe wirklich würdigenswerter Schweizer Tugenden (die verloren zu gehen drohen). Ich denke mal, es wird in den nächsten 300 Jahren keine Schweizerin/Schweizer mit diesem Bekanntheitsgrad und diesem internationalen Leistungsausweis in einem weltweiten Wettbewerb mehr geben.
Absolut richtig!
Adrian von Bubenberg fehlt noch.
Aus pietäsgründen kann ich nicht meinen Namen drunter stellen obwohl ein anderer gemeint ist…
Sofort habe ich geschaut, ob Karl Lutz darunter ist. Gut, dass Sie an ihn gedacht haben. Zivilcourage sollte als Kriterium zu alleroberst stehen!
produktive leute pflegen ihren eigenen mythos. alles andere ist konsum, identitätsersatz für die schwachen. der staat ist für infrastruktur zuständig, nichts weiter.
Pierre Favre und Irene Schweizer gehören zwingend dazu. Sie haben zusammen den europäischen Freejazz miterschaffen. Pierre Favre hat das Schlagzeug zum Soloinstrument gemacht
Total befremdend Herr Hayek hier zu finden. Mit der Uhrentechnologie Entwicklung hatte er gar nichts am Hut, er war einfach der Verkäufer. Bei Erfindungen sollte man genau hinschauen, wem man sie zu verdanken hat.
Urs Lüthi….art is the better life.
Gottlieb Duttweiler, als Verkörperung des sozialen Kapitals, des Sozialismus schweizerischer Prägung von den 1930er Jahren bis 1989. (Schweizer Sozialismus: Starke Staatsbetriebe für Service public, starke Genossenschaften in allen Lebensbereichen, welche die kapitalistischen Betriebe im Zaum und anständig halten).
Und natürlich der Elefant im Raum:
Christoph Blocher (prägt die Politlandschaft und die Haltung der Schweiz zur Welt der letzten 30 Jahre massgeblich), hier klar wichtig im Sinne von einflussreich, nicht vorbildhaft.
Calvin ?, der Möder vonMichel Servet ?
Na bravo…
Calvin war mir nie sympathisch.Ein Fanatiker ohne geringste Empathie für seine Mitmenschen.Zeitweise habe ich in gar mit Ruholla Musawi Chomeini auf die gleiche Stufe gesetzt.
Da kennen Sie Calvin leider nur durch ein paar Schlagworte. Würden Sie sagen: ich hasse Calvins flache Kirchenhierarchie, sein Bemühen um konfessionellen Ausgleich, den Trost und die Kraft seines Evangeliums, sein unbedingter Arbeits- und Leistungswille – wohlan, dann träfen Sie ins Schwarze. Hier liegt auch der Grund, weshalb Calvin heute nicht mehr trendy ist, Leistung ist verpönt, wir verprassen lieber das Erbe von gestern. Der Calvinismus machte den Westen zum Vorort der Welt (Max Weber, Niall Ferguson), die Lustkultur unserer Zeit aber verscherbelt dieses Kapital, Europa wird zum Spielball der Mächte. Voilà.
teile Ihre Meinung… Und Calvin war noch nicht einmal Schweizer… und derart Freud- und lieblos, dass man ihn kaum zum Vorbild nehmen kann
mit fehlen all die vielen Frauen, die meist im Hintergrund und leider oft schon vergessen, die Schweiz in ihrer heutigen Form mitgeprägt haben und immer noch mitprägen.
sh. starke Schweizer Frauen, Limmat Verlag
sh. Wegbereiterinnen der modernen Schweiz, NZZ libro
spontan kommen mir in den Sinn: Carla del Ponte, Ruth Dreyfuss, Marthe Gosteli, Vreni Schneider, Sophie Täuber Arp, Julia Onken, Laure Wyss, Eva Äppli, Pippilotti Rist, Emilie Lieberherr
Unterstütze ich voll und ganz.
Emilie Lieberherr hat 1969 den Frauenmarsch nach Nern organisiert, wo mit Trillerpfeifen auf den Bundesrat gepfiffen wurde. Denn, wie Emilie erklärte: Frauerächt sind Mänscherächt.
Ohne diesen Protestmarsch wäre vielleicht 1971 das Frauenstimmrecht nicht eingeführt worden.
Jetzt ist mir klar: Frauen haben praktisch keine Wichtigkeit in der Schweiz. Wiedermal was gelernt vom Tagi.
Wer in der heutigen Zeit so eine männerlastige Auswahl präsentieren kann, der hat Mut. Oder schlichtweg einen begrenzten Horizont.
Iris von Roten, Annemarie Schwarzenbach, Anna Göldi, Emilie Lieberherr, Anita Fetz, Ruth Dreifuss, Marthe Gosteli, Gigi Oeri, Marie Heim-Vögtlin, Sylvia Caduff.
Ich weiss, ich betreibe helvetische Blasphemie. Aber J.J. Rousseau war nie Schweizer, da Genf erst 40 Jahre nach seinem Tod der Eidgenossenschaft beitrat. Mir fehlen dafür Schweizer Künstler wie Ferdinand Hodler, Alberto Giacometti oder Le Corbusier. Oder ein Historiker wie Rudolf von Salis, der das Weltbild im 2. WK objektiv offen hielt und damit Teil des Selbstbewusstseins der Schweizer Bevölkerung und der geistigen Landesverteidigung war. Und Frauen fehlen in allen Genres. Z.B Jeanne Hersch, Philosophin, Schriftstellerin, Pädagogin und Menschenrechtlerin. Alleine für den Kampf ums Frauenstimmrecht müsste man ein halbes Dutzend Frauen aufzählen.
Ja, der Titel/Untertitel ist etwas verwirrend.
Geht es jetzt um die „wichtigsten Figuren der Schweiz“ (also welche Personen hatten gewichtigen Einfluss auf die Schweiz) oder geht es um die „wichtigsten Schweizer Figuren“ (also Schweizer die Schweiz/Welt prägten)?!
Der Fakt, dass die Hälfte der genannten Figuren nicht in der Schweiz (aka Bundesstaat 1848) gelebt haben oder gar geboren wurden, muss hier übersehen werden.
Herzog & de Meuron und le Corbusier habe ich noch vergessen
Jacques Herzog und Pierre de Meuron sind ja gleich zwei „Figuren“ im Doppelpack … aber klar: Diese sind es vielleicht, mit denen wir derzeit am ehesten im Ausland für die Schweiz Werbung machen können. – Vor einiger Zeit unterhielt ich mich mit einer Griechin; wir versuchten uns zu erinnern, wo die Olympischen Sommerspiele nach 2000 stattfanden und kamen zunächst einfach nicht auf Beijing 2008. Bis mir das „Birds Nest“ einfiel und ich voll Stolz auf deren Schweizer Architekten hinwies…
Es fehlen noch Mani Matter, Polo Hofer, Alberto Giacchometti, Friedrich Dürrenmatt, Jean Tinguely, Niki de Saint Phalle, Paul Klee, Jeremias Gotthelf, Ferdinand Hodler, Max Frisch, Gottfrie Keller, H.R. Giger
Warum ist hier Paul Klee aufgeführt?
Welche herausragende Bedeutung hat er denn für die Schweiz, die andere nicht haben, zumal er meines Wissens der einzige der Liste ist, der kein Schweizer war.
Adolf Ogi gehört dazu. Er war von 1987 bis 2000 Mitglied der Schweizer Regierung, des Bundesrats. Von 2001 bis 2007 war er Sonderberater für Sport im Dienste von Entwicklung und Frieden im Auftrag der UNO. Hat gegen viele Widerstände das Jahrhundertprojekt der Neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) beim Volk durchgebracht. Ein für die Schweiz extrem wichtiges Projekt um die Verlagerung der Güter auf die Bahn wesentlich zu fördern und den Verkehr im allgemeinen zugunsten des Umweltschutzes in den Alpen zu kanalisieren .
Beat Richner
Nichts gegen Richner, aber da gäbe es noch andere bedeutsame Namen die die Medizinalwelt mehr geprägt haben und auf der Liste fehlen. Ich denke zB da an Namen wie Kocher, De Quervain, Fanconi oder Roux um nur ein paar Beispiele zu erwähnen.
18 Millionen Kinder behandelt; 1 Million Kinder stationär aufgenommen; wie viele Hunderttausende von Kindern hat Beat Richner durch sein Wirken vor dem sicheren Tod bewahrt? Wie viel unermessliches Leid deren Eltern erspart?
Wer von all den bedeutenden Menschen der Schweiz hat so vielen anderen Menschen direkt und konkret geholfen?
Nochmals, die Verdienste Richners sind unbestritten, und meinetwegen kann man in gerne auf die Liste setzen. Auch wenn er selbstredend die Millionen Kinder nicht eigenhändig gerettet hat wie Sie das darstellen. Aber er war Stein des Anstosses, Initiant und öffentliches Gesicht.
Mir ging es darum, aufzuzeigen, dass es medizinisch noch teils bedeutsamere Persönlichkeiten gab, die weniger bekannt sind.
Michel Mayor. Der Mann hat den ersten extrasolaren Planeten entdeckt! Eine Jahrtausend-Entdeckung.
Wenn schon Astronomie, dann Fritz Zwicky. Er war der Forschung um Jahrzehnte voraus und hat schon 1933 rechnerisch die Dunkle Materie nachgewiesen. Klar, irgendwie ein „erbeuteter“ Schweizer, aber das trifft für Einstein und Hayek auch zu.
Ein weiterer unbesungener schweizer Held [tm] ist auch Jean Amédée Hoerni; ohne seinen Planarprozess gäbe es keine integrierte Schaltungen und damit auch kein Gerät, mit dem man diesen Text lesen kann.
Zwicky, ein „erbeuteter“ Schweizer? Aber Zwicky ist doch ein waschechtes Glarner Geschlecht?
Zwicky war auch der Erfinder der sogenannten Morphologie.Was mir aber vor allem von Zwicky in Erinnerung geblieben ist,ist die „Hosenträgergeschichte“.Er habe bei ihm beschäftigte Wissenschaftler und Ingenieure aufgefordert ihre Jacken „Tschöpe“ auszuziehen,wer keine Hosenträger an hatte,habe er alle entlassen,weil sie keine Leute gebrauchen können,welche dauernd „allpot“ ihre Hosen heraufziehen müssen.Dies berichtete Rösli Streiff Skirennfahrerin mit zwei olympischen Goldmedaillen 1932 welche mit Zwicky befreundet war.
Nicht das Heidi sondern Johanna Spyri sollte auf die Liste, als wohlverdiente Autorin. Ceasar Ritz als König der Hoteliers, Zwinggli der Kirchenreformator und Sepp Blatter als Beispiel für Raffgier….
Warum sollte Corbousier umstritten sein? Hätte er sich Linken statt Rechten angedient, würde man ihn über den Klee loben.
Ich vermisse irgendwie Gottlieb Duttweiler, der Gründer der Migros. Die heutige Migros hat zwar nicht mehr viel mit dem gemein, was einst sein Gedanke war, aber trotzdem fehlt er. Auch der Nobelpreisträger, der einst das Elektronenrastermikroskop erfunden hat fehlt. Ich empfehle allen interessierten einmal zu recherchieren: Pioniere der Schweizer Wirtschaft, http://www.pioniere.ch. Zudem ist ein Blick in das Historische Lexikon der Schweiz, http://www.hls.ch, nicht zu unterschätzen.
Es gibt sehr viele wichtige Persönlichkeiten, welche ihren Beitrag zur heutigen Schweiz geleistet haben.
Johanna Spyri (12. Juni 1827 Hirzel) Schriftstellerin (statt Heidi !!)
Trudi Schoop (9. Okt. 1903 Zürich) Tänzerin, Tanztherapeutin, Kabarettistin. Pionierinnen der Tanz- und Bewegungstherapie die bis ins hohe Alter mit psychotischen Menschen arbeitete.
Isabelle Eberhardt (17. Februar 1877 Genf) Afrikareisende u Reiseschriftstellerin, die in den Kleidern eines arabischen Schriftgelehrten durch die Wüste Nordafrikas reiste
Anna Göldi (24. Okt. 1734-1782). Schweizer Magd und die letzte Frau in Europa, die offiziell wegen Hexerei angeklagt, verurteil und verbrannt wurde.
Sophie Taeuber-Arp (19. Januar 1889 Davos). Malerin, Bildhauerin, Innenarchitektin, Tänzerin Schlüsselfigur der konkreten sowie Pionierin der abstrakten Kunst – und bereits auf der CHF 50-Note verehwigt.
Aline Boccardo (*20. Februar 1920 – t1. Oktober 2015) Friedensaktivistin, Sprachdidaktin, Autorin, Gründerin ‚Frauen für den Frieden‘ Schweiz im Januar 1977 in Luzern. Sie wollte selber nicht als Feministin bezeichnet werden, lebte ihn jedoch vorbildlich vor.
Alle gelisteten ok. Brauche nachdenkzeit, bis mir andere einfallen.prima Vista kommt die Linke zu kurz. Fällt mir zuerst Max Arnold ein, der antifaschist und legendäre langjährige VPOD Präsident. Konrad Farner, der verleumdete, verfolgte aufrechte Kommunist. Evtl auch BR HAnspeter Tschudi, der endlich die AHV DURCHSETZTE. Walter Bringolf, der legendäre Arbeiterführer aus Schaffhausen, der nicht BR WERDEN DURFTE, weil zu links. Einige aus dem PdA Umfeld, spanienkämpfer, die jahrzehntelang auf ihre Rehabilitation warten mussten. Hab ein paar in den 70ern noch persönlich kennen lernen dürfen. Versank in Ehrfurcht . Aber das sind nur Brainstorming mässig erste Ideen. Frauenrechtlerinnen gibt’s bestimmt auch noch!!!
Gemach, das sollte auch kein sozialistisches Namedroppping sondern eine Liste der historisch bedeutsamsten Schweizerinnen und Schweizer sein.
Wenn Sie einen Namen erwähnen, sollten Sie das zumindest überparteilich und nicht nur persönlich begründen können.
Ruth Dreyfuss und Emilie Lieberherr gehören unbedingt auf diese Liste – in einigen Jahrzehnten werden sie in den Geschichtsbüchern unter den Vorreiterinnen stehen, die das Ende der weltweiten Drogenkriege einläuteten. Und natürlich Menschen wie Max Dätwyler und Bruno Manser, die ohne eigene politische oder monetäre Macht Menschen und Meinungen veränderten. Es ist leicht, Grosses zu bewirken, wenn man über das Vermögen eines Escher, Hayek oder Blocher verfügt. Da ist dann bald nicht mehr klar: Ist da ein grosser Mensch, oder bloss das grosse Geld?
Herr Pöhner hätte sich durchaus ein paar kritische Gedanken machen können, statt die üblichen männlichen Verdächtigen wiederzukauen und mit Heidi (Ha! Nicht mal eine reale Quotenfrau… Wo bleiben Helvetia und Betty Bossi?) aufzulockern.
Betty Bossy ist eine erfundene,fiktive Köchin,erfunden von der Werbetexterin Emmi Creola-Maag für UNILEVER.(Wikipedia).Heute wird der Name von COOP vermarktet.
Stimmt, & wie ist das mit Heidi?
Sie haben recht, Herr Ballmer. Ich bin sehr enttäuscht von Pöhner.
Sophie Taeuber-Arp!!
Ganz klar und zuoberst: Jean Ziegler!!
Dann aber auch Peach Weber….
Das Zürcher Ärzte-Ehepaar Fritz und Paulette Brupbacher. Man bracht ihre politische Einstellung nicht kritiklos zu bewundern – umso mehr ihre menschliche Anteilnahme. Sie haben nicht nur geredet und Bücher geschrieben, sondern etwas getan für die Mitmenschen.
Dorothee Wyss
heiratet 1446 Niklaus von Flüe und ist in der Folge nicht nur für die nachfolgenden 10 Kinder verantwortlich, sondern ohne ihr JA zum Mann als Einsiedler fern der Familie, als Mystiker und erfolgreicher Betater der eidgenössischen Orte, wäre die ohne Zweifel wichtige Wirksamkeit seiner Person nie möglich gewesen. Ihr gebührt also ein wichtiger Platz im Ranking um die „besten“ SchweizerInnen.
Sehr gut. Ganz genau. Zehn Kinder allein grosszuziehen ist ohnehin schon die grössere Leistung als als Einsiedler nur sich selbst zu frönen.
…und wo ist Vreni Schneider in dieser Liste? Die mit ihren unwiederstehlichen Skifahrten und Siegen das Ländli in kolektiven Verzückungstaumel gestürzt hat….
…und wo Alfred Rasser? der mit riesengrossem Herzen und seiner unnachahmlichen tollpatschigschlitzohrigen Art wirklich alle zum Tränenlachen gebracht hat…..
…und wo isch der Emil, der die Schweizer(Mentalität) erstmalig einem breiten Publikum zugänglich gemacht hat….
Wie wichtig muss eine(r) sein, um als wichtig zu gelten? hm….Jeder ist an dem Platz der Geschichte, wo er das tut, was getan werden muss…aber wenn es eine Abfolge von Ereignissen ist, die ineinander verwoben ist, wer soll da noch der/die Wichtigste sein….ich kann keine(n) mehr erkennen.
Ich vermisse Leonhard Euler – einer der bedeutensten Mathematiker überhaupt.
@Daniel: Dann müsste doch auch Bernoulli aufgeführt werden, oder war der kein Schweizer?
@Martin
Stimmt, zumindest einen (der Bernoullis) hätte man auch erwähnen können.
Jost Bürgi!
Leonhard Euler hat die zur ’schönsten Formel der Mathematik‘ gewählte Beziehung
exp(i*pi)+1=0
erfunden. Das gehört gewürdigt.
Auf jeden Fall Meret Oppenheim und Ruth Dreifuss gehören dazu. Statt des „Heiligen“ Klaus von der Flüe schlage ich seine Frau vor, die er mit 10 Kindern stehen liess, um „heilig“ zu werden.
Das habe ich auch immer gedacht. Vor der Verantwortung abhauen und dafür gelobt werden.
Und des gibt immer noch genügend Männer, die das als Leistung feiern wollen. Gibt es eigentlich ein Projekt, das sich um eine geschlechtsneutrale Schweizer Geschichtsschreibung bemüht?
Habe ich die falsche Brille auf, oder sehe ich richtig, dass da, mit Ausnahme der Alibi-Politikerin Lise Girardin keine Frauen auf der Liste sind? Heidi als einzige Vertreterin in 1500 Jahren Schweizer Geschichte??? Ach nein, da ist ja noch die Intrigantin Mme de Staël…
Es gibt da z.B. Elisabeth von Wetzikon, Äbtissin am Fraumünster, „mächtigste Frau der damaligen Zeit auf dem Gebiet der heutigen Schweiz“ (Wikipedia) – heute weitgehend vergessen: warum wohl (sollten sich Verfasser solcher Listen vielleicht fragen)? Wenn schon Tell, warum nicht die Stauffacherin? Sophie Taeuber wird zwar im Artikel erwähnt, auf die Liste hat sie es nicht geschafft. Was ist mit Marie Heim-Vögtlin, der ersten Schweizer Ärztin? Iris von Roten? Statt Heidi hätte man ja auch Joh.Spyri nennen können
Definitiv falsche Brille.
Marthe Gosteli, die grosse Kämpferin für das Frauenstimmrecht und Schafferin des Gosteli Archivs, welches sich der Geschichte der Schweizer Frauen verschrieben hat. Frau Gostelis „Arbeitsgemeinschaft der Schweizerischen Frauenverbände für die politischen Rechte der Frau“ war in diesem Kampf federführend und massgeblich für den Erfolg verantwortlich.
Philipp Etter, Vater der geistigen Landesverteidigung und Bundesrat mit grosser Strahlkraft.
Christoph Blocher, ob man ihn mag oder nicht, er ist eine herausragende politische Persönlichkeit (EWR). Kein Schweizer Politiker ist mehr in den Köpfen meiner Generation verankert.
Keine Schweiz ohne Blocher. Habe mir schon gedacht, dass ich davon nicht verschont werde.
Paul Ernst Grüninger rettete anfangs 2WK als leitender Grenzbeamter mehrere hundert Flüchtlinge vor der nationalsozialistischen Verfolgung und Vernichtung, indem er ihnen durch Vordatierung der Einreisevisa und Fälschung anderer Dokumente die Einreise in die Schweiz ermöglichte. Durch sein selbstloses Handeln riskierte er suf Lebzeit seine Anstellung, Pension und sein Ansehen….Ein Held und Vorbild für die Menschlichkeit.
Das habe ich auch immer gedacht. Vor der Verantwortung abhauen und dafür gelobt werden.
Jede Kämpferin für Frauen- und Kinderrechte der letzten 150 Jahre hat meines Erachtens Wichtigeres geleistet als all die aufgezählten Herren, deren Macht Gottgegeben war – ausgenommen Napoleon. Lieber Herr Pöhner, bitte bemühen Sie sich auch um die Geschichte der anderen Hälfte der Bevölkerung. Als Historiker sollten Sie dazu in der Lage sein.
Ich teile Ihre Meinung, Mina Peter! Hinter jedem starken Mann steht eine ebenso starke Frau, welche ihm den Rücken frei gehalten hat, um Grossartiges überhaupt leisten zu können! Diese Tatsache geht gerne vergessen und findet bis dato kaum Beachtung in Geschichtsbüchern.
Trudi Gerster – ihre Märchenerzählungen haben Generationen von Kindern für ihr ganzes Leben geprägt. Sie war somit eine der einflussreichsten Personen in der Schweiz.
Wie kann man nur eine Märlitante mit einem General Guisan od Calvin gleichstellen?
Meine Erklärung, wie das geht, steht in meinem Kommentar.
Zwei Zeilen zu lesen ist aber für viele schon zu anstrengend.
Ausserdem; General Guisan war zwar keine Märlitante aber ein Märlionkel, nur werden seine Märli heute noch von vielen Erwachsenen geglaubt.
Calvin war ein pathologischer Massenmörder, der nicht nur Servet auf dem Gewissen hatte.
Eine gute Wahl, Herr Eugster.
Ich würde auch Guglielmo Canevascini benennen.
Mit seiner gerechten, aber oft gesetzwidrigen Haltung (was die Geschichtsschreibung manchmal nicht erwähnt) gegen den Faschismus galt er als echter Stachel im Fleisch der profaschistischen Schweizer Politiker. Er wollte Salvemini sprechen lassen und half entscheidend dem Helden Bassanesi im seinem Flug über Mailand. Der ewige Regierungsrat (37 Jahre), gründete die antifaschistische Gruppe Liberi e Svizzeri und die Radio Monte Ceneri und war für den Antifaschismus eine zentrale Figur. Die Geschichte gab Canevascini recht. (http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D3499.php)
Ist das wirklich wahr? Wir schreiben das Jahr 2017 und die Schweizer Geschichte wird immer noch (fast) ausschliesslich als Männergeschichte geschrieben?
Ja, Sie haben recht. Eine Frau wurde vergessen: Simonetta Sommaruga wird mit ihrer „Asyl-“ und Migrationspolitik als Totengräberin der Schweizer Sozialwerke in die Geschichte eingehen.
Welche Frau z.B. vor 2000 schrieb Ihrer Meinung nach Geschichte? Im Nachhinein ist das doch leicht zu klären.
Die Frau Maria, ohne deren Uterus der heute noch oft verehrte Herr Jesus nie geboren worden wäre.
Die Geschichtsbücher schrieben immer die Männer – und als ‚wichtig‘ empfinden wir die Kriege, die Wirtschaft, das Geld…… und nicht die Menschlichkeit oder die Kreativität. Hier eine spannende Fauen-Liste: http://kunden.eye.ch/swissgen/frauen/
@Gros…also ich empfinde nur kreativität und produktivität als wichtig. muss ich jetzt den schweizer pass abgeben.
Aus der Neuzeit nominiere ich
– Gottlieb und Adele Duttweiler, weil… naja… entweder man ist ein Migroskind oder nicht.
– Beat Richner; auf welcher Ebene (politisch, menschlich, künstlerisch, fachmännisch…) hat er KEINE Spuren hinterlassen?!
Die drei wichtigsten Schweizer waren zweifellos Werner Stauffacher, Walter Fürst und Arnold von Melchtal.
Künstlerinnen gab es offenbar auch nicht……
Die Lebenden einmal nicht berücksichtig wären da noch z.B:
Emilie Kempin-Spyri
Marie Heim-Vögtlin
Sophie Taeuber-Arp
u.v.m
Nachfolgende Kunstschaffende sind m.E. erwähnenswert und haben wesentlich zum Schweizer Kulturgut beigetragen mit ihren Werken:
Cuno Amiet, Albert Anker, Max Bill, Arnold Böcklin, Alexander Calame, Alois Carigiet, Le Corbusier, Heinrich Danioth, Hans Erni, Giacomettis, Ferdinand Hodler, Angelika Kaufmann, Paul Klee, Ernst Kreidolf, Matthäus Merian(!), Meret Oppenheim, Niki de Saint Phalle, Giovanni Segantini, Sophie Taeuber-Arp, Jean Tinguely, Félix Valloton, Varlin, Anna Waser, Lisa Wenger, Adolf Wölfli ….
Aber jegliche Art von Kreativität und ethischem Wirken ist wünschens- und erwähnenswerter als politischer Dünkel und Machtfiguren.
Nicht der Lauteste soll gehört werden, sondern der Edelste.
Paul Klee war Deutscher
Meret Oppenheim war Deutsche
Niki de Saint Phalle war Französin
Giovanni Segantini war Österreicher
Familie Piccard, ihrer Zeit jeweils weit voraus. Ausnahmefamilie. Visionäre und Pioniere mit Bezug auf Realität und Zukunft.
Die wichtigste Persönlichkeit der Gegenwart und der vergangenen 30 Jahre ist Christoph Blocher. – Ohne ihn hätte sich die Schweiz in der EU aufgelöst, wie ein Würfelzucker im heissen Tee.
Zumindest ist er der einzige Schweizer, der es nach 1848 in die überregionalen Geschichtsbücher schaffen wird. Bzw. der einzige Schweizerische Politiker der Nachkriegszeit.
Blocher gehört zweifellos auch in den Kranz bedeutender Schweizer Persönlichkeiten. Allerdings beschränkt sich seine Wiurksamkeit auf die vergangenen 30 Jahre. Gestalten wie Gallus, Zwingli, Calvin haben Grundlegenderes geleistet und wirken bis heute nach.
Kleinjogg Guyer wurde vergessen, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Gujer
Duttwyler, weil er den Einzelhandel verändert hat und sich seiner sozialen Verantwortung bewusst war.
Künstler scheint die Schweiz nie gehabt zu haben, oder?
Das haben Sie richtig erkannt, Herr Schrader.
1-2 Namen auf der bestehenden Liste sind diskutabel, der Rest wohl unbestritten. Aber dass Künstler derart un(ter)vertreten sind ist wohl der Auswahl der Jury geschuldet…
Neben den erwähnten Täuber-Arp, Canetti und Giger wären da noch: Dürrenmatt, Frisch, Glauser, Ramuz, Keller, Spyri, Giacometti, Tinguely, Erni, Oppenheim, Bill und Klee. Im Bereich Musik kommt mir nicht viel in den Sinn. Von Rohr eher nicht. Dann schon eher die Herren Fischer, Stricker und Priestly, die als Celtic Frost die Entwicklung von Metal beeinflusst haben. Oder noch Meier und Blank (Yello).
Noch nie etwas von Arthur Honegger gehoert ?
Paul Sacher,Dirigent ,Robert Blum,Willy Burkhard,Friedrich Theodor Fröhlich.
Ich bin mit Ihrer Auswahl einverstanden, weil sie verschiedenste Aspekte berücksichtigt. Ich würde die Liste aber noch mit einer Person ergänzen: Gottlieb Duttweiler. Er hat nicht nur die Migros gegründet und als Genossenschaft etabliert, sondern er hat mit seinem Wirken sowohl als Politiker, Meinungsmacher und Unternehmer in den schwierigen 30er, 40er und 50er Jahren in unterschiedlichsten Bereichen mitgeholfen, etablierte, verkalkte Strukturen aufzubrechen. Er hat damit wie kaum ein anderer einen entscheidenden Beitrag zur erfolgreichen wirtschaftlichen Entwicklung der Schweiz im 20. Jahrhundert geleistet.
Die absolut wichtigste Person der Schweizer Geschichte war Napoleon Bonaparte. Er schuf die Basis für die moderne Schweiz (rechtlich, politisch). Die zweitwichtigste Person war Metternich, er verankerte die aussenpolitische Neutralität der Schweiz im völkerrechtlichen Rahmen. Weitere wichtige Figuren waren die Gründer des Bundesstaates von 1848 (u.a.Ochsenbein). Als Schöpfer der sozialan, und politisch stabilen Schweiz muss Rudolf Grimm gennant werrden (AHV, Frauenstimmrecht, Proporzionalwahlrecht)
Neben Zwingli und Calvin gehört für mich auch Heinrich Bulliger zu den grossen Reformatoren. Musste er doch das Werk von Zwingli fortsetzen.
Im „Historischen Lexikon der Schweiz“ kann man u.a. folgendes nachlesen:
„Am 9.12.1531 wurde B. zum Nachfolger des gefallenen Zwingli berufen. Unter seiner Führung erstarkte die durch den Kriegsausgang erschütterte Zürcher Kirche rasch. In der „Prädikanten- und Synodalordnung“ (1532) schuf er eine dauerhafte Kirchenverfassung, welche die Beziehungen zwischen Kirche und Obrigkeit, das Synodalwesen usw. klar regelte. Mit dem Ausbau des Schul- und Stipendienwesens bewältigte B. das kirchl. Nachwuchsproblem und verhalf der Zürcher Schule durch die Berufung ausgewiesener Gelehrter zu hohem Ansehen.“
Calvin, der Massenmörder, und Zwingli, der Täufer- Ersäufer. Müssen diese kriminellen Psychopathen wirklich auf unsere Liste? Aussardem war Calvin nie Schweizer.
Auch Sie scheinen Geschichte nur im Rahmen von Schlagwörtern zu kennen. Differenzierung ist wohl nicht Ihre Stärke. Ohne Zwinglis Einfluss wäre die moderne Schweiz so nicht geworden. Und Calvin wird via Calvinismus zum starken Förderer von Demokratie und Industrialisierung (Max Weber).
Auf Ihre Liste gehören noch: August und Bernard Piccard, Ernest Bertarelli (2×America Cup) ClaudeNicolet (Astronaut) HugoKoblet und Ferdi Kübler
Sie haben in ihrer Aufzählung noch Pfuri, Gorps & Kniri vergessen.
🙂
Ja, auch Globi fehlt da noch…
Pingu!
Der Knorrli fehlt auch.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Johann_Wilhelm_Coaz?sa=X&sqi=2&ved=0ahUKEwi5-qyk0efUAhVDuBQKHQ6bD10Q_B0IETAA
Johann Wilhelm Fortunat Coaz. Die Tagebücher sind erst seit wenigen Monaten im Bündner Staatsarchiv zugänglich. Ein Mann im Format Escher. Aber bisher eher etwas vergessen. Nächstes Jahr wird seine Vielseitigkeit zum 100 Todestag aufbearbeitet. 2022 soll eine Sonderausstellung entstehen.