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  • «Wir leben Bern»-Präsidentin Barbara Hayoz warf wohl bei der Claim-Suche einen Blick in die Vergangenheit.

  • Hier ein altes Bild von der EM 2008. Der Prototyp zu «Wir leben Bern» entstand etwa zeitgleich.

  • Wurde eventuell auch von den innovativen Köpfen hinter «Wir leben Bern» erfunden: Die Seilbahn.

«Wir leben Bern»

Wenn sich die Stadt Bern an der Bea präsentiert, muss das richtig geplant werden. Der Verein «Wir leben Bern» hat sich der Sache angenommen.

«Es ist doch völlig bizarr, eine Ausstellung zu besuchen, die einem jene Stadt näherbringen soll, in der sie auch stattfindet. Das ist etwa so, als wollte man Fahrradfahren lernen, indem man sich alle Etappen der Tour de France am Fernsehen ansieht – irgendwie bescheuert.»

Dem geneigten Leser des Hauptstädters kommen diese Zeilen möglicherweise bekannt vor. Vor einigen Wochen war an dieser Stelle zu lesen, warum man sich überlegen darf, den Besuch an der diesjährigen BEA nicht lieber auszulassen.

Bern in Bern an der Bea. «Wieso sollte man sich also mit einem sorgfältig ausgemisteten und herausgeputzten Bern auf dem Messegelände abgeben, wenn einem die echte Stadt zu Füssen liegt – und das völlig gratis», fragte sich der Hauptstädter damals.

Wenn wir hier alte Beiträge aufwärmen, haben wir durchaus illustre Vorbilder: Die Stadt, die Burgergemeinde, die Mobiliar, das Westside, die RBS, die Skywork, die Visana, die Securitas, die Hotellerie Bern+ Mittelland und die Vereinigung «Gastrostadt Bern».

Sie alle haben sich zu einem Verein zusammengeschlossen, um den Auftritt der Stadt Bern an der Bea zu gestalten. Gemeinsam fungieren sie unter dem Namen «Wir leben Bern». Bei denjenigen Hauptstädtern, die einst den Üetliberg für den Gurten eingetauscht haben, klingeln hier nicht nur die grammatikalischen Alarmglocken, sondern es klingt auch noch was ganz anderes an, aus der fernen Vergangenheit.

Im Sommer 2008 war es, die Berner badeteten in der organge Masse der holländischen Fans, die für die Fussball-EM angereist waren. Auch Zürich war zu dieser Zeit EM-Gaststadt. Und sie hatte sich für diese Gelegenheit einen ganz besonderen Slogan ausgedacht, sie ahnen es: «Wir leben Zürich» lautete der Claim damals, ein verzogener Freistoss der Stadtvermarkter, der irgendwie neben dem Tor landete.

Neben den Berner Bea-Vertretern ein weiterer offenbar begeisteter Anhänger des «Wir leben…»-Slogans ist der Kabarettist Lorenz Keiser. Er als Zürcher bevorzugt natürlich die Vorgänger-Variante und hat ein ganzes Programm danach benannt. In diesem Rahmen hat er auch zusammengefasst, was es noch so zu sagen gibt:

Christian Zellweger

Christian Zellweger geht seit 2010 unter den Lauben Berns und schaut, wer auch schaut.


Publiziert am 8. März 2013

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