
Hummus an der Nase und Falafel im Magen
Sami Daher verkauft im Innenhof des Progr angeblich die besten Falafeln der Schweiz. Die «Hauptstädter»-Redaktion hat davon gekostet.
Seit gut einem Monat beglückt Sami Daher Freunde der orientalischen Küche im Progr-Hof mit Hummus, Halloumi und Fleischspiessen. Der Mann, der bislang in Solothurn für volle Mägen sorgte, holt Gastropreise am laufenden Band ab. Besonders berühmt ist er aber für seine Falafeln, die auch im Progr-Hof oft für langes Anstehen sorgen. Die «Hauptstädter»-Gourmetfraktion hat aber Glück und kann fast sofort bestellen. Natürlich entscheiden sich die Testessenden für die Brote mit den frittierten Kichererbsenbällchen, einmal in Normalversion und einmal mit Hummus.
Der Testesser widmet sich der Normalversion und urteilt bei der wichtigsten Zutat, den Falafeln, mit «ganz klar übertroffen». Frisch frittiert und perfekt im Geschmack kommen die Falafeln daher. Dagegen kritisiert er die – zugegeben schwierige – Mischung von Zutaten und Sauce als nicht völlig ausgewogen: zu Beginn viel Sauce, Mitteilteil eher zu wenig Sauce und Schluss mit sehr viel scharfer Sauce. Ein kleines Minus auch die Auswahl: Sabanech und Betenjan werden in Bern auf der Pittaria-Speisekarte vermisst. In Solothurn sind diese palästinensischen Gerichte aus Spinat respektive Aubergine fester Bestandteil des Angebots.
Auch die Testesserin, die sich für die Hummusversion entscheidet, hat mit der Sauce zu kämpfen. Am Hummus an sich ist nichts auszusetzen, doch auch hier präsentiert sich die Verteilung unausgewogen: Die Kichererbsenpaste türmt sich mehr auf als im Sandwich, was zur Folge hat, dass ein Abbeissen ohne Hummusspuren auf der Nase schwierig wird. In der ersten Hälfte schmeckt das Sandwich leider ein bisschen fade, danach kommt aber die berühmte dahersche Sauce zum Zug, die ein Pittaria-Brot so sehr von der übrigen Masse Take-away-Broten abhebt. Das gefüllte Brot punktet ausserdem mit dem sehr knackigen Gemüse.
Die «Hauptstädter» verlassen den Progr-Innenhof dank grosszügigen Portionen mit tüchtig gefüllten Mägen und im Schneckentempo. Und freuen sich angesichts der angewachsenen Schlange an Falafel-Hungrigen diebisch, knapp dem Anstehen entgangen zu sein.
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