
Die letzten Spunten
Das Restaurant Spitz sieht seine letzten Tage. Der Hauptstädter hat sich umgeschaut, welche Spunten noch zu retten wären in der Stadt.
Noch ist es offen, das Restaurant Spitz im Breitenrain. Doch bald schon wird es nur noch in den Herzen nostalgischer Nordquartierler weiterleben, denn Mitte Mai ist Schluss. Wir haben uns nach den letzten Beizen ihrer Art umgeschaut und können Ihnen hier eine unvollständige Liste präsentieren – verbunden mit der Aufforderung, diese Lokale auch mal wieder aufzusuchen. Sonst geht es ihnen wie dem Spitz – oder auch der Markthalle: Alle jammern über das Verschwinden, doch keiner kann sich erinnern, wann er das letzte Mal dort war. Weitere Tipps können Sie gerne in die Kommentarspalte eintragen.
Café des Pyrénées
Der ganz grosse Klassiker, zu dem es eigentlich keine grossen Worte braucht. Das Pyri braucht sich zumindest auf Besucherseite keine Sorgen zu machen. Mit einer Petition haben sich Stammgäste und Sympathisanten auf eindrucksvolle Weise dafür eingesetzt, dass das Pyri auch nach der Pensionierung der Wirtin Silvia Chautems nicht zu einem weiteren Starbucks wird.
Tramway
Berühmt für seine Cordons bleus und die Burger, beide im Überüberformat. Dafür sind die Bierpreise umso kleiner. Wenn dann der Spitz zu ist, eine Alternative für Bewohner des Nordquartiers.
Calypso
Am anderen Ende der Stadt, gleich beim Eigerplatz. Im vorderen Teil ist das Calypso ein traditionelles Café. Wer da durch die Scheibe schaut, sieht aber kaum jemanden drin sitzen. Das wahre Leben spielt hier im Fumoir, wo sich im Dekor aus Schlagerplatten Bauarbeiter in orangen Hosen und andere Feierabendbier-Enthusiasten auf angeregte Diskussionen mit den Wirten treffen.
Junkere-Bar
Keine Unbekannte ist auch die Junkere-Bar. Manche Berner wissen zu erzählen, wie sie sich hier in ihrer Jugend auf den Ausgang vorbereitet haben. Die Bar rühmt sich selbst als Szene-Treffpunkt mit stilvollem Ambiente. Dem lässt sich, zumindest im Kontext dieses Beitrages, nicht widersprechen.
Mühlirad
Wer schon mal die hölzerne Nydegg-Treppe in die Matte runtergestiegen ist, kennt das Mühlirad. Draussen am Stehtischchen unter dem Sonnenschirm plaudern die Stammgäste bei einer Zigarette. Ein währschaftes Mittagsmenü gehört auch hier zum Konzept, genauso wie das namensgebende Mühlirad im Interieur. Hier treffen sich die alteingesessenen Mätteler und diejenigen, welche es noch werden wollen. Sollten Sie mal gar nicht verstehen, was am Nebentisch gesprochen wird: Keine Angst, ganz so traditionell sind auch die eingefleischtesten Mätteler nicht eingestellt – es ist wohl der Matteänglisch-Club Bärn, der sich gerade zum Stamm trifft.
Im Übrigen möchten wir hier auf die Website spunten.ch verweisen – und das nicht nur, weil wir uns dort einige der obigen Bilder ausgeliehen haben (selbstverständlich im Sinn der hehren Sache: Die Rettung der Spunten).
Wie heissen Ihre Lieblingsspunten in der Stadt Bern?
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