Wie man systematisch für seine Kinder spart

Langer Zeithorizont: Fürs Sparen eignen sich passiv verwaltete Fonds mit einem hohen Aktienanteil oder reine Aktienfonds. Foto: iStock
Ich werde zum zweiten Mal Vater und möchte auch für mein zweites Kind monatlich einen Betrag von total 40 Franken zur Seite legen. Dies mache ich schon für mein erstes Kind, nämlich wie folgt: pro Monat 20 Franken in einen Swisscanto-Fonds und 20 Franken monatlich über das UBS-Fondskonto in den UBS-Fonds (Lux) Strategy Fund FCP – Equity (529255). Das so angesparte Geld möchten wir den Kindern an ihrem 18. Geburtstag übertragen oder eine gemeinsame Reise machen. Was raten Sie? M.R.
Wenn man für seine Kinder regelmässig einen Betrag auf die hohe Kante legen und dieses Geld in Wertschriften investieren möchte, sind Fondssparpläne eine sinnvolle Wahl. Praktisch alle Banken bieten entsprechende Produkte an. Bereits ab kleinen Anlagebeträgen kann man so regelmässig in Fonds investieren.
Je nach Institut kann man unter einer Vielzahl von verschiedenen Fonds wählen. Um eine breite Diversifikation zu ermöglichen, kommen meist Portfolio-Fonds zur Anwendung, die das Kapital breit diversifiziert in verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffen anlegen.
Was viele Anleger bei aller guten Absicht dabei oft vergessen, sind die Gebühren. Gerade wenn das Geld sehr lange in Fonds investiert ist, macht der Gebührenunterschied einiges aus. Offensichtlich ist dies bei Ihrem UBS-Fonds (Lux) Strategy Fund FCP – Equity (Valor 529255). Dieser bietet eine breite Diversifikation im Aktiensegment, was ich für Kinder mit einem langen Anlagehorizont durchaus für sinnvoll halte. Allerdings hat der Fonds den Nachteil, dass er mit jährlichen Gesamtkosten Total Expense Ratio (TER) von fast 2 Prozent teuer ist.
Wenn die Gebühren fast 2 Prozent ausmachen, bedeutet das, dass von der erwirtschafteten Jahresrendite zuerst einmal 2 Prozent für die Fondsführung weggehen. Im Klartext: Je mehr Gebühren Sie bezahlen, desto weniger bleibt für Ihre Kinder. Die Zinseszinsrechnung zeigt Ihnen schnell, dass jedes Prozent Renditeunterschied nach Gebühren nach zehn oder zwanzig Jahren einiges ausmacht und zur Folge hat, dass Ihre Kinder später einmal mehr oder weniger bekommen, wenn sie dann 18 sind.
Abhängig ist die Rendite natürlich nicht nur von den Gebühren, sondern vor allem auch vom Anlageerfolg der Fondsleitung. Falls die Fondsmanager über Jahre hinweg deutlich erfolgreicher sind als ein Vergleichsindex, würde die Rechnung für Ihre Kinder trotz hoher Gebühren aufgehen. Oft ist allerdings dies nicht der Fall. In diesem Fall wäre es sinnvoller, einen passiv verwalteten Indexfonds oder einen Exchange Traded Fund zu nutzen, der einen entsprechenden Markt abdeckt und sich durch geringe Gebühren auszeichnet.
In Ihrem Fall würde ich den Anlagebetrag von monatlich 40 Franken nicht nochmals hälftig aufsplitten, sondern den Totalbetrag in einen Fondssparplan mit einem passiv verwalteten Indexfonds investieren. Wenn Sie mit dem Sparbatzen für Ihre Kinder erreichen möchten, dass nach 18 Jahren möglichst viel angespart ist, sollten Sie sich genau überlegen, welche Anlagestrategie Sie für den Zweck nutzen und wie viel Gebühren Sie für die Umsetzung zahlen wollen.
Da Ihre Kinder noch sehr klein sind, würde ich einen passiv verwalteten Fonds mit einem hohen Aktienanteil oder einen reinen Aktienfonds wählen. Damit gehen Sie zwar deutlich höhere Schwankungsrisiken ein, haben aber die Chance, dass Sie auf lange Sicht von zehn bis zwanzig Jahren eine deutlich bessere Rendite erreichen.
Ein Kommentar zu «Wie man systematisch für seine Kinder spart»
Gute Antwort von Herrn Spieler. Konkret würde ich einen ETF auf den Index „MSCI ACWI“ oder „FTSE All World“ besparen. Da ist die ganze Welt drin, langfristig kann da nichts schief gehen.