Mit Frauenrechten lässt sich gutes Geld verdienen

Frauenförderung konkret: Es gibt Themenfonds von Firmen, die im Bereich Geschlechtergleichstellung international führend sind. Foto: Shutterstock

Als Frau ärgere ich mich darüber, dass Frauen beim Salär oft schlechter fahren als die Männer. Seit ein paar Jahren lege ich etwas Geld auf die Seite und investiere es in Fonds. Doch diese legen es auch wieder in Börsenfirmen an, die Frauen benachteiligen. Gibt es keine Fonds, welche auf gegenüber Frauenrechten fortschrittliche Firmen setzen? M. S.

Doch. Es gibt vor allem in den USA und Grossbritannien, wo die Gender-Debatte intensiv geführt wird, mehrere entsprechende Fonds. In der Schweiz bekannt ist mir ein Exchange Traded Fund der UBS, welcher auf diese Thematik fokussiert.

Der UBS ETF (IE) Global Gender Equality UCITS ETF (ISIN: IE00BDR5H412) ist an den Solactive Equileap Global Gender Equality 100 Leaders Net Total Return Index gekoppelt. Dieser besteht aus Unternehmen, welche gemäss dem Indexkomitee im Bereich Geschlechtergleichstellung international führend sind.

Die Auswahl der Firmen auf Basis von Geschlechtergleichstellung erfolgt gemäss der Definition von Equileap, einer internationalen Organisation, die sich für Gleichstellung engagiert. Unternehmen, die den Grossteil ihres Umsatzes mit Waffen, Glücksspiel oder Tabak erzielen oder auf der Liste des norwegischen Ethikrats aufgeführt sind, wurden für den Index ausgeschlossen.

Rund die Hälfte der Gelder fliesst in US-Firmen, erhebliche Anteile in Firmen aus Grossbritannien, Frankreich, Schweden und Deutschland. Die Schweiz ist nicht aufgeführt und fungiert bei der Ländergewichtung unter den «übrigen».

Zu den aktuell grössten Positionen des Index und damit auch des UBS-ETF zählen Adobe Systems, Stora Enso, Tiffany, Nike, Conocophillips, Microsoft, Fiat Chrysler, Cisco Systems, Telefonaktiebolaget LM Ericsson und Target Corp.

Positiv an dem Produkt sind die tiefen Gebühren: Mit einer Gesamtkostenkennziffer Total Expense Ratio TER von 0,3 Prozent kommen Sie günstig weg, obwohl ein Basispunkt der Verwaltungsgebühr an die UBS Optimus Foundation geht, die sich für philanthropische Projekte engagiert.

Noch billiger ist dieser ETF, wenn Sie die Währungsabsicherung weglassen. Dann liegt die TER nur bei 0,2 Prozent. Allerdings rate ich Ihnen, die Währungsabsicherung zu nutzen, zumal der Gebührenunterschied klein ist.

Wie bei jedem Themenfonds sollten Sie aber die eigentlichen Anlagerisiken nicht ausklammern. Sie müssen sich bewusst sein, dass sie bei diesem Finanzinstrument vollständig auf Aktien setzen. Die Anlagerisiken sind hoch und ebenso die Kursschwankungen.

Ob sich der Fonds für Sie langfristig auszahlt, kann ich nicht sagen: Der Fonds wurde erst am 19. Dezember des letzten Jahres lanciert. Da lässt sich kaum etwas Substanzielles zur Entwicklung herauslesen.

14 Kommentare zu «Mit Frauenrechten lässt sich gutes Geld verdienen»

  • Rolf Rothacher sagt:

    Warum dann der irreführende Titel? Wenn man doch noch gar nichts darüber aussagen kann? Fake News von Martin Spieler? Wie soll eine Beratung seriös wirken, wenn sie schon zu Beginn, mit dem Titel, als Lüge beginnt?

  • Richard Keller sagt:

    Das ist der Grund, warum ich Me too und den Forderungen nach mehr Frauen im Management sehr skeptisch gegenüber stehe.

    Das Problem der ungleichen Gehälter bei Männer und Frauen liegt im Kapitalismus und nicht im Geschlechterkampf.

    Schaffen wir das kapitalistische System zugunsten eines kooperativer Wirtschaftssystems ab, dann erübrigt sich auch (zumindest finanzielle) Ausbeutung der Frauen.

    • Martin Maletinsky sagt:

      Die bisherigen „kooperativen Wirtschaftssysteme“ (Stichwort Sowjetunion) sind aber ziemlich jämmerlich gescheitert und haben sehr viele Opfer zu verantworten und dies nicht nur in ökonomischer Hinsicht.

  • urs brand sagt:

    In einen Fond mit einem bescheidenen Anlagevermögen von 150 Millionen zu investieren scheint mir keine wirklich gute Empfehlung zu sein. Dann wäre es wohl besser in einsprechende Einzelaktien zu investieren. Investiert ist der Fond in Firmen wie Microsoft, Apple, Nike, Cisco Systems usw. Ob die Frauenförderung bei diesen Firmen wirklich so toll ist, wage ich zu bezweifeln.

    • sepp z. sagt:

      Vor allem seit bekannt ist, wie Apple und Nike in Asien Arbeiter unter sklavenähnlichen Bedingungen produzieren und arbeiten lassen. Da darf man sich schon fragen: Was sind das für Frauen, die das weibliche Geschlecht als Opfer darstellen, aber gleichzeitig in Sklavenarbeit investieren?

  • Julia Keller sagt:

    Der Fond investiert in Firmen welche bei der Gleichstellung relativ zu anderen Unternehmen im gleichen Segment führend sind. Das bedeutet sie investieren in Firmen wie Nike und Apple, die zwar ein paar Frauen mehr im Vorstand haben, gleichzeitig aber die oft weiblichen Angestellten in Produktionsländern (Näherinnen, Arbeiter/innen bei Foxconn-Fertigungsstätten und anderen) zügelos ausnutzen. Toll.

  • sepp z. sagt:

    Heute ist es wichtig, dass Firmen Frauen nicht benachteiligen und in den Chefetagen Frauenquoten haben. Dass Firmen aber Arbeiter immer skrupelloser ausbeuten, wird dafür umso mehr akzeptiert, solange die Ausbeutung genderkorrekt ist.
    (Dumm bloss halt, wenn die Ausgebeuteten nachher als Flüchtlinge zu uns kommen oder AfD oder Trump wählen…)

  • Kurt Seiler sagt:

    Autsch, das tut weh.
    Ich leg diesen Artikel mal im Ordner „Fake“ ab.

  • Fabian sagt:

    Ich bin dunkler Hautfarbe und homosexuell. Gibt es für mich auch Investements-Fonds? Oder werde ich von den Banken aufgrund meiner biologischen Identität ignoriert und diskriminiert?

    • Robert Feller sagt:

      Nee Fabian du bist bei den Banken herzliche willkommen. Wer dich engagiert deckt mit einer Anstellung gleich zwei Gruppen im Diversitykuchen ab. Schwule und optimal pigmentierte Menschen sind sehr gesucht wenn auch bloss als Aushängeschild und natürlich als Credit Suisse T-Shirt Träger am kommenden CSD in Zürich.
      Im Ernst – der ganze Gender hipe spitzt sich bis ins Lächerliche zu und wird in 3 Jahren absolut kein Thema mehr sein. Political correctnes dient einzig und allein als Feigenblatt um seine Meinung hübsch zu verpacken.

  • Leo Schmidli sagt:

    Das Startup „Think Yellow“ hat entsprechende Produkte im Programm. Sie arbeiten mit der Baloise und Julius Bär zusammen, die diese entsprechend vertreiben.

  • Leandro Concetti sagt:

    Der Fond hat gemäss Factsheet bei einem Gesamtinventarwert von 90 mio CHF (Summe aller gelisteten Währungen) gerade mal 32 mio CHF. ETFs unter 50 mio CHF gelten als verlustbringend. 50 Millionen sind in der Regel seed money der fondsauflegenden Bank. Anscheinend wurde der Fond aus politischen Gründen aufgelegt. Niemand ist bereit, gutes Geld nach politischen Richtlinien anzulegen, ausser staatliche PKs, bei denen ein Verlust durch die Steuerzahler gedeckt werden muss (z.B. Sanierung der BVK Personalvorsorge des Kantons Zürich mit 2,6 Milliarden Franken im Jahre 2011, oder der Milliardenverlust bei der PK der SBB).
    Der Fond ist zu IT- und Konsumgüter-lastig und damit äusserst risikoreich.

  • Karl Knapp sagt:

    Wahrscheinlich bin ich zu blöd, ich kann der verqueren Logik nicht so richtig folgen. Als Frau würde ich mir einen von FondsManagerInnen geführten Fonds wünschen, der schlicht und ergreifend mehr herausholt als die tumben Männer in ihren dunklen Anzügen. Das müsste doch reichen – aber eben, ich bin ja keine Frau …

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