Fokus auf Schweizer Werte birgt ein Risiko

Weltweit diversifizieren: Mit geeigneten ETF-Produkten lässt sich auch der Markt der US-Techriesen wie Apple oder Facebook abdecken. Foto: iStock

Mein Portfolio besteht aus einem Dutzend Schweizer Qualitätsaktien und dem Fonds Substanzwerte Schweiz. Ich möchte aber weltweit diversifizieren. Ich liebäugle mit dem UBS ETF MSCI World, weil er zum Franken abgesichert ist und ausschüttet. Können Sie diesen Fonds empfehlen oder soll ich lieber auf drei bis vier ETF auf den S&P500-Index, MSCI Europe-Index und einen Schwellenländer-ETF setzen? C.B.

Bei dem von Ihnen erwähnten UBS ETF MSCI World handelt es sich um einen Exchange Traded Fund (ETF), der an den MSCI-World-Index gekoppelt ist.

Mit diesem Vehikel setzen sie voll auf Aktien. Der Fonds investiert in Aktien von Unternehmen, die im MSCI World Index enthalten sind und bildet den Index ziemlich genau ab.

Damit haben Sie die Möglichkeit, zu günstigen Konditionen weltweit in Aktien zu diversifizieren, was ich sinnvoll finde. Mit einer Gesamtkostenkennziffer Total Expense Ratio von 0,3 Prozent fallen nur geringe Gebühren an.

Der Grossteil des Geldes fliesst bei diesem Fonds in Aktien in den USA. Fast 60 Prozent entfallen auf die grösste Volkswirtschaft der Welt. 9 Prozent gehen in Firmen in Japan und der Rest verteilt sich auf Unternehmen aus Grossbritannien, Deutschland, Frankreich, Kanada, Schweiz und weitere.

Die grössten Aktienpositionen machen die US-Techriesen Apple, Microsoft, Amazon und Facebook aus. Zu den wichtigsten Positionen gehören weiter Aktien von J.P. Morgan Chase, Johnson&Johnson, Exxon Mobil, die Google-Mutterfirma Alphabet und die Bank of America.

Aktien von Schwellenländern und aus Europa sind vergleichsweise schwach vertreten. Daher würde ich es für empfehlenswert erachten, wenn Sie nur einen Teil des für den internationalen Teil Ihres Depots vorgesehen Betrag in den UBS ETF MSCI World anlegen und zusätzlich mittels ETFs, welche sich auf Europa und Schwellenländer fokussieren, eine noch bessere Diversifikation erzielen.

Zudem verringern Sie durch die Nutzung von mehreren ETFs das Klumpenrisiko.

Trotz der guten Diversifikation müssen Sie sich allerdings bewusst sein, dass der UBS ETF MSCI World und auch andere ETFs, welche an Aktienindizes gekoppelt sind, starken Kursschwankungen unterliegen.

In den letzten fünf Jahren hat sich der UBS ETF MSCI World zwar erfreulich entwickelt. Zwischen 2008 und 2012 notierte er indes deutlich und phasenweise sogar 20 Prozent im Minus.

Solche Aktienvehikel sollten Sie somit nur nutzen, wenn Sie einen langen Anlagehorizont von mindestens acht bis zehn Jahren haben und starke Kursauschläge problemlos tragen können.

Positiv bei Ihren Überlegungen finde ich, dass Sie zusätzlich zu Ihren Anlagen in Schweizer Aktien und Fonds auch international diversifizieren möchten. Viele Investoren machen den Fehler, dass Sie sich fast nur auf den Schweizer Markt fokussieren und damit ein Klumpenrisiko eingehen und auch Chancen verpassen.

Mittels ETFs kann man auch mit wenig Geld und zu günstigen Konditionen problemlos international breit diversifizieren. Möglich ist eine Diversifikation mittels ETFs auch in andere Anlageklassen wie Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien.

Falls Sie ausschliesslich in Aktien investieren, würde ich Ihnen je nach Ihrem persönlichen Risikoprofil zusätzlich eine Diversifikation in andere weniger schwankungsanfällige Anlageklassen empfehlen.

3 Kommentare zu «Fokus auf Schweizer Werte birgt ein Risiko»

  • Claude Fontana sagt:

    Christoph Blocher Braucht keine Tipps. Der weiss ganz genau, was er mit dem Geld vom Tagi für die BAZ anstellt.

  • W. Wenger sagt:

    Wer ein Dutzend „Schweizerwerte“ besitzt benötigt keinen so schwammigen Rat von Herrn Spieler. C. B., der Fragesteller, ist doch von Herrn Spieler erfunden.

  • Hobbyberater sagt:

    Mag sein, dass Herr C. B. erfunden ist. Aber die Informationen sind richtig. Die Diversifikation jenseits der Schweiz ist sinnvoll.

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