3. Säule: Junge wählen höheren Aktienanteil

Langer Anlagehorizont: Je jünger jemand ist, desto mehr Kursschwankungen kann er beim Vorsorgefonds in Kauf nehmen. Foto: iStock
Ich habe bei der Credit Suisse ein 3.-Säule-Vorsorgekonto. Meine Beraterin hat mir den CSA Mixta-BVG mit 35 Prozent Aktien empfohlen. Ich hatte gelesen, dass man darauf achten soll, dass der Aktienteil sehr hoch ist, da Obligationen seit längerer Zeit kaum etwas abwerfen. Nun bin ich etwas skeptisch. Ich bin 36 Jahre alt. Was meinen Sie? H.W.
Der Ihnen von Ihrer Bank empfohlene Vorsorgefonds CSA Mixta-BVG Index 35 investiert indirekt über indexierte Anlagefonds in Obligationen, Aktien, Geldmarktinstrumente und Schweizer Immobilien. Der Aktienanteil bewegt sich jeweils zwischen 30 und 40 Prozent.
Rund 35 Prozent des Kapitals fliessen in Schweizer-Franken-Anleihen, 10 Prozent in Fremdwährungsobligationen, die aber zum Franken abgesichert sind, und weitere 15 Prozent in inflationsindexierte Obligationen, ebenfalls zum Franken abgesichert. Mit diesem Instrument erreichen Sie über die verschiedenen Anlageklassen hinweg eine breite Diversifikation.
Es stimmt, dass Schweizer-Franken-Anleihen von Schuldnern mit sehr guter und guter Bonität fast keine Rendite mehr abwerfen. Der Fonds kompensiert dies mit den Fremdwährungsanleihen und dem Aktienanteil. Dennoch werden die Renditechancen durch den hohen Obligationenanteil von gesamthaft rund 60 Prozent stark eingeschränkt. Dafür dürfen Sie davon ausgehen, dass sich die Kursschwankungen bei diesem Fonds einigermassen in Grenzen halten.
Da Sie noch jung sind und Ihnen bis zu Ihrem ordentlichen Pensionierungsalter noch fast 30 Jahre bleiben, würde ich einen Vorsorgefonds wählen, der einen hohen oder höheren Aktienanteil aufweist. Für mich gilt die Faustregel: Je jünger jemand ist, desto höher kann der Aktienanteil in den Vorsorgefonds sein, da er oder sie einen längeren Anlagehorizont aufweist.
Auf lange Sicht bieten Aktien deutlich höhere Renditemöglichkeiten als Anleihen. Gerade die steuerbegünstigte Säule 3a eignet sich meines Erachtens gut, um langfristig in Aktien zu investieren. Denn da bleibt das Kapital ja in der Regel während vieler Jahren liegen. Schon ein kleiner Renditeunterschied von eins, zwei oder drei Prozent macht über all die Jahre hinweg viel aus.
Einen höheren Aktienanteil hätten Sie im direkt vergleichbaren CSA Mixta-BVG Index 45 oder in dem gerade von Ihrer Bank neu lancierten CSA Mixta-BVG Index 75. Bei Letzterem liegt der Aktienanteil bei deutlich höheren 68 bis 82 Prozent, und der abgesicherte Teil des Fremdwährungsengagements liegt bei mindestens 70 Prozent.
Mit dem hohen Aktienanteil überschreitet der Fonds an sich die nach Art. 55 BVV 2 vorgegebene Kategorienbegrenzung für Aktien und beinhaltet auch ein höheres Risiko, dafür bietet er langfristig aber attraktivere Renditechancen.
Mit einer Total Expense Ratio (TER) von 1 Prozent ist er auch leicht teurer als die Variante mit dem kleineren Aktienanteil. Sie müssen sich gut überlegen, wie viel Risiken Sie tragen wollen und können. Auf lange Sicht sehe ich bei den Vorsorgefonds mit dem höheren Aktienanteil für Sie mehr Chancen. Sie müssen sich aber bewusst sein, dass Sie bei diesen Anlagevehikeln stärkere Kursschwankungen erleben würden.
8 Kommentare zu «3. Säule: Junge wählen höheren Aktienanteil»
Vor allem gilt es an dieser Stelle den Fragensteller auch darauf hinzuweisen, dass er das von der CS-Beraterin empfohlene Standardprodukt anderswo wesentlich günstiger bekommen könnte. Es gab im Tagi kürzlich einmal einen Artikel über Fonds-Vorsorgelösungen via App der WIR-Bank. Einfach mal googeln, es lohnt sich!
Vorsorge wie Säule 3a und Aktiencasino sollte getrennt werden. Besser Kapital ausserhalb der Säule 3a in ETF investieren und ein ganz normales Säule 3a Konto verwenden. TER ist beim ETF noch tiefer, ausserdem kann man selber das Kapital einfach aus dem ETF holen wenns gebraucht wird.
Hören die Bänkler sicher nicht gerne 🙂
Da bin ich anderer Meinung. Gerade wegen dem langen Anlagehorizont von Jungen lohnt sich ein höherer Aktienanteil. Und diesen Aktienanteil kann natürlich auch bei einer Vorsorgelösung mit einem Säule 3a Depot in günstige ETF investiert werden. Vielleich die Angebote auf dem VZ Finanzportal anschauen.
https://finanzportal.vermoegenszentrum.ch/Vorsorgen.html?lang=de
Diese App heisst „VIAC“. Herr Spieler hat dazu auch bereits mehrmals sehr positiv berichtet! Bis zu 97% kann dort in Aktien angelegt werden zu super günstigen 0.53% Gesamtkosten. Die Global 40 (vergleichbar mit dem CS Fond) kostet nur 0.30%. Auf Obligationen wird in allen Strategien eben genau aufgrund der negativen Rendite nach Kosten verzichtet. Nicht zu vergessen die Zinsänderungsrisiken der Bonds! Die Wertschriften liegen bei der Credit Suisse, das Cash bei der WIR Bank wo es zu 0.30% verzinst wird. Das wäre sicher das passende Angebot für dich!
Natürlich wird immer wieder gepredigt, und Spieler wäre wahrscheinlich auch auf der Kanzel ein fähiger Mann gewesen, dass für das Alter gespart werden müsse. Wer aber genau überlegt, sollte in jungen Jahren kurz viel arbeiten und danach lange Reisen unternehmen, um den eigenen Horizont zu erweitern. Nichts ist so kleinkarriert, wie 30 Jahre am Stück in dieser Bünzlistadt zu verbringen!!!
Das eine schliesst das andere nicht aus.
Und gerade das machen die Jungen Menschen ja schon, was ich in Ihrem Sinne natürlich nur befürworten kann.
Eine einfache und gute Faustregel für den mximalen Aktienanteil ist: 100 minus Alter gibt Prozente Aktienanteil. Ist also jemand 36 Jahre alt, kann er auf 64% gehen. Ist jemand 50 dann ist 50% Aktienanteil schon das Höchste der Gefühle. Schliesslich drohen Arbeitslosigkeit, Aussteuerung und damit ein rascher Kapitalbedarf. Sozialhilfe gibt es nach SKOS erst, sobald das Vermögen auf CHF 4’000 verzehrt ist.
Viac.ch alles in aktien! Alle anderen anbieter haben zu hohe gebühren! Banken zocken ab bei 3a.
Das Selbe bei sonstigen Anlagen: Postfinance depot ohne depogebühren und günstigen ETF kaufen und nicht der bank vertrauen weil sie verdienen zu viel an Anlagen und sind auf keinen Fall besser.