Vorsorge: Wer soll das Anlagerisiko tragen?

Neuausrichtung: Im Bereich der beruflichen Vorsorge bietet Axa-Winterthur künftig keine Vollversicherung mehr an. Wer die will, der muss zur Konkurrenz. Foto: Keystone
Die Axa-Winterthur ändert etwas mit dem BVG. Als Normalbürger verstehe ich die genauen Details nicht. Was man kapiert, ist nur, dass der spätere Rentner weniger erhält. Liege ich da richtig? R.P.
Nein. Die Axa hat angekündigt, dass sie sich im Bereich berufliche Vorsorge aus dem Geschäft mit der Vollversicherung zurückzieht. In früheren Jahren hatte dies bereits die Konkurrentin Zürich gemacht, während andere Wettbewerber wie die Swiss Life, die Helvetia oder die Pax weiter an der Vollversicherung festhalten.
Die Axa geht einen anderen Weg: Sie wird ab nächstem Jahr ihren Kundinnen und Kunden nur noch teilautonome Vorsorgelösungen anbieten. Die Unternehmen können dabei ihre Mitarbeitenden weiterhin gegen das Todesfall- und das Invaliditätsrisiko versichern, bekommen für die angelegten Gelder neu aber keine Garantie mehr, sondern müssen das Anlagerisiko selber tragen.
Schon heute können Kunden zwischen der Vollversicherung und teilautonomen Lösungen entscheiden. Bei der teilautonomen Versicherung dürfen die Gelder der Versicherten freier investiert werden als bei der Vollversicherung, welche einer strengeren Regulierung untersteht. Dies beinhaltet für die Versicherten mehr Risiken – ähnlich, wie wenn Sie selbst einen Anlagefonds halten –, dafür haben diese deutlich höhere Renditechancen.
Vereinfacht ausgedrückt: Die Vollversicherung darf nur sehr konservativ investieren, die teilautonomen Stiftungen haben indes mehr Spielraum. Wenn sich die Finanzmärkte positiv entwickeln, erweist sich die teilautonome Lösung als vorteilhafter für die Versicherten. Wenn es hingegen zu einer langen Baissephase kommt, wären die Versicherten mit der Vollversicherung besser abgesichert, da die Versicherung das Anlagerisiko übernimmt und die Versicherten die Garantie haben, nie mitsanieren zu müssen.
Nur: Die Vollversicherung gibt es nicht gratis: Die Prämien sind trotz geringeren Renditechancen deutlich höher. Sicherheit wird mit höherem Prämienfranken erkauft. Für die Axa geht dabei angesichts der tiefen Zinsen, der demografischen Entwicklung und des engen regulatorischen Korsetts – wie schon früher für die Zürich – die Rechnung nicht mehr auf. Darum müssen sich deren Kunden entscheiden, entweder eine teilautonome Lösung zu wählen oder zur Konkurrenz zu gehen.
Für jene, die bleiben, wird der Wechsel in die teilautonome Lösung bei der Axa durch einen Kapitalpuffer, der ungefähr 11 Prozent der anzulegenden Gelder entspricht, erleichtert. Falls es gelingt, mittels teilautonomen Varianten die Rendite über die Jahre für die Versicherten zu steigern, profitieren diese nach der Pensionierung von höheren Renten. Doch eine Garantie gibt es dafür nicht.
Das höhere Risiko, das bei den Kunden verbleibt, ist der Nachteil. Sie können es mit der 3. Säule vergleichen: Da können Sie entweder das ganze Geld stockkonservativ auf dem Konto liegen lassen, haben kaum Risiken und bekommen aber auch kaum mehr Zins. Jene, die das Geld indes freiwillig in Vorsorgefonds investieren, tragen mehr Risiken, haben dafür aber die Chance, mehr Rendite zu erzielen und beim Bezug mehr Geld zur Verfügung zu haben.
Anders als bei der 3. Säule können allerdings die Versicherten nicht selbst entscheiden. In der 2. Säule entscheidet das Unternehmen, welche Variante es für seine Mitarbeitenden wählt und wo diese versichert sind.
Auf lange Sicht lohnt es sich in der Regel, mit Vorsorgegeldern, welche über Jahrzehnte hinaus liegen bleiben, einen höheren Aktienanteil zu nutzen und damit auch etwas mehr Risiken einzugehen. Wenn man aber das Pech hat, in eine lange Baisse zu geraten, würde man mit einer konservativeren Anlagestrategie besser fahren.
Vollversicherung oder teilautonome Lösung: Die richtige oder falsche Lösung gibt es meines Erachtens nicht. Vielmehr muss man sich entscheiden, ob man bereit ist, mehr Risiken zu tragen oder nicht.
30 Kommentare zu «Vorsorge: Wer soll das Anlagerisiko tragen?»
Eine Vollversicherung macht nie Sinn, weil sie immer viel zu teuer ist!
Warum ist das so?
Jede Pensionskasse kann über einen Anbieter wie AXA, Allianz, Generali oder Zürich mit einer administrierten Captiven Lösung besser fahren, da sie die Risiken nicht mehr direkt, sondern rückversichert und Rückversicherungsprämien immer günstiger sind als Prämien bei Direktversicherungen.
Das ist das ein, das andere ist, dass es seit dem Investment Company Act 1940, also seit 78 Jahren RIC compliant Venture Kapital und Private Equity Firmen gibt die jedes Jahr nachhaltige, durchschnittliche Dividendenrenditen zwischen 8% und 16% bezahlen, was übrigens auch REITs, MLPs und RITs machen!
Eine Performance zwischen 8% und 16% ist jederzeit, auch in Crash Szenarien, für eine PK möglich.
Erstens kann eine Versicherungseinrichtung nicht ausschliesslich in nicht kotierten Papieren anlegen und zweitens bin ich sehr erstaunt, wo denn diese Renditen in Crash Szenarien herkommen sollen. In Wahrheit ist es nämlich so, das in Crash Szenarien diese Papiere so gut wie unverkäuflich sind oder zu horrendenden Abschlägen zum NAV gehandelt werden.
Lieber Hans-Günter, ich habe noch nie in nicht kotierte Paiere angelegt! Gehen wir mal in die USA und betrachten wir eine REIT, die in Einkaufszentren investiert ist! Ihr Name ist Washington Prime Group (WPG)! Laut NASDAQ bezahlt WPG viermal jährliche Dividenden von je 25 Cents. Mit einem Börsenwert von US $1.43 Milliarden und einem Kurs Gewinn Index von 6.62 schloss die Aktie gestern, welche am New York Stock Exchange gehandelt wird, bei US$6.48!
Ihre Dividendenrendite beträgt somit im Moment 15.43%!
Der letzte Crash liess die ARCC Aktie einstürzen!
Am 1. Februar 2009 konnte man ARCC für US$3.60 kaufen.
Dividenden im 2009: US$1.47.
Die Dividenderendite bei US$3.60 wäre 40.83% gewesen!
Gestern schloss ARCC bei $16.08!
CAGR: 18.09%, Performance: 58.92% seit 01.02.2009!
Handelbar!
Sagenhaft was Sie hier schwurbeln mögen; Wie Sie sagen, das Thema ist; wer trägt das Anlagerisiko?
Wir sprechen von Schweizer Vorsorge „STIFTUNGEN“, nochmals zum nachlesen, das sind nicht Gewinn orientierte, stark staatlich regulierte Einrichtungen mit dem einzigen Zweck die eingelegten Vorsorgegelder gewinnbringend anzulegen. Die Frage ist nur:
Wer trägt das Risiko, wenn der Stiftungsrat einen zu hohen Aktienanteil (wie bei Teil-Autonomen weitgehend üblich) entscheidet?
Der Destinatär oder der Stiftungsrat? Dürfte nicht so schwierig sein oder Wyrsch?
Die Antwort, nach den Debakeln Meta, Zurich Vita, SwissCanto, BVK dürfte einfach sein. Solange es Vollversicherer gibt, die das Risiko tragen (können!) gibt es in meinen Augen keinen Grund nach mehr „versprochener“ Redite zu gieren.
@Wyrsch, das ist kompletter Unsinn. Ich habe berufsmässig den Überblick über Kosten. Da war auch schon mal die AXA (Vollversicherung) günstiger als die SwissCanto. Weiter geht es wie unten jemand schreibt um die eigene Risikofähigkeit. Wer sein (kärgliches) Altersguthaben nicht verzockt haben will, bzw. Renditeversprechungen (=keine Garantien!!) keinen Glauben schenken mag, tut gut daran sein Geld sicher und stabil versorgt zu wissen.
Ich bin dezidiert der Meinung, dass wer mit meinem Geld (!) Fehlentscheide fällt die zu Verlusten führen, soll die auch tragen. Vollversicherer haben in den letzten 20(!) Jahren immer positive Renditen geschrieben, aber sehr viele autonome/teilautonome gerieten mindesten 2008 in Unterdeckung. Wer bezahlt’s? Genau der Destinatär!
@basso, das ist kompletter Unsinn. Ich habe berufsmässig den Überblick über Kosten. Da war auch schon mal die Zenith Leben (Vollversicherung) günstiger als die SwissCanto.
Nun entwickeln wir weiter!
Gehen wir auf Google und schauen wir unter „Zenith Leben AND FINMA“!
Finma eröffnet Konkurs über Lebensversicherer Zenith Vie | NZZ
Erklären Sie mir bitte, weshalb eine Lebensversicherungsgesellschaft (Vollversicherung) sicher sein soll?
Wussten Sie, dass die europäischen Lebensverischerungsindustrie, laut IWF (International Währungsfonds), kein nachhaliges Geschaftsmodell hat?
„Lebensversicherungen in Europa: Kein tragfähiges Geschäftsmodell“ von Reinout De Bock, Andrea Maechler und Nobuyasu Sugimoto, 5. Mai 2015, IWF (Internationaler Währungsfonds) Blog
@Wyrsch, Sie scheinen keine Ahnung zu haben wovon die Rede ist; Vollversicherer (BVG!) gibt es noch fünf Helvetia, SwissLife, Allianz, PAX, Basler. Die müssen mit Ihrem eigenen Vermögen die Leistungen gewährleisten! Wenn Sie schon gurgeln wollen suchen Sie mal „Solvabilität“ in den Bilanzen der Versicherer. Ein CH Versicherer gilt als gefährdet wenn seine Solvabilität unter 160% fällt. Das ist, salopp formuliert, das Verhältnis von (zukünftigen) Ansprüchen/Leistungen zur Eigenkapitalsituation. Quasi die umgekehrte Eigenkapitalisierung zu den Verhältnissen in Bankkreisen 🙂
Konkurs gehen können nur teil- und autonome!
Das BVG in der CH ist nach wie vor die sicherste und stabilste Anlage (für Vorsorgegelder am Markt!)
Seltsamerweise bezieht sich basso nicht auf den Konkurs der Zenith Leben vom 15. Dezember 2014 und er scheint zu ignorieren, was den europäischen Lebensversicherungsgesellschaften bei Zinserhöhungen bevorsteht, denn diese sind mit insgesamt €10.1 Billionen Aktiven insgesamt zu 88% in zinssensitive Anlagen investiert wie Staatsanleihen, Hypotheken und Darlehen!
Weiter scheint basso keine Ahnung des „sovereign debt risk“ zu haben, denn, wenn Zinsen massiv in die Höhe gehen sollten, eine wir eine Multiplikation von Staatsbankrotten wie Argentinien 1999-2000 oder Griechenland 2015!
Gehen die Zinsen nach oben, werden die Staatsanleihen in die Hosen gehen und die Deckungskapitalien aller europäischen Versicherer werden schwinden wie das Eis unserer Gletscher! Bankrotte werden folgen.
Selstamerweise liest der Wyrsch nicht mit:
Autonome und Teilautonome können unter Aufsicht der FINMA geschlossen werden, wenn die Bilanzen nicht mehr tragbar sind. Auch (Lebens-) Versicherungsgesellschaften können Pleite gehen. Die Rede ist aber von BVG Sammelstiftungen von Versicherern, die mit Ihren Eigenkapital die Verbindlichkeiten garantieren müssen. Natürlich ist es möglich, dass eine (kerngesunde) Helvetia kippt, aber dabei ist die BVG Stiftung „gesondertes Anlage Vermögen“ und damit nicht vom Konkurs betroffen. Sie vergleichen Äpfel mit Birnen und verbreiten hier unqualifizierte „Panik“.
Der Titel Von Martin Spieler ist „Vorsorge: Wer soll das Anlagerisiko tragen?“ basso!
Bei den administrierten, bei welchen die Anlagerisiken über eine Sammelstiftung von Vollversicherungen getragen werden, teilautonome und autonome, bei welche die Anlagerisiken selbst getragen werden, werden über FINMA und Bundesamt für Sozialversicherungen kontrolliert.
Das Problem der europäischen LV, Schweizer LV eingeschlossen, Zenith Leben erlitt 2014 das Problem, sind die Klumpenrisiken von Staatsanleihen, welche die Branche als sicher einstufte und welche am 20 November 1923, Hyperinflation der Weimarrepublik, einen US Dollar für 4.3 Billionen Mark eintauschen liessen!
Alle Anlagen waren am Ende der Weimar Republik zerstört!
Steigen Zinsen stark, gehen Staaten bankrott!
Die Anlagen sind weg!
Ares Capital Corporation (ARCC) ist eine börsenkotierte Venture Kapital und Private Equity Firma, welche nach dem Investment Company Act 1940 als BDC (Business Development Company) RIC (Regulated Investment Company) compliant mindestens 90% des Gewinns an Aktionäre zurückbezahlen muss, um RIC compliant, d.h. weiterhin steuerfrei blieben zu können.
ARCC hatte gestern einen Marktwert von US$ 6.855 Milliarden und ein Kurs-Gewinnverhältnis von 11,92.
Die Dividendenrendite liegt bei 9.45%!
Über NASDAQ_dot_com Dividend.history ersieht man, dass ARCC vier Mal jährlich Dividenden von 38 Cents bezahlt!
ARCC schloss gestern bei US$16.08
ARCC ist eine der vielen Venture Kapital und Private Equity Firmen mit Dividendenrenditen zwischen 8% und 16%.
Sie ist seit dem 8. Oktober 2004 an der Börse.
insofern diese „teilautonomen“ modelle für eine gewisse homogenität innerhalb der kosteneffizienz über die gesamtleistungen sorgen (würden), sollen sie von den leuten geordert werden, welche sich das risiko leisten können. konkret ist es (zumindest) eine chance das entsprechende klientel mit höheren renditen zu locken. die frage ist, ob die bereitschaft da ist?
Die Vorsorge bei börsenkotierten Firmen abzuschliessen, ist einfach Hafenchäs. Die Eigner wollen schliesslich eine möglichst hohe Rendite rausdrücken.
Viel besser sind Pensionskassen, wo keine Aktionäre die Finger drin haben. Es gibt genügend davon, die seit Jahren gut aufgestellt sind.
Das ist richtig, aber das will in aktuellen politischen Situation niemand erklären. Es empört sich einfach besser ab der Versicherungswelt – und empören ist in! Die (linke) Vorsorge-„Politik“ reguliert Kosten (Beiträge), Leistung (Zins und Umwandlungssatz), Anlage (risikoarm), Gebühren und Mindestausschüttung, sollte ein Gewinn heraus schauen. Und dann wundert man sich, wenn sich für dieses Geschäftsmodell kein Aktionär mehr finden lässt…
Pensionskassen sind Stiftungen, da ist gar nichts börsenkotiert!
Das ist mir durchaus bewusst. Die Vollversicherung wird hingegen nicht von einer Stiftung, sondern von einer Versicherungsgesellschaft (AXA Leben AG) nicht mehr angeboten…
Die Sicherheit kostet. Das schreiben Sie oben richtig. Wenn jemand Sicherheit bieten soll, möchte er dafür eine Entschädigung sehen. Spreche ich ihm die ab, bietet er mir halt die Sicherheit nicht mehr an. So ist es nun mal
Der springende Punkt fast zum Schluss; in der teilautonomen Lösung trage ich als Versicherter persönlich das Anlagerisiko, die Entscheidungskompentenz und damit die Verantwortung für die Anlage aber wird nicht zugestanden. Für mich ein no-go! –
Also doch lieber die Vollversicherung? – Ich bin (nicht mehr lange) in einer Vollversicherung. Letztes Jahr ergab sich auf dem Alterskapital – obligatorisch und überobligatorisch summiert – eine Nettorendite von 0,602 %, bei rapportierten PK-Renditen von durchschnittlich ca. 7 %. Da fühlt man sich von den Aktionären abgezockt. Auch das also ein no-go! –
Es braucht etwas Neues, aufbauend und tragend für die Gesellschaft. Ist das machbar, ohne die Position der Versicherten in der 2. Säule zu stärken?
Der Fehlüberlegungen beinhaltet das einige:
– durchschnittliche PK-Renditen (von letztes Jahr meinetwegen 7%) erreicht eine Versicherungsgesellschaft, welche Kapitalschutz gewähren muss, bei weitem nicht. Die legen anders an. Müssen sie.
– die 0.6% gab es eben auch 2008. Nein, Moment, da gab es sogar mehr.
In Guten Zeiten: Anspruchshaltung, ich will auch was vom Profit. In schlechten Zeiten: Anspruchshaltung, dafür bin ich ja in einer Vollversicherung. Das KANN NICHT aufgehen.
Nein Renata Rubina Rolischo, die Lebensversicherungsgesellschaften müssen nicht 88% in zinssensitive Anlagen wie Staatsanleihen, Hypotheken und Darlehen anlegen!
Dies ist nicht nachhaltig und wurde vom IWF gerügt!
Ein Drittel der europäischen LVs bestand 2014 die Stresstests nicht.
Auch die Internationale Vereinigung der Versicherungsaufsichtsbehörden stellt fest, dass „das anhaltende Niedrigzinsumfeld eine Quelle der Anfälligkeit für Lebensversicherer sei, insbesondere in Europa.
Niedrige Zinssätze untergraben allmählich die Kapitalpositionen der Lebensversicherer, vor allem für jene Unternehmen, die Produkte mit langfristigen garantierten Zinssätzen und großen Durationsinkongruenzen zwischen Aktiva und Passiva anbieten.“
Quelle: GINMAR 2016, Executive Summary
Die Schweizer Vorsorge richtete sich nach Zinsen von Staatsanleihen, die 1980 mit einem US Prime Rate von 20% seither nur gesunken sind!
Statt sich auf nachhaltige, durchschnittliche Dividendenrenditen zwischen 8% une 16% zu richten, orientierte man sich nach den Zinsen von Staatsanleihen einerseits und spekulativen Anlagen andererseits!
Diese Politik zerstörte Arbeitsmöglichkeiten für über 45-50 Jährige!
Beiträge für die Vorsorge bei Mindestzinssätzen von 1.25% wurden sehr teuer!
Statt den Mindestzinssatz, basierend auf Dividenendenrenditen zwischen 8% und 16%, auf mindestens 8% festzulegen, entliess man ältere Mitarbeitende!
Das belastete ALV und Sozialhilfe!
Mit 8% Mindestzinssatz könnte man Beiträge und Rentenalter senken, sowie Umwandlungssatz und Renten erhöhen!
Die Gewinne im Verhältnis zum Kapitaleinsatz waren für Axa offenbar zu niedrig. Die Anlagevorschriften waren wohl zu restriktiv um die Eigentümer zu befriedigen.
Durch die Weitergaben von Reserven über 11% werden die Allermeisten einer Axa-Lösung den Vorzug geben.
Trotzdem sollte die Auffangeinrichtung (AE) nun aktiv werden und Ihrerseits Versicherungslösungen anbieten, welche auch den üb.oblig.Teil einschliessen. Vollversicherungslösungen wird sie wohl nie anbieten können. Sie kann allerdings den Anteil der Legal-Quote (bis zu 10% des Ertrags) als Reserven dem Versichertenkollektiv weitergeben. Durch die Einbeziehung üb.obl.Gelder (Misch-UWS) können die Risikoprämien wieder auf ein vernünftiges Mass gesenkt und die Umverteilung von Jung zu Alt reduziert werden.
Warum sich die europäische Lebensversicherungsindustrie keine Vollversicherungen der BV mehr leisten können, wird im „IAIS Global Insurance Market Report (GIMAR) 2016 beschrieben!
Die Internationale Vereinigung der Versicherungsaufsichtsbehörden stellte in diesem Report fest, dass „das anhaltende Niedrigzinsumfeld eine Quelle der Anfälligkeit für Lebensversicherer sei, insbesondere in Europa.
Niedrige Zinssätze untergraben allmählich die Kapitalpositionen der Lebensversicherer, insbesondere für jene Unternehmen, die Produkte mit langfristigen garantierten Zinssätzen und großen Durationsinkongruenzen zwischen Aktiva und Passiva anbieten.“
Quelle GINMAR 2016, Executive Summary, 1. Satz, 4. Abschnitt!
Vollversicherungen für PKs mit Zinssatzgarantien könnten verboten werden!
Der Autor „übersieht“ den casus knaxus:
„bekommen für die angelegten Gelder neu aber keine Garantie mehr, sondern müssen das Anlagerisiko selber tragen“
-> Die Anlage soll also weiterhin durch die VERSICHERUNG erfolgen
… nicht durch die Versicherten
-> Da die Anlage auch weiterhin durch sog „Profis“ erfolgt, bleiben auch die KOSTEN im Wesentlichen unverändert
Was bewirkt ein Kosten-Satz von zB 2%?
Der Anlageertrag reduziert sich um 2% p.a.
???
0.98^45 Berufsjahre = 0.4028, dh 40,3% des Anlageertrags
Der ganze Rest geht an sog „Profis“
… OHNE Kapitaleinsatz
…. OHNE Risiko
…. einfach jährlich wie manna vom Himmel fallend
… bezahlt aus den künftigen Renten der PK-Versicherten
DARUM sollte jeder Versicherte SEIN Vermögen selber anlegen können
=> ~2 x PK-Rente
Diese 10 besten börsenkotierten Venture Kapital und Private Equity Firmen (BDCs) erhöhten ihre Gesamtrendite im April 2018 allein um 7,14%!
Stellus Capital Investment Corp (SCM): 11.5%
Medley Capital Corp (MCC): 11.0%
Gladstone Investment Corp. (GAIN): 10.2%
Oxford Lane Capital Corp (OXLC): 7.2%
FS Investment Corp (FSIC): 5.7%
BlackRock Capital Investment Corp (BKCC): 5.6%
Monroe Capital Corp. (MRCC): 5.5%
Oaktree Strategic Income Corporation (OCSI): 5.1%
Triangle Capital Corporation (TCAP): 5.0%
WhiteHorse Finance, Inc. (WHF): 4.7%
Die jährliche Dividendenrendite wurde durch 12 geteilt und die Avance des Aktienkurses im Monat April dazugerechnet!
Sollte die Berufliche Vorsorge der Schweiz an einem minimalen technischen Zinssatz von 1.25% festhalten, verlieren alle!
Der Kommentar des Autors ist ausgewogen und weist klar auf die Vorteile/Nachteile von Vollversicherung gegenüber teilautonomer PK hin. Was in den Blogs teilweise gefordert wird – nämlich dass jeder selbst die Anlageentscheide treffen sollte weil er/sie bei teilautonomer Lösung auch das Risiko trägt: Dies tönt gut – ist aber nicht realistisch: Fakt ist, dass die meisten Destinatäre damit know-how mässig und risikomässig überfordert sein dürften. Richtigerweise werden nun 1E-Pläne angeboten, dies für den Teil welcher ein Jahreseinkommen über CHF 126 Tsd. übersteigt – hier ist die Risikofähigkeit gegeben, aber auch hier kann er sich nur für ein definiertes Risikoprofil entscheiden, nicht aber auf einzelne Anlageentscheide
Nun, Herr Schultheiss
das kommt auf die Angebote an, welche im Markt zur Verfügung stehen. In GB und UK ist die Selbstanlage ohne Weiteres möglich und es gibt sehr einfache Angebote.
Bei einer langfristigen Anlage ist das Risiko besonders gering. Das BVG läuft über 45 Jahre, ist also besonders langfristig.
Weiter oben habe ich die Abzocke durch die sog. „Profis“ dargestellt. Das liesse sich noch weiter vertiefen, aber es genügt ja schon zu wissen, DASS DIE KOSTEN DAS GRÖSSTE RISIKO FÜR JEDEN PK-Versicherten SIND:
Wenn ich nur ~40% des Anlageertrages erhalte
und ~60% via Kosten an die sog. „Profis“ gehen
und der Anlageertrag über 45 Jahre match-entscheidend für die Höhe der Rente ist,
dann habe ich durch das ~SICHERE Einsparen von Kosten eine ~Verdoppelung meiner PK-Rente
korrigiere
In GB und USA
(sorry)
Die berufliche Vorsorge der Schweiz ist sehr schlecht investiert, wenn es um die administrierten Vollversicherungs PKs geht, welche mit einem Mindestzinssatz von 1.25% die schlechtesten Risiken im „Sovereign debt“ (Staatsverschuldung) Umfeld zu Tiefstzinsen einkaufen!
Analysieren wir die 10 besten börsenkotierten VC und PE Firmen oder BDCs, welche im April 2018 eine Gesamtrendite von 7,14% erreichten, setzt sich diese Rendite aus zwei Teilen zusammen:
1. der 12. Teil der Dividendenrendite: 0.90% für April (10.8% aufs Jahr) und
2. die Aktienperformance vom 30. März 2018 zum 30. April 2018 von 6.24%!
Dies ergibt für April 2018 einen „Total Return“ von 7.14%!
Der Mindestzinssatz von 1.25% aufs Jahr ist lächerlich!
Die Vollversicherungen für BV auflösen!
Mindestzinssatz auf 8%!
Es ist in der heutigen Welt generell ein Trend zu erkennen mögliche Risiken auf die Allgemeinheit abzuwälzen oder umzuschichten. Aktuell bei der Krankenkasse mit Franchise-Idiotien. Früher bei den Pensionskassen mit der Umstellung von Leitungs-auf das Beitragsprimat usw. Der berufstätige Bürger wird nach und nach ausgesaugt. Logisch bei solch fragilen Finanzmärkten ist es sicherer das Anlagerisiko auf den Versicherungsnehmer abzuwälzen und ihm dafür den Spatz einer höheren Rendite herzuhalten. Da Unternehmen ihre Gewinne für Aktionäre und überbezahltes Management dauernd maximieren müssen, wird dieser Trend der Risikoverlagerung usw. nicht aufzuhalten sein. Solange dem Volk noch genügend Konsumfranken bleibt, schaut es dem Treiben einfach zu oder eher weg.
Michael Ferber von der NZZ beschrieb mit „Die Angst der Deutschen vor der Aktie“, dass Deutsche ein besonders grosses Misstrauen gegenüber Aktien zu haben scheinen, wie Studien zeigen.
«Aktionäre sind dumm und frech. Dumm, weil sie Aktien kaufen, und frech, weil sie dann noch Dividenden haben wollen», lautet ein Bonmot des Bankiers Carl von Fürstenberg. Viele Deutsche scheinen weder das eine noch das andere sein zu wollen – sie halten sich lieber gleich von Aktien fern.
Aktien-Engagements sollten langfristig gesehen werden. Die umlagefinanzierte Rentenversicherung stösst wegen der demografischen Entwicklung an Grenzen. Lebensversicherungen stehen in Zeiten von Nullzinsen unter Druck. Private Vorsorge tut not, ein gewisser Anteil an Aktien mit guten Renditen hilft die BV optimieren.