Benachteiligte Teilzeitkräfte

Besonders oft sind Frauen betroffen: Wer pro Pensum weniger als 21’150 verdient, ist nicht obligatorisch BVG-versichert. Foto: pd

Meine Tochter arbeitet im pädagogischen Bereich. Sie hat mehrere Arbeitgeber. Bei einigen laufen die gemeinsamen Einzahlungen auf Vorsorgeeinrichtungen. Bei zwei Anstellungen ist sie unter dem Minimum. Ich habe ihr geraten, zu prüfen, ob es Sinn ergibt, alles in einer Kasse zu konzentrieren. Das ist nach den bisherigen Abklärungen nicht möglich. Haben Sie einen Tipp? C.K.

Eigentlich ist es paradox: Teilzeitarbeit gewinnt in der modernen Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Und doch hat man als Teilzeitmitarbeiter oder -mitarbeiterin gerade bei der wichtigen beruflichen Vorsorge oft Nachteile. Viele Teilzeitarbeitende weisen nur geringe Löhne aus oder haben wie Ihre Tochter mehrere Arbeitgeber mit kleinen Pensen und entsprechend geringem Entgelt.

Das führt dazu, dass viele Teilzeitmitarbeitende bei der Pensionskasse zwischen Stuhl und Bank fallen: Ihr Lohn ist zu tief, um in den Genuss der Pensionskasse zu kommen. Dafür verantwortlich ist der sogenannte Koordinationsabzug. Dieser liegt bei 24’675 Franken und wird vom Jahreslohn abgezogen. Der versicherte Lohn fällt entsprechend geringer aus. Obligatorisch versichert werden muss der Lohn zwischen 24’675 und 84’600 Franken. Die Idee dahinter ist, dass die Pensionskasse als 2. Säule auf der 1. Säule der AHV aufbaut. Der Lohnanteil unter dem Koordinationsabzug wird durch die AHV abgedeckt, was darüber liegt von der Pensionskasse. So soll verhindert werden, dass die gleichen Lohnanteile doppelt versichert sind.

Manche Teilzeitmitarbeitende, welche mehrere Pensen aufweisen, verfügen pro Pensum über weniger als 21’150 Franken Jahreslohn, welcher die Eintrittsschwelle für die obligatorische Pensionskasse ist. Der einzelne Arbeitgeber ist damit nicht gesetzlich verpflichtet, Ihre Tochter bei der Pensionskasse zu versichern. Einige Arbeitgeber sind aber freiwillig dazu bereit. Offenbar ist Ihre Tochter diesbezüglich auf taube Ohren gestossen. Zu prüfen wäre daher, ob sie die Lohnbestandteile von den Arbeitgebern, bei denen sie jetzt nicht BVG-versichert ist, bei der Stiftung Auffangeinrichtung BVG aufnehmen lassen kann. Dort können sich Teilzeitmitarbeitende mit einzelnen Löhnen unterhalb des BVG-Mindestlohnes versichern lassen, sofern die Summe dieser Löhne zusammen über der BVG-Eintrittsschwelle von 21’150 Franken liegt.

Eine freiwillige BVG-Versicherung bietet die Auffangeineinrichtung BVG für Mitarbeitende, welche bei mehreren Arbeitgebern tätig sind und deren AHV-pflichtiger Gesamtjahreslohn grösser ist als der BVG-Mindestlohn von 21’150 Franken, sowie für solche, welche nebenberuflich als Arbeitnehmer tätig und im Hauptberuf selbstständigerwerbend sind. Die Stiftung Auffangeinrichtung BVG ist eine registrierte Vorsorgeeinrichtung und wurde 1983 im Auftrag des Bundes gegründet. Sie stellt zusammen mit dem Sicherheitsfonds BVG sicher, dass die gesetzlich vorgesehenen Mindestleistungen für alle Arbeitnehmer erfüllt werden.

Abgesehen von dieser allfälligen Möglichkeit, welche Ihre Tochter mit der Auffangeinrichtung BVG abklären sollte, weise ich auf die 3. Säule hin: Über diese könnte Ihre Tochter ebenfalls die vorhandenen Lücken aus der 2. Säule freiwillig im Rahmen der steuerbegünstigten 3. Säule decken und zusätzlich Steuern sparen. Ich empfehle Ihrer Tochter zusätzlich, mit einer Bank oder Versicherung, ihre Vorsorgemöglichkeiten im Rahmen der Säule 3a zu prüfen und diese zu nutzen. Damit stärkt sie nicht nur die eigene Altersvorsorge, sondern sie muss auch weniger an den Fiskus abliefern.

61 Kommentare zu «Benachteiligte Teilzeitkräfte»

  • Markus Ackermann sagt:

    Es wäre ausserordentlich dumm, auf das PRIVILEG zu verzichten,
    -> sich bei einem Lohn unterhalb des Koordinationsabzugs von der 2. Säule NICHT abzocken lassen zu müssen.
    -> Die Verwaltungskosten würden während JAHREN zu Ertragsverlusten führen, so dass von einer „Versicherung“ nur die Papierli-Wender profitieren würden, kaum die Versicherten.
    -> Für die „Renten-Versicherten“ weitgehend unsichtbar, werden diese Papierli-Wender VORAB bezahlt durch die Anlageerträge. Und so bleibt als Anlageertrag kaum mehr etwas übrig. Entsprechend werden die Altersguthaben auch bei Höchst-Erträgen (zB 2017) nur vergleichsweise minimal steigen. Darum: Finger weg (wo noch möglich) von der BVG-Abzocke! Besser: man legt dieses Geld selber an (egal, ob ausserhalb oder innerhalb der 3. Säule)

    • Max Oppliger sagt:

      Damit verliert man den Beitrag des Arbeitgebers. Deshalb wird das Modell von diesen auch unterstützt. Es ist dummes Zeug, hier von einem Privileg des Arbeitnehmers und von Abzocke des BVG´s zu reden. Vermutlich sind Sie einer der Profiteure, der sich so den AG-Beitrag spart.

      • Markus Ackermann sagt:

        Nein, Herr Oppliger
        Ich bin einer der Abgezockten.
        Machen Sie selber die Rechnung:
        Die Abschluss-Provision des Versicherungsagenten beläuft sich in der Regel auf 30% der Jahresprämie.
        Jede Std. Administration (Eintritt,. Austritt, Geburten, Scheidung, Arbeitgebeberwechsel, Lohnanpassungen etc.) kostet 120 – 150 CHF pro Stunde.
        Der langfristige Anlageertrag ist ~7.9% (aktuell: 8.4%): SPI inkl. Dividenden
        Das macht auf 45 Jahre 1,079%^45 = 30.61 x
        2% Verwaltungskosten (finanziert via Anlageertrag) sind 0.98^45 = 0.4029
        Nehmen wir einen durchschnittlichen BVG-Satz von 13% auf 21’500 = 2’795
        davon 30% für den Agenten = 838.50 CHF
        minus 1/2 Std Administration = 60 – 75 CHF
        finanziert durch den Anlageertrag ~7.9% p.a. auf 2’795 (Tod/IV-Risiko nicht berücksichtigt) = 220 CHF

      • Markus Ackermann sagt:

        Also, Herr Oppliger
        OHNE BVG erhält die Teilzeitangestellte also 2’795 CHF MEHR Lohn als sie mit BVG erhalten würde
        -> denn für die Arbeitgeber sind Kosten einfach Kosten, egal wie sie benamst werden.
        Diese 2’795 CHF kann die Teilzeitangestellte während 45 Jahren selbständig anlegen: im SPI zu ~7.9% Rendite p.a.:
        45 Berufsjahre à 2’795 CHF = 125’775 CHF
        Rechnen wir das 1. und das 45. Jahr, das 2. und das 44 Jahr etc
        kommen wir auf eine Anlagedauer von 2*2’795 CHF während 22.5 Berufsjahren,
        also einen Anlageertrag von 1.079^22.5 = 5.533 x,
        also 5.533 * 125’775 CHF = 695’913 CHF,
        also einen Anlageertrag von 570’138 CHF
        … OHNE BVG.
        … Mit BVG würden die Papierli-Wender davon 40,29% wegfressen, also 229’708.63 CHF
        DARUM sollte der Koordinationsabzug sogar ERHÖHT werden

      • Markus Ackermann sagt:

        Nun, Herr Oppliger
        SIE waren einer jener links-grünen Mittelstandsverräter, welche letzten September den Koordinationsbeitrag SENKEN wollten
        … und damit (wie obige Rechnung zeigt!!) den Teilzeitangestellten (insb. Frauen) VIEL Geld enteignen und den Papierli-Wendern bei Banken und Versicherungen zuschustern wollten
        … DAMIT haben Sie das Geschäft der 2.-stärksten Lobby in der Schweiz (Finanzwirtschaft) betrieben, kompensiert mit einem Placebo (im Vergleich zum viel grösseren Verlust in der 2. Säule!!) von 70 CHF pro Monat mehr AHV.
        Diese 2.stärkste Lobby wird angeführt von der CVP (NR Humbel, SR Bischof, SR Graber)
        … und finanziert u.a. von SwissLife, Zurich, CS etc (alle FDP) und Helvetia und Raiffeisen (beide CVP, nebenbei: wo Primin Vinzenz VR-Präsident war)

      • Markus Ackermann sagt:

        recte (sorry!):
        Koordinationsabzug
        Pierin Vincenz

      • Hans Schmid sagt:

        Markus Ackermann, Ihre Argumente des privaten „Aktiensparen“ i.S. Altersvorsorge ist für 95% untauglich. Beweis: Die Geldaufbewahrung geschieht in Form von Handel mit Finanzprodukten. Dabei wird im Prinzip Geld gegen Geldäquivalente getauscht. Es wird kein Mehrwert geschaffen. Wie bei Wetten und Glücksspielen wird lediglich der Einsatz neu zwischen den beteiligten Händlern aufgeteilt. Zwar wird bei dieser modernen Form des Hortens von „Kapitalmarkt“ und „Finanzinvestitionen“ gesprochen, doch handelt es sich bei diesen Geldgeschäften nicht um Investitionen zur Steigerung von Konsum, Produktivität und Produktionskapazität im Sinne der Realwirtschaft, sondern um Investitionen im Sinne eines Glücksspieleinsatzes. Es sind Nullsummensspiele.

      • Markus Ackermann sagt:

        @Schmid.
        Theoretisch haben wir beide Recht: Wir beide behaupten, dass Geldäquivalente getauscht werden, wenn Geld in Aktien getauscht werden. Eigentlich ein Nullsummenspiel.
        ABER die Praxis beweist das Gegenteil: der SPI wächst langfristig um ~7.9% p.a. Warum?
        1. Der SPI wird mit einem Schrumpfmeter gemessen: denn das Geld entwertet sich im Vergleich zum Output der Realwirtschaft: Inflation
        2. Der Output der Realwirtschaft wächst ceteris paribus durch den Fortschritt der Technologie: Produktivität
        3. Die Interest Rate wird gesteuert durch Liquidity Preference und Propensity to consume
        4. Die Produktivität steuert die Marginal Efficiency, steuert die Investitionen und steht in einem funktionalen Bezug zum Realzins: Nominalzins minus tatsächliche Inflation
        => höhere REALE Aktienkurse

      • Markus Ackermann sagt:

        Theoretisch haben wir beide Recht, da wir behaupten, dass Geldäquivalente getauscht werden, wenn Geld in Aktien getauscht werden und vice versa. Eigentlich ein Nullsummenspiel
        ABER die Praxis beweist das Gegenteil: der SPI wächst langfristig um ~7.9% p.a.
        WARUM?
        1. Der SPI wird mit einem Schrumpfmeter gemessen, denn das Geld entwertet sich im Vergleich zum Output der Realwirtschaft: Inflation
        2. Der Output der Realwirtschaft wächst ceteris paribus durch den Fortschritt der Technologie: Produktivität
        3. Die Interest Rate wird gesteuert durch Liquidity Preference und Propensity to consume
        4. Die Produktivität steuert die Marginal Efficiency steuert die Investitionen und steht in einem funktionalen Bezug zum Realzins: Nominalzins minus tatsächliche Inflation
        => REALER Aktiengewinn

      • Markus Ackermann sagt:

        zum Schrumpfmeter
        Die offizielle Inflation wird falsch gemessen (siehe unten, zB. KK-Prämien, zB asset inflation)
        Währungen und Gold haben per se keinen intrinsischen Wert, weil sie per se keinen Ertrag generieren.
        ABER:
        Währungen werten gegenüber dem Gold über die sehr lange Frist ab: Der Goldkurs ausgedrückt in der Währung steigt
        zur Produktivität
        Langfristig steigt die Produktivität etwa um 2% p.a., weil labour in Kapital (Maschinen) umgesetzt wird, die den output erhöhen. Die Marginal Efficiency beschreibt den Wachstumspfad
        zu Interest Rate & Aktiengewinn
        Via interest rate werden die asset Klassen / Investitionsmöglichkeiten miteinander verbunden und der Einsatz sowohl von Geld wie auch von Kapital (ungleich Geld) gesteuert
        => Anleger müssen einfach Papierli-Wender abwehren

      • Markus Ackermann sagt:

        M.a.W.:
        Geld und Aktien sind nur im Moment des Tausches Geldäquivalente, nicht aber nach zB 45 Berufsjahren. Denn die Aktien werfen eine Dividende ab. Diese Dividende wird aus dem Gewinn (den earnings) der Firma bezahlt. Die Dividende ist ein Teil der earnings. D.h.:
        -> Die CHF, die für die Aktie bezahlt wurden, werfen keinen Ertrag ab
        -> Die Aktie wirft einen Ertrag ab: P/E ist eine interest rate, nämlich earnings durch price der Aktie
        -> Die Firma verwendet einen Teil der earnings für Investitionen (gemäss der marginal efficiency: Produktivität) und einen Teil für Dividenden an die Anleger.
        -> Aktionäre profitieren von Investition UND Dividende: beides zusammen begründen die 7.9% p.a. beim SPI.
        Für den Alterssparer geht davon die WIRKLICHE Inflation ab
        … und die Abzocke

      • Hans Schmid sagt:

        @Markus Ackermann, Sie irren sich. Der Vergleich mit einem Schneeballsystem mag plakativ sein, doch es ist keine polemische Diffamierung, es ist eine zutreffende Beschreibung der Realität was die Finanzprodukte/Märkte sind. Dieses wird deutlicher, wenn man die Gesamtheit der an den Finanzmärkten gehandelten Finanzprodukte betrachtet. Finanzprodukte sind Geldäquivalente mit denen Geld gehortet wird. Sie sind nicht mit realen Werten gleich zu setzen. Dieser Umstand führt dazu, dass die rechnerischen Werte für die Kapitalisierung von Unternehmen nur noch bedingt etwas mit dem realen Geschehen zu tun haben, womit eine Kaskade von Verwerfungen ausgelöst wird.

      • Hans Schmid sagt:

        @Markus Ackermann, In den letzten Jahrzehnten haben sich Banken/Finanzbranche zunehmend eigene Bereiche geschaffen, in denen keinerlei Werte entstehen. Es wird eine Produktivität nur vorgetäuscht. Die Bank als (Buchmacher) der Buchmacher gewinnt immer! Das hat Auswirkungen auf die Struktur unserer gesamten Gesellschaft,- und Wirtschaftsstruktur. Bitte bedenken Sie, dass nur durch einen ständigen Zufluss neuer Gelder kann die Illusion einer Wertsteigerung in der Finanzwirtschaft aufrechterhalten werden. Rentenbeiträge (Arbeitgeber + Arbeitnehmer) sind eine sehr verlockende Quelle. Entsprechend intensiv werden Politik und öffentliche Meinung bearbeitet. Ein unverantwortliches Generationenkonflikt wird von der Branche und geldabhängigen Politikern und Medien geschürt.
        2. Säule abschaffen!

      • Hans Schmid sagt:

        @Markus Ackermann, An diesem kleinen Beispiel (es gibt noch mehrere von Statistik bis Altersquotienten, Sterbetafeln und Wahrscheinlichkeitsstudien usw. usf.) wird auch der Unterschied klar, zwischen ein System der Umlagefinanzierung (AHV) der Renten, – und eines auf Kapital (2.Säule) gedeckte Finanzierungen.

        Natürlich wird verschwiegen das mit der Senkung des überobligatorischen Umwandlungssatz die Enteignung bereits im vollem Gange ist. Leider ist die Schweiz eines der wenigen Länder in Europa, die kein Verfassungsgericht kennt ….

      • Hans Schmid sagt:

        @Markus Ackermann, Mit solchen Beiträgen werden Sie mich nicht davon überzeugen, dass Sie als Privatanleger dauerhaft den Markt schlagen können, bzw. langfristig es sich um Vorsorge relevante Schlüsse daraus ziehen können. Das Problem ist, dass der Markt stets besser weiss als der Privatanleger, wie eine Aktie zu bewerten ist. Der Kursverlauf ist ja gerade der Ausdruck dieses fundamentalen Wissens. Mit Verlaub, dass der Markt Recht behält, wird er Ihnen sicherlich noch beweisen.

      • Markus Ackermann sagt:

        Nun, Herr Schmid
        Grundlegend ist die Unterscheidung zw. productive und unproductive
        … definiert durch Adam Smith.
        Kein Buchhalter, Banker, Versicherer, Anwalt, Pfarrer oder Soldat ist produktiv. Sie alle leben von dem, was andere mit Arbeit produziert haben.
        Auch ein Umlagesystem, wie die AHV, ist nicht produktiv, sondern legt um, was andere mit Arbeit produziert haben.
        DARUM verfehlen Sie das Thema
        … denn es ist unbestreitbar, dass der heutige Lebensstandard von Johnny Schnäpperli in Spreitenbach weitaus höher ist, als der Lebensstandard eines Handwerkers vor 100 Jahren
        … auch was seine Altersvorsorge, seine Gesundheit etc. betrifft
        WARUM?
        Produktivität zufolge technischen Fortschritts
        .
        Richtig: es gibt immer mehr unproduktive Umverteiler und immer weniger Produktive

      • Hans Schmid sagt:

        @Markus Ackermann, seltsam Sie erwähnen die Effizienz des langfristigen Aktiensparens und blenden die erfolgte Degradierung der Realwirtschaft durch die Finanzwirtschaft vollkommen aus, um mir sodann vorzuwerfen ich würde das Thema verfehlen. Ihre Überlegungen sind nicht stichhaltig und widersprüchlich. Diese sogenannte Finanzmärkte sorgen das die Arbeitnehmer mit forcierten Lohnkürzungen und Verlängerung der Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich dafür, dass der Produktivitätsfortschritt ausschliesslich Unternehmen und Kapitalgebern zu Gute kommt. Sie verkennen, dass Wirtschaften kann nicht auf die Verteilung von Wohlstand reduziert werden. Wirtschaften ist das Erschaffen von Wohlstand.

      • Markus Ackermann sagt:

        Wer steht Ihnen auf der Leitung, Herr Schmid?
        1. Ja, es geht um Wohlstand (Wealth). Das ist nicht Geld und schon gar nicht Umverteilung. Sondern das Ergebnis von produktiver Arbeit in der Realwirtschaft
        2. Die Financialization (Finanzmärkte) ist unproduktiv
        … weil es da präzis nicht um die Realwirtschaft geht
        3. Ja, Links-Grün verteilt den Wohlstand von unten nach oben (und behaupten, dass sie das Gegenteil wollen) … 1% vs 99%
        In D konnte man dies über ein Jahrzehnt beobachten, was Schröder, Fischer, Eichel, Riester und all die anderen MittelstandsverräterINNEN aufführten.
        In der Schweiz kommt dies einfach etwa ein Jahrzehnt später: sog. „AHV-Reform“, sog. Reform der Ergänzungsleistungen, Abzocke im BVG etc.
        … dabei wäre es so einfach: 7.9% => Verdoppelung der BVG-Rente

      • Markus Ackermann sagt:

        1. Richtig: „Die Bank als (Buchmacher) der Buchmacher gewinnt immer!“
        -> DARUM buy and hold bzw. sog. passive investing: nicht Aktien traden (das kostet nur), sondern investieren und Dividenden re-investieren
        2. Richtig: „Finanzprodukte sind nicht mit realen Werten gleich zu setzen“
        -> DARUM diese Produkte meiden: nicht spekulieren, sondern investieren
        3. Richtig: „nur durch einen ständigen Zufluss neuer Gelder kann die Illusion einer Wertsteigerung in der Finanzwirtschaft aufrechterhalten werden.“
        -> Dieser Zufluss kommt durch die Geldschöpfung von Zentralbanken und (via Kredite) der Geschäftsbanken
        DARUM in Sachwerte investieren, die Erträge abwerfen (zB „businesses“: Buffet)
        DARUM Vollgeld: Die Banken sollen nur Geld kreditieren, für die sie beim Sparer Zinsen ablieferten

      • Hans Schmid sagt:

        @Markus Ackermann, meine fachlichen Aussagen sind ganz klar. Erst seit rund 30 Jahren ist Geld im Übermass vorhanden, es wird nicht mehr nur in die Realwirtschaft investiert. Sie und Ihre zitierten Wirtschaftswissenschaftler blenden das Horten und Umverteilen von gehortetem Kapital leider aus. Für „Euch“ kümmert sich die Finanzwirtschaft ausschliesslich um die Bereitstellung von Kapital, damit Unternehmen arbeiten können. Das Horten und Verwalten von Geld ist relativ neu. Das wollen Sie nicht wahrhaben und deshalb, versuchen Sie die Diskussion in einer links vs. rechts Debatte zu lenken. Das ist nicht zielführend. Noch in den siebziger Jahren waren Kapitalrenditen unter zehn Prozent in der Industrie gang und gäbe, die wurden auch akzeptiert. Heute müssen es mehr als 25 Prozent sein.

      • Markus Ackermann sagt:

        Nein, Herr Schmid.
        Sie verstehen den Unterschied nicht zwischen Geld und Kapital. Lesen Sie Adam Smith.
        .
        Sie setzen die Bezugsscheine dem Kapital gleich. DA stehen Sie sich selber auf der Leitung.
        -> Die BESTE Börsenperformance haben (hatten) die Börsen von Venezuela und Zimbawe. Man kann die Kurse durch Geld-Produktion (Produktion von Bezugscheinen) in die Höhe treiben.
        ABER
        -> Banker backen kein Brot: mehr Bezugsscheine führen nicht zu mehr Output der Realwirtschaft.
        Das gilt genauso in der CH (SNB) wie der EU (€ZB)
        .
        Die Börse schafft zwar jederzeit einen Preis (zB Aktien-, Währungskurs), aber ob diese Bewertung stimmt, wissen wir erst, wenn diese Bewertung auf die Realwirtschaft trifft. Und diese Bewertung schwankt sehr viel stärker als der Umtausch von labour in labour

      • Hans Schmid sagt:

        @Markus Ackermann, Sie irren sich. Dazu sollte man sich vergegenwärtigen, dass ein Inhaberschuldschein was damit zu tun hat, dass in ihm eine Forderung enthalten ist, wobei die Urkunde selbst die Legitimation darstellt, diese Forderung auch fällig stellen zu können. Letzteres führt dazu, dass frühere Banknoten sog. Inhaberpapiere darstellten, wobei ein Inhaberpapier dadurch gekennzeichnet ist, dass schon der Besitz dieses Wertpapieres den jeweiligen Inhaber dazu berechtigt, die in dem Papier enthaltene Forderung geltend machen zu können. (Heutzutage äussert sich diese Eigenschaft von Inhaberpapieren u.a. darin, dass auch der nichtberechtigte Besitzer über dieses Papier rechtmäßig verfügen kann, sprich: auch mit geklautem Geld kann rechtswirksam bezahlt werden. Merken Sie den Unterschied?

  • Anton sagt:

    Als ob jemand, der schon wenig verdient, noch Geld flüssisg hat für die dritte Säule…

    • Markus Ackermann sagt:

      Nun, Anton.
      Die bessere Reform wäre, dass die Teilzeitangestellten sich FREIWILLIG und auf eigene Kosten für 100% (Obergrenze) bei der AHV/IV versichern könnten.
      Bsp.:
      Eine Teilzeitangestellte mit einem Pensum
      – von zB. 1 Tag pro Woche könnte ihren Lohn freiwillig für 1-4 zusätzliche Tage versichern,
      – von zB 2 Tage pro Woche für 1-3 zusätzliche Tage versichern
      etc.
      … und zwar auf Anrechnung ihrer BVG-Versicherungspflicht
      … damit
      -> hätte die Teilzeitangestellte eine bessere soziale Versorgung
      -> die AHV-Kasse würde profitieren
      -> ihre Rentenlücke würde kleiner bis verschwinden
      -> mehr Wettbewerb zw. AHV und BVG führte zu einer Reduktion der Verwaltungskosten (insb. beim BVG) und damit zu höheren Anlageerträgem und zu mehr Versicherungsdeckung pro CHF

  • M. Vetterli sagt:

    Die freiwillige Versicherung bei der Auffangeinrichtung für Personen mit mehreren AG’s ist eine etwas teure Angelegenheit.
    Der sog. AG-Anteil muss durch den Versicherten getragen werden. Der, sonst ja eingesparte, AG-Spar-Beitrag sollte allerdings vom AG als Lohnbestandteil eingefordert werden können.
    Richtig teuer wirds dann allerdings beim Risikobeitrag. Dieser liegt für Frauen ab Alter 45 auf 4.1%, Alter 35-44 auf 6.0% sowie Alter 45-54 auf 6.2%. Da bei der Auffangeinrichtung ärgerlicherweise nur innerhalb des Obligatoriums versichert wird, kann kein Ausgleich via üb.oblig.Kapital vorgenommen werden. Der ges. UWS von 6.8% wird via hohe Risikoprämien abgesichert. Dies ist unschön und verlangt eine Neuaufgleisung (Gleichstellung mit den 2.Säule Versicherern) dieser Einrichtung.

  • M. Vetterli sagt:

    Korrektur:
    Risikoprämie ab Alter 25 (statt 45) auf 4.1%… Pardon…
    Betrifft übrigens „Vorsorgeplan MA“
    Link zum Reglement: http://www.chaeis.net/bvg-berufliche-vorsorge/reglemente.html

  • sepp z. sagt:

    Arbeite beim Kanton Zürich Teilzeit. Geht mir auch so. Zum 100%-Koordinationsabzug kommt noch dazu, dass der Kanton Zürich mir bloss den Lohn nach Abzug der AHV/IV-Beiträge BVG-versichert. Geiziger geht nimmer.

  • Hans Schmid sagt:

    Die 2. Säule muss abgeschafft werden. . Mit der Einführung des Pensionskassenobligatoriums wurde behauptet, das Existenzminimum sei ohnehin von der AHV abgesichert. Da wurde (und wird) also ein sogenannter Koordinationsabzug von heute 24‘675 Franken im Jahr zum sogenannten Freibetrag erklärt. Der müsse nicht zwingend von den Pensionskassen versichert werden. Das jedoch wirkte sich für all jene – vorwiegend für Frauen, die als Zuverdienerinnen oft Hausarbeit oder familiäre Pflegeleistungen erbrachten – verheerend aus. Ihre gesamte Altersvorsorge schrumpfte empfindlich, im Falle von jenen, die älter sind als vor den Korrekturen von 1988 und 1997 sogar dramatisch. Leute seit kritisch und hinterfragt diese Fehlkonstruktion 2. Säule. Es rollt eine Armutswelle auf uns zu. Ein Skandal!

    • Markus Ackermann sagt:

      Falsch, Herr Schmid.
      1. Nicht das Aktiensparen für das Alter ist falsch. Ganz im Gegenteil! DAMIT kommt man zu einer guten Altersrente:
      siehe:
      https://www.fuw.ch/article/eine-rente-dank-des-spi/
      2. Die ABZOCKE durch das OBLIGATORIUM ist das Problem.
      -> Denn die Abzocker nutzen das Obligatorium, um via Kosten den Anlageertrag in die eigenen Taschen zu leiten: 2% Kosten (= weniger Anlageertrag) führt zu einer Umleitung in die Taschen der Abzocker von ~43% des Anlageertrages
      siehe das Bsp. von nur 28 Jahren und nur 1% Kosten:
      https://www.fuw.ch/article/die-kostenfalle/
      => also muss man das Obligatorium durch Wettbewerb ersetzen: JEDEr soll SELBSTÄNDIG sein PK-Guthaben anlegen können.
      3. Für Teilzeitangestellte wäre auch mehr Wettbewerb zw. BVG und AHV hilfreich

      • Markus Ackermann sagt:

        recte:
        führt zu einer Umleitung in die Taschen der Abzocker von ~44.2% des Anlageertrages
        Berechnung: 0.98^28= 0.5679 = 56.8% für die Anleger
        .
        im Video ‚Kostenfalle‘ auf der Basis von 10’000 CHF über 28 Jahre mit bloss 1% Kosten jedoch auch noch ohne Dividenden-Reinvestition:
        aus ~118’300 CHF eines 10’000 CHF-Paketes (10’000 CHF plus Anlageertrag mit Re-Investion der Dividenden, ohne Kosten) werden ~50’100 CHF für das gleiche 10’000 CHF-Paket
        Bref:
        Match-entscheidend sind nicht die Sparbeträge, sondern die Abzocke via Kosten, welche den Anlageertrag (inkl. Zinses-Zins-Effekt) in die Taschen von Banken und Versicherungen umleiten.
        … die PolitikerINNEN … AUCH VON LINKS-GRÜN … wollen ja bezahlt sein: siehe die im letzten Jahr richtigerweise versenkte AHV-Reform

  • Markus Ackermann sagt:

    ~43.2% (sapperlot!)

  • Hans Schmid sagt:

    Markus Ackermann,
    bleiben Sie sachlich. Private Sparer müssten gleich hohe, aufgrund der geringeren Effizienz des privaten Sparens sogar höhere Alterskapitalien anlegen, um ihre Vorsorge vorzufinanzieren. Die Probleme würden sich somit bei privatem Sparen gegenüber einem Sparen im Rahmen der 2. Säule noch verschärfen. Jeder siebte Franken der Renten- und Kapitalleistungen der Zweiten Säule versickert in der Kostenfalle der Vermögensanlagen und der Kassenverwaltungen. Niemand schafft Transparenz. Das BSV und die OAK haben es bisher verpasst, diese jährlichen Gesamtkosten pro Versicherten oder in Prozent des Anlagekapitals für jede Kasse einzeln mit einer Kennziffer transparent aufzulisten und einen Kosten-Rendite-Vergleich der PK-Anlagen zu publizieren. Ein Skandal und Demokratie unwürdig

    • Markus Ackermann sagt:

      Herr Schmid, Sie BESTÄTIGEN meine These, indem Sie mich widerlegen wollen. Ergo haben Sie (& Oppliger) das Problem noch nicht verstanden:
      Es gibt bei der 2. Säule unnötige und darum teure
      -> Versicherungsagenten = Kosten sind 30% der ersten Jahresprämie
      -> Sachbearbeiter & Buchhalter = jede Administrationsstunde generiert Kosten
      -> Pensionskassenexperten = gar nicht billig
      -> und diverse weitere Papierli-Wender
      .
      Beim Privaten Sparen (= selbständige Anlage, 3. Säule oder gar keine Säule) gibt es nur
      -> den Sparer selber (Johnny Schnäpperli, der für sich selber spart) und
      -> die Bankangestellten, die zu hohe Kosten generieren (~1% spread zw. Kauf und Verkauf, Bankgebühren, Fondsgebühren etc.)
      -> HIER senkt man die Kosten durch Wettbewerb. Regulationen ERHÖHEN die Kosten

      • Hans Schmid sagt:

        Herr Ackermann, Die grössten Konstruktionsfehler der 2. Säule sind:

        – dass sie unnötigerweise die AHV kopiert, dabei aber viel komplizierter, teurer, aufwendiger und schädlich ist;

        – dass sie die Menschen per Gesetz zwingt, ihr Geld Managern anzuvertrauen, deren Tun faktisch nicht zu kontrollieren ist;

        – dass sie die ohnehin hohe Sparquote in der Schweiz weiter erhöht.

        Diese Fehler sind gleichzeitig die grundlegenden Eigenschaften der Pensionskassen. Sie bestehen folglich, solange es Pensionskassen gibt. Anders ausgedrückt: Diese Mängel zu beseitigen bedeutet, die Pensionskassen abzuschaffen. Und genau das sollten wir tun. Die 2. Säule ist nicht mehr haltbar; mathematisch, wirtschaftlich, politisch und ethisch.

  • Hans Schmid sagt:

    Markus Ackermann,
    Bei der 2. Säule müssen die Versicherten wiederholt ihren Vorsorgeeinrichtungen nach einem Crash mit Leistungskürzungen und Sanierungsbeiträgen auf die Beine helfen. Die Versicherten tragen so das Risiko des Kapitalmarktes mit. Die grosse Mehrheit der Versicherten ist in einer Pensionskasse mit überobligatorischen Leistungen versichert. Diese Kassen dürfen deshalb tiefere Umwandlungssätze anwenden. Umwandlungssätze von 6 Prozent und tiefer sind realität. Mit negativen Auswirkungen auf die Renten, denn je tiefer der Umwandlungssatz, desto tiefer die Altersrente. Anders als bei der AHV wird die Rente der zweiten Säule nicht obligatorisch der Teuerung und der Lohnentwicklung angepasst. Die Rente verliert deshalb jedes Jahr an Wert. Sie verwechseln Wettbewerb mit Privilegien

    • Markus Ackermann sagt:

      Herr Schmid
      DAS ist ja der Skandal. Die Anlagemärkte sind effizient und funktionieren als kommunizierende Röhren (bzw. asset Klassen).
      Wenn der breiteste Aktienindex der Schweiz (nämlich der SPI) inkl. Dividenden langfristig 7.9% Analgeertrag generiert, dann müssen diese Anlageerträge auf den individuellen PK-Auszügen erscheinen. Tun sie aber nicht
      … weil sie VORAB von den Papierli-Wendern in die eigenen Taschen umgeleitet werden.
      Bei 7.9% oder auch nur 6% Anlageertrag könnte es solche „crashes“ und „Sanierungen“ gar nicht geben.
      NB:
      Das Kapital bleibt AUCH NACH Ihrer Pensionierung angelegt, also könnte das individuell ausgewiesene Anlagekapital gar nicht schrumpfen (7.9% > 6.8%)
      … und müsste EIGENTLICH an die Erben gehen
      … statt in die Taschen der Papierli-Wender

      • Hans Schmid sagt:

        Herr Ackermann, die moderne Geldwirtschaft ist einem Casino gleich organisiert. Das zum Verteilen verfügbare Kapital ist auf unterschiedliche Spieltische aufgeteilt, an denen Geld gegen Finanzprodukte eingetauscht wird. An den einen wird Geld gegen Aktien getauscht, an anderen Tischen Geld gegen Anleihen, an wieder anderen werden Derivate gegen Geld getauscht oder auch Geld gegen Geld in form von Devisen. Sobald die Geldbesitzer mit ihrem Geld von einem Tisch zum anderen wechseln, fallen die Tauschkurse am verlassenen Tisch. Am Tisch mit dem Geldzustrom steigen die Kurse. Durch Handel mit Aktien werden keine neuen Werte geschaffen. Vorhandene Werte werden lediglich umverteilt. Wertzuwachs findet ebenso wie die Vernichtung von Werten nur in der Realwirtschaft statt.

      • Markus Ackermann sagt:

        Herr Schmid
        1. Da ist viel richtig, was Sie sagen.
        2. Aber die „Geldwirtschaft“ ist nicht die Wirtschaft: Geld ist nur der Bezugsschein für den Output der Realwirtschaft, also derjenigen Güter, die hergestellt werden, die Sie verbrauchen oder als Kapital investieren, um weitere Güter zu produzieren
        Diejenigen, die Sie richtigerweise als Umverteiler charakterisieren müssen enteignen, stehlen, betrügen
        … weil diese Papierli-Wender (wie ich sie nenne) notwendigerweise unproduktiv sind, aber trotzdem konsumieren, atmen & verdauen dh: sich nur über Abzocke am Leben erhalten können
        .
        Das wurde schon von Adam Smith analysiert und zutreffend beschrieben, indem er zw. productive und unproductive labour unterschied: Wealth of Nations, Book II Chapter 3; im Netz frei verfügbar

      • Markus Ackermann sagt:

        Die EIGENTLICHE Referenz ist „labour“ nicht „money“:
        1. Der Schuhmacher produziert mit labour einen Schuh, verkauft ihn gegen den Bezugsschein auf den Output des Bäckers (vulgo: „money“) und tauscht so die labour, die im Schuh und nachher im money steckt, um in den Output der labour des Bäckers (genannt: Brot). Die Konstante in diesen Transaktionen ist labour (des Schuhmachers und des Bäckers)
        2. Wenn nun der Schuhmacher sein labour nicht in Brot tauscht sondern in eine Näh-Maschine für Schuhe (= Kapital), dann lohnt sich dies für den Schuhmacher, FALLS er jetzt mehr Schuhe produzieren und verkaufen kann
        3. Der Realzins definiert, wohin die Investitionen gehen (und damit sind wir beim logischen Kern von Keynes)
        -> In ihrem „Casino“ kommunizieren Zinsen zw. asset Klassen

      • Markus Ackermann sagt:

        Herr Schmid: mit Ihrer Betrachtung 16.05 Uhr beschreiben Sie präzis money als Bezugsschein:
        -> egal welche Währung man auf den Geldschein druckt,
        -> egal welche Zahlen man in dieser Währung auf den Geldschein druckt
        … es bleibt immer ein Bezugsschein
        … und die Menge an Output bzw. labour, die diesen Output erzeugt, bleibt gleich
        -> Geld-Inflation = man gibt mehr Bezugsscheine für den nämlichen Output aus
        -> Geld-Deflation = man reduziert die Bezugsscheine für den nämlichen Output
        .
        Wirtschaftlich relevant wird es erst, wenn mit dem gleichen (wie früher) Input von labour mehr Output produziert wird (labour wird more productive) und vice versa
        .
        Ein anderes Wort für Bezugsschein heisst Wertpapier: zB Banknoten, Aktien, Obligationen
        … Ihr „Casino“

      • Hans Schmid sagt:

        Markus Ackermann, vielleicht Reden ist die Kommentarfunktion ungeeignet, deshalb können sich Missverständnisse einschleichen. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, wollen Sie auf die Tatsache hinweisen, dass die VWL betrachtet bis heute diese monetären Zusammenhänge nicht und ist somit nur eine Tauschwirtschaftslehre ohne Erklärung für Konjunktur und Krise? Interpretiere ich Sie korrekt?

      • Markus Ackermann sagt:

        Nein, Herr Schmid
        Sie verstehen mich falsch.
        1. Ich kann es nicht besser erklären, als es Adam Smith tat. Sein Wealth of Nation ist frei verfügbar im Netz. Der logische Kern ist die Unterscheidung zw. productive und unproductive, Buch II, Kap. 3
        2. In der Zeitung, TV etc. redet man vorwiegend von Börse, Währung etc.
        ABER EIGENTLICH geht es um die Realwirtschaft: dort kann man mit dem Einsatz von Arbeit und Technologie WEALTH schaffen
        3. Per Saldo passiert dies immer, FALLS man nach deren Einsatz, nach der Transaktion reicher ist als vorher
        … und zwar gemessen in labour (oder im Gut, in welchem labour gespeichert ist), nicht gemessen in einer Buchhaltung, denn die Buchhaltung bewertet nur: Erst im Bankrott, der Liquidation, weiss man, ob die Bewertung stimmte oder nicht

    • Hans Schmid sagt:

      Markus Ackermann, rennen Sie nicht längst widerlegten Zirkelschlüsse nach und Denken Sie. Es steht sehr viel auf dem Spiel in der Schweiz. Eine Armutswelle rollt auf uns zu.

      Um Geld zu sparen, braucht ein Haushalt einen Einnahmeüberschuss. Dazu müssen andere Haushalte sich im Saldo in genau dessen Höhe durch einen Ausgabenüberschuss verschulden oder ihre Geldvermögen abbauen. Alle Geldvermögen erfordern die Verschuldung anderer Haushalte einer Ökonomie in der genau gleichen Höhe.

      Verkäufer und Käufer wie Sparer und Schuldner verhalten sich alle einzelwirtschaftlich nach ihren persönlichen Wünschen und Interessen, sind aber gesamtwirtschaftlich immer genau verbunden: Ihre Ausgaben sind ihre Einnahmen und ihr gespartes Geldvermögen ist ihre Verschuldung bis auf den letzten Rappen.

      • Hans Schmid sagt:

        Markus Ackermann. Lösen sich von den Märchen der Geldwirtschaft. Beispiel:
        Drei Personen A, B, C verfügen über jeweils 1.000 CHF. Gesamtwert: A, B, C je 1.000 CHF = 3.000 CHF. Ein Unternehmen AG gibt im Rahmen einer Kapitalerhöhung neue Aktien zum Kurs von 100 CHF aus, um damit die Entwicklung neuer Produkte zu finanzieren. A kauft für 500 CHF fünf Aktien von Unternehmen AG. Gesamtwert: A hat 500 CHF + AG mit 500 CHF + B, C mit je 1.000 CHF = 3.000 CHF. AG kündigt den Verkauf der neuen Produkte an, der Kurs steigt, B kauft die fünf Aktien von A zum Preis von 750 CHF.

        Gesamtwert: A hat 1.250 CHF + B mit 250 CHF + C mit 1.000 CHF + AG mit 500 CHF = 3.000 CHF.
        AG teilt mit, dass Produkte wegen technischer Mängel nicht verkaufbar sind, der Kurs der Aktie bricht ein.

      • Markus Ackermann sagt:

        Nein, Herr Schmid.
        Denken Sie in labour, nicht in money.
        Wie sagt’s Buffet?
        1. Price is what you pay (money), value (labour) is what you get.
        2. Buffet kauft nicht „Aktien“ sondern Anteile an „businesses“
        … weil Aktien eine andere Form von money sind, eben ein Nominalwert
        … und weil businesses (Unternehmen) eine andere Form von labour sind, eben Kapital und Arbeit

      • Hans Schmid sagt:

        C kauft die fünf Aktien von B für 250 CHF.

        Gesamtwert: A hat 1.250 CHF + B mit 500 CHF + C mit 750 CHF + AG mit 500 CHF = 3.000 CHF.

        Was nehmen wir mit aus dieser Kalkulation? Das Kapitaldeckungsverfahren 2. Säule ist ein Kapitalfehler der unverzüglich korriegiert werden, in dem man die 2. Säule (BVG) auflöst und der AHV zuführt.

    • Hans Schmid sagt:

      Markus Ackermann, mit dem Argument Realzinsen rennen Sie bei mir offenen Türen ein. Meine Argumenten unterscheiden sich von den Ihren ganz wesentlich, da Sie davon überzeugt sind, dass Geld arbeiten kann – ich bin aber überzeugt, dass Geld das nicht kann. Die Gründerväter der AHV (BR Tschudin, Prof. Würgler, Dr. Hermann) wussten das und waren deshalb gegen (auch die FDP war dagegen) die Einführung der 2. Säule (Kapitaldeckungsverfahren). Die Resultate sehen wir.

      • Markus Ackermann sagt:

        Nein, Geld kann nicht arbeiten. Geld ist ein Bezugsschein.
        -> Der innere Wert des Bezugsscheins ist die Arbeit, die mit dem Bezugsschein repräsentiert wird, der Tauschwert von Geld zurück in Arbeit.
        .
        Präzis DIES war der wesentliche Fortschritt des Kapitalismus im Vergleich zum vorangehenden Feudalismus: nicht Grund und Boden schaffen den Wert, sondern die Arbeit schafft den Wert.
        Präzis DARUM baut Karl Marx auf Adam Smith auf.
        .
        NB:
        Kapital ist NICHT Geld.
        -> Kapital ist zB die in der Maschine gespeicherte Arbeit, denn die Maschine musste mit Arbeit hergestellt werden
        … und das lohnt sich nur, falls die Maschine produktiv ist
        Konkretes Bsp:
        SIE betrachten Geld als Buchhalter. Buchhalter sind immer unproduktiv, weil man nach der Transaktion nicht reicher ist als vorher

      • Hans Schmid sagt:

        Markus Ackermann, in Ihrem Eifer unterstellen Sie mir Dinge die ich nicht behauptet habe. Ich habe gesagt; Zitat: „Meine Argumenten unterscheiden sich von den Ihren ganz wesentlich, da Sie davon überzeugt sind, dass Geld arbeiten kann – ich bin aber überzeugt, dass Geld das nicht kann.“ Nebenbei bemerkt: ich bin kein Buchhalter. Sie müssen die Finanzindustrie als Buchmacher sehen. Der Buchmacher gewinnt immer. Die Vermögensveralter usw. verdienen alleine an der 2. Säule 6.4 Miliarden p.a.

      • Markus Ackermann sagt:

        Richtig, Herr Schmid:
        „Sie müssen die Finanzindustrie als Buchmacher sehen. Der Buchmacher gewinnt immer.“
        Der „take“ der Buchmacher ist etwa 2%.
        (Keynes spricht von 2.5% für die money dealer)
        -> Darum meine Schätzung weiter oben mit 0.98^45 Berufsjahre = 40,29% für die Anleger und 59,71% für die Buchmacher.
        -> Auch Jack Bogle (Gründer vanguard, passive investing) schätzt etwa 2%.

      • Hans Schmid sagt:

        Markus Ackermann, Ihre zitierten Autoren in Ehren. Eine Geldwirtschaft bezieht ihre Funktionsfähigkeit daraus, dass sie die Werthaltigkeit des Geldes daraus bezieht, dass Geld ausschliesslich aufgrund eines Kredites zur Existenz gelangt. Damit wird essentiell durch den System immanenten Schuldendruck sichergestellt, dass Geld einen „Wert“ erhält, obwohl Geld als solches keine genuine Werthaltigkeit benötigt. Dass der Verlust von Geld mit materiellen Vermögensverlusten verbunden ist, reicht als Motivation für die Unternehmen aus, dass sie „werthaltige“ Waren gegen „wertloses“ Geld hingeben. Durch Handel mit Aktien werden keine neuen Werte geschaffen. Vorhandene Werte werden lediglich umverteilt. Wertzuwachs findet ebenso wie die Vernichtung von Werten nur in der Realwirtschaft statt.

      • Markus Ackermann sagt:

        Herr Schmid
        1. Ich bin für Vollgeld.
        2. Sie beschreiben richtig, wie aus Kredit Geld wird.
        ABER damit beschreiben Sie
        -> die Geldschöpfung (also das Drucken von Bezugsscheinen),
        -> nicht die Wertschöpfung (also die Produktion von konsumierbaren Gütern oder Investitionen in der Realwirtschaft): WEALTH
        3. Die Bewertung von Kredit und Geld hat mE am besten Keynes in seiner General Theory of Employment, Interest and Money beschrieben. Den logischen Kern finden Sie in Kap. 13:
        „The schedule of the marinal efficiency of capital may be said to govern the terms on which loanable funds are demanded for the purpose of new investment; whilst the rate of interest governs the terms on which funds are being currently supplied. … We need to know what determines the rate of interest.“

      • Markus Ackermann sagt:

        Nämlich:
        liquidity preference und
        propensity to consume
        Keynes war studierter Mathematiker und entsprechend diskutiert er die Elemente von Funktionen (Gleichungen):
        1. „Liquidity preference is a potentiality, or a functional tendency, which fixes the quantity of money which the public will hold when the rate of interest is given. … This is where and how the quantity of money enters into the economic scheme.“
        2. Die propensity to consume beschreibt Keynes in mehreren Kapiteln (Kap. 8 – 10). Diese propensitiy entscheidet über die Konsumnachfrage aber auch über die Neigung zu sparen und zu investieren
        … und damit wesentlich auch über das Mass an employment und vice versa:
        -> Employment ist ein anderer (aggregierter) Begriff für labour (Adam Smith)

      • Hans Schmid sagt:

        Markus Ackermann, Wie man spätestens seit der Kaupthing-Geschichte weiss ist die Zahlungsfähigkeit von Geschäftsbanken keine absolute, sondern eine relative Grösse, weil Geschäftsbanken in einem Standard zahlen müssen (ZB-GELD), den sie selbst nicht schaffen können. Banken wissen sehr genau warum sie ein Liquiditätsmanagement betreiben müssen, welches dafür sorgt, dass sie ihren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen können. Vollgeldler bilden sich ein, dass dies durch die Gutschrift auf einem Verbindlichkeitskonto schon erledigt wäre. Und damit platzt die ganze Vollgeld-Geschichte und die Einbildung von der Geldschöpfung der Banken in 1000m Höhe. Insbesondere wird damit auch mal klargestellt, dass Geld nur das ist, was von der Zentralbank emittiert wird. Seien Sie immer kritisch.

      • Markus Ackermann sagt:

        Nein, Herr Schmid
        Gold ist zB auch Geld.
        Silber war und ist immer noch Geld (£: Sterling ist eine Qualität des Silbers)
        .
        Wahrscheinlich habe ich Sie falsch verstanden:
        1. Was Keynes als Liquidity-Preference analyisert, wird in Banken per Liquiditätsmanagement umgesetzt
        2. Sie haben ja oben selber gezeigt, dass man Aktien schaffen und in den Markt begeben kann. Das Problem ist dann die Bewertung dieses Wertpapiers
        … ob diese Bewertung richtig oder falsch war, wissen wir erst, falls diese Bewertung auf die Realwirtschaft trifft: bei der Liquidation. Zuvor wissen wir nicht, ob ein P/E von 22, 30 oder 14 die Aktie „richtig“ bewertet.
        Die diversen asset Klassen (in der Regel gehandelt per Wertpapiere, sog. financialization) referenzieren miteinander per interest rate

      • Hans Schmid sagt:

        Markus Ackermann, Sie suchen offenbar krampfhaft nach irgendwelchen Gegenargumenten und klammern sich an irgendetwas. Heute stellen Zentralbanknoten (in der Nach-Goldwährungs-Ära) keine Schuld mehr dar. Giralgeld, Buchgeld oder Bankengeld sind kein Geld im Sinne eines schuldbefreienden Zahlungsmittels, sondern eine Schuld der Bank die sich als Aktivum bei den Haushalten wiederfindet. Eine Bankforderung ist im wesentlichen ein Verfügungsrecht über Zentralbankgeld. Und nur weil sich Haushalte üblicherweise keine Platte darüber machen, was bei einer Überweisung tatsächlich passiert gibt es diesen Fehlglauben, daß Bankforderungen schon „Geld“ seien. Ob sich das Vollgeld-Konzept retten läßt, wenn man dies berücksichtigt, kann ich nicht beurteilen.

  • Hans Schmid sagt:

    Abschliessend Stickwort Teuerung und Glaubwürdigkeit von Bundesämtern und Politik. Ist dabei übertrieben ein Wort wie „Unterwanderung“ zu benutzen?

    Schauen Sie selbst in was für ein Land wir leben:

    https://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/Inflation-Haushalte-werden-mit-Teuerungsausgleich-betrogen

  • Markus Ackermann sagt:

    Gut zeigen Sie das auf, Herr Schmid.
    … hinzu kommt die asset inflation
    D.h.:
    Die Sachwerte liegen bei den Reichen und zB den PK-Versicherungen.
    Die „Versicherten“ werden enteignet, indem sie vor der asset inflation nicht geschützt sind (weil sie nur eine Geldforderung erhalten und der Anlageertrag aus der Sachanlage in die Taschen der Papierli-Wender fliesst) und der Teuerungsausgleich auf den Renten hintertrieben wird.
    .
    Die 2.-stärkste Lobby (nach Pharma) in Bern ist die Finanzwirtschaft (Banken und Versicherungen) und die halten sich ihre PolitikerINNEN wie ein diversifiziertes Portfolio aller Parteien.
    Verfolgen Sie NR Humbel, SR Bischof und SR Graber zusammen mit NR Levrat und NR Rytz verfolgen
    … und machen Sie dann die Schattenrechnung zG der Finanzwirtschaft

    • Hans Schmid sagt:

      Herr Ackermann, Sie rennen bei mir offenen Türen. Der Kanton Neuenburg hat die Rentenreform 2020 am 24. September angenommen und verloren. Als erstes wollte man deswegen über eine mögliche Kantonale PK nachdenken. Das hat der Bund bereits im Keime erstickt in dem er auf den Finanzausgleich verwies, auf den Neuenburg angewiesen ist. Damit was das Thema vom Tisch. Das ist institutionalisierte Erpressung und raten Sie mal wer dahinter stecken könnte?. Umwandlungssätze beim über-oblig. Teil unter 5% werden zunehmen. Dass, Renteneinkommen wird bei immer weniger zukünftigen Rentner reichen, um den Lebensstandard angemessen halten zu können, wie es die Verfassung verlangt. Das Parlament hat zudem im Rahmen der hängigen EL-Revision den Zugang zu den Ergänzungsleistungen drastisch erschwert.

Die Redaktion behält sich vor, Kommentare nicht zu publizieren. Dies gilt insbesondere für ehrverletzende, rassistische, unsachliche, themenfremde Kommentare oder solche in Mundart oder Fremdsprachen. Kommentare mit Fantasienamen oder mit ganz offensichtlich falschen Namen werden ebenfalls nicht veröffentlicht. Über die Entscheide der Redaktion wird keine Korrespondenz geführt.