Karies-Prävention soll Geld in Straumann-Kasse spülen

Zahnimplantatherstellung: Straumann streckt seine Fühler in neue Wachstumsmärkte aus. Foto: Getty Images

Es ist schon beeindruckend, wie der Dentalimplantatehersteller Straumann derzeit sein Umsatzwachstum von Quartal zu Quartal steigert. 18 Prozent waren es im Schlussquartal 2017 – so viel wie seit Jahren nicht mehr. Und der Trend dürfte anhalten, ein Plus zwischen 10 und 15 Prozent erwartet das Management für 2018 derzeit noch etwas zurückhaltend. Wichtiger Treiber ist das globale Geschäft mit Zahnimplantaten, das rund 80 Prozent des Umsatzes ausmacht. Wobei der Absatz mit den billigeren Nichtpremiumprodukten derzeit besonders rasant wächst. Ihr Anteil macht bereits knapp 20 Prozent am Implantateumsatz aus. Doch längst streckt Straumann die Fühler in neue Wachstumsmärkte aus: Digital­medizin wie Mundscanner, 3-D-Drucker oder computergestützte Fräsmaschinen. Dieses Jahr soll das Geschäft mit Zahnkorrekturen vorangetrieben werden, und schon hat das Management den nächsten Markt im Blick: «Wir über­legen, in die präventive Zahnmedizin einzusteigen», sagt der Straumann-Chef Marco Gadola im Interview mit «Finanz und Wirtschaft». Dabei geht es um die Vorbeugung von Karies oder Parodontitis. Für risikofähige Anleger bietet sich nach der Marktkorrektur auch bei Straumann eine gute ­Gelegenheit. Kaufen

Weiterer Neubau 2021

Der Flughafen Zürich wartete vergangene Woche mit mehreren News auf: endlich drei Mieter für die Büroflächen im Milliardenneubau The Circle (darunter Microsoft Schweiz), plus 2,7 Prozent Passagiere im Januar. Ruhe wird auf der Dauerbaustelle Flughafen aber auch nach dem Bezug des Circle in der ersten Hälfte 2020 nicht einkehren. Vermutlich 2021 wird der Neubau des Passagierdocks A und des Terminals 1 in Angriff genommen. Erste Planungsarbeiten laufen. Den Flughafen-Aktien hat der Newsmix gutgetan. Die Titel gewannen in der Spitze fast 4 Prozent und liefen damit besser als der Gesamtmarkt. Das Kurshoch vom Sommer 2017 ist noch rund 10 Prozent entfernt. Mit dem guten Jahresstart im Rücken und den Fortschritten in der Vermietung sollte dieser Rückstand in nicht zu ferner Zukunft zu überwinden sein. Der Flughafen Zürich wird am 2. März die Jahreszahlen 2017 präsentieren. Eine solide Gewinnsteigerung scheint gesichert. Aktionäre können wie in den beiden Vorjahren mit einer Sonderdividende rechnen. Die Valoren passen in ein diversifiziertes Portefeuille. Dosiert kaufen

Attraktive Ausschüttungspolitik

Ich mag ja durchaus Aktien, die riskant sind und hohe Gewinne versprechen, auch mit der Gefahr, mal daneben zu liegen. Aber mir sind auch «langweilige» Titel lieb. Kursentwicklung inklusive Dividende heisst da die Devise. Das trifft zum Beispiel für die Titel der Banque Cantonale Vaudoise zu. Deren Dividendenstory geht weiter. Die attraktive Ausschüttungspolitik wurde gerade um fünf weitere Jahre erneuert. Die Bandbreite für die Dividende wird sogar leicht auf 34 bis 38 Franken je Aktie erhöht. Der Spielraum entsteht, weil der Kanton Waadt im November ­beschloss, ab 2019 den Unternehmenssteuersatz zu senken. Und sollten die Zinsen steigen, ist das für die Bank grundsätzlich auch gut. Aktuell ergibt die ­Dividende von 33 Franken je Aktie eine ­Rendite von 4,3 Prozent. Für alle, die viel Steuern zahlen: Von den 33 Franken stammen 10 Franken aus Kapitaleinlage­reserven. Somit müssen Privatanleger nur die ­übrigen 23 Franken je Aktie ver­steuern. Dosiert kaufen

Rückläufiges Stammgeschäft

Ende Dezember habe ich Ihnen geraten, mit Engagements in Kudelski abzuwarten. Zunächst hatten sich die Titel einigermassen gehalten, doch nun haben sie einen Kurssturz erlebt. Ist das eine günstige Einstiegsgelegenheit? Ich sage Nein. Denn der Kursrutsch hat seine Gründe, und auf eine bessere Zukunft Kudelskis möchte ich derzeit nicht wetten. Die am Dienstag vorgelegten Jahreszahlen für 2017 und der Ausblick in die nähere ­Zukunft haben mich trotz niedriger Erwartungen enttäuscht. Das Stammgeschäft mit TV-Verschlüsselungstechnik ist rückläufig. Investiert wird dafür stark in neue, als zukunftsfähig geltende Geschäfte wie Cyber-Sicherheit oder Sicherheitslösungen für das Internet der Dinge. Ob das was wird? Auf diese Wette lasse ich mich nicht ein. André Kudelski hält mit 35 Prozent des Kapitals 63 Prozent der Stimmen, ist Verwaltungsratspräsident und Unternehmenschef. Das nervt und würde auch nerven, wenn das Geschäft besser laufen würde. Tut es aber nicht. Meiden

Buffetts grösste Position

Die Investorenlegende Warren Buffett hat mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway Aktien von Apple zugekauft. Buffett hat die Beteiligung am iPhone-Hersteller im vierten Quartal um 23 Prozent auf 28 Milliarden Dollar ausgebaut, womit er zur grössten Position in seinem Portfolio avanciert ist. Apple brachte im wichtigen Weihnachtsquartal mit dem iPhone X eine neue Handygeneration auf den Markt. Die jüngst präsentierten Zahlen dazu waren respektabel. Das Unternehmen verkaufte zwar etwas weniger neue iPhones als geschätzt, erzielte aber einen Durchschnittspreis über den Erwartungen. Und was passiert mit Apples gigantischem Cash von 285 Milliarden Dollar? Ein Grossteil befindet sich im Ausland. Das Unternehmen will bald darüber informieren, was mit dem Geld im Zuge der US-Steuerreform passieren soll. Mitte Januar hatte Apple angekündigt, eine grosse Summe in die USA zu überführen und dafür 38 Milliarden Dollar Steuern zu zahlen. Trotzdem dürfte noch genug für Aktionäre und Investitionen übrig bleiben. Der Kursrücksetzer seit Anfang Jahr von 6 Prozent ist eine Einstiegs­gelegenheit. Kaufen

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