3.-Säule-Konto: Ist das Geld sicher?

WIR-Bank in Basel: Liegt gut im Zinsvergleich. Foto: Key

WIR-Bank in Basel: Liegt gut im Zinsvergleich. Foto: Key

Ich habe kritische Artikel über die WIR-Bank gelesen. Da meine Tochter bei der WIR-Bank ein 3a-Konto hat, möchte ich Sie Folgendes fragen: Ist bei einer möglichen Liquidation das 3a-Konto gesichert? Ist die Bank langfristig sicher? Kann das aktuelle 3a-Konto auch zu einer anderen Bank transferiert werden? E. H.

Sie sprechen in Ihrer Frage zwei verschiedene Aspekte an. Der erste betrifft die Sicherheit von Geldern in Krisensituationen von Banken. Im Fall der WIR-Bank gibt es zwar kritische Artikel rund um deren Zahlungssystem und ihre neue Strategie, bei der die Kundinnen und Kunden im Rahmen der Geschäftsbedingungen aufgefordert werden, auf das Bankkundengeheimnis zu verzichten. Dies bedeutet aber keineswegs, dass die Bank nicht mehr sicher oder als Ganzes gefährdet wäre.

Unabhängig von möglichen operativen Risiken, denen jedes Bankinstitut ausgesetzt ist, gilt hierzulande bei allen Banken die gesetzliche Einlagengarantie. Generell sind Einlagen bis zu 100’000 Franken pro Kunde bei Banken in der Schweiz durch die Einlagensicherung garantiert, wobei allerdings bei diesem Schutz eine Systemobergrenze besteht, welche dann zum Zuge käme, wenn mehrere Institute gleichzeitig zusammenbrechen würden. Zusätzlich sind Einlagen auf Konten der Säule 3 und Freizügigkeitskonten bis maximal 100’000 Franken konkursprivilegiert, womit eine gute Wahrscheinlichkeit besteht, dass man sein Geld selbst im Krisenfall bis zu dieser Grenze wiederbekommt. Nicht selten sind auf solchen Vorsorgekonten allerdings auch höhere Beträge parkiert. Darum rate ich gerade im Rahmen der Vorsorge bei liquiden Mitteln zu einer Diversifikation bei Banken.

Der zweite Aspekt Ihrer Frage zielt auf einen möglichen Wechsel der Kontobeziehung im Rahmen der gebundenen 3. Säule. Hier ist es so, dass Ihre Tochter das 3.-Säule-Konto durchaus zu einer anderen Bank wechseln kann. Allerdings muss das gesamte Vorsorgegeld des Kontos zur neuen Bank transferiert werden. Sie kann das 3.-Säule-Kapital also nicht gestaffelt wechseln. Sie müsste das bisherige 3.-Säule-Konto als Ganzes künden und den gesamten Betrag in eine neue Vorsorgelösung im Rahmen der Säule 3a bei einem anderen Institut einbringen.

Wer mit der Bank, bei der er die 3. Säule unterhält, unzufrieden ist, kann also durchaus zur Konkurrenz gehen. Da die WIR-Bank im Vergleich zu anderen Instituten etwas höhere Zinsen anbietet, müsste Ihre Tochter bei einem Wechsel mit grosser Wahrscheinlichkeit tiefere Zinsen in Kauf nehmen.

3 Kommentare zu «3.-Säule-Konto: Ist das Geld sicher?»

  • Roland Heinzer sagt:

    Die meisten 3a Konti sind in Aktien, Immobilien und Obligationen investiert, diese kommen doch nicht in die Konkursmasse ode bin ich da fslsch informiert? Der Schutz gilt vor allem für die Bargeldeinlagen, also sollten die investieren Assets Sondervermögen sein und bei einem Konkurs dem Kontoinhaber zugesprochen werden. Ein hoher Aktieanteil und eine Überwachung des Bankenratings lohnen sich.

  • M. Vetterli sagt:

    3a-Fondsanlagen liegen nicht in der Bankbilanz und geraten nicht in die Konkursmasse.
    3a-Konti unter der 100000.-Marke sind privilegiert und bei einem Konkursfall gut geschützt.
    Die Verzinsung der 3a-Konti bei der WIR-Bank ist attraktiv. Solange dieser Zinssatz auch für die gesicherten Einlagen gilt, sollte man das Angebot für diesen, praktisch risikofreien, Teil der Spargelder nutzen.

    Das EK der Bank entspricht veritablen 8.4% der Bilanzsumme. Die Ausleihungen sind zu 93% hypothekarisch gedeckt. Auch wenn die Risiken regional gut verteilt sind, muss der Hypobereich doch als Klumpenrisiko betrachtet werden. Dies ist für nationale Retailer nicht aussergewöhnlich.

    Trotzdem sollte man auf den Einlagen über der 100000.-Marke, für das doch höhere Risiko, einen Zinszuschlag einfordern.

  • Patrick Wirz sagt:

    Ist so, 3a/b gehört in die zweite Konkursmasse – nicht mal alle Banken garantieren diese zwiete Konkursmasse. Habe das abgeklärt. Gut zu wissen.

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