Kommt es zum Crash wegen US-Notenbank?

US-Notenbankchefin Janet Yellen: Bald vorbei mit Wertpapierkäufen. Foto: Getty

US-Notenbankchefin Janet Yellen: Bald vorbei mit Wertpapierkäufen. Foto: Getty

Die grössten Notenbanken der Welt kaufen seit Jahren für Milliarden Wertpapiere auf. Doch jetzt hat die US-Notenbank im Juni gesagt, dass sie ihre Bilanz abbauen will. Was hat dies für Folgen? Gibt es deswegen einen Crash? E. K.

Nein. Allerdings ist der Schritt, den US-Notenbankchefin Janet Yellen Mitte Juni angekündigt hatte, bemerkenswert. Auf der einen Seite hat die amerikanische Notenbank die Zinsen erneut um 25 Basispunkte angehoben, wie dies die Märkte erwartet hatten. Auf der anderen Seite hat Yellen die Märkte darauf vorbereitet, dass es bald mit den Wertpapieraufkäufen vorbei sein dürfte und die riesige Bilanz der Notenbank abgebaut werden soll.

Bis jetzt war es allerdings nur eine Ankündigung. Die Notenbankchefin ist noch nicht zur Tat geschritten. Dies ist genau die Taktik: Janet Yellen will die Märkte nicht überrumpeln, wie dies damals die Schweizerische Nationalbank gemacht hatte, als sie plötzlich den Euromindestkurs aufhob. Vielmehr will die Federal Reserve die Märkte darauf vorbereiten, dass die Bilanz reduziert wird – anders als die Europäische Zentralbank und die Schweizerische Nationalbank, welche ihre ebenfalls grossen Bilanzen noch nicht antasten.

Ihre Ängste wegen der möglichen Folgen der Bilanzreduktion der Amerikaner kann ich nachvollziehen. Die St. Galler Kantonalbank hat kürzlich in einer Präsentation die interessante Frage aufgeworfen, was genau denn vor acht Jahren die Trendwende an den Aktienmärkten und damit den Beginn der Hausse ausgelöst hatte. Sie ahnen es: Es war damals die Ankündigung von QE-1. Das Kürzel QE-1 steht für Quantitative Easing, zu Deutsch: Quantitative Lockerung. Damit wird die Geldmenge ausgeweitet, indem die Notenbanken Wertpapiere aufkaufen. Ziel ist es, die langfristigen Zinsen zu senken und zusätzliche Liquidität ins Finanzsystem zu pumpen.

Das Research der St. Galler Kantonalbank hat ausgerechnet, dass die Bilanzsumme der US-Notenbank 2023 auf einem normalen Niveau wäre, wenn die Fed die Anleihen nicht reinvestiert und alle auslaufen lässt. Das grösste Risiko sei allerdings die Finanzmarktreaktion: «2013 reagierten die Finanzmärkte trotzig auf die Ankündigung einer Reduktion der Anleihenskaufprogramme», erinnert sich Thomas Stucki, Chief Investment Officer bei der St. Galler Kantonalbank. «Im Zuge der Umsetzung aber zeigten sich die Finanzmärkte versöhnlich.» Daher ist es klug von Notenbankchefin Yellen, dass sie die Finanzmärkte schonend auf die nun bevorstehende Reduktion der Bilanzsumme vorbereitet hat. Dabei hat sie klargemacht, dass die Notenbank nicht aktiv Wertpapiere abstösst, sondern solche nach Verfall nicht mehr ersetzt.

Die aufgeblasene Bilanz der Notenbank hat übrigens den Nebeneffekt, dass die Fed bei weitem die grösste Schuldnerin der USA ist – vor Japan und China. Die Fed hat faktisch selbst eine Blase aufgebaut, was einem zu denken geben sollte. Einen Schock wie 2013 ist dank der Ankündigung des Bilanzabbaus durch die Fed im jetzigen Marktumfeld nicht zu erwarten.

Allerdings war die Notenbank mit ihrer hohen Liquidität ein bedeutender Treiber für die Börsen. Dieser dürfte künftig an Bedeutung verlieren. Das heisst aber nicht automatisch, dass wir deswegen einen Crash an den Aktienmärkten sehen werden. Wichtiger sind für die Börse die Konjunktur und die Gewinnentwicklung bei den US-Unternehmen. Die neusten US-Konjunkturdaten zeigen, dass der amerikanische Wirtschaftsmotor weiter gut läuft.

Eine Rezession ist in den USA weit und breit nicht in Sicht. Solange dies so bleibt, sind die Perspektiven für die Aktienmärkte intakt, wenngleich mit dem Abbau der US-Notenbank-Bilanz ein Treiber der noch immer anhaltenden Hausse langsam in den Hintergrund tritt.

40 Kommentare zu «Kommt es zum Crash wegen US-Notenbank?»

  • Till sagt:

    „Janet Yellen will die Märkte nicht überrumpeln, wie dies damals die Schweizerische Nationalbank gemacht hatte, als sie plötzlich den Euromindestkurs aufhob.“ Den Euromindestkurs hat man auch nicht „langsam“ aufheben können. Die Kosten, um ihn zu halten wären bei einer Vorabinformation exorbitant geworden. Auch ein Schrittweises senken hätte die Spekulanten auf den Plan gerufen und die Übung für die Nationalbank enorm teuer gemacht. Der Vergleich ist kein besonders nützlicher.

  • Josef Marti sagt:

    Das ist wohl ein Druckfehler. Die Fed ist nicht die grösste Schuldnerin sondern zusammen mit Japan und China die grösste Gläubigerin der USA.
    Lässt die Fed die T-Bonds auslaufen muss das US Finanzamt sich auf dem Markt laufend mit Neuemissionen umschulden, was die Kurse senkt und die Zinsen erhöht; die Bilanzverkürzung ist ohne substanzielle Zinserhöhung zu Lebzeiten von Frau Yellen wohl kaum realistisch. Sollte das Ganze zu schnell ablaufen gibt es hässliche Bremsspuren.

  • Josef Marti sagt:

    Ein anderer Chefökonom einer Bank schreibt heute in der FuW:
    „Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA in den nächsten 18 Monaten beträgt 60%“

    • Rudolph Stucki sagt:

      auch Greenspan glaubte an ein Wunder und musste eingestehe, dass er sich verrechnet hat, so wird es auch der alten Frau gehen

  • Daytrader sagt:

    JA! Die (Aktien)märkte sind seit Jahren reine „Käufermärkte“, insbesondere vertreten durch die (weltweiten) Notenbanken, u.a. auch die SNB, welche fleissig USD kauft und in Aktien „investiert“ (besser einfach „deponiert“). Wenn diese Käufer schon nur ausbleiben (und wir reden noch nicht einmal vom Abbau!), wird das Verhältnis wieder ausgeglichener zwischen Käufer und Verkäufer am Markt (so wie es früher mal war). Man bedenke, dass bspw. der DJ Index ytd. +9%, der SMI +8%! ist. Der 5-Jahresschnitt des DJI liegt bei circa 16’000 Punkte, was vom aktuellen Niveau -25% (ist das ein Crash?!) bedeuten würde. Dass die Märkte sich von der Realwirtschaft und Wirtschaftswachstum abgekoppelt haben, dem würden wohl die meisten Marktteilnehmer (selbst Käufer) jetzt schon zustimmen.

    • Josef Marti sagt:

      Heute in den News: Der Nordkorea Konflikt in Kombination mit einem kräftigen Renditeanstieg am Rentenmarkt dürfte der Wall Street zum Handelsauftakt Abschläge bescheren. Als Auslöser führen Händler Aussagen von US-Präsident Donald Trump zu Nordkorea ins Feld.Allerdings stellen auch die steigenden Renditen am Rentenmarkt eine Belastung für Aktien dar. Was die Aktienmärkte verunsichert, ist die Schnelligkeit des Renditeanstiegs“, sagt ein Händler. Die Rentenkurse stürzen ab, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen schiesst um 5 Basispunkte auf 2,37 Prozent in die Höhe. Der Dow Jones Industrial sinkt, S&P 500 und NASDAQ Composite geben ebenfalls nach. Händler sprechen von einer Rotation aus Technologiewerten in Bankentitel. Banken profitieren von steigenden Zinsen.

    • Roberto Conte sagt:

      Richtig; Daytrader und es wird hinuntergehen so wie es hochgepuscht werde. Nur werden die Schmerzen der Verluste länger wehtun. Ich rechne dass 2018 der grosse Knall kommt.

  • Peter Müller sagt:

    Wie sagte hausmeister krause doch immer so schön: „siischer, siischer.“.
    Alles wird gut, wenn wir nur feste daran glauben.

  • Torpedo sagt:

    Werden die angeblich so reichen Schweizer bald zum Armenhaus??
    Mal schauen, ob die spezialgesetzliche Aktiengesellschaft, namens Schweizer
    Nationalbank mit ihren wettbewerbswidrigen Aktienkäufen, mittels lufterzeugtem Falschgeld durch Bilanzverlängerung, nicht noch irgendwann einen zünftigen K.O.-Schlag verpasst kriegt. Mal sehen, ob sie dann nochmals
    Aufstehen wird. Die Damen und Herren im Berner Bundeshaus können ja dann
    eine neue neue spezialgestzliche AG als Nationalbank beim Handelsregister
    anmelden. ……Arme reiche, ja stinkreiche Schweizer…….. , können einem dann
    Leid tun.
    n.b. Woher kommt eigentlich das Geld, für die CHF 954 Milliarden Hypotheken-
    Schulden im Schweizer Immobilienmarkt? Auch durch “ Pfupfgeld“ mittels nie endenden Bankbilanzverlängerungen????

    • Conte Roberto sagt:

      Ja, Sie mögen ja zu einem Teil Recht haben. Aber glauben Sie dass einzig die wie titeln „Stinkreichen Schweizer“ darunter zu leiden haben? Schauen wir real an die Börse müssen wir uns eingestehen, dass die Indizies in den letzten Jahren satte Steigerungen erlebt haben. Habe einen Bericht gelesen wo aufgezeigt wird wie viele Firmen vor allem die Schwergewichte „ihre Bilanzen“ frisiert haben. Darum würde ich mich nicht wundern wenn hier eine grössere Korrektur im 2. Halbjahr passiert. Wir werden es ja sehen wie sich dieser Ballon entwickelt.

  • Steinmann Paul sagt:

    Das riecht schon seit Jahren nach Konkurs-Verschleppung. Man muss nicht im Research-Team einer Bank sitzen um zu erkennen, dass ein falsches Geldsystem seinem Ende entgegen geht: Die weltweiten Schulden auf Rekordstand, die Zinsen bei 0 und darunter, die Geldschöpfung in unbekannten Sphären, gigantische Blasen in Aktien, Bonds und Immobilien und die Zentralbanken mit dem Rücken zur Wand – und uns will man einreden, es laufe doch alles normal und gut und wir sollten bitte Vertrauen in unser Geld und unsere Führung haben….das Vertrauen schmilzt!
    Die nächste Rezession oder eher Depression kann jederzeit losbrechen. Das können auch Zentralbanken bald nicht mehr verhindern. Wir können tanzen oder wir könnten unsere Zahlungsverkehrskonten sturmfest machen mit einem JA zur Vollgeld-Initiative.

  • Marcel Senn sagt:

    Die FED dümpelt schon seit Frühjahr 2014 bei rund 4.4 Bio $ Assets rum, die BOJ hat mittlerweile auch 4.5 Bio $ erreicht, die EZB sogar 4.7 Bio $ und die PBOC 5 Bio $.
    In den USA sind das aber nur noch um die 22% des BIP, während wir hier in der CH schon bald über 110% des BIP an Zentralbanken-Assets in FX Wertschriften halten.
    Wie man die je wieder loskriegt? Hat sich Herr Jordan dazu überhaupt schon mal geäussert oder würde das die Märkte zu stark verunsichern und sich zum Eigengoal entwickeln?
    Immerhin hat die SNB seit langem kaum noch was hinzugekauft in den letzten beiden Wochen und der €-Erstarkung vs $! Seit 1.1.2017 waren es schon rund 50 Mrd Fr Assetzuwachs bei der SNB.

    • Adrian Heid sagt:

      Wie man die loskriegt? Man kauft zum Beispiel Firmen, Aktien, und Land im Ausland, so wie es die Chinesen und Saudis machen.

      • Marcel Senn sagt:

        Heid: Die SNB hat ja schon 20% in Aktien – immerhin so um die 150 Mrd!
        Nationalbanken sind nun keine Land- und Liegenschaftsverwalter resp. Besitzer.
        Keine Nationalbank hält grosse Land oder Realestate Reserven!
        Sie verwechseln da was und zudem müssen Zentralbanken liquide sein oder zumindest schnell verwertbare Wertschriften halten, denn diesen stehen rund 579 Mrd Schulden (Giroguthaben der Geschäftsbanken etc) gegenüber bei der SNB!

    • Rolf Rothacher sagt:

      Sie haben das „Geniale“ nicht verstanden. Die SNB verkauft erst dann ihre Fremdwährungen, wenn der Schweizer Franken schwächer wird, d.h. z.B. der Euro wieder auf 1.20 und mehr steigt. Dann macht die SNB auf jeden Fall Gewinn (falls sie ihre Wertpapiere abgesichert hat).
      Die SNB kann so lange Fremdwährungen kaufen, bis das Ausland denkt, der Schweizer Franken könnten Absturz-gefährdet sein. Wenn dann das Kapital aus der Schweiz abgezogen wird, steigen USD und Euro und die SNB ist fein raus.
      Probleme gäbe es nur, wenn eine dieser Währungen „verschwinden“ müsste.

      • Marcel Senn sagt:

        Rothacher: Soll jetzt das „Geniale“ dran sein, dass vor allem die SVP aber auch Frau Sommaruga mit Aufkündigungen von Verträgen und Willkommenskultur die Schweiz so unattraktiv machen sollen, damit der CHF dann wieder auf unter 1.20 Fr/€ sinken soll und die SNB dann den grossen Reibach machen wird??
        Mit unserem hohen Leistungsbilanzüberschuss (auch wenn diese zu einem wesentlichen Teil wieder im Ausland reinvestiert werden oder als Dividenden ausgeschüttet werden).
        Aber solange Russen, Chinesen und ein paar andere noch an den sicheren Hafen Schweiz glauben (trotz Weissgeldstrategie) wird der Franken nicht wesentlich schwächer werden.
        Kann man alles aus der Net International Investment Position Bewegungen der letzten Jahre nach Währungen und Investmentkategorien herauslesen

  • Dr. Boom sagt:

    Die weltweite Situation der wichtigsten Notenbanken und Währungen ist so delikat und sensibel wie nie zuvor. Es muss und wird in gemeinsamer Absprache unter der Regie der FED die astronomischen Bilanzsummen zurückgefahren werden. So in etwa lautet das Ziel. Gemacht hat man sowas in der Praxis noch nie und ausser im theoretischen Hochschulmodell kennt niemand die wahren Möglichkeiten dieser heiklen Mission. Die angestrebte Inflation durch die aufgeblähten Bilanzen blieb ja erstaunlicherweise praktisch aus. Ob es im Abbau derselben nun zu der Inflation Anheizung womöglich bis zur Hyperinflation kommt. Nobody knows. Vermutlich eher nicht. Ansonsten wäre der Kapitalismus extrem empfindlich getroffen, wenn nicht zerstört.

    • Marcel Senn sagt:

      Dr. Boom: Wieso müssen diesen Zentralbankenassets eigentlich überhaupt wieder zurückgefahren werden.
      Die erhalten Zinsen von den Staaten, welche sie den Staaten wieder zurückzahlen in Form von Dividenden resp. in der CH als Ausschüttung an die Kantone.
      .
      Die Inflation blieb aus, weil wir in abundanten Zeiten leben mit gleichzeitigem Kaufkraftverlust durch höhere Mietkosten, Krankenversicherungen und tw. Steuern und Gebühren — so gibts auch keine Inflation sondern im Gegenteil Preisschlachten und Ausverkauf…
      .
      Irgendwann kann man diese Assets doch einfach in eine Bad-Central Bank auslagern und solange im Giftschrank belassen, bis sie inflatorisch verdampft sind.
      Primär die Zinslipicker wollen die Geldmengen wieder verknappen….man weiss ja wieso…

      • Dr. Boom sagt:

        Herr Senn: Ich bin kein wirklicher Finanzspezialist. Höchstens ein überdurchschittlich interessierter Gelegenheitsanleger und Zocker. Warum die Bilanzen zurück gefahren werden sollen, liegt für mich insofern auf der Hand. Die mehr regulierte Finanzlandschaft international ist auch in Zukunft noch enormen Risiken ausgesetzt und es kann durchaus wieder zu einem ähnlichen Gau oder noch schlimmer kommen. Da ist es vorteilhaft über genügend Reserven zu verfügen. Es ist nämlich schon nicht ganz so einfach, als dass Geld bis zum letzten Baum in der Welt gedruckt werden könnte und alles normal weiter ginge. Die Dinge sind wesentlich komplizierter und mehrschichtiger als man im ersten Moment denkt. Zudem ist es rein logisch in guten Zeiten zu sparen und in schlechten zu investieren.

    • Christoph sagt:

      Die Hyperinflation bricht nicht aus, weil das Geld Oben, bzw. in die Märkte reingepumpt wird. Damit es eine Inflation geben könnte, müsste das Geld auf die Strasse. Bei einem Crash würde deshalb wohl auch nicht viel geschehen, weil die Inflation ja in den Aktienkursen gebunden ist und bei dessen Zerstörung auch die Inflation dahin wäre. Das wäre eigentlich gar kein schlechtes Szenario.

  • M. Vetterli sagt:

    Ein gelegentlicher Bilanzsummenabbau bei der FED ist angebracht.

    An dieser Stelle könnte die Schweiz (SNB, Schweizer Steuerzahler) einen grossen Dank an die US-Fed aussprechen. Ohne deren mutige Interventionen würden einige Schrottpapiere wohl immer noch in den Depots des Stabfonds vor sich hin schimmeln.
    Anderseits ist die US-Fed auch nicht unschuldig an der Finanzkrise ab 2008 und kann durchaus auch als Mitverursacher bezeichnet werden.
    .
    Auch die Altaktionäre der UBS sollten ein Dankesschreiben in die USA versenden. Das Dankesschreiben der Verursacher des UBS-Debakels an die Eidgenossenschaft, für deren Geschenk von bis zu CHF 60 Mrd., ist allerdings immer noch ausstehend und sollte bevorzugt behandelt werden..

    • Bitte gern geschehen sagt:

      Die Zeiten des Dankes und Entschuldigungen sind längst vorbei in dieser Geschichte. Wie wäre es mit Vorwärts schauen und machen. Die Notenbanker regeln und schaukeln das Ding sowieso.

      • M. Vetterli sagt:

        ok… auch längst vergangene Geschichte muss verarbeitet werden. Sanierung der alten UBS war ein Skandal das in der Oeffentlichkeit als solcher bis heute nicht wahrgenommen wird. Die Eigentümer ruinierten ihre eigene Unternehmung. Statt Abschreibung des Einsatzes werden die Verursacher mit dem überwiegenden Anteil des erzielten Gewinns, zum Zeitpunkt der Stabfondsauflösung, belohnt.
        Wer investiert kann und soll reich werden. Er kann aber auch scheitern und muss seinen Einsatz abschreiben.
        Im UBS-Fall wurden die Spielregeln des Kapitalismus nicht eingehalten. Diese Geschichte würde man eher in einer Bananenrepublik und nicht in der liberalen Schweiz vermuten.
        Als Dankeschön könnte dem Staat Gratisaktien im Wert von z. B. 34.7 Mrd. überreicht werden. Man hätte dann einen Sündenfall korr.

      • Dr. Boom sagt:

        Herr Vetterli: Der Auslöser oder das missachtete Symptom welches die Krise damals und ja bis heute auslöste war die Nichtrettung von Lehman Brothers durch Georg Bush und deren Regierung. Betreffend UBS will ich bis heute und nie real erleben welcher Tsunami über die Schweiz und Weltwirtschaft käme wenn diese Bank flussabwärts über den Wasserfall rutschen würde wenn Sie verstehen was ich gerade formulierte.

      • M. Vetterli sagt:

        @Dr. Boom
        Bin auch der Meinung dass das Bankgebilde Lehman Bros damals hätte gerettet werden müssen. Hätte man in ähnlicher Art und Weise wie AIG bewerkstelligen können.
        Bin aber auch der Meinung dass das Bankgebilde UBS gerettet werden musste. Aber auf keinen Fall die verantwortlichen Eigentümer. Diese hatten die Geschäftspolitik immer getragen. Der VR wurde jeweils bestätigt. Viel Risiko ist man eingegangen und dabei gescheitert. Dies erlaubt keine Entschädigung durch die Allgemeinheit. Alles andere als der Verlust des Einsatzes war ein perverses Resultat. Die Begünstigung der Verursacher ist eine Ungeheuerlichkeit erster Güte.
        Die ausgesprochen unglückliche Stabfonds-Lösung hat zu diesem absurden Ergebnis geführt. Die Rettungsgelder hätten allesamt ins EK gesetzt werden müssen.

      • M. Vetterli sagt:

        Fortsetzung:
        Dies zu einem Preis, welcher die Anteile der Altaktionäre im Wert pulverisiert hätte.
        Die CH-Stabfonds-Version war eine etwas abgeänderte Kopie der Bears-Stearns-Rettung vom Frühling 2008. Diese Vorgehensart wurde in den USA stark kritisiert und bei AIG-Rettung nicht mehr angewendet. Bei AIG hatten die Eigentümer ihren Einsatz praktisch verloren. Dies hätte auch den UBS-Aktionäre widerfahren müssen.
        Nun hat in der Schweiz eine Umverteilung über rd. 60 Mrd. von der risikotragenden Oeffentlichkeit an gescheiterte Bankeigentümer stattgefunden. Für SNB/Bund sind gerade mal 6 Mrd angefallen. Eine absurdere Gewinnzuteilung ist kaum denkbar.
        Das in der Schweizer Bevölkerung diese Gewinnverteilung mehrheitlich als völlig korrekt empfunden wird macht immer wieder aufs neue fassu

      • Josef Marti sagt:

        Es ist ja wohl sonnenklar dass bei einer Sanierung der Sanierer die Bude resp. die Aktien übernimmt und der bisherige Aktionär vollkommen leer ausgehen muss und seinen Einsatz 100% abschreibt, das sind grundlegende marktwirtschaftliche Prinzipien, alles andere ist Kommunismus.

    • Marcel Senn sagt:

      Vetterli: Uebertreiben Sie mal nicht!
      Der SNB Stabfonds war gerade mal 38.7 Mrd und nicht Ihre kolpotierten 60 Mrd. Dazu waren diese Papiere auch damals nicht Null wert.
      .
      Die Amis haben uns und viele andere (resp. die naive UBS unter Ospel und seinem US Statthalter, deutsche Landesbanken, europ. Investmentbanken etc etc) übrigens in diese Misere reingeritten mit ihrer verantwortungslosen Hypothekenverbriefungspolitik!
      .
      Es wäre wenn schon eher an den Amis gewesen der Welt ein Entschuldigungsschreiben zu senden für all das Unheil, dass sie einmal mehr global angerichtet haben….

      • M. Vetterli sagt:

        Nicht die übernommenen Risiken in den Stabfonds sind das Geschenk der Allgemeinheit an die UBS-Eigentümer. Es ist der Börsenwert zum Zeitpunkt der Stabfonds-Auflösung von rund CHF 60 Mrd. welcher eigentlich dem Risikoträger Staat gehörte.
        Die Eigentümer hatten ab Mitte Okt.2008 keine Risiken mehr getragen. Die UBS stand zu diesem Zeitpunkt vor der Pleite. Die Eigentümer hatten ihren Einsatz verloren. Obwohl die SNB Garantien (Risikoauslagerungen) von bis zu 54 Mrd.USD bereitstellte und die Bank somit als saniert betrachtet werden konnte, sah sich die UBS ausser Stande, CHF 6 Mrd. frisches Eigenkapital zu aquirieren. Nur der Staat war zu diesem Zeitpunkt bereit, frische Mittel zuzuführen.
        Das Ueberlassen der sanierten UBS an die Verursacher (Aktionäre) ist eine Absurdität ohnegleichen.

  • Martin Leu sagt:

    Crashes treten insbesondere dann auf, wenn eine Mehrheit der Finanzanlysten beteuert, wie unwahrscheinlich dies sei.

  • Vilém Knebort sagt:

    Zum Crash kommt es nicht so sehr wegen US-Notenbank, sondern, wenn die Zeit dazu reif ist.

    „Nebel zaubern in der Lichtung
    eine Welt von Ungefährs.
    Raum wird Traum. Und Rauch wird Dichtung.
    Folg der Zeit. Sie weiß die Richtung.
    „Stirb und werde!“ nannte er’s…“

    Erich Kästner, Die 13 Monate, „Der Oktober“

  • Amadio Clute sagt:

    Die Federal Bank, welche eigentlich eine private bank ist – und einige Leute um Rockefeller gehört – ist keine Bundesbank, ist voll extrem gierige Leute und früh oder später ist sie Pleite. Die Bosse dort fliegen einfach zu hoch mit dem Geld drucken. Mehr Geld gedruck mehr Zinsen für die und das Papier wird nicht mehr wert sein. Die sind vom Geld total geblendet. Aufpassen Nationalbank Sie haben mit Höchstkriminellen zu tun

    • Marcel Senn sagt:

      Clute: Glauben Sie immern noch ans Rockefeller Märli??
      Das Federal Reserve System ist eine staatliche Einrichtung, die allerdings private Anteilseigner hat. Es wurde durch ein Bundesgesetz gegründet, Änderungen an seiner Struktur und seinen Aufgaben sind daher nur durch den Gesetzgeber möglich. Zwar sind die zwölf regionalen Federal Reserve Banks als Aktiengesellschaften organisiert, deren Aktionäre die in ihren Bezirken tätigen privaten Banken sind. Jedoch haben die Aktionärsrechte im Fall der Federal Reserve Banks mit denen privater Banken wenig gemeinsam. Die privaten Banken sind kraft Gesetzes Aktionäre der Federal Reserve Banks und haben keine freie Entscheidung, ob bzw. wie viel sie investieren.

      • Marcel Senn sagt:

        ff Auch sind die Anteile an den Federal Reserve Banks, anders als bei Aktien üblich, nicht übertragbar.[16] (Allerdings sind die Anteile der privaten Banken, welche Aktionäre der zwölf Federal Reserve Banks sind, je nach Rechtsform privatrechtlich frei übertragbar.) Die Mitglieder der Gremien, die über die Geldpolitik der Fed entscheiden, werden nicht – wie das in einer privaten Aktiengesellschaft geschehen würde – durch die Aktionäre gewählt, sondern politisch ernannt (Nominierung durch den US-Präsidenten und Bestätigung durch den Senat). Auch die Gewinnverteilung der Fed unterscheidet sich erheblich von der privater Aktiengesellschaften, so erhalten die privaten Banken, die Aktien an der Federal Reserve Banks halten, eine vorab gesetzlich fixierte Dividende.

      • Marcel Senn sagt:

        ff Übrig bleibender Gewinn fließt an den amerikanischen Bundeshaushalt. In Relation sind die Dividenden an die Aktionäre vernachlässigbar, so beliefen sich im Jahr 2011 die Dividendenzahlungen an die privaten Banken auf 1,6 Milliarden Dollar, die Gewinnausschüttung an den Bundeshaushalt auf 78,4 Milliarden Dollar. Die Dividende an die Aktionäre ist in erster Linie eine Kompensation dafür, dass die Fed – anders als beispielsweise das Eurosystem – traditionell keine Zinsen auf die Zentralbankguthaben der privaten Banken zahlt. n Anbetracht dieser Unterschiede zu privaten Aktiengesellschaften bezeichnet sich das Federal Reserve System selbst als „independent entity within the government“.

      • Marcel Senn sagt:

        In Anbetracht dieser Unterschiede zu privaten Aktiengesellschaften bezeichnet sich das Federal Reserve System selbst als „independent entity within the government“. Auch durch amerikanische Bundesgerichte wurde bereits entschieden, dass es sich bei den Federal Reserve Banks um Institutionen des Bundes („federal instrumentalities“) handelt.

        Quelle: Wikipedia

  • Franz Gödl sagt:

    Unglaublich, wie politische Vertreter (Yellen: keine Finanzkrise mehr zu Lebzeiten) oder Medienvertreter (in diesem Artikel M. Spieler zur Frage, ob es einen Crash gibt. ein klares „Nein“) sich mutig aus dem Fenster lehnen, nachdem die Börse bereits seit über 8 Jahren eine Einbahnstrasse ist. Hatten uns diese Vertreter in 2009 gesagt, dass es 8 Jahre boomen wird? Nein, die Medien waren voll Pessimismus. Wie soll man also den aktuellen Optimismus deuten? Und zu den Notenbanken und ihrem Timing. War es in der Vergangenheit nicht Krotten-schlecht? Gold unter 500 Dollar/Unzer verkauft und Bonds auf dem Top gekauft (EZB-Bondkaufprogramm). Wie dürfte das wohl bei den Aktien aussehen? Eher das Top gekauft oder das Low erwischt? Wann werden sie wieder verkaufen? Auf dem Hoch oder auf dem Low?

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