Bei Jumis am Märit

Praktisch in jedem Restaurant, wo ich essen gehe, gibt es ein Käseplättli von Jumi. Wer das nicht kennt, ein kurzer Abrieb: Ein Käser (Mike Glauser) und ein Metzger (Jürg Wyss) spannten vor 10 Jahren zusammen, um Käse und Fleisch in der Münstergasse am Märit zu verkaufen. «Wir hatten damals nicht einmal einen Stand und waren die untersten in der Gasse, somit kamen auch keine Kunden», erinnert sich Mike Glauser. Das sei hart gewesen, wenn die Leute einfach vor dem Stand kehrt machen, da könne man nicht einmal etwas zeigen.

Heute sind sie noch immer der letzte Stand in der Münstergasse, und das hat seinen Grund, wie Glauser erzählt: «Wenn jemand neu kommt, wollen wir ihnen die Chance geben, dass sie nicht wie wir zuunterst anfangen müssen». Ihr Konzept geht auf: Da der Jumi-Stand sowieso viele Leute anzieht, sehen sie vorher – wenn sie denn vom Zytglogge – her kommen, jeden Stand der Münstergasse.

Ich bin ja selber nie am Markt, aber da mein Blogkollege Feller Papa wurde, hab ich übernommen. Als ich in die Gasse einbog, wurde ich von einem anderen Käseverkäufer begrüsst. So laut, dass ich erschrak. Natürlich war ich noch nicht wach, und zwei Stunden später war ich auch ins Märit-Knigge eingeführt: Alle sagen «tschou» zueinander, was ich super finde, man feilscht ein bisschen und die Stimmung ist super.

Ich verweilte länger am Jumi-Stand, wo mir immer wieder was entgegengestreckt wurde und ich getraue mich sogar das blaue Hirni zu essen. Hinter den beiden Ständen arbeiten gegen 13 Personen, darunter auch Steff la Cheffe, und alle sind laut, lustig. Einer von ihnen erzählt mir: «Die Anstellungsbedingungen hier sind, dass du schön bist und eine grosse Klappe hast. Ich bin halt weniger schön, aber habe dafür eine noch grössere Klappe.»

Gegen 9 Uhr war Mike Glauser auf dem Sprung, aber er erzählte noch eine Anekdote aus den ersten Märittagen, die ich für euch festgehalten habe:

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