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Reitferien im JuraYee-haw! Cowgirl von Null auf Hundert

Die Franches-Montagnes erinnern an die Prärien des Wilden Westens.

Er ist ein beeindruckendes Pferd, dieser Cherokee. Seine 24 Jahre merkt man dem Wallach kein bisschen an. Kräftig ist er. Und gross. Dass ich mich bald auf seinen Rücken schwingen und ihn reiten werde, ist ein Respekt einflössender Gedanke.

«Keine Sorge, Cherokee ist sehr friedlich. Ich lernte einst sogar auf ihm reiten», beruhigt mich Fanny Trolliet. Ihrer Familie gehören der Reitstall und die dazugehörige Auberge de la Gare im jurassischen Montfaucon.

Paradies für Pferdefans: Auberge de la Gare.

Zehn Pferde besitzen die Trolliets derzeit. Der Jüngste, Willy, ist erst vor wenigen Tagen auf die Welt gekommen.

Hallo, Cherokee

Bevor es losgeht, gilt es, das Pferd erst zu striegeln. «Bei uns muss man sich das Reiten verdienen», sagt Fanny lachend, als sie mir die Bürste reicht. Ums Arbeiten geht es dabei nämlich nicht: Es ist ein Ritual, bei dem Mensch und Tier sich gegenseitig kennenlernen sollen.

Also bürste und streichle ich Cherokee, rede ihm sanft zu und verliere dabei zusehends meine Berührungsängste.

Bevor die Tiere lostraben, gilt es, sie gehörig zu umsorgen.

Auch der Wallach gewöhnt sich an mich, er geniesst die Morgentoilette merkbar. Am Ende wage ich mich sogar an seine Hufe ran und gebe ihm eine kleine Pediküre. «C’est bien», sagt Fanny Trolliet irgendwann, zieht dem Pferd das Zaumzeug an – wir sind bereit für den Ausritt.

Vorsichtig setze ich einen Fuss in den Steigbügel und schwinge das andere Bein über Cherokees breiten Rücken. Geduldig wartet er, bis ich richtig im Sattel sitze und die Zügel in die Hände bekomme. Dann trottet er langsam los.

Tina Fassbind freundete sich mit dem Wallach Cherokee an.

Der Start ist recht wacklig. Aber schon nach wenigen Metern fühlt sich alles besser, sicherer an. Trotzdem bin ich froh, dass Fanny Trolliet gleich neben mir reitet und Cherokee an der Leine führt. Ruhig, aber bestimmt lenkt sie ihn und ihr eigenes Pferd über die Landstrasse – und schon stehen wir mitten auf den Frühlingswiesen der Franches-Montagnes. Entspannt schreiten die Pferde voran, und ich merke, wie auch ich immer lockerer werde.

Wir reiten einem kleinen Fichtenwald entgegen und passieren dabei ein Tor, das sich vom Rücken der Pferde aus öffnen lässt. «In der Region ist alles aufs Reiten und auf Pferde ausgerichtet. Für die Tiere ist es ein echtes Paradies», sagt Fanny Trolliet.

Typisch im Kanton Jura: Freiberger Pferde.

Sie verbringen jeweils die Sommer auf diesen Wiesen. «Die Pferde sind Tag und Nacht draussen, bei jedem Wetter. Wenn es regnet, stellen sie sich eben unter eine grosse Fichte», erklärt die 25-Jährige.

Allein durch die Natur

Im Sommer herrscht bei den Trolliets Hochsaison für Kutschenfahrten. Bis zu zwölf Personen können mitfahren. Ausritte organisieren sie jedoch nur für Einzelpersonen. «Uns ist es wichtig, den Gästen das Wesen unserer Pferde zu vermitteln. Das gelingt besser, wenn man allein reitet», erklärt Fanny. In der Region gebe es aber für alle passende Reitangebote, versichert sie.

Im Sommer ziehen die Pferde bei den Trolliets auch Kutschen.

Ich bin jedenfalls froh, dass ich meinen ersten Ausritt nicht mit mehreren Leuten absolviere, dadurch kann ich enorm von Fanny Trolliets Wissen profitieren.

Nur Cherokee ist manchmal gefordert: Er mag offenbar keine nassen Hufe und muss immer wieder Pfützen ausweichen, während ich trockenen Fusses auf seinem Rücken sitze und die wunderschöne Landschaft geniesse.

Nach zwei Stunden ist der Ritt leider schon vorbei. Mir kommt es vor, als wären wir eben erst losgezogen. Wehmütig nehme ich Abschied von Cherokee, der mich mit dem Kopf anstupst, bis ich ihm eine kleine Belohnung hinhalte.

Er ist wirklich ein feiner Kerl, und die Weiten des Juras sind ein perfekter Ort für eine Reitpremiere. Ich jedenfalls bin auf den Geschmack gekommen.

Eine Zusammenarbeit der Schweizer Familie mit Schweiz Tourismus

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