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Kendrick Lamar und DrakeEpischer Streit unter Rap-Stars eskaliert

Für seine Texte 2018 mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet: Kendrick Lamar im selben Jahr an den Brit Awards in London.

Rivalität ist ein perfektes Triebmittel. Im besten Fall erhöht sie den Einsatz und beflügelt den Wettbewerb zur Freude des Publikums. Nirgends trifft das so zu wie im Hip-Hop. Dort gehört das Ringen um Status zur DNA der Disziplin – und hat einige grossartige Tracks hervorgebracht.

So kann kaum überraschen, was sich am Wochenende zwischen dem kanadischen Rap-Überflieger Drake und dem Hip-Hop-Wunderkind Kendrick Lamar zugetragen hat: Ganze sechs Diss-Tracks flogen in wenigen Tagen zwischen den beiden hin und her – eine Zuspitzung, die die Branche den Atem anhalten lässt. Denn diese Rivalität grenzt an Krieg.

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Die beiden trennt mindestens so viel, wie sie vereint. Beide gehören zu den besten Rappern der Gegenwart. Drake, aus einer kanadischen Mittelstandsfamilie stammend mit einer jüdischen Mutter, ist der kommerziell wohl erfolgreichste Rapper überhaupt, ein globaler Popstar. Kendrick Lamar, im verrufenen Los-Angeles-Stadtteil Compton aufgewachsen, gilt als Retter des Hip-Hop und hat für seine Texte 2018 einen Pulitzerpreis bekommen. Offenbar können sich die beiden nicht leiden.

Erste Risse

Es begann 2012. Drake war damals schon erfolgreich, Lamar noch weitgehend unbekannt. Die beiden redeten freundlich übereinander, Drake förderte Lamar sogar, indem er ihn als Opening Act mit auf Tour nahm, gegen den Willen seines Labels. Als Gegenleistung durfte Drake auf Lamars Album mitrappen. Auch 2013 arbeiteten die beiden noch zusammen für einen Track, aber zum letzten Mal.

Was genau zwischen den beiden vorgefallen war, ist nicht bekannt, doch freundliche Worte fanden sie nicht mehr füreinander. Im Gegenteil. Während Lamars Ruhm wuchs, bemühte sich Drake zwar um eine respektvolle Haltung, konnte sich gelegentlich Sticheleien aber dennoch nicht verkneifen. Lamar äusserte sich derweil in Interviews abfällig über den Rivalen. Nichts habe er mit ihm gemeinsam, er möge ihn auch nicht, sagte er.

Die Eskalation

So ging das eher unterschwellig hin und her, bis im vergangenen Oktober. Damals veröffentlichte Drake seinen Song «First Person Shooter». Zusammen mit Gastrapper J. Cole nannte er sich selbst, Cole und Lamar die «Big Three» des Rap. Lamar sah das anders. «Motherf-ck the big three, it’s just big me», rappte er in seinem Track «Like That» vom März.

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Dies war das Fanal zu einer Serie von sogenannten Diss-Tracks, die in immer schnellerer Abfolge veröffentlicht wurden. Drake antwortete zunächst mit dem Song «Push Up», den er im April veröffentlichte. Darin machte er sich über Lamars Körper- und Schuhgrösse lustig sowie den eher bescheidenen Erfolg seines letzten Albums. In einem weiteren Track, «Taylor Made Freestyle», liess Drake sogar den verstorbenen Tupac Shakur und Snoop Dogg gegen Lamar rappen – wobei die Stimmen mit künstlicher Intelligenz erstellt wurden.

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Das liess Lamar nicht auf sich sitzen und schlug am 30. April mit dem Track «Euphoria» zurück. «Am I battlin’ Ghost or AI» fragte er. Drake vernachlässige seinen Sohn und lasse seine Verse von Ghostwritern schreiben, so Lamar. Drei Tage später behauptete er im Track «6:16 in L.A.», in Drakes Entourage gebe es einen Maulwurf.

Noch am selben Tag schoss Drake zurück, Lamars Tochter sei ein Kuckuckskind, seine Frau habe ihn betrogen. Lamar quittierte das ebenfalls mit einem Angriff auf Drakes Familie, er habe eine Tochter, die er geheim halte, und stehe auf minderjährige Mädchen. Lamar schlage Frauen, rappt Drake zurück.

Der Sieger

Wer denn nun der Grösste ist, bleibt offen. Drake ist kommerziell erfolgreicher, Lamar aber gilt als authentischerer Künstler. Das Onlinepublikum sieht im Moment eher Lamar vorne. Doch kann solches Gebaren auch gefährlich werden, wofür der berühmteste aller Rap-Beefs zwischen Tupac Shakur und Notorious BIG in den Neunzigerjahren steht. Er endete mit dem Tod von beiden. Auch vor Drakes Anwesen gab es jüngst bereits eine Schiesserei. Das sollte den beiden Alpha-Rappern eine Warnung sein.

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