Beruf + Berufung ist umgezogen. Neu finden Sie die wöchentlich erscheinenden Interviews hier. Viel Lesevergnügen!
Logo

Die Selbstberauschung der Narzissten in der Chefetage

Mathias Morgenthaler am Samstag den 18. Mai 2013
Reinhard Haller, Gerichtspsychiater.

Reinhard Haller, Gerichtspsychiater.


Chefs und Schwerverbrecher haben erschreckend viele Gemeinsamkeiten – oft entscheide nur der Zufall darüber, wo und wie Menschen ihre psychopathischen Neigungen ausleben, sagt der Psychiater Reinhard Haller. In seinem neuen Buch* schildert er, warum der Narzissmus überall um sich greift und woran man krankhafte Narzissten trotz ihrer Verstellungskunst erkennen kann. 

 

Interview:
Mathias Morgenthaler

Herr Haller, Sie schreiben regelmässig Bücher und geben viele Interviews. Sind Sie ein Narzisst?
REINHARD HALLER: Ich kann diese Frage nur bejahen. Zweifellos habe ich meine narzisstischen Anteile, bemühe mich aber, sie in einem gesunden Rahmen zu halten. Und ich schreibe ja nicht nur für mich. Seit mein Buch «Die Narzissmusfalle» erschienen ist, erhalte ich täglich Dutzende Anrufe und Hunderte Mails von Lesern, die mir mitteilen, ich hätte genau ihren Chef oder exakt ihre Partnerin beschrieben. Aber ich will nicht von meinen niederen Motiven ablenken.

Die da wären?
Natürlich wurde auch ich gekränkt und angegriffen in der Vergangenheit. Früher habe ich mich gegrämt und im Stillen ein wenig geflucht über die vielen Kritiker und Ignoranten. Jetzt freue ich mich jedes Mal, wenn ich angegriffen werde, weil ich weiss, dass ich Rache nehmen kann an der mich kränkenden Gesellschaft, indem ich ihr den Narzisstenspiegel vorhalte. Aus dem späten Mittelalter ist der Narrenspiegel überliefert, heute brauchen wir unbedingt einen Narzisstenspiegel.

«Die Zeichen stehen auf Narzissmus», schreiben Sie in Ihrem Buch. Wie kommen Sie zu diesem Befund?
Gerade hat das «TIME Magazine» eine Titelgeschichte zum Thema «The ME ME ME Generation» veröffentlicht. Der neu gewählte Papst Franziskus hat in seiner Rede kurz vor dem Konklave diagnostiziert, die Krise der Kirche sei eine Krise der narzisstischen Theologie. Neue Medienformate wie Facebook oder Casting-Shows machen die Selbstdarstellung zum Mass aller Dinge. Man kann das in vielen Lebensbereichen beobachten: Unser Umgang mit Ressourcen ist hochgradig narzisstisch, wir konsumieren immer mehr hedonistische Drogen wie Ecstasy oder Kokain, und auch Gewaltverbrechen haben zunehmend eine stark narzisstische Komponente. Wenn Jugendliche an Schulen wild um sich schiessen oder Angestellte am Arbeitsplatz ein Massaker anrichten, dann haben wir es meist mit der schrecklichen Inszenierung einer Kränkung zu tun. Die den Taten zugrunde liegende Botschaft lautet meistens: «Dieses eine Mal werdet ihr mich ernst nehmen müssen. Niemand wird übersehen können, dass ich wichtig bin.»

Sind das einfach neue Ausdrucksformen oder erreicht der Narzissmus ein ungekanntes Ausmass?
Narzissmus gibt es, seit es Menschen gibt – ohne Narzissmus hätten wir kein Selbstwertgefühl und wären zweifelnde Neurotiker. Früher war es allerdings den Mächtigen vorbehalten, ihren Narzissmus auszuleben. In den Briefen von Friedrich Schiller oder Johannes Brahms können Sie nachlesen, dass diese ihre Auftraggeber mit bis zu 25 Titeln anredeten, um ihre Gunst zu gewinnen. «Durchlaucht» und «Hochwohlgeboren» waren noch die einfacheren Huldigungen. Inzwischen ist Narzissmus demokratisch geworden, was zweifellos eine gute Sache ist. Das Problem sehe ich in der schleichenden Umwertung. Früher war Narzissmus als Hochmut und Gier verpönt, später stigmatisierten die Psychiater ihn als psychische Störung, heute wird er geradezu idealisiert – etwa in Form des emotionslosen und durchsetzungsstarken Managers.

Erich Fromm hat geschrieben: «Narzissmus ist das Berufskapital der Chefs.» Der Neurologe Gerhard Roth sagte in einem Interview, die «charismatischen Führer» seien «in aller Regel Psychopathen». Teilen Sie diese Einschätzungen?
Nein, ich unterscheide stärker zwischen Charisma und krankhaftem Narzissmus. Charismatische Führungspersönlichkeiten ragen heraus durch ihre Ausstrahlung, durch pointierte Ausdrucksweise, hohes Selbstbewusstsein und authentische Kommunikation. Der Narzisst dagegen baut auf Schein und ordnet alles der eigenen Selbstdarstellung unter. Er fühlt sich nur dem eigenen Ego, niemals der Sache verpflichtet. Er braucht Lob und Anerkennung wie ein Süchtiger seine Drogen – inklusive Toleranzentwicklung. Wenn wir uns den Charismatiker als Weinkenner und -liebhaber vorstellen, so ist der Narzisst der Junkie, für den das Suchtmittel ohne Wert ist, weil ihm nur an der Selbstberauschung gelegen ist.

Nun zeigen verschiedene Untersuchungen, dass krankhafte Narzissten beste Aufstiegschancen haben in Unternehmen. Die amerikanischen Psychiater Hare und Babiak kamen in ihren Studien zum Schluss, dass Schwerverbrecher in Hochsicherheitsgefängnissen und Manager in Chefsesseln über vergleichbare Persönlichkeitsmerkmale verfügen. Werden viele Firmen von Psychopathen geführt?
Ein hohes Mass an Narzissmus ist tatsächlich karrierefördernd. Es gibt erstaunliche Parallelen etwa zwischen Wallstreet-Bankern und kriminellen Psychopathen, die aufgrund schwerer Verbrechen hinter Gitter sitzen. Manchmal entscheiden bloss die Umstände darüber, ob Menschen ihre psychopathische Neigungen im Chefsessel oder in der Kriminalität ausleben. Man spricht heute in Fachkreisen nicht mehr von Psychopathie, sondern von dissozialer Persönlichkeitsstörung. Wichtige Merkmale sind: oberfächlicher Charme, Redegewandtheit, überzeugendes, verführerisches Auftreten, Durchsetzungsstärke, Dominanz. Solche Züge sind sehr gefragt in den Chefetagen. Auf der Negativseite fallen ins Gewicht: sehr empfindlich für Kritik, unberechenbar, kalt, emotionslos, Neigung zum Grössenwahn. Auch das kann man bei vielen Chefs beobachten.

Gepredigt wird aber seit geraumer Zeit die wachsende Bedeutung von weichen Faktoren wie Sozialkompetenz.
Hier klaffen Anspruch und Realität auseinander. In der Praxis ist es unverändert so, dass sich der Narzisst oder Psychopath durchsetzt im Kampf um Chefposten. Letztlich geht es auf dem Weg nach oben um Manipulation durch Schlauheit. Die Chefs grosser Unternehmen sind viel näher an kriminellem Verhalten, als wir wahrhaben wollen. Wären sie nicht geübt in Intrigieren und Manipulieren, hätten sie es kaum bis ganz nach oben geschafft. Für den narzisstischen Chef geht es in erster Linie ums Siegen. Das zeigt sich auch bei den Bezügen. Es ist weltfremd, darüber zu diskutieren, ob die Manager wirklich so viel Geld brauchen oder ob sie so viel mehr leisten als andere. Letztlich geht es nicht um Geld, sondern um Imponiergehabe und Machtausübung. Anstelle der Anreden «Hochwohlgeboren» und «Durchlaucht» sind die Boni getreten – das sind die Adelstitel der heutigen Chefs.

Wie erkennt man im Berufsleben Menschen mit problematisch hoher Narzissmus-Komponente?
Das ist nicht ganz einfach, weil der Narzissmus viele Gesichter hat. Es gibt sozial sehr angepasste Narzissten, die in einer Nische mit enormer Expertise ihren Narzissmus ausleben. Andere tarnen sich als Weltmeister der Bescheidenheit. Es gibt die parasitären Narzissten, die sich von allen aushalten lassen, und die Wüteriche, die den Hoteldirektor auffordern, seine Belegschaft zu entlassen, wenn sie nicht sofort bedient wurden. Generell sind Narzissten stark im Austeilen und Mimosen im Einstecken, sie sind auffallend humorlos, unfähig zur Selbstironie und ohne Möglichkeit zur Empathie. Sie erhöhen sich, indem sie andere herabsetzen. Da sie um die Problematik ihrer Disposition wissen, sind sie fast durchwegs gute Schauspieler.

Werden Menschen in einem bestimmten Umfeld zu Psychopathen oder ziehen Berufsgruppen wie das Investment-Banking mehr Menschen mit psychopathischen Zügen an?
Beides trifft zu. Investmentbanken sind die modernen Kriegsschauplätze, entsprechend ziehen sie die Gladiatoren und Möchtegern-Helden unserer Zeit an. In diesem Milieu wird das Ideal des Narzissten dann weiter ausgeprägt. Emotionslosigkeit und Mangel an Empathie gilt ja in diesen Kreisen als Standardausstattung. Psychotrope Substanzen sind entsprechend stark verbreitet. Oft ist es eine Mischung aus Beruhigungsmitteln und narzisstischen Drogen wie Kokain oder Amphetamine, die zum Einsatz kommt. Drogen, die dich im Gefühl bestärken, du seist einzigartig und die ganze Welt liege dir zu Füssen. Neue Untersuchungen zeigen, dass nur drei bis fünf Prozent der Normalbevölkerung, aber 12 Prozent der oberen Kaderleute zu psychotropen Substanzen greifen.

Was führt dazu, dass Psychopathen früher oder später Fehler machen, obwohl sie Meister der Manipulation und Verstellung sind?
Wie Ikarus kommen sie irgendwann der Sonne zu nahe in ihrem Höhenrausch. Ausgeprägte Narzissten tendieren aufgrund ihrer Kritikunfähigkeit dazu, sich mit immer mehr Jubelknechten zu umgeben, die ihnen bedingungslos folgen. Damit schwächen sie ihre eigene Basis, was zu Kontrollverlust und Absturz führen kann. In Argentinien, wo die Dichte an Psychiatern weltweit am grössten ist, wurde ich einmal gefragt, wie ein Narzisst Selbstmord begeht. Antwort: Er klettert auf sein Ego und stürzt sich in die Tiefe. Wir sind alle aufgerufen, unser Ego im Zaum zu halten. Und wir tun als Gesellschaft gut daran, Solidarität und Menschlichkeit höher zu gewichten als Selbstdarstellung und kalte Durchsetzungsstärke.

Information und Kontakt:

Reinhard.Haller@mariaebene.at

* Das Buch: Reinhard Haller: Die Narzissmusfalle. Ecowin, Salzburg 2013.

« Zur Übersicht

47 Kommentare zu “Die Selbstberauschung der Narzissten in der Chefetage”

  1. Baumann sagt:

    Ausgerechnet in Argentinien….aber warum denn in die Ferne schweifen? Narzisten sind ja oft nicht die Dümmsten, sie sind anpassungsfähig, hinterhältig, durchtrieben, liebedienerisch wenn es den eigenen Zwecken dient. Man findet sie überall, v.a. aber unter Politikern, Bankern, Aerzten. Oft gerade irrwitzig kritikunfähig, dafür umso intriganter. Beziehungen werden oft nur nach Nutzten/Gewinn eingegangen, Personen hinterhältig gegeneinander ausgespielt, sie sind Meister im Ränkespiel. Oft handelt es sich um verlorene Sohnemännchen ohne jegliches Rückgrat (da nur die eigene Karriere zählt) , die über Seilschaften ein Pöstchen ergattern durften, ist einmal die erste Stufe geschafft, geht’s zügig nach oben (dank Machtspielchen – aber immer aus dem Hintergrund heraus…)

  2. Francois Arouet sagt:

    Gutes Interview – differnzierte Antworten.
    Man könnte auch sagen, der zweifelnde Neurotiker (oder Melancholiker) leidet eher an sich selbst,
    während beim Narzissten eher die Umgebung leidet.
    Gefahr für den schwereren Neurotiker: Abgleiten in eine Depression.
    Gefahr für den schwereren Narzissten: Absturz durch Grössenwahn.
    Beides grenzt sozial aus.

  3. Paul Moser sagt:

    Viele Menschen sind in der sehr nötigen oder mindestens wünschenswerten Individualisierung, die zur Entwicklung einer unverwechselbaren Persönlichkeit erforderlich ist, auf halbem Weg stecken geblieben – in dem hier geschilderten Narzissmus und völlig übersteigerten Egoismus. Das ist nicht nur in Wirtschaft und Politik, sondern auch anderen Bereichen sehr gut zu beobachten. Hier lässt es ich aber offenbar gut leben (Boni etc.), aber das ist mit Individualisierung eben nicht gemeint – und solche Menschen sind erst “halbe” Persönlichkeiten. Doch was würde es brauchen, ob den Entwicklungsprozess fortzusetzen?

  4. Ueli Eichenberger sagt:

    Sehr gutes Interview. Ich werde das Buch lesen.
    Wie soll man gegenüber Vorgesetzten verhalten, die man des Narzismus’ verdächtigt? Soll man denen so gut wie möglich aus dem Weg gehen?
    Gilt Alkohol auch zu diesen ‘psychotropen Substanzen’?
    Kann man sich selber ausschliessen, ein Narzist zu sein, wenn man (gem. Eigenbild) einen ehrlichen und hohen Grad an Empathie besitzt, sich gerne mit anderen über sich selber lustig macht, sich sonst aber oft ausschweifend verhält und trotzdem darauf bedacht ist, gut dazustehen?

  5. Jeff sagt:

    Wenn wir Schwerverbrecher und Manger in einen und denselben Topf werfen…sollten wir die Gutachter, Psychologen und andere Psycho…und was weiss ich…nicht vergessen. Eigentlich alle, die keiner ‘richtigen’ Arbeit nachgehen, sondern von den geschellschaftlichen Abartigkeiten ein Auskommen haben, ja, diese gar noch befeuern.

  6. Urs Gubser sagt:

    Die Narzissten bzw. Manager etc. sind nicht das Hauptübel in unserer Gesellschaft. Viel eher sind es die generell fehlende Empathie und der Sinn für die Gemeinschaft. Rücksichtslosigkeit und Frechheiten sind leider oft die Gewohnheit im Alltag. Ich erlebe das fast jeden Tag. Das fängt an beim Zugfahren und hört auf beim übernächsten Nachbarn im Quartier. Leider wird das oft wegdiskutiert unter dem Aspekt “locker bleiben, Tolerant sein, easy…” usw. Dafür merken dann viele nicht wenn sie selbst mal die Opfer sind was überhaupt abgeht. Beispiele hätte ich genug.

  7. Adam Gretener sagt:

    Na Jeff, wohl ertappt?

  8. Muttis Liebling sagt:

    @Ueli Eichenberger: Was Sie im zweiten Teil Ihres Statements beschreiben, ist das Gegenteil von Narzismus. Aus meiner Sicht gibt es nur eine Persönlichkeitsstörung und die ist mangelnde Selbstreflexion. Narzismus ist nur eine Schublade, weil wir Begriffe brauchen, um uns zu verständigen. Man kann Ich- bezogen und rücksichtslos sein, nur muss man immer wissen, dass man es ist. Narzist ist, wer selbstgefällig schadet, es aber nicht als Selbstgefälligkeit akzeptiert.
    @Jeff: Was ist richtige Arbeit?

  9. BaumannR sagt:

    Mir sind diese medial inszenierten Tiraden auf die Chefs und “Abzocker” zuwider. Was soll daran so attraktiv sein, ein CEO einer börsenkotierten Firma zu sein? Druck von Oben durch inkompetente Verwaltungsräte und Druck durch gierige, nur am kurzfristigen Profit interessierten Investoren, Druck von Belegschaften und deren Vertretern, die zunehmend aus einer Generation stammen, die gewohnt ist, erst mal zu fordern anstatt zu leisten, immer mehr Behinderungen durch überbordende von profilierungssüchtigen Politikern initiierte und einem Steuergelder verschlingenden Beamtenheer akribisch angewendete Regulierungen. Was ist mit den Millionensalären der Sportstars, oft von verschuldeten Vereinen? Nicht vergessen: Diese Zahlen sie als Ticketkäufer, Konsument von Sponsoringmarken und von TV und Werbung !

  10. Monica Ruoff sagt:

    Wir, die Opfer der Psychiatrie und der Pharmaindustrie, die wir von unseren eigenen Psychiatern aufgrund von Fehldiagnosen mit psychotropen Substanzen zu Krüppeln gemacht wurden, vermissen im Interview nur eines, nämlich den Hinweis auf die Gefährlichkeit der Psychiater.

  11. rodolfo roth sagt:

    Der beste Weg, eigene narzisstische Tendenzen und bei anderen zu erkennen, ist der Weg der (Selbst)Erkenntnis und Achtsamkeit. Dann erkannt man/frau, dass fast ausnahmslos alle unter diesem Makel leiden. Erst dann kann der Weg frei werden, zu erkennen, wer oder was wir im Kern unseres Wesens sind :-). Was wohl…..?

  12. marc westermann sagt:

    Ein Narzisst begeht Selbstmord, indem er an seinem Spiegelbild verwelkt.

  13. shadow of truth sagt:

    Dieses Problem weitet sich zunehmend aus. Denn die beschriebenen Personen sind durch ihren Erfolg zu Idolen geworden. Die Menschen hören auf, einfach zu leben und beginnen, eine virtuelle Kopie ihrer Selbst zu erschaffen, die der Umwelt präsentiert wird. Durch den technischen Fortschritt verschmelzen wir immer mehr mit diesem anderen Ich. Dank Smartphone haben wir es immer dabei, als nächsten werden wir es dank Google-Brille immer sehen. Und eines Tages wird uns das virtuelle ich aufgefressen haben. Wir werden zu Maschinen, die nach einem Algorithmus der Selbstsucht programmiert wurden. Die Jugendlichen tragen immer auffälligere Kleidung, rote Kopfhörer und andere Statussymbole. Wir wollen nicht mehr durch unsere echte Persönlichkeit auffallen, sondern durch die Oberflächliche Hülle, die wir uns überstreifen. Die Menschheit verliert immer mehr den Bezug zur Realität. Es ist ein krankhafter Auswuchs unseres Fortschritts. Solange unsere Gehirne noch selbständig denken können (ohne Google-Brain ;-)), ist es Zeit, etwas zu ändern. Wir müssen wieder “sein”, anstatt nur zu “erscheinen”. Ich empfehle hierzu auch das Buch “EGO- Spiel des Lebens” von Frank Schirrmacher.

  14. shadow of truth sagt:

    Monica Ruoff: Sind Sie demnach ein Krüppel?

    Eine ganze Wissenschaft und Berufsgattung als Verbrecher zu verurteilen zeugt von mangelnder Differenzierungsfähigkeit. Sie vergessen alle Menschen, denen die Medikamente der “bösen” Pharmaindustrie helfen und täglich das Leben retten. Dies zu bestreiten ist etwas gleich intelligent, wie zu behaupten, die Erde sei flach. Klar machen die auch viel Schlechtes, aber dann kritisieren Sie gefälligst fallbezogen. Ausserdem verstehe ich nicht, was Ihre Äusserung mit dem Interview zu tun haben soll. Wollten Sie einfach mal etwas Frust Abbauen?

  15. Tneidag sagt:

    gerade dies Kolumne Beruf und Berufung eine ein gutes Instrument der Selbstdarstellung, gutes Bsp. sieh Ernst Wyrsch, wie er sich ziert, dass Clinten bei ihm, in seinem! Bett übernachtet hat und er ein Freund von ihm sei…..

  16. Dan Werren sagt:

    @Adam Gretener 18. Mai 2013 – 09:46
    Ich schmunzle auch ! Der Kommentar von Jeff bestätigt genau das was Haller sagt: Generell sind Narzissten stark im Austeilen und Mimosen im Einstecken, sie sind auffallend humorlos, unfähig zur Selbstironie und ohne Möglichkeit zur Empathie. Sie erhöhen sich, indem sie andere herabsetzen.

  17. Gerhard sagt:

    Herr Haller unterscheidet klar zwischen dem Narzissten und dem Charismatiker. Es gibt zumindest einen Menschen, der beides in sich vereint: Mick Jagger.

  18. Dan Werren sagt:

    @marc westermann 10:49h
    Sicher darf Ihr Kommentar mit Humor genommen werden. Denkt jedoch der Narzisst nicht eher: “Ich möchte so sein wie dieser im Spiegel” – Die Frage ist zwar komplex, könnte aber seine Berechtigung haben. Was denken die Leser darüber ?, erwarte gerne Kommentare.

  19. Urs sagt:

    Das war ja aber abzusehen, nicht wahr? Die vielgelobte Eigenverantwortung, die in der sog. «Ich-AG» gipfelt, ist dabei wohl das offensichtlichste Beispiel. Und es macht – aus Sicht der Mächtigen – ja auch Sinn. Menschen, die nur für sich schauen und für die Solidarität ein Fremdwort ist, werden sich nicht zusammenrotten, um die Hochwohlgeborenen von ihrem Thron zu stürzen. Im Gegenteil, sie werden alles dafür tun, damit das System erhalten bleibt, weil sie denken, sie könnten auch etwas von dem Kuchen abhaben.
    Der Slogan eines Grossverteilers bringt’s hierzulande auf den Punkt: für MICH und dich…

  20. Adam Gretener sagt:

    Dan: Genau das ist es. Gegen unten treten, nach oben schleimen. Man glaubt sich als Obermacker und unfehlbar, nur weil man ausser andere Leute rumkommandieren eigentlich nichts auf die Reihe kriegt. Geht es schief, bluten aber die Anderen. Und auch sehr schön anzuschauen, sobald diese “high potentials” mit Kritik konfrontiert wird, beschuldigt man alle Anderen. Alle, ausser sich selbst. Selbstreflexion kann manchmal anstrengend sein, aber es bringt einen weiter.

  21. gnocchi sagt:

    gerne verweise ich auf den Artikel von K. Eidenschink: das narzisstisch infizierte Unternehmen. Exzellent und differnziert beschrieben: http://www.eidenschink.de/Dateien/download_dateien/Narz.Unternehmen.pdf

  22. Urs Rechsteiner sagt:

    Mann muss nützlichen Narzissmus (Bereitschaft zu Überstunden) und schädlichen Narzissmus (Sabotieren der Leistung von Arbeitskollegen) unterscheiden. Nur wenn dieses Kosten-Nutzen-Verhältnis stimmt, darf ein Manager seine Stelle behalten. Psychologische Unternehmensberater machen solche Assessments mit grosser Zuverlässigkeit.

  23. Ike Conix sagt:

    @Gretener: Ersetzen Sie das Wort “Obermacker” mit Gretener, hat Ihr Beitrag nicht weniger Gültigkeit. Heute, Samstag, zum Beispiel bei der AHV, bei der Pauschalbesteuerung usw.
    AHV: Wenn Sie den Artikel lesen und nachrechnen, sehen Sie, dass Sie unrecht haben.
    Pauschalbesteuerung: Wenn Sie einsehen, dass die PK auch IV-Renten garantiert, ebenfalls.

  24. Hans Locher sagt:

    Jeff, Sie haben heute in Ihrer Aufzählung von Betroffenen um 08:42 die Redaktoren in den Medienhäusern vergessen !

  25. rené widmer sagt:

    Zitat aus Interview:
    “Narzissmus gibt es, seit es Menschen gibt – ohne Narzissmus hätten wir kein Selbstwertgefühl und wären zweifelnde Neurotiker. ”
    Nun, wenn dem so ist, ist es ja ganz in Ordnung, einen kleinen Narziss als Chef zu haben…

  26. Hans Locher sagt:

    im Artikel steht: “Wichtige Merkmale sind: oberfächlicher Charme, Redegewandtheit, überzeugendes, verführerisches Auftreten, Durchsetzungsstärke, Dominanz. Solche Züge sind sehr gefragt in den Chefetagen. Auf der Negativseite fallen ins Gewicht: sehr empfindlich für Kritik, unberechenbar, kalt, emotionslos, Neigung zum Grössenwahn. Auch das kann man bei vielen Chefs beobachten….” das gilt überall, selbstverständlich mit Ausnahme von Chefetagen in Medienhäusern und Redaktionen.

  27. Francois Arouet sagt:

    @Gretener: Haben Sie sich heute schon selbst reflektiert, oder war es einfach ein langer Freitagabend ?
    Ich meine nur, wegen diesen Pauschal-Rundumschlägen…

  28. Francois Arouet sagt:

    @Monica Ruoff: Sehen Sie ihre General-Beschimpfung der Psychiatrie von esoterischer Warte aus ?

  29. Silvio Lütscher sagt:

    Gerne möchte ich auf das Buch von Gerhard Dammann hinweisen: Narzissten, Egomanen, Psychopathen in der Führungsetage. Fallbeispiele und Lösungswege für ein wirksames Management. Im Verlag Haupt, Bern. Im SPIEGEL ist diese exzellente Darstellung in einem Gespräch mit dem Autor schon 2007 vorgestellt worden!

  30. Im «Bund» auch – leider ist das Interview von damals online nicht mehr frei zugänglich.

  31. Olivier Fehr sagt:

    Besten Dank für diesen erhellenden und erfrischenden Blogeintrag. Daran sollte man denken, wenn man wieder einmal aufgefordert wird die “10 Eigenschaften erfolgreicher Menschen” zu imitieren und sich bewusst sein, was man da imitieren soll…

  32. Monika Hunkeler sagt:

    Gottseidank endlich einmal klare Worte zu dem Thema. Ich dachte schon zu dem Thema gaebe es jetzt nur noch Machwerke wie das Buch “Was wir von Psychopathen lernen koennen”, da schuettelt es mich dann regelrecht vor Entsetzen.
    Ich durfte mich in meinem beruflichen Umfeld und beim Bund genug mit solchen kritikunfaehigen Typen abquaelen, die sich mit lauter Jasagern umgeben und das Geld zum Fenster hinauswerfen. Gefragt sind offensichtlich nur noch Blender und Grossmaeuler, fachliche Kompetenz ist unerheblich. Was da fuer menschliche und materielle Schaeden entstehen ist gewaltig.

  33. Karl Lässer sagt:

    Die genannten Thesen sind allgemein bekannt. Die entscheidende Frage ist doch: Wie müssen Organisationen gebaut sein, damit nicht die Narzissten, sondern die Richtigen es in die Chefposten schaffen???!!! Ich sehe da noch keine gute Standardlösung. Mit Sicherheit braucht es mehr Verantwortung und Kontrolle von unten, damit hochfliegenden Narzissten rechtzeitig Luft abgelassen werden kann.

  34. Monika Hunkeler sagt:

    @Monica Ruoff

    Etwa Off-topic aber wichtig. Liebe Monica ich gebe Ihnen teilweise recht. Ich persoenlich habe Zoeliakie, wusste aber nichts davon und weshalb ich immer mueder und kraenker werde. Auch die 6 Aerzte und das Kantonsspital Luzern welches ich aufsuchte waren nicht faehig dies zu diagnostizieren. Schlussendlich wurde einfach behauptet meine ewige Muedigkeit sei eine Depression und mir Psychopharmaka verschrieben. Mein bescheidener Einwand, dass ich mich nicht depressiv fuehle wurde nicht zur Kenntniss genommen. Ich habe dieses Zeugs nur 2 Monate genommen, dann verlies ich mich doch lieber auf meinen gesunden Menschenverstand und fand selber die richtige Loesung. Inzwischen weiss ich, dass es viele Leute mit dieser Autoimmunerkrankung gibt, die nicht erkannt werden und dann standarmaessig als Hypochonder oder Geistesgestoerte behandelt. Ich bin nicht per se gegen Psychopharmaka, den es gibt gewisse Ungleichgewichte in Gehirn und Stoffwechsel die man nur mit Medikamenten behandeln kann. Es gibt aber auch sehr viele Krankheiten die man durch temporaer hohe Vitamindosen, Mineralien und Eiweisse sowie gesunder Ernaehrung wieder ins Gleichgewicht bringen kann. Sehr zu empfehlen fuer alle denen jahrelanger Aerztebesuch und diverse Medikamenten nichts gebracht haben: Adrenal Fatigue von Dr. James L. Wilson und Die mood cure von Julia Ross. Von Depression, Autoimmunerkrankung bis Burn-out und mehr Krankheiten wird dann so einiges klar was man selbst fuer seine Gesundheit tun kann.

    Um doch noch einen Link zurueck zum Thema zu finden, leider ist bis Heute kein Medikament bekannt mit dem man die amygdala und mit Serotoninueberschuss deformierten Gehirne der Narzissten behandeln koennte, es handelt sich hier effektiv um eine auch koerperliche Krankheit und nicht einfach um etwas “psychisches”.

  35. Thomas Frick sagt:

    Problem erkannt – Problemlösung nicht! Vergessen wir nicht, dass diese Narzisten nur agieren können, so lange sie von ihrem Umfeld getragen werden. Und da scheint es einfacher zu sein, eine psychopathische Chefin oder einen psychopathischen Chef zu ertragen, als sich kritisch zu exponieren. Häufig gelingt es den Narzisten aber auch, die “schweigende Mehrheit” gegen Kritiker aufzubringen, so dass am Schluss diese in der öffentlichen Meinung schlechter da stehen als der Narzist. Schlussendlich hilft aber nur eines: Zivilcourage und stetiger Widerstand gegen das selbstherrliche Gehabe.

  36. rolf inderbitzi sagt:

    @ Muttis Liebling
    Narziss sollte unbedingt in den Spiegel schauen – wenn Mutti das erlaubt

  37. Keller sagt:

    Herr Haller, Gerichtspsychiater, unterschlägt eine Kleinigkeit: die Pointe mit dem suizidalen Argentinier steht in jedem besseren Reiseführer, so z.B. auch im Lonely Planet Kapitel Argentinien. Wie ist das schon wieder mit den fremden Federn? Peinlich. Aber eben: ein Plagiator ist ein Plagiator ist ein ??? Nun ja, er gibt die Antwort gleich im ersten Satz – immerhin ehrlich scheint er ja zu sein….

  38. B. Folda sagt:

    @M. Hunkeler: Nebst der fachlichen Kompetenz müssten aber vor allem noch – oder evt. sogar zuerst – die Sozialkompetenz, Menschlichkeit, Kritikfähigkeit und die Gabe richtig zuzuhören, genannt werden. Ich erhebe übrigens nicht den Anspruch, dass meine Aufzählung vollständig ist. Aber ich behaupte mal, dass diese Eigenschaften bei Vorgesetzten – auch weniger bedeutsamen als Konzernleitern – eher selten anzutreffen sind…

  39. Monika Hunkeler sagt:

    @B. Folda da gebe ich Ihnen recht. Diese Eigenschaften waren noch vor 10 Jahren bei vielen Fuehrungskraeften durchaus vorhanden. Im Zuge der Reorganisationswellen der letzten Jahre kammen aber Schritt fuer Schritt immer mehr von diesen intriganten Ellboeglern und Grossmaeulern, sowie ihrem Hofstaat an die Macht. Wen man solche mal in einer Organisation drin hat, breitet sich dass aus wie ein Krebsgeschwuer.

  40. beat lauper sagt:

    So wie mit Iod im Salz sollten wir ein Medikament ins Trinkwasser geben um gegen den krankhaften Grössenwahn und die Egozentriertheit unserer Zeit und der künftigen Generation entgegen zu treten.

  41. Peter Vogler sagt:

    Diese Leute haben auch einen hervorragenden Instinkt wie weit sie gehen können,ohne dass ihnen jemand mit einem Baseballschläger den Schädel zertrümmert.Ich hatte schon 2 Chefs bei denen ich dachte,das Beste wäre,sie für immer auszuschalten,war dann aber zu so einer Tat einfach nicht fähig.Einen von beiden habe ich dann aus Rache bei den Behörden verpfiffen,weil er bei einem Baugesuch die Behörden massiv hereingelegt hatte,indem er bei einem Haus die Fundamentsohle 1 1/2 Meter höher als in den Baueingabepläne angegeben,erstellen liess um Aushub zu sparen.Eine Nachmessung durch den Geometer bestätigte das.Mit viel Glück kam er um einen Rückbau der Baute herum.Er hatte dann aber einen Herzinfarkt und musste dann für einige Wochen nach Gais.Er starb dann einige Jahre später an Lungenkrebs und ich habe es nicht einmal geschaft mich darüber zu freuen,ich arbeitete schon an einer anderen Stelle mit einem angenehmeren Arbeitsklima,auch die Leistung war da besser.

  42. Francois Arouet sagt:

    Ich sehe leider auch keine Standardlösung, das Problem schon uralt ist.
    Ein Ansatz wäre, nicht nur Qualifikation der Mitarbeiter durch ihre Chefs, sondern auch umgekehrt, also die Mitarbeiter machen auch eine Qualifikation ihrer Chefs.

  43. Keller sagt:

    @Arouet: es gäbe schon eine Lösung ansatzweise: Entblössung und damit Grenzen aufweisen. Das glorreiche Selbstbild der Lächerlichkeit preisgeben, das Selbstbild im eigenen Spiegel veröffentlichen (z.B. im globalen Spiegel der Neuzeit – dem Internet). Doch Vorsicht: Narzisten sind nachtragend und zuweilen unberechenbar.

  44. Karl Lässer sagt:

    Zivilcourage ist gut. Mitarbeiterbefragung ist gut. Reicht aber nicht. Vielleicht könnte Herr Morgenthaler das Thema ja weiterverfolgen: Demokratisierung der Arbeitswelt. Wir leben zum Glück in einem sehr demokratischen Land. In der Arbeitswelt ist Demokratie aber ein Fremdwort. Die letzten neoliberalen 20 Jahre haben vielmehr eine zunehmende Hierarchisierung gebracht und einen eigenartigen Heroenkult beim Thema Management/Führung/Leitung. Besonders bedenklich finde ich das beim Staat, der ja ein ganz wichtiger Arbeitgeber ist. Auch hier: Hierarchie, Leitungskult, Narzissten an der Spitze mit einem Hofstaat von Co-Narzissten. Wir brauchen andere Strukturen, aber welche?

  45. Manfred Grieshaber sagt:

    Diesen Typ hat schon um 1914 der Schriftsteller Heinrich Mann in seinem Roman “Der Untertan” trefflich beschrieben. Seine Figuer des Unternehmers Diederich Heßling passt genau. Nach unten treten, vor allem gegen seine Arbeiter und nach oben den Kotau machen. Denn er profitiert vom System.
    Mein persönliches Erlebnis:
    In 1988 in D: Meine Kollegen und ich gingen zum Hauptsitz eines grossen deutschen Konzerns. Dem Vorstand sollte eine neue Software präsentiert werde. Vor dem Haupteingang stand ein Fahrzeug eines Catering-Service als der CEO seinem Dienstwagen entstieg, zum Empfang ging und dort den Mitarbeiter aufs übelste in den Senkel stellte weil die Aufahrt für den CEO versperrt sei. Ich stand da mit offenem Mund und staunte. Das angelieferte Essen war ja genau für die anstehende Präsentation and der er auch teilnehmen sollte. Und dann ging es erst richtig los. Am dem Weg zum Lift, während der ganzen Fahrt im Lift und weiter bis zu seinem Büro kam es aus dem CEO wie Maschinengewehrfeuer. Wen seine Assistentin alles zu informieren und anzuweisen habe damit so etwas wie eben vor dem Portal nicht noch einmal geschehe. Ich dachte mir: “Du Idiot bis verantwortlich für 75.000 MA, und mehr als 10 Mrd. Jahresumsatz und regst Dich dann über so etwas Banales auf?”
    Im nachhinein wurde mir klar, das war Narzissmus pur.

  46. Das Tragische am Ganzen ist, dass diese Narzissten in der utilitaristischen (sprich: “eigennützigen”) Standard-Theorie der Ökonomik nach wie vor als die effizientesten auf den Schild gehoben werden. Daran wird sich auch nichts ändern, solange die Motivationstheorie des Eigennutzenstrebens als Basis der Theorie, der Analyse und Lehre im Bereich der Wirtschaftswissenschaften verwendet wird. Deren Wurzeln gehen auf John Stuart Mill zurück, sie sind also über 150 Jahre alt und stammen aus der Zeit der Dampfmaschine. Moderne Erkenntnisse der Neuro- und Evolutionsbiologie, aber auch der Philosophie, der Anthropologie und der Verhaltensökonomie weisen in eine ganz andere Richtung: Ohne eine a prioische Neigung zum Teilen und zur Kooperation wäre so etwas wie Kultur und damit Menschsein nicht denkbar. Gerald Hüther hat es einmal so auf den Punkt gebracht: “Als Einzelwesen wären wir alle schwachsinnig.” Ein übersteigerter Narzissmus ist gewissermassen ein Tor zum Schwachsinn! Darauf fusst das ganze motivationstheoretische Gebäuder der utilitaristischen Ökonomik. Es ist eine Tragik der Wirtschaftslehre, dass dies John Stuart Mill selber auch bewusst geworden ist und er seine Motivationstheorie des Glücks- und Eigenntzenstrebens in seiner Autobiographie 1871 als falsch erkärt hat. Dem Mainstream der Ökonomen ist dies leider entgangen – bis heute.

  47. Sibylle Weiss sagt:

    Das könnte einiges erklären, warum normale Bewerber heutzutage praktisch keinen Job mehr finden. Dann war ich mit meiner Meinung,dass man heutzutage fast eine kriminelle Ader haben muss, um einen guten Job zu kriegen, gar nicht so weit weg vom Schuss!Sehr guter Artikel!Besonders schön an diesem Artikel ist,dass ich meine Devise von einer Kapazität auf dem Gebiet der Psychiatrie wie Herrn Dr. Haller sogar noch bestätigt kriege!Somit ist auch mein Misstrauen gegen Manager grösserer Unternehmen durchaus angebracht und gerechtfertigt.