Jahrelang hat die Jurafrage die sozialdemokratischen Kräfte im Berner Jura gespalten. Mit dem absehbaren Ende des Konflikts spannen nun auch der berntreue und der separatistische Parteiflügel zusammen. Am Freitagabend gründeten sie gemeinsam die SP Grand Chasseral.

Die im bernischen Cortébert versammelten Mitglieder der SP Berner Jura (PSJB) und des Ensemble socialiste (ES) schlossen unter Applaus die Fusion der beiden Parteien ab und gründeten den Parti Socialiste Grand Chasseral (PSGC), die einzige regionale Föderation für den Berner Jura.

Für den Anschluss des Berner Juras an den Kanton Jura kämpfte seit 1976 der Parti Socialiste Autonome (PSA). Der PSA-SJ gehörte als Sektion der SP Kanton Bern an. Später benannte er sich in «Ensemble Socialiste» um.

Der PSA war seit den 1980er Jahren mit eigenen Listen zu den Grossratswahlen im Kanton Bern angetreten. Von 1979 bis 1983 stellte die separatistische SP-Sektion mit Jean-Claude Crevoisier sogar einen Nationalrat.

Die SP Berner Jura (PSJB) hingegen engagierte sich stets für einen Verbleib des Berner Juras bei Bern. Auch der PSJB war eine Sektion der SP Kanton Bern.

Nachdem sich Moutier 2021 definitiv für einen Anschluss an den Kanton Jura ausgesprochen hatte, zeichnete sich eine Ende des jahrzehntealten Jurakonflikts ab. Die Sozialdemokraten machten sich nun daran, die jahrzehntealten Gräben innerhalb ihrer Bewegung zuzuschütten.

Am Freitagabend gründeten die beiden ehemaligen politischen Kontrahenten die nun SP Grand Chasseral. Sie wird als Sektion zur SP Kanton Bern gehören. Die Gruppierungen bezeichneten den Schritt in einer Mitteilung «als historisch».

SDA/tag

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