Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Vegetarische WürsteDrei von elf sind top: Grillwürste auf pflanzlicher Basis

Wer ist die Schönste im Land? Und die Beste? Unser Vegi-Würste-Test bringt Licht ins Dunkel. 

Eine Fleischesserin, eine Vegetarierin, elf Vegi-Würste: Das war ein ereignisreicher Blindtest! Auch, weil wir einer Wurst Forfait geben mussten: Die «Züri-Chrüter» von Hiltl (4× 65 g, 18 Franken, z. B. bei Globus) erzielte zwar wegen ihres intensiven Kräutergeschmacks und perfekter Konsistenz die Bestnote. Doch es wäre nicht fair gewesen, diese eher dunkle Wurst mit den bratwurstähnlichen Erzeugnissen zu vergleichen. 

Es war auch so ziemlich schwierig, gerecht zu benoten: Die Zutaten von Vegiwürsten unterscheiden sich zum Teil sehr. Einige bestehen hauptsächlich aus Erbsenprotein. Andere sind hergestellt auf einer Basis von Quorn, einem Pilzprodukt, oder aber Soja. Und dann gibt es noch jene mit Weizenproteinen oder Eiklar oder beidem. Die Hauptzutaten haben wir übrigens jeweils in Klammern aufgelistet.

Was auch interessant war: Wie unterschiedlich die Langzeitvegetarierin (nk) und die Karnivorin (cla) auf vegetarische Würste reagierten. Wobei: Bei den Siegerinnen waren sie sich einig, dies vorneweg. 

Die Knackige

cla: Überraschend fein mit intensivem Kräutergeschmack und eine lang anhaltende Salzigkeit. Vielleicht hatten sie den Bonus, als Erste im Blindtest zu starten, aber ich würde sie wieder kaufen. 

nk: Sind das meine Grillknackerli, die alles sind ausser knackig? Die ich aber trotzdem mag? Wohl doch nicht, da ist ein pappiger Abgang auszumachen. (Im Nachhinein erfahre ich: Da waren 9 Prozent Hühnereiweiss drin. Jesses.)

Note: 4,5

Just Veg!, 100 g / 1.75 Fr., Aldi (Rapsöl, Hühnereiweiss, Weizenprotein)

Die Würzige

cla: Sie sind nicht so knackig, wie der Name vorgibt, aber doch um Welten besser als alles, was ich bisher probiert habe. Geschmackvoll und ein guter Biss. 

nk: Voilà. Hier sind sie, ich erkenne die Grillknackerli, weil ich langjährige Erfahrung darin habe, sie am Grill vor den Fleischesserinnen zu verteidigen – die armen Dinger werden regelmässig ausgelacht, nicht nur, weil sie so mickrig sind. Ich mag sie ganz gern. Nur heute schmecken sie mir nicht so. Waren die immer so salzig? 

Note: 4,0

Grillknacker von Taifun, 100 g / 2.10 Fr., in Reformläden (Tofu) 

Die Altertümliche

cla: Diese Wurst hat keine Konsistenz und wenig Geschmack. Deshalb fällt sie ab, schliesslich soll das Grillerlebnis nicht nur eine Lebenserhaltungs­massnahme sein. Und wenn, dann wenigstens mit Senf. 

nk: Oje. So schmeckten Vegiwürste vor 20 Jahren. Also nach nichts. Und obwohl ich St. Gallerin bin und natürlich weiss, dass auf eine Bratwurst, ob vegan oder aus Kalbsbrät, unter keinen Umständen Senf gehört, drücke ich hier eine halbe Tube aus. Anders geht es einfach nicht. 

Note: 2,5

V-Love, Plant-based Sausage, 100 g / 1.80 Fr., Migros (Pflanzenproteine und Rapsöl)

Die Rätselhafte

cla: Ich bräuchte auch hier mehr Biss, um vergnügt die ganze zu verspeisen. Auf dem Grill hinterlässt sie die angebratenen Stellen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass man sie zuerst aus einem Plastik pullen muss und sie keine rechte Hülle besitzt. 

nk: Das sieht sehr merkwürdig aus. Diese Wurst fällt fast auseinander, o Graus! Und es wird noch schlimmer: Auf der Packung steht, das lesen wir nach dem Blindtest: «Ich bin keine Bratwurst. Ich bin aus BioPflanzen und werde bald Teil eines Menschen sein.» Es ist nicht der Rechtschreibfehler, der mir einen Schrei entlockt. 

Note: 2,0

Soyana, 100 g / 2.70 Fr., in Reformläden (Tofu)

Die Disqualifizierte

cla: Eine grossartige Kreation aus dem ältesten Vegirestaurant Europas. Sie reagieren auf dem Grill, wie man es von einer herkömmlichen Wurst erwartet: Es brutzelt, das Fett tritt aus, es riecht verlockend. 

nk: Ich weiss es sofort: Diese Würste werde ich künftig auf Vorrat kaufen. Sie schmecken nach Kräutern, nach vielen Kräutern – ist das etwa Muskat? Sie haben einen anständigen Biss und kommen wohl einem Schüblig nahe. Und genau das ist ihr Problem: Mit den blassen Würsten sind sie nicht zu vergleichen. Sie müssen ausser Konkurrenz laufen!

Note: 6,0

Züri-Chrüter, 100 g / 6.90 Fr., von Hiltl, z. B. bei Globus (Erbsenprotein)

Die Rauchige

cla: Sie ist besser als viele Würste, die ich in Kindertagen an Chilbis gegessen habe. Auch Omnivoren werden mit dieser Wurst richtig glücklich werden: rauchige Note, fester Biss und ein fleischiger Geschmack. 

nk: Oh, wie lieblich sie riecht! Und erst der Geschmack: Fast süss und sehr würzig. Mir ist, als ob ich wieder zehn bin und auf einer Primarschulreise nach einer langen Wanderung in eine Bratwurst beisse. Grossartig!

Note: 6,0

Cornatur-Bratwurst, 100 g / 2.50 Fr., Migros (Quorn)

Die Harte

cla: Schon beim Auspacken habe ich Tier in der Nase, dabei ist sie vegan. Dennoch schmeckt sie ungefähr wie die beiden ersten getesteten Würstchen. 

nk: Hart, aber herzlich. Das Prädikat würde ich dieser herzigen Wurst gerne attestieren. Sie riecht nach Rauch, das wird super! Die Enttäuschung folgt schnell: Das stinkt nach Tier (hatten wir nicht Vegiwürste auf dem Grill?), sie ist hart und, selbst als ich sie in Senf ertränke, kaum erträglich. 

Note: 3,5

Yolo Sausages, 100 g / 2.40 Fr., Coop (Rapsöl, Erbsenprotein)

Die Aromatische

cla: Nebst den Kräutern sind auch eine ganze Palette Gewürze auszumachen. Pfeffernote? Paprika? Was es auch ist, sie tun der Wurst auf jeden Fall gut. Der Biss könnte für mich noch fester sein.

nk: Das sieht aus wie eine Bratwurst vom Metzger. Und schmeckt wohl auch so, wenn ich mich richtig erinnere. Sehr aromatisch, perfekt im Biss. Ich mag auch die eleganten Streifen, die der Grillrost hinterlässt – fast kann ich mir einbilden, dass ich hier etwas Gesundes esse. 

Note: 5,0

Délicorn Bratwurst, 100 g / 2.25 Fr., Coop (Weizen und Tofu)

Die Trockene

cla: Mein erster Gedanke: Das ist einfach mehlig. Bei dieser Wurst führt kein Weg an Senf vorbei. 

nk: Schlecht sieht sie ja nicht aus. Aber der Geschmack! Eine Mischung aus Karton, Zeitungspapier, Mehl und Wasser. Ausserdem stinkt sie nach Käsefüssen. 

Note: 2,0

Vemondo vegetarische Bratwurst, 100 g / 1.50 Fr., Lidl (Eiklar, Tofu)

Die Solide

cla: Auf dem Grill scheint es, als wäre Papier um die Wurst gewickelt, fast so brennt es. Geschmacklich ist sie wie eine Kalbsbratwurst im Fussballstadion. Kann man essen, muss man aber nicht. 

nk: Hm. Das dürfte sauberer Durchschnitt sein. Etwas blass sieht sie aus, nicht im Sinne von «nobler Blässe», sondern eher so wie ein weisses Blatt Papier, das zu lange an der Sonne gelegen hat. Sie schmeckt: okay. Einen Geschmack ausmachen kann ich beim besten Willen nicht. 

Note: 4,5

Plant-based Bratwurst-Alternative von Green Mountain, 100 g / 3 Fr., Coop (Rapsöl, Kräuterseitlinge)

Die Perfekte

cla: Diese neu lancierte Wurst zeigt mir, dass es eben doch geht. Sie übertrifft alle, was Geschmack anbelangt. Dass sie nicht so weisslich ist, erhöht das Vergnügen beim Essen zusätzlich. 

nk: Sie tropft, als sie vom Grill kommt – wie ein fettiger Schüblig (was nur positiv ausgelegt werden kann!). Das könnte abstossend wirken, tut es aber nicht. Sie schmeckt grossartig, alles stimmt: Biss, der Hauch von Kräutern, das Aussehen, die Menge. 

Note: 6,0

Planted Bratwurst Original, 100 g / ca. 3.30 Fr., Coop (Erbsenprotein)

Newsletter

Gourmail

Erhalten Sie die besten kulinarischen Storys, Rezepte und Trends.