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Preis für Bank-Stabilität Keller-Sutter plant, dass es für die UBS so richtig teuer wird

«Die Grössenordnungen sind plausibel»: Setzt sich Karin Keller-Sutter mit ihrem Plan einer neuen Bankenregulierung durch?

Geht es nach Finanzministerin Karin Keller-Sutter, wird die neue Bankenregulierung für die UBS sehr teuer. Nachdem der Bundesrat vergangenen Mittwoch seinen 22-Punkte-Plan zur Bankenstabilität veröffentlicht hatte, schrieb als erstes die «Handelszeitung» über eine Summe von bis zu 25 Milliarden Dollar, welche die UBS an zusätzlichem Kapital aufbauen muss. Die Finanzanalysten von Autonomous Research kamen dagegen auf eine Summe von 15 Milliarden Dollar.

«Es stimmt, die Grössenordnungen sind plausibel», bestätigte Keller-Sutter am Montag im Bundeshaus gegenüber dieser Zeitung. Ob ihr 15 oder 25 Milliarden Franken lieber wären, beantwortete sie nicht eindeutig.

Wie hoch die Summe ausfällt, hängt davon ab, in welchem Umfang systemrelevante Banken das Eigenkapital für ihre im Ausland ansässigen Tochterfirmen im Stammhaus in der Schweiz halten müssen. Das bedeutet, dass sie sich dieses nicht am Kapitalmarkt ausleihen dürfen. Stattdessen müssen sie Gewinne, die sie lieber an ihre Aktionäre ausschütten würden, zum Aufbau des Eigenkapitals verwenden.

Heutige Regelung behinderte CS-Rettung

Im Moment ist hier eine Quote von 60 Prozent vorgeschrieben. Der Bundesrat möchte diesen Wert erhöhen. Je näher der Wert bei 100 Prozent liegt, desto teurer wird es für die Bank, die Vorgabe zu erfüllen. Desto einfacher ist es im Krisen- oder gar Abwicklungsfall aber, die ausländische Tochter zu verkaufen und zu frischem Geld zu kommen.

Keller-Sutter scheint eine Lösung zu bevorzugen, bei der das Stammhaus einen hohen Prozentsatz des Eigenkapitals halten müsste. So zumindest lassen sich ihre Aussagen in einem Interview vom Samstag in der «Schweiz am Wochenende» deuten.

Die heute gültige Regelung kann die Ausführung in einer finanziell angespannten Situation verunmöglichen, da sie zu unübersichtlichen finanziellen Verflechtungen im Gesamtkonzern führen kann. Im Falle der Investmentbank der Credit Suisse geschah 2022 genau das. Unter anderem deswegen liess sich das Ende der Bank und die notfallmässige Integration in die UBS vor einem Jahr nicht mehr verhindern.

Der Umgang mit Behörden im Ausland könne im Krisenfall sehr schwierig werden, wenn eine Bank das Eigenkapital nicht vollständig unterlegt habe, liess sich Keller-Sutter im erwähnten Zeitungsinterview zitieren. Das ist ein klarer Hinweis auf ihre Präferenz. Auch liess sie in den Bankenbericht schreiben, eine «vollständige Unterlegung von Beteiligungen mit Eigenmitteln» stärke das Stammhaus.

Chancen im Bundesrat intakt

Noch hat der Bundesrat in seinem Bericht einzig Absichtserklärungen abgegeben. Er will abwarten, welche Vorschläge die Parlamentarische Untersuchungskommission Ende Jahr macht. Anschliessend wird sie eine Verordnung ausarbeiten und die Meinung aller relevanten Interessengruppen dazu einholen. Das Parlament dagegen wird keinen Entscheid dazu fällen.

Danach entscheidet der Bundesrat eigenständig. Da er nun bereits den Bankenbericht verabschiedet hat, sind die Chancen intakt, dass er abermals eine Erhöhung der beschriebenen Eigenkapital-Unterlegung für die beste Variante hält.

Insbesondere wegen dieser Aussicht sackte die UBS-Aktie vergangene Woche nach der Publikation des Bundesratsberichts um über 5 Prozent ab.

Nach der Publikation dieses Artikels hat der Kurs noch einmal nachgegeben. Am Dienstagvormittag steht sie fast 4 Prozent im Minus. Das ist deutlich mehr als der Schweizer Leitindex SMI. Gegenüber der Nachrichtenagentur AWP sagte ein Händler: «Die ganze Regulierungsgeschichte sorgt halt für viel Verunsicherung.» Und weil die Aktie im Vorjahr und noch bis Anfang April einen sehr guten Lauf gehabt habe, komme es nun zu Gewinnmitnahmen.

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