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Ticker von UBS-VersammlungMisstrauensvotum für UBS – nur 84 Pro­zent Ja zu Ver­gütungs­bericht Come­back der CS-Mütze

Führen die Riesenbank UBS seit rund einem Jahr gemeinsam: Sergio Ermotti (r.) und Colm Kelleher.

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 1000 Aktionärinnen und Aktionäre sind in die Basler St. Jakobshalle gekommen.

  • Nur 84 Prozent der Aktionäre stimmten dem Vergütungsbericht zu.

  • Der Nachhaltigkeitsbericht erhält 93 Prozent, der Geschäftsbericht und die Dividende erhalten 99 Prozent Zustimmung.

  • Alle Verwaltungsräte wurden wiedergewählt. 

  • Die nachträglichen Lohnzahlungen an den Verwaltungsrat in Höhe von 2,2 Millionen Franken sind genehmigt.

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Eine Zusammenfassung der GV

Wenn Unverständnis einen Wert hat, dann entspricht er am Mittwochmittag 84 Prozent. So hoch fiel an der Generalversammlung der UBS in der Basler St. Jakobshalle die Zustimmung der Aktionärinnen und Aktionäre für den Vergütungsbericht aus. Darin ist das Salär von UBS-Chef Sergio Ermotti geregelt. Seit Wochen sorgt es für Wirbel. Zuerst gab die Bank bekannt, dass Ermotti für die neun Monate an der Spitze der Grossbank 14 Millionen Franken bekommt. Dann zeigte die «SonntagsZeitung» auf, dass der Lohn noch viel höher ausfallen kann, wenn der Zusammenschluss mit der CS besonders gut gelingt. Für manche Beobachter innerhalb und ausserhalb der Bank ist es der erste richtige Patzer der UBS-Führung nach der Notfusion mit der CS.

UBS-Präsident Colm Kelleher verteidigte den Lohn gegenüber den vielen kritischen Voten der Aktionärinnen und Aktionäre. Ermotti habe den härtesten Job in der Finanzbranche, und er erfülle ihn hervorragend. Sein Bonus sei an schwierig zu erreichende Ziele gekoppelt. Es gehe auch nicht darum, so viel zu bezahlen wie die US-Banken. Dort verdienen die Manager noch einmal mehr. «Seien Sie versichert: Wir werden nie so viel zahlen wie die US-Grossbanken», so das Versprechen von Kelleher. Die wenigsten der mehr als 1500 Aktionäre im Saal dürften mit der Begründung zufrieden gewesen sein. Das gilt offenbar auch für einige professionelle Anleger. Denn bei allen anderen Traktanden war die Zustimmung deutlich höher.

Neben dem Salär gab die Nachhaltigkeitspolitik der UBS zu reden. Schon vor der GV hatten am Morgen vor dem Anlass mehrere Umweltschutzorganisationen demonstriert. Mehrere Umweltaktivisten nutzten dann die Bühne, um den UBS-Chefs vorzuhalten, dass die Schweizer Grossbank deutlich klimaschädlicher unterwegs sei als viele vergleichbare Institute. Hier verwies Kelleher auf die zahlreichen Bemühungen der Bank, bis 2050 klimaneutral zu werden. Ein Aktionär sagte: «Bis 2050? Schauen Sie mal in den Saal. Das muss schneller gehen, sonst werden wir das nicht mehr erleben.» (jb)

Die GV ist vorbei.

Mit den letzten Abstimmungen zur Revisionsstelle und den Stimmrechtsvertretern geht die GV zu Ende. UBS-Präsident Kelleher bedankt sich. Die nächste GV ist am 11. April wieder in Basel.

Das Publikum klatscht und geht zum Apero.

Der gleiche Aktionär zum 4. Mal

Wieder tritt der gleiche Aktionär auf. Es ist das vierte Mal. Er verspricht, es sei das letzte Mal. Er fordert einen Austausch der Revisionsstelle. Denn es sei die Gleiche, wie bei damals bei der CS.

Der Lohnnachtrag ist genehmigt

Hier gibts keine Überraschung: Der Verwaltungsrat bekommt 2,2 Millionen Franken zusätzlich für das besonders strenge 2023. 90 Prozent der Aktionäre stimmen dem zu. Auch die Vergütungspakete für das kommende Jahr werden mit 90 Prozent angenommen.

Nun geht es wieder um Saläre

Nun geht es um Nachträgliche Lohnzahlungen an den Verwaltungsrat für die vielen Aufgaben rund um den Zusammenschluss mit der CS. 2,2 Millionen Franken sollen dafür genehmigt werden.

Ein Aktionär fragt, ob sich das Management nicht schäme. Denn so ein kleiner Betrag sei lächerlich. Ein echter Unternehmer müsse manchmal mehr arbeiten und können dann nicht nachträglich mehr Lohn verlangen. Er fordert auch, dass der Bonus-Pool für das nächste Jahr kleiner ausfällt.

So schneiden die Verwaltungsräte ab

Alle Verwaltungsräte wurden wiedergewählt. Unten sehen Sie die Zustimmung.

Colm Kelleher – 96 Prozent

Lukas Gähwiler – 99 Prozent

Jeremy Anderson – 98 Prozent

Claudia Böckstiegel – 99 Prozent

William C. Dudley – 99 Prozent

Patrick Firmenich – 99 Prozent

Fred Hu – 97 Prozent

Mark Hughes – 99 Prozent

Nathalie Rachou – 99 Prozent

Julie G. Richardson – 98 Prozent

Jeanette Wong – 98 Prozent

Gail Kelly – 99 Prozent

Gähwiler lobt Kelleher

Vor den Wahlen lobt Vizepräsident Gähwiler seinen Vorgesetzten Kelleher. Er mache einen hervorragenden Job. Es sei daher auch gerechtfertigt, dass er mehr verdiene. Denn er erfülle mehr Aufgaben.

Jetzt werden die Verwaltungsräte gewählt

UBS-Verwaltungsrat Dieter Wemmer tritt nicht zur Wiederwahl an. Damit ist er der einzige. Der Wiederwahl stellen sich:

Colm Kelleher als Verwaltungsratspräsident

Lukas Gähwiler

Jeremy Anderson

Claudia Böckstiegel

William C. Dudley

Patrick Firmenich

Fred Hu

Mark Hughes

Nathalie Rachou

Julie G. Richardson

Jeanette Wong

Neu soll Gail Kelly in den Verwaltungsrat aufgenommen werden.

Nun geht es um die Entlastung der UBS-Chefs

Der Verwaltungsrat beantragt die Entlastung der Mitglieder des Verwaltungsrats und der Konzernleitung für das Geschäftsjahr 2023. Ausgeklammert werden alle Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung der Credit Suisse für Verhalten vor dem 12. Juni 2023.

Ein Aktionär fordert dazu auf, dagegen zu stimmen. Nur schon wegen dem riesigen Salär von Sergio Ermotti.

Vergebens: 95 Prozent sprechen der Entlastung zu.

Kritik an neuem Kapital

Ein Aktionär und eine Aktionärin kritisieren die neuen Kapitalinstrumente, die unter Traktandum 5 vorgeschlagen werden. Der Aktionär beklagt die Verwässerung, die Aktionärin sagt, dass die Übersetzung der Vorlage schlecht sei. Und sie fragt sich, weshalb diese Instrumente heute vorgelegt werden können, wurden sie doch erst letzte Woche vom Bundesrat gefordert. Kelleher gibt eine kurze Erklärung dazu ab. Es gehe um spezielle Kapitalinstrumente für den Krisenfall.

90 Prozent der Aktionärinnen und Aktionäre stimmen dem Vorschlag zu.

Dividende mit 99 Prozent genehmigt

Auch die Dividendenpolitik kommt gut an. Praktisch alle Aktionärinnen und Aktionäre stimmen ihr zu. Die Dividende beträgt 0.7 Dollar.

Ermotti-Salär kommt schlecht an

Nur 84 Prozent stimmen dem Vergütungsbericht zu. Das dürfte auch mit dem Mega-Salär von Sergio Ermotti zusammenhängen. Der Nachhaltigkeitsbericht kommt mit 93 Prozent besser weg. Der Geschäftsbericht wird mit kommunistischen 99 Prozent angenommen.

Keine Voten mehr – nun wird abgestimmt

Tatsächlich war es das letzte Votum. Nun wird abgestimmt. Zuerst geht es um den Geschäftsbericht, dann um den Vergütungsbericht und danach um den Nachhaltigkeitsbericht.

Noch ein Aktionär aus den Philippinen

Ein weiterer Aktivist aus den Philippen spricht. Er setzt sich für die Erhaltung seiner Heimat ein. Es entwickelt sich ein kurzer Dialog zwischen Kelleher und dem Aktivisten. Kelleher versichert, dass sich die UBS mit dem Aktivisten treffen will.

Votanten helfen sich gegenseitig

Die Aktionärinnen und Aktionäre filmen sich gegenseitig bei ihren Auftritten auf dem Podium und teilen die Aufnahmen danach. Vielleicht als Erinnerung an den grossen Moment.

Die letzten drei Voten?

Kelleher antwortet wieder summarisch. Ermottis Salär, der Nachhaltigkeitsbericht sei schon ausführlich zur Sprache gekommen. Er weist noch einmal darauf hin, dass die UBS nicht «too-big-to-fail» sei. Vielmehr profitiere die Schweiz von der UBS.

Er zählt durch. Es könnten die letzten drei Voten kommen. Doch die Zahle ändere sich rasant.

Nun gehts wieder um das Salär von Ermotti

Nicola Siegrist von der Juso fordert die Aktionärinnen und Aktionäre zur Ablehnung des Vergütungsberichts auf. Seine Rede ist engagiert. Eine Putzfrau verdiene rund 45 000 Franken, aber für die Gesellschaft genau so wichtig. Dagegen sei das Salär von UBS-Chef Ermotti absurd. Nur werde darüber nicht in diesem Saal entschieden. Es seien nur 0,5 Prozent der Aktienstimmen anwesend. Viel wichtiger seien die Stimmen der grossen Fonds. Daher müsse die Politik einschreiten.

Das Votum kommt im Saal gut an. Das Publikum klatscht laut.

Kelleher dankt dem Personalvertreter

Kelleher dankt dem Personalvertreter für die gute Zusammenarbeit. Dem UBS-Pensionierten verspricht er, sich um die Sache zu kümmern.

«Jede verlorene Stelle ist schmerzhaft»

Das letzte Jahr war für die UBS-Mitarbeitenden sehr schwierig, sagt Friedrich Dumke, Vertreter des UBS-Personals. Das Zusammengehen verändere die UBS. Es kommen von der CS hervorragende Leute hinzu. Der Zusammenschluss sei anspruchsvoll. Neben dem guten Sozialplan brauche es genügend Mitarbeitende um die Fusion gut abzuwickeln.

Es sei bedauerlich, dass nicht alle Benefits von CS-Mitarbeitenden übernommen werden können. Die Arbeitnehmerorganisation werde sich aber weiter für die Benefits einsetzen, bei denen es um die Verbindung von Arbeit und Familienleben ginge. Die UBS müsse dafür sorgen, dass die Arbeitnehmenden Arbeitsmarktfähig bleiben. Und dass die Integration nicht zu viele Stellen kostet. Jede verlorene Stelle ist schmerzhaft, sagt Dumke.

Gehen Pensionierte UBS-Mitarbeitende vergessen?

Er habe gelesen, dass die UBS-Mitarbeitenden gratis Kaffee trinken könnten. Würde das eingespart, liesse sich die nächste Finanzkrise verhindern. Das sei natürlich nicht ganz ernst gemeint. Ernst sei ihm aber die Kritik an dem hohen Salär von Ermotti.

Schlecht findet er die Betreuung von UBS-Pensionierten. Das klappe nicht gut. Das seien Leute, die viele Jahre für die UBS gearbeitet haben. Die Administration der Pensionierten erfolge in Polen durch die Abteilung Marketing. Es geschehe seither sehr wenig. Zusammen mit den CS-Pensionierten seien das mehr als 20 000 Menschen. Damit liesse sich doch etwas machen.