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Reaktion auf HerbstgemüseWarum sich die Haut nach dem Kürbisschälen komisch anfühlt

Von aussen unbedenklich: Erst bei Hautkontakt mit dem Kürbisfleisch treten die Irritationen auf.

«Squash Hands»: Alljährlich zur Herbstsaison gehen Menschen dem Phänomen in Internetforen nach. «Das hört sich jetzt vielleicht verrückt an, aber nach dem Kürbisschneiden wurde meine linke Handfläche plötzlich extrem trocken», beschreibt beispielsweise ein Nutzer in einem Kochforum die Beobachtung. Waschen helfe nicht.

Dermatologin Ellen Scherrer vom Dermatologischen Zentrum Zürich weiss, wovon die Rede ist. «Wenn sich die Hände nach dem Kontakt mit Kürbisfleisch plötzlich ausgetrocknet anfühlen, die Haut spannt, gerötet ist und schuppt, handelt es sich in der Regel um ein irritatives oder allergisches Kontaktekzem», sagt Scherrer, also eine entzündliche Veränderung der Haut, aufgrund des Kontaktes mit dem Kürbisfleisch. Das sei zwar unangenehm, aber meist nicht weiter schlimm.

«Vor allem Personen, die an Heuschnupfen leiden, können einen Ausschlag bei Hautkontakt mit rohem Kürbisfleisch entwickeln.»

Ellen Scherrer, Dermatologisches Zentrum Zürich

Träten Schwellungen auf, könne der Hautveränderung aber auch eine Kreuzallergie zu einer bestehenden Pollenallergie zugrunde liegen. «Vor allem Personen, die an Heuschnupfen leiden, können einen Ausschlag bei Hautkontakt mit rohem Kürbisfleisch entwickeln», sagt Scherrer.

Allergie auch bei Äpfeln und Zucchini

Eine Kreuzallergie entsteht, wenn das Immunsystem auf Bestandteile des Kürbisses reagiert, die Ähnlichkeiten mit gewissen Pollenarten aufweisen. Betroffene Personen könnten auch auf andere Kürbisgewächse wie Zucchini und Melonen oder Kernobstarten wie Äpfel und Pfirsiche allergisch reagieren, sagt die Dermatologin.

Beide Arten von Ausschlag würden sich meist selbst wieder zurückbilden. Unterstützend können Antihistamin oder Cortisoncremen helfen. Dennoch rät Scherrer Betroffenen, beim Kontakt mit aufgeschnittenem Kürbis Handschuhe zu tragen.

Lebensbedrohliche Schwellungen

Denn ganz harmlos ist die Sache nicht: «Menschen, deren Haut auf Kürbis reagiert, sollten auf keinen Fall rohen Kürbis essen», sagt Scherrer. Denn auch die Schleimhaut könne allergisch reagieren, zum Beispiel mit Juckreiz und Schwellungen im Mund. Im schlimmsten Fall jedoch mit Schwellungen im Bereich der Luftröhre, die lebensbedrohlich sein können.

Scherrer rät deshalb, bei einer Ärztin oder einem Arzt abzuklären, welche Art von Allergie oder Unverträglichkeit zum Ausschlag führt.

Gekocht oder gebacken macht Kürbis übrigens meist keine Probleme. Durch die Erhitzung verändern sich die Proteine so, dass sie in der Regel keine allergische Reaktion mehr hervorrufen, wie Scherrer erklärt. Selten bestünden aber auch hitzestabile Allergene. Die Dermatologin rät deshalb, bis zur ärztlichen Abklärung auch auf gekochten Kürbis zu verzichten oder diesen vorsichtig zu probieren.