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Mamablog: Leben mit Teenagern«Ich wünsche dir eine Tochter»

Teenagergirls sind manchmal anstrengend, besserwisserisch und arrogant, findet unsere Autorin – und wird gerade auf eine Geduldsprobe gestellt.

«Ich wünsche dir eine Tochter, dann wirst du sehen, wie das ist!» O-Ton meiner Mutter, als ich ein Teenager war. Damals wollte ich überhaupt keine Kinder in dieser, wie ich empfand, schrecklichen Welt. Ironischerweise argumentiert meine Tochter, heute 15, genauso. Dennoch wünsche auch ich ihr eine Tochter, irgendwann. Damit sie selbst erfahren kann, wie sich das anfühlt.

Ein Teenager wie aus dem Bilderbuch

Meine Mutter hatte natürlich recht. Erst wenn man selbst Kinder hat, versteht man die Freuden, die Kämpfe, die Sorgen, die Tränen und die Wutanfälle. Mit kleinen Kindern wendet man sich vielleicht an die eigene Mutter und bittet um Hilfe, Ratschläge und ab und zu um ein Taschentuch, um die Tränen zu trocknen. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, ist das schlechte Gewissen meiner Mutter gegenüber, wegen meines Verhaltens als Teenager. Denn damals war ich ein Teenie wie aus dem Buch: anstrengend, besserwisserisch, arrogant. Kurz gesagt: manchmal unausstehlich.

Sie werden bereits erahnt haben, worauf ich hinauswill. Die Prophezeiung meiner Mutter hat sich bewahrheitet: Ich habe eine Tochter und weiss jetzt, wie das ist … Denn auch meine Tochter ist oft anstrengend, besserwisserisch, arrogant. Kurz: manchmal unausstehlich!

Nicht persönlich nehmen?

Natürlich weiss ich, dass ich es nicht persönlich nehmen sollte. Aber wie, bitteschön, soll das gehen? Wenn die Kleine – die mittlerweile fünf Zentimeter grösser ist als ich – die Augen verdreht, weil sie meint, alles besser zu wissen. Oder sarkastisch wird. Ironisch. Mich belächelt, weil ich ja so alt bin. Oder es im schlimmsten Fall ausspricht: «Du hast doch keine Ahnung, Mama.» Nicht persönlich nehmen? Dass ich nicht lache! «Kennst du Radiohead?» – Öhmmm, ja, ich lebe ja nicht auf dem Mond. «Im Übrigen, Pickel kommen nicht von Junkfood, das weiss man heute!» (Implizierend, dass mein Wissen aus der Steinzeit stammt.) Oder meine liebste Antwort: «Das verstehst du halt nicht.»

Wir Eltern verstehen nichts. Wir Mütter am allerwenigsten. Denn interessanterweise wird der Vater nie runtergeputzt. Genauso wenig, wie ich meinen Vater damals mit sarkastischen Kommentaren runtergeputzt hatte. Papa wird zwar auch belächelt, aber auf eine fürsorgliche, nachsichtige Art und Weise. Genau wie mein Vater damals.

Daumendrücken

Liegt es daran, dass ich selbst eine Frau bin und sich meine Tochter stärker von mir als von ihrem Papa abgrenzen muss? Nerve ich mich mehr an ihr, weil sie mich allzu oft an mich selbst erinnert, auch wenn sie einen ganz anderen Charakter hat als ich?

Ich weiss es nicht. Aber ich weiss jetzt, wie es ist, eine Tochter zu haben. Auch wenn ich zuversichtlich bin, dass unsere Beziehung stark bleiben wird, denn das haben meine Mutter und ich auch geschafft, trotz aller Teenager-Arroganz. Ich drücke die Daumen!