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Mobiles Digital-DisplayEin neues, originelles Gadget aus der Schweiz

Das stromsparende Display zeigt hier Wetter und Fitnessaktivitäten an und läuft nur mit Batterien (das hier sichtbare Kabel stammt vom Lautsprecher).

Als Gadget bezeichnen wir ein Gerät, das eine klare Aufgabe erfüllt, aber auch etwas Spielerisches hat – das englische Wort lässt sich auch mit «Schnickschnack» übersetzen. Das Inklay erfüllt beide Zwecke perfekt: Es versorgt uns an ungewöhnlichen Orten mit Informationen. Und als es mir auf Linkedin begegnet ist, hat es sofort meine Experimentierlaune geweckt. Ganz nach dem Motto, dass sich beim «Spielen» schon ein sinnvoller Einsatzzweck ergeben wird.

Der Linkedin-Beitrag, der meine Neugierde angestachelt hat, stammt von einem umtriebigen Designer aus Zürich: Lukas von Niederhäusern hat Anfang April geschrieben: «Nach fast 4 Jahren ist es so weit. Ich habe Inklay lanciert.» Es handelt sich um ein Display in der Grösse eines Notizblocks (20 auf 13,8 Zentimeter, mit Rahmen 24 auf 18 Zentimeter). Es ist dazu da, Informationen aller Art anzuzeigen: Neuigkeiten aus dem Web, Daten aus dem smarten Home oder auch aus der Fitness-App.

Über die Smartphone-App wird ausgewählt, welche Inhalte auf dem Inklay zu sehen sind. (Bei den News handelt es sich allerdings um einen Screenshot – ein Modul für Newsfeeds fehlt bislang noch.)

Auch als digitaler Bilderrahmen lässt sich das Gadget benutzen. Es zeigt die Fotos jedoch nur in Schwarzweiss an. Denn anders als die herkömmlichen Foto-Displays verwendet das Inklay eine E-Paper-Anzeige. Die kommt vor allem bei den E-Book-Readern zum Einsatz. Sie leuchtet nicht von sich aus, ist augenschonend, und vor allem ist sie sehr energiesparend: Solange der Bildschirminhalt nicht wechselt, benötigt sie überhaupt keinen Strom.

Inklay passt ins Bücherregal

Das Schweizer Gadget lässt sich daher mit drei AAA-Batterien betreiben und auch an Orten aufstellen, wo ein Stromkabel unpraktisch wäre. Es könnte zu Hause in der Küche hängen oder in einem Bücherregal, im Büro auf dem Sitzungstisch stehen oder in einem öffentlichen Bereich Kunden-Informationen anzeigen.

Das Display ohne den magnetischen Rahmen: Links kommen die Batterien rein, rechts sind die Knöpfe zur Verbindung mit dem WLAN und der Aktualisierung.

Damit ich meine Neugierde befriedigen konnte, hat mir Lukas von Niederhäusern ein Testgerät vorbeigebracht.

Das lässt sich unkompliziert in Betrieb nehmen: Der Rahmen aus Holzoptik (Nussbaum oder Eiche) lässt sich abnehmen. Am linken Rand werden die Batterien eingefädelt, am rechten Rand finden sich drei Knöpfe: «Get» zum Aktualisieren, «Off» zum Ausschalten, «Pair» für die Verbindung mit dem Smartphone.

App für Tiktok fehlt noch

Per «Pair» aktiviert das Gerät Bluetooth. Über die lässt es sich mit dem Smartphone verbinden. In der App (für Android und iPhone) wird das WLAN ausgewählt und das Zugangspasswort hinterlegt – und schon ist das Display startklar.

In der App stehen mehrere Module zur Verfügung, über die das Display angesteuert wird: Via «Website» geben wir eine Internetadresse ein, die dann angezeigt wird. Via «Gallery» wählen wir Bilder aus, die auf dem Display erscheinen. Über «Strava» sind die letzten sportlichen Exploits auf dem Inklay ersichtlich. «Solar Manager» ist interessant für alle, die eine eigene Solaranlage betreiben: Das Panel zeigt dann an, wie viel Strom sie gerade produziert.

Das eben lancierte Gadget befindet sich noch im Entwicklungsstadium. Das Angebot der Module ist noch stark ausbaufähig. Für Tiktokerinnen und Youtuber bräuchte es ein Modul, das das Publikumsinteresse anzeigt. Fleissige Social-Media-Nutzerinnen und -Nutzer würden vermutlich die Erwähnungen und Antworten auf X oder Mastodon sehen wollen. Für Familien wäre es womöglich praktisch, einen Whatsapp- oder Threema-Gruppenchat anzuzeigen.

Über die App wird ausgewählt, welche Inhalte auf dem Display zu sehen sind. Hier gibt es Verbesserungspotenzial: Bei der Strava-App werden nur Velofahrten angezeigt, keine Joggingtouren. Und bei Websites kommen der Anzeige oft die Cookie-Banner in die Quere.

Im geschäftlichen Einsatz wäre ein Kalendermodul oder ein Slack-Kanal nützlich. Wer sich mit der Webprogrammierung auskennt, kann viele dieser Ideen aber natürlich bereits jetzt realisieren, indem er oder sie eine Website programmiert und die am Inklay anzeigen lässt.

Zu bedenken ist allerdings, dass sich das Gerät nicht für Echtzeitinformationen eignet. Denn je häufiger es aufwacht, um sich zu aktualisieren, desto schneller leeren sich die Batterien. In den «Schlafeinstellungen» der App lässt sich ein Aktualisierungsintervall zwischen 15 Minuten und 24 Stunden wählen. Und es kann eine Nachtruhe definiert werden, in der das Gerät überhaupt nicht aktiv wird.

Fazit: Ein Gadget, das zum Tüfteln einlädt. Zu bestellen ist es unter inklay.app für 320 Franken, im Moment noch mit Wartezeiten von einigen Wochen.