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Umfrage bei unseren LesendenDie Gen Z isst gern von fremden Tellern – und Sie?

Ein Fauxpas beim gemeinsamen Dinner kann die Zukunft verhunzen.

Dass die anderen Familienmitglieder schon mit dem Essen loslegen, während eines unserer vier Kinder erst noch auf dem Weg zum Tisch ist oder, schlimmer, die Kochperson des Tages noch geschäftig zwischen Küche und Esszimmer hin- und herläuft: geht gar nicht.

Andere Etiketteregeln wie etwa jene bezüglich der Ellenbogen, die auf dem Tisch nichts zu suchen haben, oder die, dass man nicht mit langem Arm über den Teller von jemand anders hinweg nach einer Schüssel angelt: Die haben wir trotz nachdrücklicher Übungen – «iss mal mit einer unter die Arme geklemmten Zeitung» – bei unseren Kindern nur mit begrenztem Erfolg einschleifen können. Immerhin sind solche Rebellionen anscheinend entwicklungsfördernd und ja bloss möglich, wenn es überhaupt Regeln gibt, gegen die man rebellieren kann. Anders gesagt: Unsere innerfamiliären Vertreter der Gen Z und Gen Alpha wissen zumindest, was sie tun.

Es ist ihnen bloss egal. Und damit stehen sie nicht allein da. Yahoo! hat unlängst eine Studie der britischen Restaurantgruppe Prezzo vorgestellt, nach der 60 Prozent der britischen Generation Z finden, dass Tischmanieren heutzutage grundsätzlich nicht mehr relevant sind. Über 2000 Gäste waren befragt worden.

Bei romantischen Dates wird Benimm wichtig

73 Prozent aller Britinnen und Briten glauben demnach, dass die Menschen inzwischen generell weniger auf Tischmanieren achten als früher. Unter den jungen Leuten scheren sich 77 Prozent nicht um die besagten Ellenbogen, und 60 Prozent von ihnen ist es egal, wenn Messer und Gabel verkehrt verwendet werden, der Griff zum Beispiel viel zu dicht an Schneide oder Zinken gepackt oder zwischendurch gar auf dem Tischtuch abgelegt wird. 37 Prozent finden es ausserdem total okay, wenn man sich beim Teller des anderen bedient, und 38 Prozent räumten ein, während des Essens durchaus mal zum Handy zu greifen.

Teilen – ob via Instagram-Foto oder via Teller – ist mittlerweile sowieso Usus, Klassismus und etepetete Allüren sind dagegen ein No-go. Und da in unserem vielfältigen kulinarischen Kosmos sowieso die unterschiedlichsten Traditionen ins Spiel kommen, ist der Geltungsbereich hiesiger Konventionen ohnehin limitiert.

Wer allerdings glaubt, nun sei alles erlaubt, liegt falsch. Gerade bei romantischen Dates kann ein Fauxpas eine Zukunft als Paar zunichtemachen, wie knapp die Hälfte der Befragten urteilte. Gemäss der Prezzo-Studie können die Britinnen und Briten besonders drei Dinge nicht ausstehen: Sprechen mit vollem Mund (54 Prozent), Fingerschnippen nach dem Kellner (51 Prozent), lautes Kauen (48 Prozent) – überhaupt ungebührlich laut sein (50 Prozent). Dass 37 Prozent auch die Handynutzung am Tisch als inakzeptabel empfinden, mag überraschen, schliesslich ist diese hygienische und soziohygienische Unsitte weit verbreitet; meist gestattet man sich selbst diesbezüglich etliche Ausnahmen, also ich mir zumindest.

Unsere Community-Frage

Gern hätten wir nun von Ihnen gewusst: Wie wichtig sind die Tischmanieren für Sie? Setzen Sie sie bei der jungen Generation durch? Was geht für Sie gar nicht? Oder ist Etikette für Sie ein snobistisches Überbleibsel aus vergangener Zeit? Und wie halten Sie es mit dem Handy am Tisch?

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